Referendum kommt zustande Über 65'000 Unterschriften gegen Teilabschaffung der Verrechnungssteuer

cz, sda

21.3.2022 - 09:19

Cedric Wermuth, Co-Präsident SP Schweiz und SP-Nationalrat (AG), Mitte, spricht an der Seite von Prisca Birrer-Heimo, SP-Nationalraetin (LU), links, und Samuel Bendahan, Vizepräsident SP Schweiz und SP-Nationalrat (VD), rechts, während einer Medienkonferenrez des Referendumskomitees zur Abschaffung der Verrechnungssteuer, am 13. Januar 2022, in Bern.
Cedric Wermuth, Co-Präsident SP Schweiz und SP-Nationalrat (AG), Mitte, spricht an der Seite von Prisca Birrer-Heimo, SP-Nationalraetin (LU), links, und Samuel Bendahan, Vizepräsident SP Schweiz und SP-Nationalrat (VD), rechts, während einer Medienkonferenrez des Referendumskomitees zur Abschaffung der Verrechnungssteuer, am 13. Januar 2022, in Bern.
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Das Referendum gegen die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer ist wohl zustande gekommen. SP, Grüne und Gewerkschaften haben mehr als 65'000 Unterschriften gesammelt. 

SP-Sprecher Nicolas Häsler bestätigte am Montag auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des «Blick». Die Unterschriften sollen Anfang April eingereicht werden, die Vorlage dürfte im Herbst vors Volk kommen.

Das von der bürgerlichen Mehrheit im Parlament vorgesehene Gesetz, gegen das das Referendum ergriffen worden ist, sieht vor, dass die Verrechnungssteuer auf Zinserträgen bei inländischen Obligationen aufgehoben wird.

Ebenso soll die Umsatzabgabe auf Schweizer Obligationen gestrichen werden. Das Ziel des Gesetzes ist es, den Wirtschaftsstandort Schweiz zu stärken.

Laut dem Bundesrat gibt es mit der Aufhebung der Verrechnungssteuer auf Zinserträgen bei inländischen Obligationen einen einmaligen Ausfall von einer Milliarde Franken. Zusätzlich fallen jedes Jahr mehrere hundert Millionen Franken weniger für die Bundeskasse an, die der Bund heute mit der Verrechnungssteuer auf Obligationen einnimmt.

Linke sehen «Freipass für Steuerkriminalität»

Für das Referendumskomitee ist eine Abschaffung der Verrechnungssteuer auf Obligationen «ein Freipass für in- und ausländische Steuerkriminalität». Die Abschaffung führe je nach Zinssatz zu jährlichen Steuerausfällen von mehreren hundert Millionen Franken. Das Geld fliesse in die Taschen von Steuerkriminellen und reichen Anlegern aus dem In- und Ausland, argumentieren sie.

Vom Referendumskomitee kritisiert wird zudem, dass die Zinserträge aus normalen Bankguthaben der inländischen Privatpersonen weiterhin der Verrechnungssteuer unterliegen sollen. Während «die normalen, ehrlichen Steuerzahler weiterhin kontrolliert werden, sind es in erster Linie die grossen internationalen Konzerne, die ausländischen Anleger und einige wenige inländische Superreiche, die von der Abschaffung der Verrechnungssteuer profitieren».

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