Der FC Aarau braucht im letzten Saisonspiel noch einen Punkt, um den direkten Aufstieg in die Super League zu sichern. Die Vorbereitungen auf eine allfällige Feier laufen auf Hochtouren – und nicht ganz reibungslos.
Dank dem Sieg im Spitzenspiel beim FC Schaffhausen (Highlights im Video oben) steht der FC Aarau kurz vor der Rückkehr in die Super League. Ein Remis im abschliessenden Hinspiel gegen den FC Vaduz reicht sicher, um den direkten Aufstieg zu sichern. Kein Wunder, ist die Euphorie im Aargau längst entfacht.
Die Ticket-Nachfrage für die Partie gegen die Liechtensteiner ist riesig. Am Sonntag wird der Vorverkauf aufgrund des grossen Andrangs gestoppt, weil die Plätze in den Heimsektoren bereits ausverkauft sind. Auch das aufgeschaltete Restkontingent am Montag ist innerhalb von rund zehn Minuten ausverkauft, alle 8000 Tickets sind weg.
Keine Kreditkarte, kein Ticket
Und doch wird der Schalter von Aarau Info, das Tourismusbüro ist eine von vier Verkaufsstellen, am Montag regelrecht überrannt. «Wir hatten am Montag im Zwei-Minuten-Takt Kundinnen und Kunden hier stehen, die gerne ein Ticket gekauft hätten, und das Telefon hat quasi ununterbrochen geschellt», erzählt Daniele Turkier, Geschäftsführerin von Aarau Standortmarketing, der «Aargauer Zeitung».
Ein Problem: Tickets sind für das Vaduz-Spiel nur online erhältlich. Wer also keine Kreditkarte hat, guckt in die Röhrer. Das betrifft vor allem die jungen Aarau-Fans, die am Montag dann auch zahlreich vergeblich vor dem Ticket-Schalter stehen.
Zugleich bringt die enorme Nachfrage eine unerwünschten Nebeneffekt. Bereits vergebene Tickets werden im Web zum Wiederverkauf angeboten – natürlich zu einem viel höheren Preis. Auf der Plattform Ricardo muss man am Dienstagmittag für ein Ticket rund das Fünffache bieten. Bei einem Sofortkauf muss gar noch mehr Geld in die Hand genommen werden. Eine Entwicklung, die wenig überraschend nicht im Sinne des FCA ist.
Dem FCA sind die Hände gebunden
«Ich finde es eine Frechheit, dass man mit diesem Vorgehen Teilen unserer Fans den Matchbesuch und ein hoffentlich unvergessliches Erlebnis verunmöglicht», wettert FCA-Präsident Philipp Bonorand im «Blick». Illegal ist der Wiederverkauf natürlich nicht, weshalb dem Klub auch die Hände gebunden sind.
Wer sich also am Samstag im Aarauer Brügglifeld wiederfindet und dafür nicht ein halbes Vermögen ausgeben muss, kann sich glücklich schätzen. Im Falle eines Aufstiegs in die Super League gibt es für alle anderen immerhin einen kleinen Trost: Der Aarauer Stadtrat hat beschlossen, im Erfolgsfall eine Freinacht auszurufen.