Goldgrube BlechschildTiefe Nummer, hoher Preis: So viel wird für Kennzeichen hingeblättert
tafi
5.2.2020
Schweizer geben Millionenbeträge für spezielle Autokennzeichen aus. Die Kantone freuen sich über die freiwilligen Abgaben.
14 Millionen Franken, hat die «Aargauer Zeitung» herausgefunden, blätterten Schweizer Bürger im vergangenen Jahr freiwillig hin, um sich spezielle Kennzeichen ans Auto oder Motorrad schrauben zu können. Kontrollschilder mit besonders tiefen Nummern, dem Geburtsjahr oder sonstigen Zahlenspielereien sind für die Kantone echte Goldgruben geworden.
Vor allem der Kanton Zürich profitierte davon, dass nicht jedem Schweizer egal ist, was auf seinem Kontrollschild steht: 3,56 Millionen Franken brachten Versteigerungen ein. Bern freute sich über 1,6 Millionen Franken, Luzern, St. Gallen, Aargau und Tessin blieben nur knapp unter der Millionengrenze. Am anderen Ende der Skala stand 2019 der Kanton Jura: Dort wurden etwa 51'364 Franken mit dem Verkauf spezieller Kontrollschilder eingenommen.
Generell, so schreibt die «Aargauer Zeitung», würden die Kantone unterschiedliche Strategien beim Verkauf von besonderen Kennzeichen anwenden. Während es in Luzern oder Appenzell Innerrhoden Obergrenzen für Gebühren gibt, versteigern andere Kantone die Schilder meistbietend. Das erste Kennzeichen in der Schweiz kam laut AZ 1994 unter dem Hammer. Der Kanton Solothurn nahm damals 20'000 Franken für die «SO 1» ein. Den Schweizer Rekord hält indes der Kanton Zug, der für die Nummer «ZG 10» satte 233'000 Franken bekam.
Rekordpreise erzielen immer wieder auch Schilder mit der Nummer 1. Für «SG 1» wurden 135'000 Franken bezahlt, «VS 1» erzielte gar 160'000 Franken. Einige Kantone geben die Nummer allerdings nicht frei. In Basel-Stadt wird sie traditionell zurückgehalten, in Nidwalden und Graubünden gehören sie der Regierung, im Aargau der Polizei.
In einigen Kantonen, etwa Graubünden, St. Gallen, Bern und Zug, dürfen auch Privatpersonen mit Kontrollschildern Geschäfte machen. So soll laut AZ auf der Auktionsplattform Ricardo vor kurzem die Nummer «ZG 32» für 60'000 Franken angeboten worden sein. Aktuell steht dort «BE 400000» zum Verkauf. Preis: 17'000 Franken.
Die Klasse von 1990: Diese Autos gelten ab 2020 als Oldtimer
Ab 2020 sind unter anderem ein Edelsportwagen und ein kultiger Bulli offiziell Oldtimer.
Bild: Volkswagen AG/Lotus Cars/dpa-tmn
Audi 100 (C4): Noch bis 1994 gebaut, war der 100er der letzte seiner Art. Danach wurde das Modell der oberen Mittelklasse in A6 umgetauft. Die C4-Auflage gilt als die am sorgfältigsten gebaute, erstmals kam ein V6-Motor zum Einsatz.
Bild: AUDI AG/dpa-tmn
Renault Clio: Als Nachfolger des R5 begann die Ära des Clio als einer der erfolgreichsten Kleinwagen aus Frankreich. Heute fährt er bereits in fünfter Generation und jagt Konkurrenten wie dem VW Polo als im Vergleich etwas exotischeres Auto gebraucht wie neu einige Marktanteile ab.
Bild: Renault Groupe/dpa-tmn
Opel Calibra: Viele Fans der Marke mit dem Blitz dürften dem runden Geburtstag des Rüsselsheimer Coupés entgegenfiebern – ist das aerodynamisch sehr gut konstruierte Modell (Cw-Wert von 0,26 im Windkanal) doch der Nachfolger des Manta. Zehn Jahre war der Calibra das windschlüpfrigste Serienauto der Welt. Technisch wurde der Calibra auf Basis des Vectra realisiert und ab 1990 produziert.
