Indien startet MondmissionDer Mond ist für Indien nur ein Zwischenziel
dpa/tafi
13.7.2023
Beim ersten Versuch versagten die Bremsen, nun soll die Landung sanft sein: Indien unternimmt einen neuen Anlauf, den Mond zu erobern. Die Mission soll am Freitag beginnen.
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13.07.2023, 19:35
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Indien will am Freitag einen neuen Anlauf starten, eine unbemannte Sonde auf dem Mond zu landen.
Ein erster Versuch vor vier Jahren scheiterte krachend: Damals versagten die Bremssysteme der Landekapsel.
Die Mondmission ist Teil eines ambitionierten Projektes, mit dem Indien Astronauten ins Weltall schicken und bis zum Mars fliegen will.
Das bevölkerungsreichste Land der Welt versucht etwas, was bislang nur wenigen Ländern gelang: Indien will ein Weltraumfahrzeug kontrolliert auf dem Mond landen. Das ambitionierte Vorhaben ist bereits der zweite Versuch.
Im Jahr 2019 misslang Indiens erster Versuch einer sanften Mondlandung. Bei der Mission Chandrayaan-2 krachte das Landemodul auf die Oberfläche des Erdtrabanten. Später teilte die Weltraumbehörde dem Parlament in Neu-Delhi mit, dass es während der Annäherung an den Mond Probleme mit dem Bremsen gab. Zuvor hatte Indien bereits eine andere Mission zum Mond: Die erste Mondsonde «Chandrayaan-1» war 2008 gestartet und hatte den Mond umkreist, ohne auf ihm zu landen.
Sechs Wochen unterwegs
Die neue Mission, Chandrayaan-3, soll am Freitag um 11.05 Uhr Schweizer Zeit mit dem Start der Trägerrakete in Richtung Mond beginnen, teilte die indische Raumfahrtorganisation ISRO im Vorfeld mit. Die Sonde soll, wenn alles nach Plan läuft, am 23. oder 24. August ankommen.
Bei einem Erfolg wäre Indien das vierte Land mit einer kontrollierten Mondlandung. Zuvor schafften das nur die USA, die Sowjetunion und China. Das Ziel der Mission sei es, zu demonstrieren, dass man erfolgreich landen könne, hiess es von ISRO. Das Weltraumfahrzeug solle zudem verschiedene Experimente und Analysen auf der bislang unerforschten Südpolregion des Mondes durchführen.
Unnützes Mond-Wissen
Nicht erst seit der Mondlandung vor 50 Jahren hat sich einiges an Fakten und unnützem Wissen zum Erdtrabanten angesammelt. «Bluewin» hat eine Auswahl zusammengetragen.
Bild: Keystone
Das Wetter auf dem Mond ist nichts für Sensibelchen: Wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft, steigen die Temperaturen bis auf 130 Grad Celsius an. Auf der dunklen Seite wiederum wird es bis zu minus 160 Grad kalt.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist es totenstill: Weil die Atmosphäre sehr dünn ist, überträgt sie keine Schallwellen. Man könnte auf dem Mond also gar nicht miteinander reden – sofern man denn erst das Problem löst, ohne Helm zu überleben.
Bild: Keystone
Wegen der fehlenden Atmosphäre schlagen auch viele Asteroiden auf dem Mond ein, statt in dessen Lufthülle zu verglühen. Hunderttausende Krater überziehen die Oberfläche.
Bild: Keystone/Nasa
Diese Krater sind auch für die dunklen Stellen verantwortlich, die viele ein Gesicht erkennen lassen. Dieser Mann im Mond soll laut christlicher Überlieferung Kain sein, der nach dem Mord an seinem Bruder Abel sprichwörtlich auf den Mond geschossen wurde.
Bild: EPA
Die Menschen in asiatischen Ländern erkennen keinen Mann, sondern einen Hasen im Mond. Ein Mond-Rover, der von der chinesischen Sonde Chang’e-3 hochgetragen wurde, trägt deshalb den Namen «Jadehase».
Bild: APA
Der Mond hat seit jeher Künstler inspiriert. Von Schriftsteller Mark Twain ist folgendes Zitat überliefert: «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt.»
Bild: AP
Die vielzitierte «dunkle Seite des Mondes» gibt es übrigens gar nicht. So wird jeder Teil des Mondes im Verlauf eines Monats von der Sonne beschienen.
Bild: EPA
«The Dark Side Of The Moon», das Meilenstein-Album der Rockband Pink Floyd, tut das Seine, um den Irrglauben an eine immerdunkle Mondseite am Leben zu erhalten.
