Höhere Übernachtungssteuer Ferien auf Mallorca werden immer teurer

tcar

4.10.2024

Volle Strände, volle Bars, volle Kassen. Aber manchen Spaniern wird es etwas zu viel mit dem Tourismus.
Volle Strände, volle Bars, volle Kassen. Aber manchen Spaniern wird es etwas zu viel mit dem Tourismus.
Bild: Clara Margais/dpa

Auf Mallorca wird viel Geld mit Touristen verdient, doch im Sommer ist der Massentourismus kaum noch in den Griff zu bekommen. Jetzt will die Regierung mit einer höheren Übernachtungssteuer gegensteuern.

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  • Durch eine geplante Erhöhung der Übernachtungssteuer werden Ferien auf Mallorca im nächsten Jahr teurer.
  • Die spanische Regierung will damit auch den Massentourismus eindämmen.
  • Die Einheimischen haben nicht nur mit wachsender Wohnungsnot zu kämpfen.

Ferien auf Mallorca werden immer teurer. Ab der nächsten Tourismussaison müssen die meisten Touristen eine höhere Übernachtungssteuer, ähnlich der schweizerischen Kurtaxe, bezahlen. Wie das «Mallorca Magazin» schreibt, sind diese Steueranpassungen Teil einer grösseren Strategie der balearischen Regierung, um eine gute Ausgewogenheit zwischen nachhaltigem und profitablem Tourismus zu finden.

Die Zahl der Besucher aus dem Ausland wächst in ganz Spanien seit Jahren unaufhörlich. In den ersten acht Monaten des Jahres ist die Rekordmarke von 64,3 Millionen erreicht worden, teilte die Statistikbehörde INE in Madrid mit. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies ein Anstieg um 11,2 Prozent.

Mit fast 13,8 Millionen Einreisen war Katalonien die meistbesuchte Region. Platz zwei belegen die Balearen mit Mallorca mit knapp 11,2 Millionen Besuchern. Demonstrationen gab es dieses Jahr in vielen Urlauberhochburgen gegen Massentourismus. Vor allem die rapide wachsende Wohnungsnot, die auch auf die Zunahme der Ferienwohnungen zurückgeführt wird, verärgert die Einheimischen.

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Für Ministerpräsidentin Marga Prohens sind deshalb Massnahmen gegen Massentourismus absolut notwendig in Bezug auf die Nachhaltigkeitsstrategie Mallorcas und der Nachbarinseln. Rund 7,5 Millionen Balearen-Feriengäste werden dann mehr bezahlen müssen, 400‘000 Reisende können aber in der Nebensaison günstiger Ferien machen, um die Inseln als Reiseziel im Winter attraktiver zu machen.

Wie stark der Preisanstieg sein wird, ist noch nicht endgültig geklärt, das entscheidet sich erst Anfang nächsten Jahres.

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