Real Madrid lässt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League die Muskeln spielen und weist Liverpool auswärts trotz eines 0:2-Rückstandes in die Schranken. Die Presseschau zur turbulenten Partie.
Der FC Liverpool legt im Achtelfinal-Hinspiel einen Blitzstart hin und führt nach 14 Minuten und einem groben Schnitzer von Madrid-Goalie Thibaut Courtois schon mit 2:0. Ab da aber bringen die Reds aber kein Bein mehr vors andere und gehen gegen den Titelverteidiger im eigenen Stadion unter.
«Abgesehen von den Gegentoren war die gesamte erste Halbzeit gut», streicht Jürgen Klopp den starken Auftakt heraus und sieht vor allem den Gegentreffer kurz nach der Pause zum 2:3 als wegweisend. «Sie wurden selbstsicherer und schossen grossartige Tore. (...) Wir begannen, Bälle in komischen Momenten zu verlieren.»
Klopp hat seine Mannschaft längst nicht aufgegeben, er weiss aber auch: «Wir müssen in ihrem Stadion Tore schiessen. Jeder Konterangriff könnte die Entscheidung sein. Es wird eine gewaltige Herausforderung.» Das widerspiegelt sich auch in den internationalen Pressestimmen wieder.
England
«Daily Mail»
«Die Reds werden vom Champions-League-Sieger in Anfield auseinandergenommen. Madrid ist niemals tot. Tatsächlich war dieses Comeback im Vergleich zu einigen der letzten Saison relativ routiniert.»
«The Sun»
«Blamierte Reds vermasseln Zwei-Tore-Vorsprung und stürzen bei der schlimmsten Champions-League-Niederlage in Anfield ab. Als sich eine Nacht der Geschichte und des Lustspiels in Erniedrigung und Schrecken verwandelte, konnte Jürgen Klopp nur noch die Trümmer seines Anfield-Imperiums betrachten.»
«The Guardian»
«Madrid hat sich hier selbst ein Loch gegraben und zwei frühe Tore kassiert – das zweite nach einem schrecklichen Torwartfehler von Thibaut Courtois. Es sah so aus, als ob ihnen dieses Achtelfinal-Hinspiel entgleiten könnte. Und doch haben sie kaum geblinzelt. Stattdessen war es Liverpool, das beim ersten Anzeichen von Turbulenzen auseinanderfiel, nämlich nach dem ersten Tor des Abends für seinen Erzfeind Vinícius.»
Spanien
«AS»
«Ein Madrid für die Geschichte. Die Weissen schlugen Liverpool in einem Spiel, in dem sie in der 14. Minute mit 0:2 zurücklagen. (...) Madrid hinterliess einen Kantersieg, an dem man sich noch Jahrzehnte erinnern wird. Es ist schon bekannt: Die Champions-League-Hymne ertönt und das Team schwebt. Es war Madrids Nacht, eingehüllt in den magischen Umhang der Champions League, der alles möglich macht, einschliesslich der Tatsache, dass ein Blechschuss von Benzema Gold ist, nachdem er den selbstmörderischen Fuss von Joe Gomez getroffen hat. Madrid wurde mit diesem vierten Tor zum schlimmsten Albtraum in der Geschichte von Anfield.»
«Marca»
«Anfield erliegt dem Zauber von Madrid, das seinen Stempel als Champions-League-Sieger im mythischsten Stadion des englischen Fussballs hinterlässt. Es war der bestmögliche Abschied von Amancio, dem Ehrenpräsidenten, der nach Paris gereist war, um den 14. Europapokal vor Ort mitzuerleben. Mit der Persönlichkeit des Champions-League-Siegers begann Madrid, den Ball zu berühren, als wäre Anfield der eigene Garten.»
«El País»
«Real Madrid sorgt immer wieder für Erstaunen. Manchmal scheint Madrid nicht real zu sein. Die erstaunlichste Mannschaft der Geschichte hört nie auf, zu verblüffen. In Anfield, das kein Opernhaus ist, wurde Madrid nach einer Viertelstunde ausgepeitscht. Aber Madrid ist in der Lage, den ersten Regenschauer zu überstehen, das Spiel zu beruhigen und dann den illustren Gegner zu vernichten.»
«El Mundo»
«Vielleicht kommt Ihnen die Geschichte bekannt vor. Madrid liess sich töten, um zu leben. Und nur sie verstehen die Champions League auf diese Weise. Der Abend wurde zur Tortur für Liverpool und zu einer Seite im Geschichtsbuch Madrids. Eine mehr, aber wegen des Ortes und des Ergebnisses wird das für immer in Erinnerung bleiben.»
«Mundo Deportivo»
«Real Madrid hat anderthalb Füsse im Viertelfinale der Champions League. Noch steht zwar das Rückspiel am 15. März im Bernabéu an, aber nach dem Torfest gegen Liverpool in Anfield müsste es Ancelottis Team schon sehr schlecht machen, um nicht in die nächste Runde zu kommen.»
Weitere
«Tages-Anzeiger» (Schweiz)
«Für Jürgen Klopp und seinen FC Liverpool war es ein ganz bitterer Champions-League-Abend: Vor eigenem Publikum verspielten die Reds einen 2:0-Vorsprung gegen Real Madrid und verloren das Achtelfinal-Hinspiel noch mit 2:5 (2:2). Darwin Nunez (4.) und Mohamed Salah (14.) hatten die Hausherren in Führung gebracht – Vinicius Junior (21., 36.), Eder Militao (47.) und Karim Benzema (55., 67.) ebenfalls per Doppelpack sorgten für ein Fussball-Spektakel.»
«Blick» (Schweiz)
«Klopp und seine Stars nach totaler Demütigung am Boden. Vom 0:2 zum 5:2 – Real Madrid zeigt gegen Liverpool eine galaktische Leistung und steht mit einem Bein im Champions-League-Viertelfinal.»
«Süddeutsche Zeitung» (Deutschland)
«2:5 nach 2:0 - Liverpools bitterer Abend gegen Madrid. Schon wieder der Angstgegner: Jürgen Klopp und der FC Liverpool verspielen an der Anfield Road eine 2:0-Führung gegen Real Madrid und kassieren eine Klatsche. Vinicius Junior und Karim Benzema treffen doppelt - beide Torhüter patzen.»
«Bild» (Deutschland)
«Die Final-Rache geht völlig in die Hose! Liverpool vergibt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid zu Hause eine 2:0-Führung, vergeigt mit 2:5 in einem völlig irren Spektakel mit krassen Torwart-Fehlern.»