Ausschreibung gescheitert Kann niemand den neuen ICE für die Deutsche Bahn bauen?

Die neue Generation des ICE steht in den Startlöchern. Doch die Deutsche Bahn hat alle Angebote für den neuen Hochgeschwindigkeitszug abgelehnt – die Ausschreibung ist damit gescheitert.

Der ICE 5 soll ab 2032 die Hochgeschwindigkeits-Flotte auf deutschen Schienen erneuern. Ob es bei dem Termin für den «ICE der Zukunft» bleibt, ist allerdings unklar. Denn die Deutsche Bahn hat alle eingegangenen Angebote abgeleht. Damit ist die Ausschreibung vorerst gestoppt.

Dies berichtete das Branchen-Format «Eisenbahn in Ö, D, CH». Innerhalb der vorgesehenen Frist habe man kein Angebot erhalten, das den Anforderungen der Ausschreibung entspreche, hiess es.

Zuvor hatten Siemens Mobility und Alstom zusammen mit der Deutschen Bahn an der Entwicklung des neuen Superzugs gearbeitet.

«Ambitionierte, aber erfüllbare Anforderungen»

Bereits zuvor gab es diverse Medienberichte, wonach die Anforderungen der Deutschen Bahn nur schwer zu erfüllen seien. Die DB selbst spricht von «ambitionierten, aber gleichzeitig erfüllbaren Anforderungen».

Die Garnituren sollen dabei mindestens 300 Kilometer pro Stunde schnell fahren können, zudem maximal 400 Meter lang sein und 940 Fahrgästen Platz bieten. Darüber hinaus sollen ein neues Innenraumkonzept und nicht zuletzt höhengleiche Einstiege zum Einsatz kommen. Ausserdem sollen die Züge neue «Bestmarken» bei Energieeffizienz und Zuverlässigkeit setzen.

Klingt zunächst machbar, schliesslich befinden sich bereits ICEs auf deutschen Schienen, welche das Geforderte überwiegend erfüllen. Doch wie der «Spiegel» berichtete, könnten Liefertermine zu den Hürden gehören. Auch mit den Finanzierungsbedingungen und der Vertragsgestaltung der Deutschen Bahn hätten die Hersteller Probleme.

Die Deutsche Bahn gibt sich indessen optimistisch. «Wir haben den Ausschreibungsprozess frühzeitig gestartet», sagt ein Bahn-Sprecher. Nun bleibe ausreichend Zeit für weitere Planungsschritte.