Belfast statt Bermuda Passagiere sitzen seit Monaten auf Kreuzfahrtschiff fest

toko

31.8.2024

Das Kreuzfahrtschiff Odyssey wird seit Monaten im Hafen von Belfast repariert.
Das Kreuzfahrtschiff Odyssey wird seit Monaten im Hafen von Belfast repariert.
AP Photo/Peter Morrison/Keystone

Es sollte nur der Beginn einer Kreuzfahrt um die Welt sein. Nun sitzen die Passagiere der Odyssey aber seit Monaten im Hafen von Belfast fest – und nehmen es mit Humor.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Passagiere des Kreuzfahrtschiffs Odyssey sitzen seit Ende Mai im Hafen von Belfast fest.
  • Wegen technischen Problemen konnte das Schiff bislang nicht wie geplant in See stechen.
  • Den Tag können die Passagiere an Bord verbringen, für die Nacht werden sie in Hotels gebracht.
  • Der Chef der Reederei sagt, er erwarte, dass das Schiff Ende nächster Woche vom Stapel laufen werde.

Den Beginn ihre Reise hatten sich die Passagiere wohl anders vorgestellt. Eigentlich sollte das Kreuzfahrschiff Odyssey am 30. Mai vom Hafen in Belfast zu einer dreijährigen Kreuzfahrt aufbrechen, ist seitdem aber keinen Meter vorangekommen. Denn wegen Problemen mit den Rudern und dem Getriebe konnte das Schiff noch immer nicht in See stechen.

Die abenteuerlustigen Passagiere haben für ihre Reise ein kleines Vermögen bezahlt, einer gar sein Haus verkauft, berichtet die BBC. Doch statt türkisblauem Meer gibt es nun die Hafenanlagen der nordirischen Stadt Belfast als Kulisse. Tagsüber dürfen sich die Passagiere auf dem Schiff aufhalten, müssen aber abends von Bord gehen und werden in Hotels untergebracht.

In jedem Pub ein Guinness getrunken

Das Unternehmen teilt indessen mit, es versuche alles, um den Passagieren «die Angst zu nehmen», indem es sie in Hotels unterbringt sowie Ausflüge und andere Kreuzfahrten plant. 

Die Passagiere nutzen das Angebot offenbar sehr gut. Auch insgesamt reagieren die meisten locker – und nehmen es mit Humor . «Wir scherzen immer wieder, dass wir hier in Belfast eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen werden», sagt etwa Angela Theriac der BBC.

Ihr Ehemann Stephen erklärt, sie hätten sich immerhin bei den Einheimischen eingelebt. «Wir haben in jedem Restaurant gegessen und in jedem Pub ein Guinness getrunken», sagt er. «Das gehört einfach zu unserem Abenteuer dazu.»

«Ich wollte schon immer auf einem Schiff leben»

Die in Florida lebende Holly Hennessey gehört zu jener Fraktion, die sich an Bord «verkrochen» und die Stadt zu ihrem neuen Zuhause gemacht haben. 

Die Passagiere dieser Kreuzfahrt hatten die Möglichkeit, ihre Kabine direkt zu kaufen, anstatt wie in einem herkömmlichen Hotel einen Tagessatz für ihr Zimmer zu zahlen. Somit können sie auch über die erste Dreijahresreise der Odyssey hinaus an Bord bleiben. «Ich möchte so lange bleiben, wie es mir möglich ist», sagte sie. «Ich wollte schon immer auf einem Schiff leben, und es wird ein Traum für mich wahr werden.»

Da sie mit ihrer Katze Captain reist, kann die selbsternannte «Kreuzfahrtsüchtige» Belfast ohnehin nicht verlassen. 

Während das Schiff repariert wird, leben die Passagiere tagsüber an Bord, nachts werden sie in Hotels untergebracht.
Während das Schiff repariert wird, leben die Passagiere tagsüber an Bord, nachts werden sie in Hotels untergebracht.
AP Photo/Peter Morrison/Keystone

Bald soll es wirklich losgehen

Reederei-Chef Mike Petterson erklärt, er erwarte, dass das Schiff Ende nächster Woche vom Stapel laufen werde.

Petterson rechtfertigt die Verzögerung damit, dass die Odyssey  das erste «erschwingliche» Kreuzfahrtschiff mit Wohnungen ist. «Wenn man der Erste ist, der etwas tut, wird man auf Probleme stossen, aber wir sind definitiv auf dem Weg dorthin, und obwohl wir spät dran sind, werden wir starten».

Das hoffen auch die Passagiere. Denn von der zweifellos reizvollen Hafenstadt Belfast haben sie nun sicherlich schon genug gesehen.

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