«Eine persönliche Abrechnung» Nati-Coach Yakin kontert seine Kritiker – und entschuldigt sich

Linus Hämmerli

19.11.2023

Yakin nach geschaffter EM-Quali: «Vielleicht muss ich mich entschuldigen, dass …»

Yakin nach geschaffter EM-Quali: «Vielleicht muss ich mich entschuldigen, dass …»

18.11.2023

Murat Yakin führt die Schweizer Nati zur EM. Ein fahler Beigeschmack bleibt nach dem erneuten Remis gegen den Kosovo dennoch. Der Nati-Trainer bezieht nach der Partie Stellung.

Linus Hämmerli

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Mit einem 1:1-Remis gegen Kosovo sichert sich die Schweiz am Samstag das EM-Ticket, ohne zu glänzen. 
  • Murat Yakin wehrt sich nach der geschafften Qualifikation gegen die Kritik an seiner Person und spricht von einer «persönlichen Abrechnung».
  • Zudem spielt der Nati-Coach auf die hohen Erwartungen an und sagt: «Vielleicht muss ich mich entschuldigen, dass wir uns nicht schon in der sechsten Runde qualifiziert haben.»

Die Schweizer Nati sichert sich das Ticket für die EURO 2024 in Deutschland. Von Konfetti und Partylaune fehlt aber jede Spur. Das Remis gegen den Kosovo wirft einen grossen Schatten auf die Qualifikation – wieder gibt die Nationalmannschaft in den Schlussminuten einen Vollerfolg aus den Händen.

«Der Hunger auf einen Sieg hat uns gefehlt», hält Murat Yakin nach dem 1:1 gegen den Kosovo fest. Der Gegner habe eine Chance bekommen und diese auch genutzt. «Wir haben einen tollen Fussball gezeigt. Vielleicht nicht bis zum Schluss.»

«Es ist momentan nicht so wichtig, in welchem Topf wir stehen werden»

Und das «nicht bis zum Schluss» ist sinnbildlich für die Nati, so wie sie aktuell auftritt. Auch gegen Israel am vergangenen Mittwoch, gegen den Kosovo im September und gegen Rumänien im Juni kassierte die Mannschaft um Murat Yakin in den letzten Minuten noch den Ausgleichstreffer.

Yakin will aber nicht den Teufel an die Wand malen: «Zuerst freuen wir uns mal, dass wir uns qualifiziert haben. Das ist das allerwichtigste.» Den Gruppensieg in der EM-Quali hat die Nati weiterhin in den eigenen Füssen. Am Dienstag kommt es gegen Rumänien zum Spitzenkampf. «Wir wollen in Rumänien auf Sieg spielen. Wir wollen immer auf Sieg spielen. Wir können jeden schlagen.»

Ein Sieg wäre insofern wichtig, weil mit einem zweiten Platz in der Quali sogleich ein tieferer Topf für die Gruppenauslosung der EM winken würde. Dies scheint Yakin jedoch nicht gross zu interessieren: «Es ist momentan nicht so wichtig, in welchem Topf wir stehen werden.»

Yakin wird mit Kritik-Frage an seiner Person konfrontiert

Nach dem Kosovo-Spiel wird Yakin auch auf die Kritik an ihm als Nati-Trainer angesprochen. «Was soll ich über Kritik sagen?», entgegnet Yakin. «Ich habe keine richtige Antwort dafür. Ich verstehe es manchmal auch nicht.» Die Nati spiele einen tollen und attraktiven Fussball, setze auf junge Spieler und habe sich einmal mehr für die EM qualifiziert. «Für mich ist die Kritik absolut unverständlich.»

Im Interview mit SRF macht der Nati-Coach zudem klar: «Es geht schon lange nicht mehr um den Sport. Das ist eine persönliche Abrechnung von einigen Medienleuten, die wahrscheinlich das Gefühl haben, zwischen mir und Granit stimmt etwas nicht. Aber das stimmt absolut nicht. Wir haben einen Super-Austausch untereinander.»

Yakin ist sich auch bewusst, dass die Nati auf dem Weg zur EM nicht die ganz grossen Fussballnationen aus dem Weg räumen musste. «Vielleicht muss ich mich entschuldigen, dass wir uns nicht schon in der sechsten Runde qualifiziert haben», hält Yakin fest und fügt an: «Aber das ist Fussball.»

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