Bild: Opel Automobile GmbH/dpa-tmn
BMW 3er (E36): Die Mittelklasse der Münchner markierte im Vergleich zum Vorgänger beim Design eine deutliche Zäsur, zu erkennen zum Beispiel an den fortan unter Klarglas sitzenden Scheinwerfern oder dem hohen Heck. Fahrwerkstechnisch war das Modell ausgefeilter, doch gab es anfangs Qualitätsprobleme.
Bild: BMW Group Archiv/dpa-tmn
Lotus Elan SE: Die Produktion der Modellreihe lief 1989 an, in den Verkauf ging der britische Roadster mit Frontantrieb und 123 kW/167 PS starkem 1,6-Liter-Benziner im Folgejahr. Dank einer Karosserie aus Stahl und Kunststoff lag das Gewicht unter einer Tonne, dadurch waren die Fahrleistungen des offenen Zweisitzers mit einem Spitzentempo von 220 km/h beachtlich.
Bild: Lotus Cars/dpa-tmn
Audi Coupé S2: Der Wagen trat ein schweres Erbe an, denn der S2 folgte auf den legendären Quattro, mit dessen Sportversionen Walter Röhrl einst Rallye-Erfolge feierte. Der S2 fuhr mit Allradantrieb, sein Motor wurde vom Vorgänger abgeleitet. Limousine und Kombi kamen später.
Bild: AUDI AG/dpa-tmn
Ford Escort: Die Kompaktklasse des Herstellers kam 1990 in fünfter Auflage zu den Händlern – im Vergleich zum Vorgänger zwar deutlich gewachsen, jedoch mit 4,10 Meter fast 30 Zentimeter kürzer als ein heutiger Focus, dem Nachfolger im Segment.
Bild: Ford Motor Company/dpa-tmn
Mini Cooper: Bevor die Marke von BMW übernommen wurde, legte Mini unter der Regie von Rover im Jahr 1990 noch einmal eine sportliche Version des Autozwergs auf, wie sie es zuletzt in den 1970er-Jahren gegeben hatte.
Bild: BMW Group Archiv/dpa-tmn
Mitsubishi Sigma: In Mitteleuropa in Vergessenheit geraten, bot die Limousine des japanischen Herstellers eine für ihre Zeit wegweisende Technik und grossvolumige Motoren. Über die Bauzeit waren zum Beispiel Allradlenkung, ein elektronisch verstellbares Fahrwerk und später ein auf Lasertechnik basierender Abstandstempomat zu haben.
Bild: Mitsubishi Motors/dpa-tmn
VW T4: Der Transporter erlebte 1990 eine technische Revolution. Erstmals wie ein Pkw mit quer eingebautem Front- statt Heckmotor und mit Vorderradantrieb bestückt, bot der «Bulli» nun eine durchgehende Ladefläche. Neu waren damals auch zwei verschiedene Radstände.
Bild: Volkswagen AG/dpa-tmn
Lamborghini Diablo: Der italienische «Teufel», Nachfolger des legendären Countach, galt seinerzeit mit einer Spitzengeschwindigkeit von 325 km/h und dem Sprintvermögen von 0 auf 100 in 4,1 Sekunden als schnellster Serienwagen der Welt. Möglich machte es ein V12-Motor mit 5,7 Litern Hubraum und 362 kW/492 PS.
Bild: Automobili Lamborghini/dpa-tmn
Golf II Country Syncro: Allradantrieb, höhergelegte Karosserie, ein Kuhfänger vorne und am Heck wie bei Geländewagen ein Ersatzrad: Das ist eine der kuriosesten Varianten von Deutschlands seit Jahren meistverkauften Fahrzeugen. Anders als beim Golf-Grundmodell lagen die Stückzahlen aber sehr niedrig – was das Modell, das als einer der Vorgänger der SUV gilt, zum gesuchten Sammlerobjekt macht.
Bild: Volkswagen AG/dpa-tmn
Volvo 940: Seinerzeit galt das Modell als weicher gezeichnet als sein Vorgänger. Heute wirkt der Schwede aus der 900er-Reihe – ob Limousine oder Kombi – allerdings so kantig wie aus dem Bilderbuch klassischer Karosserien. Als 960 gab es ihn auch mit Sechszylinder-Reihenmotor.
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