Pro-Hamas-Dozent an Uni Bern «Ich würde diesem verkappten Islamisten fristlos kündigen»

aru

10.10.2023

Ein Dozent der Universität Bern hat einigen Wirbel verursacht.  (Archivbild)
Ein Dozent der Universität Bern hat einigen Wirbel verursacht.  (Archivbild)
KEYSTONE/MANUEL LOPEZ

Ein Dozent der Uni Bern veröffentlicht auf den sozialen Medien Hamas-unterstützende Beiträge. Das Institut verteidigt ihn. Nun stellt sich die Frage, welche Konsequenzen auf ihn zukommen.

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  • Ein Dozent der Universität Bern steht unter Verdacht, der radikalislamischen Hamas freundlich gesinnt zu sein.
  • In zwei Tweets auf X (ehemals Twitter) bekundete der Mann Freude an den terroristischen Angriffen auf Israel.
  • Die Universität Bern distanziert sich von dem Dozenten. Das Institut, für das er arbeitet, stärkt ihm jedoch den Rücken.

Die Tweets eines Dozenten der Universität Bern sorgen für Irritation. Am 7. Oktober, als die Hamas-Miliz ihre Terroroffensive gegen Israel startete, bedankte sich der Dozent auf der Plattform X für den palästinensischen Widerstand. Es sei das «beste Geschenk, das ich vor meinem Geburtstag bekommen habe», wie «20 Minuten» ihn zitiert.

In einem weiteren Tweet kommentiert der Mann ein Video, das den Angriff zeigt, mit den Worten «Shabbat Shalom» («Friede sei Sabbat»).

Der Mann arbeit seit 2020 an der Universität Bern und doziert am Institut für Studien zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften. Gemäss «20 Minuten» soll er mit der Institutsleiterin liiert sein.

Die Universität Bern geht auf Distanz: «Die Uni Bern verurteilt jegliche Art von Gewalt und deren Unterstützung», heisst es in einer Erklärung auf X. Aufgrund der rechtlichen Grundlagen würden nun Massnahmen ergriffen.

Die Islamismusexpertin und Menschenrechtsaktivistin Saïda Keller-Messahli fordert bei «20 Minuten», dass dem Mann gekündigt werde. «Wer menschenverachtende Ansichten vertritt, hat an einer Uni nichts zu suchen. Ich würde diesem verkappten Islamisten fristlos kündigen.»

Die Institutsleiterin stellt sich derweil hinter den Dozenten. Sie erachtet die Tweets zwar als inopportun. Nach einer Analyse der anderen Tweets sei sie aber zum Schluss gekommen, dass den Posts keine antisemitischen Intentionen zugrunde liegen würden. «Im Gegenteil, der Mitarbeiter setzt sich sehr kritisch mit Hamas und Terrorismus auseinander.»

Der Dozent schreibt in einer Stellungnahme: «Es tut mir leid, wenn diese beiden einzelnen Tweets von mir diese Assoziationen hervorgerufen haben.» Er lehne die Politik der Hamas grundsätzlich ab.

Die beiden Tweets wurden mittlerweile von seinem Account gelöscht.

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