Steigendes Hautkrebsrisiko UV-Strahlung in Mitteleuropa hat unerwartet stark zugenommen

dpa/tgab

30.11.2024

Wenn die Ozonkonzentration geringer ist, erhöht sich der Anteil der UV-Strahlung.
Wenn die Ozonkonzentration geringer ist, erhöht sich der Anteil der UV-Strahlung.
Rolf Vennenbernd/KEYSTONE

UV-Strahlung kann schwere Gesundheitsfolgen haben und Krebs verursachen. Forschende haben gemessen, wie sich die Belastung entwickelt hat. Mit den Ergebnissen der Studie haben sie nicht gerechnet.

Gabriela Beck

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  • Weniger Wolken und mehr Sonnenscheinstunden haben die UV-Strahlung in Mitteleuropa überraschend stark ansteigen lassen.
  • Das fanden Forschende des Bundesamt für Strahlenschutz in einer Studie heraus.
  • Bislang ist man davon ausgegangen, dass die Strahlung seit Ende der 1990er Jahre höchstens moderat angestiegen sei.

Die UV-Strahlung hat sich laut einer Studie in den vergangenen Jahrzehnten in Teilen Mitteleuropas unerwartet stark erhöht. So stieg sie in der Region um Dortmund zwischen 1997 und 2022 deutlich um mehr als 10 Prozent an, wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) mitteilte.

Im Raum Brüssel stieg die Strahlung im gleichen Zeitraum sogar um fast 20 Prozent, wie Wissenschaftler herausfanden. Die Studie wurde im Fachblatt Fachjournal «Photochemical & Photobiological Sciences» veröffentlicht.

Die deutliche Zunahme hängt den Forschenden zufolge vor allem mit der Abnahme der Bewölkung in Mitteleuropa zusammen. «Diese Veränderung, die auch durch den Klimawandel verursacht sein kann, führt zu mehr Sonnenscheinstunden. Und damit zu mehr Zeit, in der die UV-Strahlung der Sonne die Erde erreichen kann», hiess es in der Mitteilung.

Messdaten vom selben Breitengrad

Für die Studie analysierten die Wissenschaftler UV-Daten einer Messstation in Dortmund. Anschliessend verglichen sie die Werte mit einer UV-Messstation in der Nähe von Brüssel, die auf demselben Breitengrad liegt.

Die Studienautoren seien von den Ergebnissen überrascht gewesen, hiess es in der Mitteilung. Sie seien davon ausgegangen, dass die Strahlung seit Ende der 1990er Jahre höchstens moderat angestiegen sei.

«Die Ergebnisse zeigen, dass die persönliche Belastung durch UV-Strahlung für die Bevölkerung zunehmen kann», erklärte das BFS. Das zeige, wie wichtig es sei, zusätzliche Massnahmen zu entwickeln, um der steigenden UV-Belastung in Europa entgegenzuwirken.

Strahlung auch dann da, wenn die Sonne nicht scheint

Übermässige UV-Strahlung kann Krankheiten wie Hautkrebs auslösen. Je intensiver und häufiger die Haut UV-Strahlen ausgesetzt ist, desto höher ist das Risiko für eine Hautkrebserkrankung.

Sonnencreme, lange Kleidung und schattige Plätze sind vor allem im Sommer ein wichtiger Schutz. Laut BFS kann man UV-Strahlung weder sehen noch fühlen. Sie ist auch dann da, wenn die Sonne nicht scheint.

Die Intensität und das Risiko von UV-Strahlung hängt den Angaben zufolge von vielen Faktoren ab – etwa von Sonnenstand, Breitengrad, der Höhe über dem Meeresspiegel, der Bewölkung oder der Ozonschicht. Die Ozonschicht ist wie ein natürlicher UV-Schutz. Einige Stoffe, die vom Menschen durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft freigesetzt werden, erhöhen jedoch den Ozonabbau.

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