Kampf gegen die Wüste – So wollen China und Afrika ihr Land vor dem Sand retten
China steht vor einer gigantischen Aufgabe: Bis 2050 will es seine Wüsten mit einem Grüngürtel aus Bäumen umgeben haben. Ende November 2024 feierte das Projekt einen Teilerfolg. Und in Afrika ist die Sahara angezählt.
10.01.2025
China steht vor einer gigantischen Aufgabe: Bis 2050 will es seine Wüsten mit einem Grüngürtel aus Bäumen umgeben haben. Ende November 2024 feierte das Projekt einen Teilerfolg. Und in Afrika ist die Sahara angezählt.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Die Great Green Wall, offiziell bekannt als Three-North Shelter Forest Program, ist ein gigantisches Aufforstungsprojekt in China, das die Ausbreitung der Wüsten eindämmen soll.
- Das Programm wurde 1978 ins Leben gerufen und soll im Jahr 2050 abgeschlossen sein.
- Im November 2024 konnte die chinesische Regierung einen Teilerfolg vermelden: Der 3046 Kilometer lange Taklamakan-Wüstengrüngürtel ist vollendet.
- In Afrika wird seit 2005 ein ähnliches Projekt umgesetzt, das ebenfalls Great Green Wall-Projekt heisst und sich Chinas grüne Mauer zum Vorbild nimmt.
- blue News stellt im Video beide Projekte vor und erklärt dir, welche Unterschiede es gibt und wie weit die Vorhaben bereits umgesetzt sind.
Die Chinesischen Mauer, das architektonische Wunderwerk aus Stein und Ziegeln, das sich über weite Strecken entlang der historischen Grenze im Norden Chinas erstreckt, kennst du wahrscheinlich. Von der «Grossen Grünen Mauer» Chinas hast du aber vermutlich noch nie gehört.
Im Gegensatz zu ihrem antiken Gegenstück handelt es sich dabei um eine lebendige Mauer, die aus Wäldern und Pflanzen besteht, und verhindern soll, dass sich Chinas Wüsten weiter gen Süden ausbreiten.
4500 Kilometer Wald
Vor Kurzem erreichte das Great Green Wall-Projekt einen entscheidenden Meilenstein: Ende November 2024 wurde ein erstes grosses Teilstück fertiggestellt: Ein über 3000 Kilometer langer Grüngürtel, der die Taklamakan-Wüste umschliesst.
Einer von Millionen von Bäumen, die in den letzten vier Jahrzehnten rund um Chinas Wüsten gepflanzt wurden. Bis 2050 sollen alle drei grossen chinesischen Wüsten mit einem Grüngürtel umgeben sein.
Diese Drohnen-Aufnahme lässt erahnen, welcher Aufwand hinter der Bepflanzung der Wüstenränder steckt. Nur schon der Grüngürtel um die Taklamakan-Wüste ist über 3000 Kilometer lang und bis zu mehrere Kilometer breit.
Von Hand werden auf riesigen Flächen quadratische Gitter aus Gräsern angelegt. Sie sollen verhindern, dass der Sand weggeweht wird. In dieses Gitterraster werden dann die Bäume gepflanzt.
Arbeiter giessen kürzlich gepflanzte Bäume außerhalb eines Dorfes am Rande der Wüste Gobi. Kritiker des Great Green Wall-Projekts befürchten, dass die Bäume das Wasser verbrauchen, das den Landwirten dann fehlt.
Aus vielen Bäumen formt sich der grüne Gürtel, der die Menschen vor Sand und Verwüstung schützen soll. In den letzten vier Jahrzehnten hat das Baumpflanzprogramm des «Three-North Shelter Forest Programm» dazu beigetragen, dass ein Viertel der Fläche Chinas bewaldet ist. 1949 waren es nur 10 Prozent.
So entsteht die Great Green Wall in China
Einer von Millionen von Bäumen, die in den letzten vier Jahrzehnten rund um Chinas Wüsten gepflanzt wurden. Bis 2050 sollen alle drei grossen chinesischen Wüsten mit einem Grüngürtel umgeben sein.
Diese Drohnen-Aufnahme lässt erahnen, welcher Aufwand hinter der Bepflanzung der Wüstenränder steckt. Nur schon der Grüngürtel um die Taklamakan-Wüste ist über 3000 Kilometer lang und bis zu mehrere Kilometer breit.
Von Hand werden auf riesigen Flächen quadratische Gitter aus Gräsern angelegt. Sie sollen verhindern, dass der Sand weggeweht wird. In dieses Gitterraster werden dann die Bäume gepflanzt.
Arbeiter giessen kürzlich gepflanzte Bäume außerhalb eines Dorfes am Rande der Wüste Gobi. Kritiker des Great Green Wall-Projekts befürchten, dass die Bäume das Wasser verbrauchen, das den Landwirten dann fehlt.
Aus vielen Bäumen formt sich der grüne Gürtel, der die Menschen vor Sand und Verwüstung schützen soll. In den letzten vier Jahrzehnten hat das Baumpflanzprogramm des «Three-North Shelter Forest Programm» dazu beigetragen, dass ein Viertel der Fläche Chinas bewaldet ist. 1949 waren es nur 10 Prozent.
Bis 2050 soll Chinas grüne Mauer eine Fläche von sage und schreibe 3,9 Millionen Quadratkilometern einnehmen und damit 42 Prozent der Landfläche Chinas abdecken, so zumindest behaupten es chinesische Regierungsquellen.
Grüne Mauer gegen die Sahara
Auch in Afrika entsteht eine «Great Green Wall». Das Projekt, das genauso heisst wie das chinesische Vorzeigeprojekt, nimmt sich ebendieses zum Vorbild, wird aber erst seit 2005 vorangetrieben.
Milliarden von US-Dollar wurden bereits in das Projekt gesteckt, das die Bodenverödung und Wüstenbildung im Süden der Sahara stoppen soll. Allerdings wurden in den letzten Jahren erst höchstens 30 Prozent der Ziele erreicht. Kann dieses Projekt trotzdem noch erfolgreich sein?
In der blue News Video-Reportage stellen wir dir beide Aufforstungs-Projekte vor, erklären dir, welche Unterschiede es gibt, wie ihre Erfolgschancen eingeschätzt werden und welche Lektionen die Akteure bereits in der Anfangsphase gelernt haben.
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