Zu spät wegen SturmEhepaar strandet in Spanien und jagt Kreuzfahrtschiff hinterher
vab
3.5.2024
Es ist der Albtraum eines jeden Kreuzfahrtpassagiers: an Land zu stranden. Genau das ist einem US-Rentnerpaar in Spanien passiert. Danach mussten sie dem Schiff hinterherjagen, um wieder in ihre Kabine zu kommen.
V. Büchel
03.05.2024, 13:36
Vanessa Büchel
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
In Spanien schaffte es ein US-Ehepaar nicht mehr rechtzeitig zurück zu ihrem Kreuzfahrtschiff.
Die beiden waren auf einem unabhängigen Ausflug in die Stadt Granada unterwegs und gerieten auf der Rückkehr in einen Regensturm – der Grund für ihre Verspätung.
Nach zwei aufregenden Tagen wurden die gestrandeten Passagiere auf Mallorca wieder mit dem Schiff vereint.
Es sollte eine unvergessliche Reise mit Grund zum Feiern werden – vergessen werden Richard und Claudene Gordon aus Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah diese Kreuzfahrt bestimmt nie wieder. Zusammen mit Familie und Freunden machte das Rentnerpaar eine Mittelmeerkreuzfahrt der Norwegian Cruise Line.
Höhepunkt der Reise sollte Richard Gordons 85. Geburtstag werden. Doch ein anderer Vorfall trübte die Stimmung, denn das US-Ehepaar strandete kurzerhand in Spanien.
Das passierte, nachdem Richard und Claudene Gordon einen nicht von der Kreuzfahrtgesellschaft organisierten Ausflug in die Stadt Granada unternahmen. Auf der Rückfahrt zum Hafen von Motril verspäteten sich die beiden Reisenden, weil sie in Regensturm gerieten und sich ihre Rückkehr so verzögerte.
Richard Gordon versicherte im Gespräch mit CNN, ein erfahrener Reisender zu sein. «Ich habe in meinem Leben wahrscheinlich schon 30 Kreuzfahrten gemacht. Noch nie haben wir es verpasst, ein Schiff pünktlich in einem Hafen zu erwischen», so der US-Amerikaner.
In Mallorca wieder mit Schiff vereint
Nun mussten die geübten Kreuzfahrtbegeisterten am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, sein Schiff zu verpassen. Die Misere nahm glücklicherweise zwei Tage später ein gutes Ende für das Ehepaar, wie CNN berichtet.
Am Mittwoch, 1. Mai, wurden die zwei Gestrandeten auf Mallorca wieder mit dem Schiff vereint und konnten wieder auf ihre Kabine, wo sie Richards Brillen und ihre beiden Ersatzbatterien für Hörgeräte sowie Handyladegeräte zurückgelassen hatten.
Das Ehepaar war zuvor nach stundenlanger Planung und Suche nach Flügen und einem Hotel nach Mallorca gereist.
Kreuzfahrtgesellschaft versuchte, das Ehepaar telefonisch zu erreichen
Gegenüber CNN beteuerte Richard Gordon, um 18:10 Uhr am Hafen mit dem Taxi eingetroffen zu sein. Die Boardingzeit für das Schiff war auf 17:30 Uhr angesetzt. Um 17:45 Uhr habe Gordon noch mit einem Verwandten an Bord gesprochen, um ihm Bescheid zu geben, dass sie sich verspäten würden. Das Personal der Norwegian Cruise Line habe den Angehörigen daraufhin informiert, dass man nichts machen könne und das Schiff pünktlich auslaufen müsse.
Gordon sagte zum US-amerikanischer Fernsehsender, dass das Schiff «nicht immer genau zum geplanten Zeitpunkt» abgefahren sei.
Die Norwegian Cruise Line bestreitet gegenüber CNN die Zeitangaben, die das Paar gemacht hat. Laut einem Sprecher habe die Kreuzfahrtgesellschaft ausserdem mehrfach ohne Erfolg versucht, das Ehepaar telefonisch zu erreichen. Es seien auch Vorkehrungen getroffen worden, um ihre Rückkehr zum Schiff zu ermöglichen.
Im Gegensatz dazu erklärte die Tochter des Paares, Marilee Barker, CNN, dass man ihre Eltern nach dem Vorfall alleine gelassen habe. Auch das Ehepaar selbst sagte, dass sie zum Zeitpunkt des Zurücklassens keine weitere Unterstützung von der Norwegian Cruise Line erhielten, weder vom Schiff noch an Land.
«Königlich behandelt» bei Rückkehr
Richard Gordon beschrieb CNN, am Ende «königlich behandelt» worden zu sein. So habe man das Ehepaar am Mittwochmorgen schliesslich mit einer schwarzen BMW-Limousine vom Hotel abgeholt, um es zum Schiff zu bringen. «Dort wurden wir vom Leiter der Schiffsdienste empfangen, der uns ins Innere des Schiffes begleitete, um den Generaldirektor des Schiffes zu treffen, dann begleiteten sie uns zum Frühstück und anschliessend zu unserer Kabine», so Gordon.
Bereits im April wurde für acht Passagiere der Norwegian Cruise Line eine Kreuzfahrt zu einem Horrortrip. Die Reisenden mussten nach einem Ausflug an Land auf São Tomé und Príncipe ihrem Schiff hinterherjagen. Auch sie schafften es nach tagelanger Prozedur schliesslich wieder aufs Schiff.
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