Neue UnternehmensstrukturUBS und CS operieren vorerst separat – CS-Chef Körner in Konzernleitung
SDA/awp/uri
9.5.2023 - 08:15
Nach Übernahme: UBS und Credit Suisse weiterhin separate Banken
Die Grossbank UBS hat die bisherige Rivalin Credit Suisse übernommen. Das Geschäft beider Institute soll aber zunächst unabhängig voneinander laufen.
09.05.2023
Die UBS und die CS werden nach der Fusion «bis auf Weiteres» unabhängig voneinander operieren. Die UBS verkündete zudem verschiedene Personalentscheide. Etwa, dass CS-Chef Ulrich Körner Mitglied der Konzernleitung wird.
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09.05.2023, 08:15
09.05.2023, 10:39
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die UBS hat nach der Übernahme der Credit Suisse eine neue Unternehmensstruktur und ein neues Führungsteam angekündigt.
Beide Banken werden auf absehbare Zeit unabhängig voneinander operieren.
Die Integration soll stufenweise erfolgen.
CS-Chef Ulrich Körner wird in die UBS-Geschäftsleitung wechseln.
Die Grossbank UBS hat weitere Details zur Übernahme der Credit Suissebekannt gegeben. Noch vor Abschluss der Transaktion stellt die künftige Megabank ihr neues Führungsteam vor. Dieses wird für beide Banken zuständig sein.
Denn die UBS werde zunächst zwei separate Muttergesellschaften betreiben, die UBS AG und die Credit Suisse AG, teilte die Bank am Dienstag mit. «Beide Gesellschaften werden weiterhin ihre Tochtergesellschaften und Geschäftsstellen betreiben, ihre Kundinnen und Kunden betreuen und mit Gegenparteien Geschäfte machen.»
Zuversicht und Sorgen vor der UBS-Generalversammlung
Nach der Generalversammlung ist vor der Generalversammlung. Auch bei der Aktionärsversammlung der UBS vom heutigen Mittwoch dürften Kleinaktionäre ihrem Ärger freien Lauf lassen: Sie durften bei der grössten Firmenübernahme in der Geschichte der Bank nicht mitbestimmen. «Wir haben ein paar Sorgen im Rahmen der Übernahme der Credit Suisse», sagte Vincent Kaufmann von Ethos, «insbesondere wegen der Konzentration von Risiken im Schweizer Markt.»
05.04.2023
Die kombinierte Einheit werde zur konsolidierten Bankengruppe, aber die UBS AG und die Credit Suisse AG würden bis auf Weiteres unabhängig agieren. Eine Integration werde «stufenweise» erfolgen.
Körner bleibt CS-Chef
Die UBS geht davon aus, dass der rechtliche Abschluss der Transaktion in den nächsten Wochen erfolgen wird. Dann geht die CS endgültig an die UBS über. Die Credit Suisse AG werde dann parallel zur UBS AG und ihren Unternehmensbereichen, Konzernfunktionen und Regionen unter der UBS Group AG tätig sein.
Das kombinierte Unternehmen wird konkret fünf Unternehmensbereiche, sieben Konzernfunktionen und vier Regionen sowie zusätzlich die Credit Suisse AG umfassen. Jeder dieser Einheiten steht ein Konzernleitungsmitglied vor, welche wiederum alle an UBS-Chef Sergio Ermotti berichten.
Nachdem Ermotti am 5. April – also vor gut einem Monat – das Amt als CEO der UBS erneut übernommen hatte, hat er nun sein Managementteam zusammen. Mit der jetzt bekannt gegebenen Gruppenstruktur werde unter anderem der jetzige CS-CEO Ulrich Körner mit Abschluss der Transaktion ebenfalls UBS-Konzernleitungsmitglied.
«Er kennt beide Unternehmen und wird dafür zuständig sein, die operationelle Kontinuität und den Kundenfokus von Credit Suisse aufrechtzuerhalten, während er den Integrationsprozess unterstützt», hiess es.
Integration wird Zeit in Anspruch nehmen
Mit der neuen Unternehmensstruktur und dem Führungsteam sei die UBS bestens gerüstet, auf ihren bestehenden Stärken und den Erfolgen der vergangenen zehn Jahre aufzubauen, liess sich UBS-Chef Ermotti in der Mitteilung zitieren. Die Integration werde zwar Zeit in Anspruch nehmen. Die aus der Kombination mit Credit Suisse resultierende Erweiterung der UBS werde aber nach seiner Überzeugung den Kunden, Mitarbeitenden und Investoren sowie der Wirtschaft wie auch dem Finanzsystem als Ganzes zugutekommen.
Was mit dem Schweizer Geschäft der Credit Suisse letztendlich passiert, steht heute noch nicht fest. Die UBS werde, wie bereits angekündigt alle Optionen prüfen. In den kommenden Monaten wolle man weiter darüber informieren
Neue Namen auf Schlüsselpositionen
Im Zuge der Umstrukturierung werden neben CS-Chef Ulrich Körner noch vier weitere Manager in die UBS-Konzernleitung berufen. So löst etwa Todd Tuckner Sarah Youngwood als Finanzchefin ab. Diese habe sich entschieden, die Bank nach Abschluss der Transaktion zu verlassen, hiess es.
Tuckner stiess den Angaben zufolge 2004 zur UBS und ist derzeit Finanzchef der globalen Vermögensverwaltung. Beatriz Martin Jimenez werde Head Non-Core and Legacy und gleichzeitig auch President EMEA. Die Abwicklungseinheit umfasst die Geschäftsbereiche, welche abgestossen werden sollen. Sie bleibe UBS Chief Executive UK und werde weiterhin als Group Treasurer tätig sein, bis ihre Nachfolge bestimmt ist.
Die Integration der beiden Banken als Group Integration Officer wird Michelle Bereaux anvertraut. Sie ist seit fast 23 Jahren bei der UBS und hat verschiedene Führungsfunktionen ausgeübt.
Stefan Seiler wird zum Personalchef der Gruppe und Leiter von Corporate Services. In dieser Funktion soll er die zwei Bereiche enger zusammenbringen. Stefan Seiler stiess 2011 zu UBS.
Mike Dargan, der bis dato Chief Digital and Information Officer, wird Group Chief Operations and Technology Officer.
Iqbal Khan leitet auch künftig die Vermögensverwaltung
Mit Blick auf die Unternehmensbereiche bleiben Iqbal Khan (Global Wealth Management), Rob Karofsky (Investment Bank), Sabine Keller-Busse (Personal & Corporate Banking und President Switzerland) und Suni Harford (Asset Management und Lead for Sustainability & Impact) in ihrem Amt.
Ebenfalls an Bord bleiben Christian Bluhm also Risikochef, Barbara Levi als Rechtschefin sowie Markus Ronner als Chief Compliance und Governance Office. Mit Blick auf die Regionen behalten auch Naureen Hassan (Americas) und Edmund Koh (Asia-Pacific) ihre Chefposten.