Omikron-Hammer«Höhepunkt der Welle kommt noch im Januar»
uri/AFP/phi
11.1.2022
Omikron verbreitet sich rasant: Die Taskforce rechnet in rund zwei Wochen mit dem Höhepunkt der Welle. Dann dürften sich in einer Woche 10 bis 30 Prozent der Schweizer*innen infizieren.
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11.01.2022, 14:55
11.01.2022, 17:26
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Bei den Neuansteckungen mit der Omikron-Variante dürfte es nach Einschätzung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) eine hohe Dunkelziffer geben. Dies sagte Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle beim BAG, am Dienstag vor den Medien in Bern. Auf eine erhebliche Zahl unentdeckter Fälle weise unter anderem die hohe Positivitätsrate bei den Tests hin.
Zudem gerate das Test- und Laborsystem an seine Grenzen und es sei mit asymptomatischen Fällen zu rechnen. Im Vergleich zur Omikron-Welle erschienen die vorangegangenen Wellen klein, erklärte sie weiter. Die Lage in den Spitälern sei derzeit schwer einzuschätzen. Bis sich der Anstieg bei den Ansteckungen auch bei den Spitaleintritten zeige, dauere es etwas.
Mit einem Anstieg sei jedoch zu rechnen. Die Situation auf den Intensivstationen sei derzeit stabil – allerdings auf hohem Niveau. Auch wenn jemand «mit Corona» im Spital ist, belastet dies laut Masserey das Gesundheitssystem. Der Aufwand für das Personal werde grösser, und das Virus könne die Grundkrankheit der Patientinnen und Patienten verschlimmern.
Wer bei einem Antigen-Test positiv getestet werde, solle zur Bestätigung weiterhin einen PCR-Test machen, stellte Masserey zudem klar. Diesbezüglich habe es am Wochenende in den Medien ein Missverständnis gegeben.
Die gesamte Pressekonferenz im Live-Ticker:
Liveticker
Neue Beiträge
Liveticker beendet
15.33 Uhr
Ende der Pressekonferenz
Wir danken für die geschätzte Aufmerksamkeit.
15.33 Uhr
Könnte die Versorgung zusammenbrechen?
Die kurze Antwort: Nein.
15.32 Uhr
Sind Schliessungen sinnvoll?
Das Virus verbreite sich dann weniger, weiss Masserey. Aber das koste eben auch einen Preis, der abgewogen werden müsse. Stadler ergänzt, wenn man nichts mache, verschiebe man das Problem einfach auf einen späteren Zeitpunkt.
15.30 Uhr
Prinzip Hoffnung statt Kontrolle?
Masserey verneint, dass man nur noch nach dem Prinzip Hoffnung handle und sagt, man habe auch jetzt viele Massnahmen zur Verfügung. «Wenn Omikron vor zwei Jahren da gewesen wäre, hätten wir jetzt einen Lockdown», sagt sie. Nun stehe man durch Impfungen und andere Massnahmen bedeutend besser da. Man könne derzeit aber noch zusätzliche Massnahmen ergreifen, solange die Immunisierung in der Bevölkerung nicht grösser sei.
15.28 Uhr
Ist dieser Alarm glaubwürdig?
«Modelle sind immer nur Modelle. Man versucht zu projizieren, wie es in der Zukunft aussehen könnte», sagt Masserey. Es gelte aber, solche Szenarien zu vermeiden – etwa durch Massnahmen. «Die Modelle sind dazu da, dass sie nicht eintreffen.»
Aber es werde doch kaum was verändert, hakt der Journalist nach. «Es gibt immer die Möglichkeit, mehr zu machen. Das sind politische Entscheidungen», wehrt sich die BAG-Frau. Der Booster habe eine starke Bremswirkung gehabt, das verringere wiederum die Gefahr, andere anzustecken. Das habe sehr wohl Dinge verändert.
15.26 Uhr
Wie rasch können die Spitäler reagieren?
Jamnicki sagt, vor allem durch das Verschieben von Wahleingriffen könnten Spitäler sehr schnell auf steigende Fallzahlen reagieren und so weitere Kapazitäten bereitstellen. Soweit sie wisse, sei das bislang aber noch nicht in grosser Zahl in den Kantonen geschehen.
