Strategie zur CS-ÜbernahmeNeues UBS-Führungsteam überrascht Analysten wenig
SDA/uri
9.5.2023 - 11:30
Nach Übernahme: UBS und Credit Suisse weiterhin separate Banken
Die Grossbank UBS hat die bisherige Rivalin Credit Suisse übernommen. Das Geschäft beider Institute soll aber zunächst unabhängig voneinander laufen.
09.05.2023
Die angekündigten Veränderungen in der UBS-Konzernleitung im Zusammenhang mit der CS-Übernahme haben am Markt wenig Aufregung verursacht – Finanzanalysten sehen keine grossen Überraschungen.
SDA/uri
09.05.2023, 11:30
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Die UBS hat nach der Übernahme der Credit Suisse eine neue Unternehmensstruktur und ein neues Führungsteam angekündigt.
Beide Banken werden auf absehbare Zeit unabhängig voneinander operieren.
Analysten zeigen sich von den angekündigten Veränderungen nur wenig überrascht.
Laut ZKB-Analyst Michael Klien solle das Vorgehen Kontinuität während der Integration sicherstellen.
Am Morgen hatte die Grossbank UBS einige Anpassungen in der Konzernleitung angekündigt, unter anderem wird CS-Chef Ulrich Körner zunächst weiter im Amt bleiben. Auch wird die Finanzchefin ausgetauscht – allerdings nicht mit jemandem von der CS, sondern mit einem anderen UBS-Manager. Indes soll die CS nach Abschluss der Transkation zunächst als eigenständige Gesellschaft bestehen bleiben und erst schrittweise integriert werden.
Mit den Neuigkeiten vom Morgen würden sich für das bestehende Management der Credit Suisse erstmals keine grösseren Veränderungen ergeben, kommentierte ZKB-Analyst Michael Klien. Das sollte die Kontinuität während der Integration sicherstellen. «Wir gehen davon aus, dass durch dieses Vorgehen grössere Brüche minimiert werden können.» Allerdings bleibe die Arbeitsplatzunsicherheit für die CS-Manager bestehen.
Weniger Veränderungen als erwartet
Auch Vontobel sieht im neuen Führungsteam keine grossen Überraschungen. Dieses widerspiegle den Fakt, dass die UBS die CS schluckt. Allerdings gebe es weniger Veränderungen als erwartet, schreibt Experte Andreas Venditti. Unter anderem war auch über eine Rückkehr des früheren UBS-Finanzchefs Tom Naratil spekuliert worden. Auch seien keine weiteren CS-Manager – wie auch am Markt teilweise kolportiert – ernannt worden ausser Ulrich Körner, welcher zunächst CS-Chef bleibt.
Der Vontobel-Analyst erwartet mit dem rechtlichen Abschluss der Transkation, welche Ende Mai/Anfang Juni erwartet wird, mehr Informationen zur geplanten Integration und Restrukturierung sowie deren finanziellen Auswirkungen.
Mehr Flexibilität
Mit einer schrittweisen Integration, wie sie jetzt angekündigt wurde, würden die Restrukturierungskosten voraussichtlich nicht alle im Voraus anfallen, schreibt Goldman Sachs. Die meisten Investoren hätten in den vergangenen Wochen bereits eher mit quartalsweise anfallenden Restrukturierungskosten gerechnet, auch wenn dies das weniger wünschenswerte Szenario gewesen sei.
Dass der eigenständige Betrieb der CS für eine gewisse Zeit beibehalten wird, gebe der übernehmenden UBS zudem eine gewisse Flexibilität mit Blick auf die endgültige Zusammensetzung der neuen Gruppe – unter anderem auch mit Blick auf die Zukunft der CS-Schweiz-Einheit, so die Analysten der US-Bank.