Bild: Keystone
Der bekannte Astrophysiker Neil deGrasse Tyson würde sogar in der Zeit zurückreisen, um Pink Floyd davon zu überzeugen, das Album umzubenennen. «Ich habe Jahrzehnte damit zugebracht, diesen Fehler zu beheben», meinte er einmal.
Bild: AP
Der Mann im Mond wendet uns immer sein Gesicht zu. Wir sehen nämlich immer nur dieselbe Seite des Mondes, die Rückseite ist von der Erde aus nie zu sehen.
Bild: APA
Unser Mond ist der zweitdichteste der Milchstrass – nur Jupters Mond Io hat noch mehr Masse.
Bild: Keystone
Erst zwölf Menschen waren bisher auf dem Mond – allesamt US-Astronauten. Als erster setzte am 21. Juli 1969 Neil Armstrong Fuss auf die Oberfläche. Als vorerst letzter war Harrison Schmitt im Dezember 1972 dort.
Bild: Keystone/Nasa
Eines der bekanntesten lunaren Lieder ist «Bad Moon Rising» von Creedence Clearwater Revival. Die Textzeile «there's a bad moon on the rise» wird so oft missverstanden als «there's a bathroom on the right», dass Bandsänger John Fogerty die falsche Version spasseshalber an Konzerten übernahm.
Bild: EPA
Der Mythos von Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln, ist uralt. Er könnte auf Fälle von Tollwut zurückgehen. (Im Bild: Heidi Klum im Werwolf-Kostüm.)
Bild: AP
Nach dem Werwolf ist auch die Lykanthropie benannt – eine Wahnvorstellung, die Betroffene glauben lässt, sie würden sich in ein Tier verwandeln. Doch zurück zum Mond…
Bild: EPA
Moonshine heisst in den USA schwarzgebrannter Schnaps. Das Wort soll von Moonrakers stammen, einer Bezeichnung für Leute aus der englischen Grafschaft Wiltshire. Sie sollen im 18. Jahrhundert beim Alkoholschmuggel Talent bewiesen haben.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist die Anziehungskraft sechsmal geringer als auf der Erde. Heisst: Wer auf der Erde 120 Kilo auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mond nur 20 Kilo. Rein optisch ändert sich leider trotz dieser Schlankheitskur nichts.
Bild: Keystone/Nasa
Zum Schluss: der Mondgruss. Das ist keine Form der abendlichen Verabschiedung, sondern eine Bewegungsabfolge im Yoga. Diese soll zu einer tiefen Entspannung führen, innere Blockaden lösen und Stress abbauen. In diesem Sinne: Gute Nacht!
Bild: AP
Unnützes Mond-Wissen
Nicht erst seit der Mondlandung vor 50 Jahren hat sich einiges an Fakten und unnützem Wissen zum Erdtrabanten angesammelt. «Bluewin» hat eine Auswahl zusammengetragen.
Bild: Keystone
Das Wetter auf dem Mond ist nichts für Sensibelchen: Wenn die Sonne auf die Oberfläche trifft, steigen die Temperaturen bis auf 130 Grad Celsius an. Auf der dunklen Seite wiederum wird es bis zu minus 160 Grad kalt.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist es totenstill: Weil die Atmosphäre sehr dünn ist, überträgt sie keine Schallwellen. Man könnte auf dem Mond also gar nicht miteinander reden – sofern man denn erst das Problem löst, ohne Helm zu überleben.
Bild: Keystone
Wegen der fehlenden Atmosphäre schlagen auch viele Asteroiden auf dem Mond ein, statt in dessen Lufthülle zu verglühen. Hunderttausende Krater überziehen die Oberfläche.
Bild: Keystone/Nasa
Diese Krater sind auch für die dunklen Stellen verantwortlich, die viele ein Gesicht erkennen lassen. Dieser Mann im Mond soll laut christlicher Überlieferung Kain sein, der nach dem Mord an seinem Bruder Abel sprichwörtlich auf den Mond geschossen wurde.
Bild: EPA
Die Menschen in asiatischen Ländern erkennen keinen Mann, sondern einen Hasen im Mond. Ein Mond-Rover, der von der chinesischen Sonde Chang’e-3 hochgetragen wurde, trägt deshalb den Namen «Jadehase».
Bild: APA
Der Mond hat seit jeher Künstler inspiriert. Von Schriftsteller Mark Twain ist folgendes Zitat überliefert: «Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er nie jemandem zeigt.»