15.22 Uhr
Geboosterte weniger ansteckend?
Laut einer neueren Studie aus Dänemark verringert der Booster die Viren-Übertragung deutlich, antwortet Masserey.
15.21 Uhr
Wie lange dauert der Peak bei den Intensiv-Patienten?
Eine Journalistin fasst nochmals zu den Intensivbetten nach. Ist es so, dass zum Peak dann 580 Personen in den Intensivbetten liegen? Und was bedeutet das?
Stadler sagt, die Modelle würden zeigen, dass der Peak kürzer sei, je höher er ausfalle. Beim angenommenen Extremfall von 300 zusätzlichen IPS-Patienten, mit denen man dann auf insgesamt rund 600 IPS-Patienten komme, könne man dann damit rechnen, dass die Höchstbelegung auf den Intensivstationen zu Ende Februar beendet sei.
15.13 Uhr
Wie viele Hospitalisationen sind nun zu erwarten?
Stadler sagt, schon wenige Prozent bei nicht durch Impfung geschützten Personen würden hier einen grossen Unterschied machen. Deshalb seien schon bald zwischen 1000 und 10'000 Hospitalisiationen wöchentlich möglich. Sie wisse, dass das ein grosses Intervall sei, man könne das momentan aber noch nicht genauer fassen. Für die Spitäler sei es nun aber möglich, sich auf entsprechende Zahlen einzustellen.
15.12 Uhr
Warum der Alarm, wenn es noch Intensivbetten gibt?
Vor Weihnachten habe es fallende Zahlen gegeben, doch damals habe man bereits vorhergesagt, dass Omikron sie in die Höhe steigen lasse, sagt Stadler. Die Hospitalisierungen würden mit 10 bis 14 Tagen Verzögerung durchschlagen, erklärt Masserey.
15.08 Uhr
Soldaten als Chauffeure?
Könnte die Armee bei einem Personalmangel etwa im ÖV auch helfen? Die Armee stehe bereits im Assistenzdienst, doch wenn die zivilen Mittel ausgeschöpft seien und der Auftrag erteilt würde, wäre das möglich, erklärt Walser.
15.06 Uhr
Wurden die Vorgaben in Adelboden eingehalten?
Masserey sagt, für die meisten Veranstaltungen gelte 2G und Maske. Zu Adelboden wisse sie nicht genug Bescheid. Sie wolle sich dazu nicht äussern. Jamnicki ergänzt, dass eine Maskenpflicht bei Vorlage eines Negativ-Tests fallengelassen werden könne.
15.05 Uhr
Nützen die Massnahmen überhaupt noch etwas?
Wenn der Höhepunkt in zwei Wochen kommt, könnten neue Massnahmen überhaupt etwas bewirken? Ja, sagt Stadler: Auch wenn der Höhepunkt bevorstehe, würde jede Anstrengung dazu beitragen, den Scheitelpunkt zu senken.
15.02 Uhr
Was ist mit Grossveranstaltungen?
Stadler sagt, viele der Infektionen, die man noch nicht bestätigen könne, seien schon passiert. Alles, was man von jetzt bis zum Höhepunkt unternehme, könne die Spitze aber brechen. Wenn man nun also Grossveranstaltungen reduziere, könne das die Belastung der Spitäler reduzieren. «Jeder Kontakt tut sein eigenes», so Stadler.
Virginie Masserey erklärt, dass es für Grossveranstaltungen enstperchende Massnahmen gebe wie etwa 2G-Regeln. Mögliche Verbote müssten aber die Kantone aussprechen.
14.57 Uhr
Bei welchen Waren kann es Engpässe geben?
Ueli Haudenschild vom BWL sagt, es könnte allenfalls bei nicht lebenswichtigen Gütern zu ausbleibenden Lieferungen kommen. «Ich denke, wir sind da gut versorgt.»
14.53 Uhr
Wann wird nun der Höchststand genau erreicht?
Stadler sagt, die Szenarien würden zeigen, dass der Höchststand bei den Fällen wohl in den nächsten zwei Wochen erreicht werde. Eine Woche bis zehn Tage später sehe man das dann auch in den Fallzahlen. Die Dynamik könne sich allerdings abschwächen, wenn sich die Leute vorsichtiger verhalten würden und womöglich bereits weniger Kontakte hätten.
