Internationale UmfrageSchweiz hat höchsten Anteil an Trans- oder non-binären Menschen
SDA, gbi
3.6.2023 - 09:37
Eine Befragung in 30 Ländern zeigt: Die Schweiz hat den grössten Anteil an Menschen, die sich als transgender, non-binär oder gender-fluid identifizieren. Doch das heisst nicht, dass die Schweiz besonders progressiv tickt.
03.06.2023, 09:37
SDA, gbi
Kein Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Das Marktforschungsinstitut Ipsos hat eine Umfrage zu LGBT+-Themen in 30 Ländern durchgeführt.
Dabei zeigte sich: In der Schweiz gaben sich am meisten der Befragten an, dass sie sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren.
Gleichzeitig ist der Anteil jener, die glauben, Trans-Menschen würden diskriminiert, kleiner als in allen anderen Ländern.
6 Prozent der Befragten in der Schweiz bezeichneten sich in einer Studie des Umfrageinstituts Ipsos als transgender, non-binär, gender-fluid oder anders als männlich oder weiblich. Dieser Anteil ist der höchste aller 30 untersuchten Länder, halten die Studienautor*innen fest.
Es folgen Thailand mit 5 Prozent und Italien, Schweden, Deutschland und Spanien mit jeweils 4 Prozent.
Diskriminierung wird als geringer wahrgenommen
Gleichzeitig sind von den Befragten in der Schweiz 45 Prozent der Meinung, dass Trans-Menschen in der Gesellschaft sehr oder ziemlich diskriminiert würden. Das ist der tiefste Wert unter allen untersuchten Ländern. Der Durchschnitt liegt bei 67 Prozent.
Auf der anderen Seite der Skala haben in Portugal 80 Prozent der Befragten das Gefühl, dass Transgender-Personen in der Gesellschaft sehr oder ziemlich stark diskriminiert werden. In Italien sind es 77 Prozent und in Spanien 72 Prozent.
Zur Studie
Die Umfrage «LGBT+ Pride 2023» des internationalen Marktforschungsinstituts Ipsos fand zwischen dem 17. Februar und dem 3. März 2023 statt. Ipsos befragte dazu 22'514 Erwachsene im Alter von 16 bis 74 Jahren. In der Schweiz nahmen rund 1000 Personen an der Umfrage teil.
37 Prozent der Schweizer Befragten glauben, dass Trans-Menschen wenig oder überhaupt nicht diskriminiert werden. Das wiederum sind mehr als in allen anderen Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde. Der Durchschnitt liegt hier bei 19 Prozent.
Insgesamt befürworten 76 Prozent der Befragten, dass Transgender Menschen besser vor Diskriminierung geschützt werden müssten, sei es bei der Arbeit oder im öffentlichen Leben. In der Schweiz sind 69 Prozent dieser Meinung, 24 Prozent lehnen mehr Schutz ab.
Bei Gleichberechtigung nicht so progressiv
Im Durchschnitt aller Länder identifizierten sich 9 Prozent der Befragten als LGBT+, also als lesbisch, schwul, homosexuell, bisexuell, pansexuell, asexuell, transgender, non-binär, gender-fluid oder nicht männlich oder weiblich. Am meisten LGBT+-Menschen gibt es demnach in Brasilien mit 15 Prozent, vor Spanien mit 14 Prozent und der Schweiz mit 13 Prozent.
Geht es um Fragen der Rechte von gleichgeschlechtlichen Paaren, so befindet sich die Schweiz im unteren Mittelfeld: Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent befürwortet zum Beispiel gleichgeschlechtliche Ehen, das ist ein bisschen weniger als der Durchschnitt aller beteiligten Länder. Dieser liegt bei 56 Prozent.
Bei der Frage des Adoptionsrechts durch gleichgeschlechtliche Paare sprachen sich 58 Prozent dafür aus, 35 Prozent dagegen. Weltweit liegt der Durchschnitt bei 64 Prozent dafür und 28 Prozent dagegen.
Trans Menschen in der Schweiz – der Talk mit Nadia Brönimann und Sebastian Thürkauf
Trans-Themen gewinnen in der Gesellschaft und in den Medien immer mehr an Sichtbarkeit. Ungefähr 40’000 Transmenschen leben in der Schweiz. Zwei davon, Nadia Brönimann und Sebastian Thürkauf, sprechen mit Claudia Lässer über dieses wichtige Thema.
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein
Russland hat im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew erstmals eine Interkontinentalrakete eingesetzt und damit offenbar auf Angriffe gegen eigene Gebiete reagiert. Hier Archivaufnahmen von einem Test mit einer russischen Interkontinentalrakete. Ziel sei die zentralukrainische Stadt Dnipro gewesen, meldete das ukrainische Medienportal Ukrainska Pravda unter Berufung auf anonyme Quellen am Donnerstag.
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Amtszeit versucht, den Wunsch der Ukraine nach einem schnellen Nato-Beitritt auszubremsen. Sie befürchtete eine militärische Antwort Russlands. Das berichtet die 70-jährige Christdemokratin in ihren am Dienstag erscheinenden Memoiren mit dem programmatischen Titel «Freiheit», aus denen die «Zeit» vorab einen Auszug veröffentlicht hat.
21.11.2024
Selenskyj lässt Raum für zeitweise Gebietsabtretungen
Nach 1.000 Tagen Krieg in der Ukraine ist kein Ende in Sicht. Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen.
Im Parlament sagte Selenskyj: «Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen.»
20.11.2024
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein