Vor der EM in Deutschland wird heiss diskutiert: Welche Rolle übernimmt Xherdan Shaqiri im Team von Murat Yakin? blue Sport-Experte Pascal Zuberbühler positioniert sich im Fussball-Talk Heimspiel deutlich.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Gehört Xherdan Shaqiri an der EM in Deutschland zur Stammelf von Nati-Coach Murat Yakin oder muss sich der 32-Jährige mit einer Jokerrolle begnügen?
- Im Fussball-Talk Heimspiel schätzen Experte Pascal Zuberbühler und Michael Wegmann, Leiter von blue News Sport, die Ausgangslage kurz vor Turnierbeginn ein.
- Zubi macht klar, dass er den 123-fachen Internationalen auch als Ersatzspieler sieht und erklärt, unter welcher Voraussetzung dies für die Nati gar ein Glücksfall sein kann.
Im vorletzten EM-Testspiel der Schweizer Nati spielt Xherdan Shaqiri durch und kann sich gegen Estland gar als Torschütze auszeichnen. Zum Abschluss der Vorbereitung sitzt der 32-Jährige gegen Österreich dann aber 66 Minuten auf der Ersatzbank. Stammspieler oder Joker – welche Pläne verfolgt Nati-Coach Murat Yakin mit dem Ausnahmekönner?
Hinter dem Fitness-Stand des MLS-Kickers stehen Fragezeichen. «Er ist ein kleinerer, bulliger Spieler. Aber im Alter wirst du nicht fitter», sagt blue Sport-Experte Pascal Zuberbühler im Fussball-Talk «Heimspiel bei der Nati» und macht klar: «Ich habe die Fitness-Werte der Spieler nicht gesehen. Aber du brauchst die elf fittesten Spieler auf dem Platz. Es ist nicht gut, wenn man ein Turnier beginnt mit einem Spieler, den man nach 50 oder 60 Minuten vielleicht rausnehmen muss.»
Die Zeichen auf Ersatzbank?
Das Risiko würde Zubi im Fall von Shaqiri nicht eingehen. «Er ist unbestritten ein Ausnahmekönner am Ball. Aber für dieses Turnier sehe ich lieber einen Ruben Vargas, der die Seitenlinie rauf und runter läuft, Räume für die anderen Spieler schafft. Ich sehe auch lieber Ndoye oder Widmer auf der Seite, die ohne Ende marschieren», so der ehemalige Nati-Goalie.
Michael Wegmann, Leiter von blue News Sport, stellt nach dem im Testspiel gegen Estland fest: «Am Ball ist er nach wie vor Weltklasse. Aber das Tempo im 1-gegen-1 hat schon etwas gefehlt. Das Zeichen ist schon da, dass Shaqiri auf der Bank starten wird.»
Die grosse Aufgabe für Yakin
Shaqiri in einer Joker-Rolle kann für Zubi gar zum grossen Glücksfall für die Schweiz werden. «Ich habe das Gefühl, für diese Nati wär es sensationell, wenn Shaqiri von der Ersatzbank reinkommt und dann das gewisse Etwas macht. Ich sehe ihn eher in dieser Position.»
Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der 123-fache Nationalspieler diese Rolle akzeptiert. «Das ist eine grosse Aufgabe für Murat Yakin. In den Medien liest man überall über das Thema. Aber es gibt Härtefälle. Wenn man andere Nationen anschaut, wie viele Top-Cracks zu Hause geblieben sind. Das sind Situationen, die nicht positiv sind für den Sportler, wie jetzt vielleicht für Shaqiri», sagt Zubi und ist überzeugt: «Wenn er das richtig annimmt, könnte das ein Riesen-Gewinn sein für uns.»