Von Touristen überflutet Einheimische besetzen beliebten Instagram-Strand auf Mallorca

Sven Ziegler

17.6.2024

Zahlreiche Einheimische protestierten gegen Massentourismus.
Zahlreiche Einheimische protestierten gegen Massentourismus.
Screenshot Video X / IB3 Noticias

Aus Protest gegen den Massentourismus haben Einheimische die beliebte Caló des Moro besetzt. Die Polizei musste ausrücken. 

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Einheimische haben am Sonntag einen Touristen-Hotspot auf Mallorca besetzt.
  • Sie forderten ein Ende des Massentourismus.
  • Die Polizei musste schliesslich ausrücken.

Die malerische Bucht Caló des Moro im Süden von Mallorca ist ein beliebter Anziehungspunkt für Ferienreisende, besonders bekannt durch Instagram. Der rund 30 Meter breite Strand mit seinem azurblauen Wasser zieht täglich etwa 4000 Menschen und 1200 Fahrzeuge an. Dies führt oft zu einer überfüllten Bucht, in der Badegäste keinen Platz finden, und zu Verkehrsproblemen in den umliegenden Wohngebieten.

Am Sonntag haben rund 300 Aktivisten der Bürgerinitiative Mallorca Platja Tour den Strand besetzt, um gegen den Massentourismus zu protestieren. Mit Transparenten, auf denen «ocupem les nostres platges» (besetzen wir unsere Strände) und «es ben hora d'aturar» (es ist Zeit, innezuhalten) stand, machten sie auf ihr Anliegen aufmerksam.

Gemäss dem «Mallorca Magazin» seien die Aktivisten bereits um 8 Uhr morgens eingetroffen. «Etwas später wäre es unmöglich gewesen, an den Strand zu gehen, dann hätten wir Schlange stehen müssen», so einer der Aktivisten. 

Weitere Aktionen sollen folgen

Die Touristen kamen ebenfalls an den Strand. Sie wurden mit «Tourists go home»-Rufen und Infoflyern empfangen. Die Polizei beendete die Aktion schliesslich kurz nach dem Mittag, als sie die Demonstranten aufforderte, nach Hause zu gehen.

Laut den Demonstranten soll es nicht die letzte Aktion gewesen sein. «Wir rufen dazu auf, jeden einzelnen Strand Mallorcas ‹zurückzugewinnen.›»

Diese Strandbesetzung ist nicht die erste Protestaktion gegen den Massentourismus auf Mallorca. Bereits am 25. Mai hatten über 10'000 Menschen in Palma gegen die Überfüllung der Insel demonstriert. Für den 21. Juli hat die Plattform «menys turisme, més vida» (weniger Tourismus, mehr Leben) zu weiteren Grossdemonstrationen auf mehreren Baleareninseln aufgerufen.

Viele Reiseziele im Land kämpfen mit den negativen Folgen des Massentourismus wie Umweltzerstörung, Staus, Wohnungsnot, Überfüllung, Preisanstiegen und Wassermangel sowie der Überlastung des Gesundheitssektors und der Abfallentsorgung.