Sorge in den SpitälernSteigende Corona-Zahlen – impfmüde 80-Jährige
tgab
1.10.2022
Seit Ausbruch der Pandemie haben noch nie so wenige über 80-Jährige ihren Impfschutz auffrischen lassen wie jetzt. In den Spitälern sorgen sich die Verantwortlichen um ihre Kapazitäten.
tgab
01.10.2022, 17:27
Es war vorherzusehen: mit den kürzer werdenden Tagen steigen die Corona-Infektionszahlen wieder. Das belegen auch die Werte der Virenbelastung im Abwasser. Trotzdem lassen sich viele der über 80-Jährigen nicht ein zweites Mal boostern – bis jetzt sind es nur 23 Prozent. Den ersten Booster hatten sich noch 83 Prozent geholt.
Die Gründe für die Impfmüdigkeit mögen verschieden sein, vielleicht warten einige auf angepasste Impfstoffe, vielleicht fühlen sich andere nach drei Impfungen gut genug geschützt.
In den Spitälern machen sich die Verantwortlichen deshalb Sorgen. «Wir haben jetzt schon zu wenig Betten, weil wir zu wenig Personal haben. Wir haben an unserem Spital täglich Mühe, freie Betten zu finden für die Leute, die eines brauchen.», sagt Huldrych Günthard, Infektiologe am Universitätsspital Zürich dem «SRF». Auch wenn die Impfung nicht vor einer Ansteckung schütze, so verhindere sie eben doch oft einen schweren Krankheitsverlauf, sagt Günthard weiter.
Am Unispital Basel, am Kantonsspital Aarau oder in Zürich – die Infektiologen befürchten bei einer dermassen tiefen Impfquote alle einen Engpass im Winterhalbjahr, mit dem die Spitäler fertig werden müssten.
Auch Günthard betont gegenüber dem SRF: jetzt, wo es in der Schweiz praktisch keine Schutzmassnahmen mehr gebe wie etwa Masken, müssten dafür die Ältesten der Bevölkerung umso konsequenter ihre Impfung auffrischen.