Tarife 2023 im Überblick So viel teurer wird der Strom in deiner Region

smi

31.8.2022

Stromsparen lohnt sich 2023 auch finanziell. Alle Energieversorger, die ihre Tarife für 2023 bekannt gegeben haben, erhöhen auf das kommende Jahr hin.
Stromsparen lohnt sich 2023 auch finanziell. Alle Energieversorger, die ihre Tarife für 2023 bekannt gegeben haben, erhöhen auf das kommende Jahr hin.
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In diesen Tagen geben die Energieversorger ihre Stromtarife fürs kommende Jahr bekannt. Teurer wird Elektrizität überall, die Unterschiede sind aber beträchtlich.

smi

Bis Ende August müssen die Energieversorger der Schweiz ihre Tarife für das kommende Jahr bekanntgeben. Angesichts knapper werdender Energiereserven werden sie mit besonderer Spannung erwartet.

Die Stromtarife setzen sich zusammen aus den Gebühren für die Nutzung des Schweizer Stromnetzes, aus den Preisen im internationalen Strommarkt (weil die meisten Energieversorger auch Strom importieren) und durch gesetzlich vorgeschriebene Abgaben. Besonders teuer ist zurzeit der importierte Strom. Dieser ist hauptverantwortlich für die unterschiedlichen Tarife der verschiedenen Schweizer Anbieter.

Stadt Bern – Energie Wasser Bern: +20 Prozent

20 Prozent teurer wird der Strom in Bern. «Für einen repräsentativen Haushalt in einer Vierzimmerwohnung erhöhen sich die jährlichen Stromkosten um rund 107 Franken», rechnet die EWB vor.

Kanton Luzern – CKW: +23 Franken pro Monat für durchschnittliche Privatkunden

Ein mittleres KMU, das den Strom über die Grundversorgung beziehe, habe mit Mehrkosten von 500 Franken zu rechnen. Privatkund*innen mit durchschnittlichem Stromverbrauch hätten 2023 mit einem Aufschlag von rund 275 Franken zu rechnen. 

Sehr viel besser fahren jene, die über eine Solaranlage Strom ins Netz einspeisen – was die meisten privaten PV-Installationen auf Wohngebäuden tun: Bis zu 2000 Franken werde eine durchschnittliche Solarstrom-Anlage auf einem Einfamilienhaus 2023 abwerfen.

Strom wird deutlich teurer und im Winter drohen Engpässe

Strom wird deutlich teurer und im Winter drohen Engpässe

Strom wird im kommenden Jahr deutlich teurer. Auch die Versorgung dürfte im Winter unsicher werden, Engpässe sind nicht ausgeschlossen. Zu dieser Einschätzung kommt die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom).

03.06.2022

Aargau – AEW: +25 Prozent

Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeute dies laut AEW eine um 220 Franken höher ausfallende Stromrechnung für das Jahr 2023.

Zofingen – StWZ Energie: +42 Prozent für Privatkunden, +58 Prozent für Unternehmen

Für einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Verbrauch von jährlich 4500 Kilowattstunden bedeute dies Mehrkosten von 405 Franken pro Jahr. Der Durchschnittspreis pro Kilowattstunde für das Standardprodukt mit erneuerbarem Strom aus Wasserkraftwerken betrage neu 30,19 Rappen, teilte der Energieversorger weiter mit.

Graubünden – Repower: +13 Prozent

Weil man die Kunden mit Strom aus eigenen Kraftwerken versorgen könne, falle der Anstieg trotz der Verwerfungen an den Energiemärkten vergleichsweise moderat aus. Der Preisanstieg entspreche bei einem Jahresverbrauch von 4'500 Kilowattstunden zusätzlichen jährlichen Kosten von 140 Franken pro Haushalt.

Für die Kilowattstunde mit dem Standardprodukt Grischunpower aus 100 Prozent erneuerbarer Energie müsse ab 2023 neu 9 Rappen anstatt der bisherigen 7,4 Rappen bezahlt werden. Hauptgrund für diese Erhöhung der Energiekosten von knapp 22 Prozent seien die «massiv gestiegenen Kosten für Ausgleichsenergie», schreibt Repower dazu. Diese müsse von der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid beschafft werden und stelle die Stromversorgung bei unerwarteten Produktions- und Verbrauchsschwankungen sicher.

Thun – Energie Thun: +18 Prozent

Ein durchschnittlicher Vierzimmer-Haushalt hat mit Mehrkosten von 195 Franken im Jahr 2023 zu rechnen.

Winterthur – Stadtwerk Winterthur: +33 Prozent, aber –6 Prozent für lokalen Solarstrom

Eine durchschnittliche Familie, die Strom der Kategorien Bronze (10 Prozent Solar, Wind oder Biomasse) oder Silber (25 Prozent Solarstrom aus Winterthur) beziehen, bezahlen 2023 rund 300 Franken mehr.

Billiger wird Strom der Kategorie Gold, der vollständig von Solaranlagen in Winterthur generiert wird. Sein Preis sinkt um 6 Prozent. Der Gold-Strom bleibt aber die teuerste Energie für Winterthurerinnen und Winterthur. 

Nidwalden – ENW: +4 Prozent

Insgesamt müssen die Stromkunden mit einer Preiserhöhung von 3,3 bis 7 Prozent rechnen. Dass es nicht mehr ist, verdanke man primär den eigenen, günstigen Kraftwerken und den Beteiligungen. Zudem konnte das Elektrizitätswerk Nidwalden den Strom für die privaten Haushalte wegen der hohen Planungssicherheit grösstenteils bereits weit im Voraus beschaffen – vor dem grossen Preisanstieg am Strommarkt.

Stadt Basel – IWB: +12 bis 15 Prozent

Stadtbasler*innen im durchschnittlichen Zweizimmer-Haushalt müssen 2023 12 bis 15 Prozent oder rund 57 Franken mehr für ihren Strom bezahlen. Vierzimmer-Haushalte müssen mit Mehrkosten von rund 160 Franken rechnen. 

Baselbiet – Primeo Energie: +42 bis 50 Prozent

Auch Kundinnen und Kunden des Baselbieter Energieversorgungsunternehmens Primeo Energie müssen im kommenden Jahr für Strom massiv mehr zahlen. Der Tarif 2023 in der Grundversorgung erhöht sich um 10 Rappen pro Kilowattstunden.

Für grosse 5-Zimmerwohnungen und einem jährlichen Strombedarf von 4500 Kilowattstunden erhöhen sich die Kosten gemäss Primeo Energie um etwa 445 Franken auf 1410 Franken pro Jahr. Das sind 46 Prozent mehr als 2022.

4-Zimmerwohnungen-Haushalte mit einem Jahresstrombedarf von 2500 Kilowattstunden müssen mit 825 Franken etwa 245 Franken beziehungsweise 42 Prozent mehr pro Jahr bezahlen. Und für Gewerbebetriebe mit einem Jahresstrombedarf von 30'000 Kilowattstunden erhöhen sich die Kosten gemäss Mitteilung um etwa 3150 Franken auf 9400 Franken pro Jahr. Das entspricht 50 Prozent.

Stadt Zürich – ewz: +4 Prozent

Die Elektrizitätswerke Zürich betreiben diverse eigene Kraftwerke und können so den Stromtarif vergleichsweise moderat erhöhen. Für den durchschnittlichen Zweizimmer-Haushalt wird die Rechnung für den Standardstrom 16 Franken teurer. Der umweltfreundlichste Strommix verteuert sich um 33 Franken.

Kanton Zürich – EKZ: +26 Prozent

Für die Kundinnen und Kunden der Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) steigen die Stromtarife im kommenden Jahr an. Bei einem Zweipersonenhaushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 2500 kWh um entspricht der Aufschlag rund 26 Prozent, um 5,2 Rappen pro kWh auf 25 Rappen pro kWh. Das sind rund 130 Franken pro Jahr, wie EKZ am Mittwoch mitteilte.

Grund für die Erhöhung seien deutlich gestiegene Netztarife und massiv gestiegene Stromeinkaufspreise. Neu gilt dafür ab 2023 über das ganze Wochenende von Freitagabend 20 Uhr bis Montagmorgen 7 Uhr der Niedertarif. Bislang gilt am Samstag von 7 Uhr bis 13 Uhr der Hochtarif.

Gute Nachrichten gibt es hingegen für Solarstromproduzentinnen und -produzenten: Sie erhalten im kommenden Jahr mehr Geld für ihren ins Netz eingespeisten Strom. Die Basisvergütung steigt um 66 Prozent.

Schaffhausen – EKS: +25 Prozent

Die Kundinnen und Kunden des Elektrizitätswerks des Kantons Schaffhausen (EKS) müssen im kommenden Jahr mehr für ihren Strom bezahlen. Durchschnittlich steigen die Strom- und Netzpreise um rund 25 Prozent.

Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 kWh bedeute dies eine Erhöhung um rund 19 Franken pro Monat, teilte das EKS am Mittwoch mit.

Der Preis für Strom habe sich innert eines Jahres mehr als versiebenfacht und auch die Kosten für das Netz seien gestiegen. Die vorausschauende Beschaffungsstrategie dämpfe die Preisexplosion aber ab, heisst es weiter. EKS spricht von einer «moderaten» Erhöhung der Strompreise.

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