Wohnen auf 3480 Metern Bund verkauft altes Zollhaus in Zermatt

toko

16.12.2024

Das Zollhaus befindet sich unweit der Bergstation im Skigebiet Testa Grigia auf der Grenze zu Italien.
Das Zollhaus befindet sich unweit der Bergstation im Skigebiet Testa Grigia auf der Grenze zu Italien.
PantherMedia / Dalibor Brlek

Auf 3480 Metern über Meer oberhalb von Zermatt schliefen einst die Zöllner, doch der Bund will das alte Zollhaus jetzt verkaufen. Wer den Zuschlag erhält, hat jedoch noch einiges zu tun.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der Bund verkauft ein nicht mehr benötigtes Zollhaus auf 3480 Metern über Meer.
  • Das Haus diente seit 1939 Zöllnern als Gebirgsunterkunft. 
  • Der Richtpreis beträgt 490'000 Franken, laut dem «Walliser Boten» soll der aktuelle Preis bereits bei 600'000 Franken liegen.
  • Die Gemeinde Zermatt hat ein Vorkaufsrecht. Ob sie es nutzt, ist unklar.

Es gibt wohl nur wenige Liegenschaften mit besserem Blick auf die Alpen – und für gewöhnlich stehen sie eher nicht zum Verkauf. Derzeit bietet sich jedoch eine einmalige Gelegenheit dazu. Denn der Bund verkauft in den Walliser Alpen eine höchst reitvolle Immobilie auf 3480 Metern über dem Meeresspiegel.

Dabei handelt es sich um ein altes Zollhaus oberhalb von Zermatt, wie der «Walliser Bote» berichtet. Demnach setzt das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit seine neue Immobilienstrategie um und will sich von der Hälfte seiner rund 1000 Liegenschaften im ganzen Land trennen. Auch die Hütte ob Zermatt wird nicht mehr benötigt und soll verkauft werden.

An der Lage gibt es jedenfalls kaum etwas auszusetzen, zumindest für jene, die gern sehr weit oben wohnen. Das Zollhaus liegt mitten im Skigebiet Testa Grigia auf der Grenze zu Italien. Die gleichnamige Bergstation ist nur rund 100 Meter vom Haus entfernt. Wer den Zuschlag erhält, kann das Haus also theoretisch im Sommer wie im Winter nutzen.

Schlafzimmer mit Massenschlag

Der Bund baute das Zollhaus bereits 1939. Über Jahrzehnte hinweg diente es den Zöllnern als Gebirgsunterkunft. Es gibt dort insgesamt drei Schlafzimmer, jedoch nur mit einem Massenschlag. Im Parterre findet sich ein Büro sowie ein grosse Küche und ein Esszimmer, während die Toiletten im Keller sind.

1961 wurde letztmals umgebaut und renoviert. Daher auch der Haken an der Sache: Bereits 1989 hatte eine bautechnische Untersuchung diverse Mängel ergeben. Unter anderem müsste ein Käufer wohl die Wasser- und Stromleitungen erneuern. Auch an der Fassade ist einiges zu tun, schliesslich ist sie unentwegt einer harten Witterung ausgesetzt.

Dem Bericht zufolge soll sich der Verkauf schon in der zweiten Runde befinden – und der Preis bereits bei rund 600'000 Franken liegen.

Hinzu kommt: Die Gemeinde Zermatt hat ein Vorkaufsrecht für die Liegenschaft des Bundes, will sich auf Anfrage des «Walliser Boten» aber nicht dazu äussern, ob sie es erwerben will. «Wir befinden uns hier in einem laufenden Prozess», sagte die Zermatter Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser.