Er wollte Triebwerke abschalten Randale-Pilot hatte Drogenpilze eingeworfen

dmu

25.10.2023

Der Vorfall ereignete sich an Bord einer Alaska-Airline-Maschine.
Der Vorfall ereignete sich an Bord einer Alaska-Airline-Maschine.
Reuters

Der Ersatzpilot, der die Triebwerke eines Flugzeugs in der Luft abschalten wollte, stand offenbar unter dem Einfluss von psychedelischen Pilzen: Vor dem Flug habe er 40 Stunden lang nicht geschlafen.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am Sonntag hat ein Ersatzpilot versucht, die Triebwerke eines Flugzeugs abzuschalten.
  • Aus Gerichtsdokumenten werden nun neue Details zum Fall bekannt. Demnach habe der Mann zwei Tage vor dem Flug psychedelische Pilze eingenommen und 40 Stunden lang nicht geschlafen.
  • Die Anklage lautet auf 83-fachen versuchten Mord. Der Pilot plädiert auf nicht schuldig.

Der Ersatzpilot, der am Sonntag ausserhalb seines Dienstes versucht haben soll, die Triebwerke eines Alaska-Airlines-Jets während des Fluges abzuschalten, erlitt laut eigenen Aussagen einen Nervenzusammenbruch.

Der 44-Jährige hat der Polizei ausgesagt, zwei Tage vor dem Flug psychedelische Pilze eingenommen und 40 Stunden lang nicht geschlafen zu haben. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Er habe zum ersten Mal Magic Mushrooms konsumiert, beteuerte der Mann.

Die Alaska Air Group erklärte in einer Stellungnahme, dass die Mitarbeiter zu keinem Zeitpunkt während des Check-in oder des Boarding-Prozesses Anzeichen für eine Beeinträchtigung des Mannes festgestellt hätten.

Handgemenge im Cockpit

Auf dem Flug von Everett im US-Bundesstaat Washington nach San Francisco in Kalifornien nahm der Pilot auf dem sogenannten «Jump Seat», dem Notsitz, im Cockpit Platz. Die beiden Piloten, die den Flug steuerten, erzählten den Ermittlern, dass der Ersatzpilot zunächst ein lockeres Gespräch mit ihnen geführt habe. Dann schleuderte er plötzlich sein Funkgerät quer durch das Cockpit und sagte: «Mir geht es nicht gut.»

Der Mann habe versucht, mehrere Griffe zu betätigen, um das Feuerlöschsystem der Triebwerke zu aktivieren. Auf diese Weise hätte er die Triebwerke abgeschaltet. Es kam zu einem Handgemenge, infolgedessen einer der beiden Piloten den Randalierer am Handgelenk festhielt, um ihn daran zu hindern, die Griffe vollständig zu betätigen.

Die Flugbesatzung erzählte den Ermittlern später, dass das Flugzeug «Sekunden davon entfernt» gewesen sei, in ein Segelflugzeug verwandelt zu werden.

Angeklagter plädiert auf nicht schuldig

In seiner Vernehmung bei der Polizei räumte der Beschuldigte ein, die Griffe betätigt zu haben. Er habe dies getan, weil er das Gefühl gehabt habe, aus einem Traum aufzuwachen.

Selbst im hinteren Bereich des Flugzeugs und mit Handschellen gefesselt habe er versucht, während dem Sinkflug den Notausstieg zu öffnen. Kurz zuvor habe er laut der Besatzung gesagt: «Ihr müsst mir sofort Handschellen anlegen, sonst wird es schlimm.»

Der Pilot muss sich nun vor dem Gericht des Bundesstaates Oregon wegen 83-fachen versuchten Mordes verantworten. Zudem wird ihm die Gefährdung eines Flugzeugs vorgeworfen. Der Angeklagte plädiert auf nicht schuldig.

Mitreisender Pilot wollte Triebwerke abschalten

Mitreisender Pilot wollte Triebwerke abschalten

Ein dramatischer Vorfall hat sich offenbar an Bord einer Maschine der Alaska Airlines am Sonntag abgespielt. Laut Behördenangaben versuchte ein Pilot, der sich ausser Dienst befand, während eines Fluges nach San Francisco, die Triebwerke abzuschalten, durch das Auslösen des Feuerlöschsystems an Bord, wie die US-Luftfahrtbehörde mitteilte.

24.10.2023