Presseschau «Die EM-Quali wird gefeiert wie der Gewinn einer Salami bei einer Tombola»

Von Luca Betschart

19.11.2023

Yakin nach geschaffter EM-Quali: «Vielleicht muss ich mich entschuldigen, dass …»

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18.11.2023

Die Schweizer Nati stellt mit einem 1:1-Remis die vorzeitige Qualifikation für die EM-Endrunde sicher. Die Freude darüber hält sich bei Spielern, Fans und auch in den Medien in engen Grenzen.  

Von Luca Betschart

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Dank einem 1:1-Remis gegen Kosovo qualifiziert sich die Schweiz vorzeitig für die EM-Endrunde im kommenden Sommer in Deutschland.
  • Die Freude darüber ist bei den Spielern aber gedämpft, nachdem man gegen Kosovo erneut einen Vorsprung verspielt. 
  • Auch die Medienberichterstattung am Tag nach der geschafften Quali fällt keinesfalls euphorisch aus. 

Es sind nicht die Voten, die man nach einer gelungenen Qualifikation erwartet. Zwar zeigen sich die Schweizer Spieler erfreut, und vor allem erleichtert, dass sie ohne Druck zum abschliessenden Gruppenspiel nach Bukarest reisen können. Jedoch ist ihnen klar, dass ihre Auftritte in den letzten Monaten nicht dem entsprechen, was sich Fans und auch sie selbst vorstellen. Wie Captain Granit Xhaka stellte auch Remo Freuler fest, dass «der Wurm drinsteckt». Das legt auch die mediale Berichterstattung am Tag nach der geschafften Qualifikation nahe.

Tages-Anzeiger: «Uff, die Schweiz ist an der EM – aber wie!»

«Die Schweizer verspielen erneut einen Vorsprung. Das 1:1 gegen Kosovo reicht trotzdem für die Qualifikation. Aber reicht es auch, um Trainer Murat Yakin zu stützen?

Die Schweizer Nationalmannschaft qualifiziert sich für ein grosses Turnier. Und irgendwie ist niemand so richtig zufrieden. Das kann man natürlich auch einmal positiv sehen: So gross sind die Schweizer also geworden, dass nach dem Erreichen einer Endrunde die Stilfrage gestellt wird.»

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NZZ: «Alles gut in der Schweizer Nationalmannschaft? Nein, Murat Yakin»

«Die Schweizer qualifizieren sich mit dem 1:1 gegen Kosovo für die EM 2024 in Deutschland. Doch sie stagnieren – auch wegen des Trainers. Auf den Verband wartet eine wichtige Entscheidung, obwohl Yakin bisher alle Minimalziele erreicht hat.

Als der Speaker schliesslich das Resultat des Spiels zwischen Israel und Rumänien verkündete und damit die Qualifikation feststand, gab es wenig Reaktionen. Die Schweizer gaben sich die Hand und diskutierten. Diskussionsbedarf gibt es reichlich bis zum letzten Match am Dienstag in Bukarest. Und auch für die Zeit danach. Am Ende dieser Diskussion wird es darum gehen, ob die Schweizer mit diesem Trainer in die Zukunft gehen will.»

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Blick: «Ende gut, aber nicht alles gut»

«Die Nati fährt im nächsten Sommer an die EM. Sie hat das Worst-Case-Szenario und damit das grosse Zittern zum Abschluss der Kampagne am Dienstag in Bukarest vermieden. Zumindest das Horrorszenario, das selbst die grössten Pessimisten vor Beginn der Quali nicht für möglich gehalten hätten, hat sie im ausverkauften Joggeli gegen den Kosovo abgewendet.

Zum zehnten Mal in zwei Jahrzehnten ist die Schweiz an einem grossen Turnier dabei. Das zeigt, dass der SFV über Jahre gute Arbeit geleistet hat. Doch der Verband ist ins Schlingern geraten, die geschaffte Quali darf darüber nicht hinwegtäuschen. In den nächsten Wochen braucht es eine knallharte Analyse: in der Mannschaft, im Trainer-Staff und in der Verbandsführung. Dann müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Sonst droht die Gefahr, dass Endrunden mittelfristig nicht mehr die Regel, sondern die Ausnahme für unsere Nati werden.»

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Luzerner Zeitung: «Die EM-Qualifikation unserer Nati wird gefeiert wie der Gewinn einer Salami bei einer Tombola»

«Wieder den Sieg in der zweiten Halbzeit verdaddelt. Wieder ein Unentschieden gegen einen bescheidenen Gegner. Man kann es auch positiv sehen: Die Schweiz bleibt in dieser Qualifikation ungeschlagen und löst ein Spiel vor dem Ende das Ticket für die EM in Deutschland.

Als das Spiel vorbei ist, bittet der Speaker um etwas Geduld, weil die Partie zwischen Israel und Rumänien noch im Gang ist. Kurz darauf verkündet er den 2:1-Sieg der Rumänen. «Die Schweiz reist an die EM!» Freudentaumel? Feuerwerk? Fehlanzeige. Sehen wir vom 0:0 in der Barrage gegen Nordirland vor acht Jahren ab, wurde nie zuvor eine Endrunden-Qualifikation so nüchtern zur Kenntnis genommen. Kein ausgelassener Jubel auf den Rängen. Keine Tänze auf dem Rasen. Die Freude ist etwa so gross, als hätte man eben bei einer Tombola eine Salami gewonnen. Euphorie sieht definitiv anders aus.»

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20min: «Nati verschenkt den Sieg, holt aber das EM-Ticket»

«Die Schweiz trennt sich im vorletzten EM-Quali-Spiel 1:1 gegen Kosovo. Wieder vergibt die Nati spät einen Sieg, darf sich aber trotzdem über die EM-Qualifikation freuen.»

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SRF: «Nati verspielt wieder den Sieg, löst aber das EM-Ticket»

«Das Wichtige vorneweg: Die Schweiz wird an der EURO 2024 in Deutschland dabei sein. Das Team von Murat Yakin verspielte gegen den Kosovo zwar einmal mehr in den Schlussminuten den Sieg. Weil Rumänien im Parallelspiel gegen Israel nach Rückstand aber 2:1 gewann, reichte den Schweizern letztlich ein Punkt, um sich das EM-Ticket zu sichern.

Und so kam es, wie es in 4 der letzten 5 EM-Qualifikationspartien der Schweizer zuletzt immer gekommen war: Die Nati brachte den Sieg nicht über die Zeit. Dank rumänischer Schützenhilfe dürfte man die Partie aber zumindest kurzfristig unter dem Motto «Ende gut, alles gut» ablegen.»

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Die Stimmen der Direktbeteiligten

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