Medizinischer Durchbruch Neuer DNA-Test erkennt 18 Krebsarten schon im Frühstadium

tafi

10.1.2024

Krebs war 2022 für fast ein Viertel aller Todesfälle in der Schweiz verantwortlich. Mit einem neuen Test sollen viele Krebsarten schon frühzeitig erkannt werden.
Krebs war 2022 für fast ein Viertel aller Todesfälle in der Schweiz verantwortlich. Mit einem neuen Test sollen viele Krebsarten schon frühzeitig erkannt werden.
sda

Eine US-Biotech-Firma hat ein DNA-Screening entwickelt, mit dem sich 18 Krebsarten schon in einem frühen Stadium entdecken lassen. Bestätigen sich die Forschungsergebnisse, könnten Millionen Leben gerettet werden.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • US-Forscher verkünden einen Durchbruch in der Früherkennung von Krebs.
  • Sie haben einen DNA-Test entwickelt, mit dem sich 18 Krebsarten schon in einem frühen Stadium zuverlässig erkennen lassen.
  • Bestätigen sich die Forschungsergebnisse in weiteren Studien, könnte dies ein Gamechanger im Kampf gegen Krebs sein.

In der Schweiz ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache. 2022 starben 17'220 Menschen an den verschiedenen Krebsarten, zeigen die aktuellsten Zahlen des Bundesamtes für Statistik. Weltweit ist jeder sechste Todesfall auf Krebs zurückzuführen.

Nun haben Wissenschaftler einen einfachen DNA-Test entwickelt, der sich auf Tumor-DNA im Blut stützt und mit dem 18 Krebsarten im Frühstadium erkannt werden können. Nach Ansicht von Experten könnte ihre Forschungsarbeit die Medizin verändern: Schliesslich verbessert eine frühzeitige Erkennung die Heilungschancen erheblich.

Neuer Krebstest soll viel genauer arbeiten als bisherige

Zwar gibt es bereits einige Screening-Tests zur Krebserkennung. Doch diese haben einige Nachteile. Sie sind invasiv, teuer und ziemlich ungenau bei der Erkennung von Krankheiten im Frühstadium.

Der neue Krebstest analysiert Proteine im Blut und spürt 18 Krebsarten auf, die alle wichtigen Organe des menschlichen Körpers betreffen können. Spezifische Blutproteine werden bereits zur Früherkennung und Überwachung eingesetzt, allerdings fehlte es bislang an Sensitivität (Genauigkeit, mit der Personen mit Krebs erkannt werden) und an Spezifität (Genauigkeit, mit der Personen ohne Krebs ausgeschlossen werden).

Diese Probleme haben die US-Forscher nun gelöst, schreiben sie im Fachjournal «BMJ Oncology». So habe ihr Test eine signifikant höhere Empfindlichkeit als etwa der Galleri-Test, der in Grossbritannien bereits erprobt wird. Dadurch kann Krebs entdeckt und behandelt werden, bevor ein Tumor Zeit hat, grösseren Schaden zu verursachen.

«Test könnte ein Wendepunkt sein»

Für die klinische Studie haben die Wissenschaftler Blutplasmaproben von 440 Personen, bei denen 18 verschiedene Krebsarten diagnostiziert wurden, und von 44 gesunden Blutspendern entnommen. Durch die Untersuchung von Proteinen im Blutplasma waren die Experten in der Lage, Krebsproben von normalen Proben zu unterscheiden. Sie konnten sogar zwischen verschiedenen Krebsarten «mit hoher Genauigkeit» unterscheiden.

Das Team wies jedoch darauf hin, dass aufgrund der relativ kleinen Stichprobengrösse weitere Studien an grösseren Personengruppen erforderlich seien. Darauf wartet auch der britische Krebsexperte Dr. Mangesh Thorat, der selbst nicht an der Studie beteiligt war, und sagt im britischen «Guardian», dass der Test noch Fragen aufwerfe und weitere Studien erforderlich seien.

Aber: «Wenn die Leistung in zukünftigen, gut konzipierten sequenziellen Studien auch nur annähernd dem entspricht, was diese vorläufige Studie andeutet, dann könnte der Test wirklich einen Wendepunkt darstellen.»