Krypto, Ikea, TraditionsfirmaBeatrice Egli und 6 weitere Überraschungen auf der Liste der reichsten Schweizer
Samuel Walder
29.11.2024
Das Gesamtvermögen der 300 reichsten Menschen der Schweiz erreicht 2024 einen neuen Höchststand von 833,5 Milliarden Franken. Doch nicht nur die Zahlen beeindrucken.
Samuel Walder
29.11.2024, 16:16
29.11.2024, 16:30
Samuel Walder
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Das Fachmagazin «Bilanz» veröffentlicht jährlich das Ranking der 300 reichsten Schweizer*innen.
Zwölf Neuzugänge bereichern die Liste der 300 reichsten Schweizer*innen, darunter Krypto-Investor Giancarlo Devasini.
Das Gesamtvermögen der Reichsten beläuft sich auf 833,5 Milliarden Franken, was ein neues Allzeithoch bedeutet.
Die Kamprad-Familie, auch bekannt als Ikea-Erben, verliert nach über 20 Jahren ihren Spitzenplatz.
Auch prominente Namen wie Roger Federer, Christoph Blocher oder Sergio Ermotti sind auf dem Ranking zu finden.
Die Liste der 300 reichsten Personen in der Schweiz, veröffentlicht vom Fachmagazin «Bilanz», hat in diesem Jahr spannende Neuzugänge zu bieten. Zwölf neue Superreiche haben es in den exklusiven Club geschafft und bringen zusammen beachtliche 12,3 Milliarden Franken zusammen.
Doch dieses Jahr überraschen nicht nur die Neuzugänge, sondern auch die Umstände. Diese sieben Überraschungen birgt die Liste der 300 reichsten Schweizer*innen.
Krypto-König sticht hervor
Mit einem Vermögen von 7,5 Milliarden Franken nimmt Giancarlo Devasini den 26. Platz der Liste ein – und das gleich bei seinem Debüt. Devasini, ein ehemaliger plastischer Chirurg und Investor aus Italien, hält 47 Prozent an Tether, der drittgrössten Kryptowährung der Welt. Seine Aufnahme in die Liste verdankt er allerdings nicht einem plötzlichen Geldregen, sondern einem Umzug: Devasini ist neuerdings in Lugano zu Hause.
Die Tessiner Stadt hat sich als Eldorado für Kryptowährungen entpuppt und will zur europäischen Kryptohauptstadt aufsteigen. Ein Umfeld, das Pioniere wie Devasini magisch anzieht.
Ikea nach über 20 Jahren von der Spitze gestossen
Mehr als zwei Jahrzehnte waren die Kamprads unangefochten an der Spitze der Reichstenliste der Schweiz. Zuerst dominierte Ikea-Gründer Ingvar Kamprad, später übernahmen seine drei Söhne Jonas, Mathias und Peter Kamprad den Platz an der Sonne. Doch 2024 bringt eine Überraschung: Die einstigen Nummer-1-Kandidaten sind aus den Top Ten gefallen. Was steckt hinter diesem Sturz?
Die Erklärung liegt in den komplexen Eigentumsverhältnissen des schwedischen Möbelriesen. Die Kamprad-Brüder besitzen das Ikea-Imperium offiziell gar nicht. Die weltweit über 450 Ikea-Filialen, die allein im letzten Jahr einen Gewinn von 2,2 Milliarden Euro erwirtschafteten, sind Eigentum der Ingka Foundation, die vor allem karitative Zwecke verfolgt. Das bedeutet: Die Gewinne bleiben bei Ikea und fliessen nicht in die privaten Kassen der Kamprads. Jonas, Mathias und Peter Kamprad, alle mit Schweizer Pass, geniessen weiterhin das Leben in der Schweiz.
Mit Leckereien an die Spitze
Auch Traditionsunternehmen sorgen für frischen Wind in der Liste: Milan und Tomas Prenosil, die Brüder hinter der berühmten Confiserie Sprüngli, feiern dieses Jahr ihr Debüt. Mit 275 Millionen Franken ist ihr Erfolg ebenso süss wie die bekannten Luxemburgerli. Ihre knapp 30 Filialen locken Feinschmecker aus aller Welt an und sind ein Symbol für Schweizer Genusskultur.
