Hamas-Attacke im Netz gefeiertUni Bern kündigt Dozent fristlos wegen «inakzeptabler Tweets»
red./SDA
17.10.2023
Die Universität Bern geriet im Zuge des Nahost-Krieges in die Schlagzeilen, weil ein Dozent sich positiv zur radikalislamischen Hamas geäussert hatte. Jetzt informiert die Hochschule zum Vorfall – hier live.
red./SDA
17.10.2023, 14:39
17.10.2023, 15:09
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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die Universität Bern informiert am Dienstagnachmittag über den Fall eines Dozenten, der sich im Internet erfreut über den Angriff der Hamas-Miliz auf Israel gezeigt hatte.
Der Dozent des Instituts für Studien zum Nahen Osten wurde aufgrund seiner Äusserungen fristlos entlassen.
Ausserdem werde eine Administrativuntersuchung des Nahost-Instituts der Uni Bern eingeleitet, an dem er gelehrt hatte.
Die Universität Bern hat vergangene Woche einen Dozenten freigestellt, der sich in zwei Beiträgen auf dem Nachrichtendienst X (ehemals Twitter) positiv zum Hamas-Angriff auf Israel geäussert hatte.
Jetzt hat die Universität entschieden, dem Dozenten fristlos zu kündigen. Ausserdem werde eine Administrativuntersuchung des Nahost-Instituts der Uni Bern eingeleitet, an dem er gelehrt hatte. Die Co-Leiterin wird einstweilen von ihren Aufgaben entbunden.
Die vom Dozenten Posts seien «inakzeptabel», unterstrichen die Verantwortlichen der Uni Bern an einer Medienorientierung am Dienstagnachmittag. Dass ein Dozent der Uni Bern eine solch «menschenverachtende» Meinung vertreten habe, mache die Leitung «sehr betroffen».
Der Mann war bereits vergangene Woche freigestellt worden. Die Abklärungen würden eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, hiess es damals.
Hamas-Attacke als «Geschenk» bezeichnet
Der Dozent soll laut einem Bericht von «20 Minuten» geschrieben haben, der Hamas-Überfall auf das israelische Grenzgebiet sei das beste Geschenk, das er vor seinem Geburtstag bekommen habe. In einem weiteren Post soll er ein Video des Hamas-Angriffs mit den Worten «Shabbat Shalom» («Friede sei Sabbat») kommentiert haben. Die Beiträge wurden unterdessen gelöscht.
Zur Erinnerung: Bei dem Grossangriff der Hamas auf Israel wurden mehr als 1400 Menschen getötet. Zudem wurden laut Angaben der israelischen Armee mindestens 199 Personen in den Gazastreifen verschleppt. Israel bombardiert seither den Gazastreifen aus der Luft und plant eine Bodenoffensive. Auf palästinensischer Seite starben bereits mindestens 2750 Menschen (mehr zur laufenden Entwicklung im Nahost-Ticker).
Die Äusserungen des Dozenten werden auch zum Fall für die Berner Justiz. Die Staatsanwaltschaft werde den Sachverhalt auf seine strafrechtliche Relevanz hin prüfen, sagte Christof Scheurer, Informationsbeauftragter der Generalstaatsanwaltschaft des Kantons Bern, auf Anfrage.