Bild: AP
Die vielzitierte «dunkle Seite des Mondes» gibt es übrigens gar nicht. So wird jeder Teil des Mondes im Verlauf eines Monats von der Sonne beschienen.
Bild: EPA
«The Dark Side Of The Moon», das Meilenstein-Album der Rockband Pink Floyd, tut das Seine, um den Irrglauben an eine immerdunkle Mondseite am Leben zu erhalten.
Bild: Keystone
Der bekannte Astrophysiker Neil deGrasse Tyson würde sogar in der Zeit zurückreisen, um Pink Floyd davon zu überzeugen, das Album umzubenennen. «Ich habe Jahrzehnte damit zugebracht, diesen Fehler zu beheben», meinte er einmal.
Bild: AP
Der Mann im Mond wendet uns immer sein Gesicht zu. Wir sehen nämlich immer nur dieselbe Seite des Mondes, die Rückseite ist von der Erde aus nie zu sehen.
Bild: APA
Unser Mond ist der zweitdichteste der Milchstrass – nur Jupters Mond Io hat noch mehr Masse.
Bild: Keystone
Erst zwölf Menschen waren bisher auf dem Mond – allesamt US-Astronauten. Als erster setzte am 21. Juli 1969 Neil Armstrong Fuss auf die Oberfläche. Als vorerst letzter war Harrison Schmitt im Dezember 1972 dort.
Bild: Keystone/Nasa
Eines der bekanntesten lunaren Lieder ist «Bad Moon Rising» von Creedence Clearwater Revival. Die Textzeile «there's a bad moon on the rise» wird so oft missverstanden als «there's a bathroom on the right», dass Bandsänger John Fogerty die falsche Version spasseshalber an Konzerten übernahm.
Bild: EPA
Der Mythos von Menschen, die sich bei Vollmond in Werwölfe verwandeln, ist uralt. Er könnte auf Fälle von Tollwut zurückgehen. (Im Bild: Heidi Klum im Werwolf-Kostüm.)
Bild: AP
Nach dem Werwolf ist auch die Lykanthropie benannt – eine Wahnvorstellung, die Betroffene glauben lässt, sie würden sich in ein Tier verwandeln. Doch zurück zum Mond…
Bild: EPA
Moonshine heisst in den USA schwarzgebrannter Schnaps. Das Wort soll von Moonrakers stammen, einer Bezeichnung für Leute aus der englischen Grafschaft Wiltshire. Sie sollen im 18. Jahrhundert beim Alkoholschmuggel Talent bewiesen haben.
Bild: Keystone
Auf dem Mond ist die Anziehungskraft sechsmal geringer als auf der Erde. Heisst: Wer auf der Erde 120 Kilo auf die Waage bringt, wiegt auf dem Mond nur 20 Kilo. Rein optisch ändert sich leider trotz dieser Schlankheitskur nichts.
Bild: Keystone/Nasa
Zum Schluss: der Mondgruss. Das ist keine Form der abendlichen Verabschiedung, sondern eine Bewegungsabfolge im Yoga. Diese soll zu einer tiefen Entspannung führen, innere Blockaden lösen und Stress abbauen. In diesem Sinne: Gute Nacht!
Bild: AP
Der Mond ist nicht genug
Indiens Weltraumprogramm hat eine lange Geschichte: Es wurde bereits in den 1960er-Jahren aufgelegt. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, bestimmte Satelliten günstig ins All zu befördern. Diese Satelliten halfen unter anderem bei der Kommunikation und bei Wettervorhersagen. Indien schaffte sich so einen Ruf, vergleichsweise günstig Satelliten ins All zu bringen – auch für andere Länder.
Inzwischen hat das Land grössere Pläne. Neben der aktuellen Mondmission sind weitere Projekte geplant, die voraussichtlich ab Ende 2024 starten sollen. So soll es Missionen zur Venus («Shukrayaan-1») und zum Mars («Mangalyaan-2») geben. Zudem sollen Astronauten ins All geschickt werden («Gaganyaan»).
Die Regierung möchte auch zunehmend auf den Privatsektor setzen, Privatfirmen dürfen die Infrastruktur der Weltraumbehörde nutzen. Kürzlich schoss diese erstmals eine von einem einheimischen privaten Unternehmen entwickelte Rakete ins Weltall.
Japanische Sonde zerschellt offenbar auf dem Mond
Die japanische Mondsonde «Hakuto-R» ist offenbar auf der Mond-Oberfläche zerschellt. Kurz vor der Landung brach die Kommunikation mit der Bodenstation ab.