Überraschung in der Politik
Einen knappen Sprung in die Top 300 schaffte Ruedi Noser, der ehemalige National- und Ständerat aus Zürich. Der IT-Unternehmer ist Alleinaktionär der Noser Management und baute die Noser Group zu einem der führenden Player der Schweizer IT-Branche aus. Mit einem Vermögen von 125 Millionen Franken belegt er Platz 295.
Die Reichsten sind reicher den je
Die Reichen werden immer reicher – zumindest in der Schweiz. Das Vermögen der 300 wohlhabendsten Personen des Landes hat einen neuen Höchststand erreicht. Mit sagenhaften 833,5 Milliarden Franken wurde der bisherige Rekord von 2021 (821,8 Milliarden Franken) übertroffen.
Die Jahre 2022 und 2023 brachten für die Reichsten zunächst einen Dämpfer. Nach dem Allzeithoch von 2021 fiel das Gesamtvermögen unter die Marke von 800 Milliarden Franken – ein seltener Rückgang. Doch 2024 ist das Comeback gelungen. Angetrieben von Boom-Sektoren wie Technologie, Pharma und Kryptowährungen kletterten die Vermögen auf ein neues Rekordniveau. Zum Vergleich: Bei der ersten Veröffentlichung der Liste vor 36 Jahren, 1988, belief sich das Gesamtvermögen der damals 100 Reichsten der Schweiz auf «nur» 66 Milliarden Franken.
Neben Wirtschaftsgrössen finden sich auch Prominente auf der Liste wieder
Neben den Newcomern und Branchenpionieren tummeln sich auch prominente Persönlichkeiten und bekannte Familien unter den 300 reichsten Menschen der Schweiz.
Die Familie Bertarelli, angeführt von Ernesto Bertarelli, bekannt durch den America’s Cup, rangiert mit einem geschätzten Vermögen von 16 bis 17 Milliarden Franken auf Platz 8. Knapp hinter den Bertarellis folgt die Familie Blocher mit einem Vermögen von 15 bis 16 Milliarden Franken. Christoph Blocher, ehemaliger SVP-Bundesrat und eine prägende Figur der Schweizer Politik, hat mit seiner Familie ein beachtliches Vermögen aufgebaut, das vor allem auf Beteiligungen in der Chemie- und Pharmaindustrie basiert.
Der UBS-CEO Sergio Ermotti, der mit der Übernahme der Credit Suisse ein entscheidendes Kapitel in der Schweizer Wirtschaftsgeschichte schrieb, verfügt über ein geschätztes Vermögen von 150 bis 200 Millionen Franken.
Auch Roger Federer ist auf der Liste zu finden – und das nicht zum ersten Mal. Er hat es mit seinem geschätzten Vermögen von bis zu 1 Milliarde Franken in den exklusiven Kreis der Superreichen geschafft. Neben seinem sportlichen Erfolg hat Federer lukrative Werbeverträge und Beteiligungen an Unternehmen genutzt, um sein Vermögen zu mehren. Er bleibt ein Paradebeispiel dafür, wie Sportstars langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein können.
Die jüngsten reichsten Schweizer*innen
Schon im Mai publizierte das Fachmagazin «Bilanz» ein Ranking mit den reichsten Schweizer*innen unter 40. Dabei zeigte sich: Joël Dicker, ein 38-jähriger Schriftsteller und Verleger aus Genf, findet sich im Jahr 2024 auf der Liste der reichsten Schweizer unter 40 Jahren. Sein Vermögen wird auf 20 bis 50 Millionen Franken geschätzt.
In der Kategorie Showbusiness führt die 36-jährige Schlagersängerin Beatrice Egli die Liste an, mit einem geschätzten Vermögen von 2 bis 5 Millionen Franken. Es ist jedoch anzunehmen, dass es auch jüngere Erbinnen oder Erben in der Schweiz gibt, deren Vermögen aufgrund von Stiftungsstrukturen oder anderen Gründen nicht öffentlich bekannt ist. Die Namen sind in diesem Zusammenhang nicht bekannt.
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