14.51 Uhr
Triage absehbar?
Zum Höhepunkt der Welle wird mit bis zu 300 Intensiv-Einweisungen gerechnet. Ist die Triage absehbar? Die Spitäler müssten sich nun vorbereiten, antwortet Masserey. Der Journalist kontert, dass es klar sei, dass das komme. Stadler kontert, es gehe je nach Szenario um 80 bis 300 Einweisungen. Die Untergrenze könne jetzt schon bewältigt werde, bei der Obergrenze werde es schwierig.
Sie fügt an, dass nicht nur die Intensivstationen Zulauf bekommen würden, sondern auch die normalen Betten dürften sehr gut ausgelastet sein, wenn der Scheitelpunkt der Welle komme. Hier würden die doppelt Geimpften landen. Jamnicki ergänzt, dass auch die Kantone sich vorbereiten würden, die weitere Spitäler und Ärzte einbinden.
14.47 Uhr
Wie viele Hospitalisationen verursacht Omikron zu Hochzeiten?
Stadler sagt, mit Omikron könnten auf die wöchentlichen Einweisungen zu Hochzeiten der Welle noch bis zu 300 Personen zusätzlich dazukommen.
14.44 Uhr
Wie viele Arbeitende sind in Quarantäne oder Isolation?
Masserey verweist auf das Dashboard des BAG. Sie denke aber, es seien wohl rund 200'000 Personen. Es sei möglich, dass circa 10 bis 15 Prozent der erwerbstätigen Personen aufgrund von Quarantäne oder Isolation für die Arbeit ausfallen könnten.
14.42 Uhr
Und was ist mit der Isolationsdauer?
Hier verhalte es sich analog, sagt Stadler. Es gehe um die Abwägung, wie infektiös man noch sei. Die Zeit nach der Infektion, nach der man Symptome habe, sinke. Wegen der hohen Inzidenz sei es jedoch auch nicht so schlimm, einen Fehler zu machen, wie wenn die Inzidenz niedrig sei.
14.40 Uhr
Warum macht die Reduktion der Quarantäne Sinn?
Stadler sagt, die Verkürzung von zehn auf sieben oder schliesslich fünf Tage könne Sinn machen. Das gelte natürlich nicht, wenn man etwa wie Neuseeland eine Zero-Covid-Strategie fahre, sondern wenn eben auch genug Personen schon geimpft seien oder die Krankheit durchgemacht hätten.
14.38 Uhr
Nützt das Zertifikat noch?
Tanja Stadler meint, das würde die ohnehin schon starke Zirkulation nochmal beschleunigen. Mittelfristig könne man darüber nachdenken, wenn die Pandemie endemisch geworden sei.
13.34 Uhr
Die Fragerunde ist eröffnet
Ein Journalist will wissen, ob nach dem Höhepunkt der Omikron-Welle auch die Pandemie zu Ende ist. Stadler sagt, nach dem Abebben der Welle und mit dem Frühling nehme die Zirkulation ab. Es werde aber wieder kleinere Ausbrüche geben. «Längerfristig können wir das dann aber hinter uns lassen.» Auf den Herbst hin könne man aber wieder Immunität verlieren und es könne wieder zu mehr Ansteckungen kommen. Auch seien dann wieder neue Varianten möglich.
Für den Fall, dass keine neuen gefährlichen Varianten kommen, rechne sie im nächsten Sommer mit einer Normalisierung der Phase, sagt Stadler.
14.33 Uhr
Zum Procedere beim Einrücken
Wer einrückt, kann nur mit negativem Testergebnis in die Kaserne. Im Verlauf der ersten Woche werde erneut getestet, das Maskentragen sei Pflicht. Im Januar gelte ausserdem eine Ausgangs- und Urlaubssperre, so Walser. Die bisherigen Massnahmen hätten sich bewährt, die Führung habe «mit Herz und Verstand» reagiert.
14.32 Uhr
Armee-Rapport
«Die Armee ist dort im Einsatz, wo sie gebraucht wird», sekundiert Korpskommandant Hans-Peter Walser: In acht Kantonen – AG FR GE JU LU VS – sind die Soldaten derzeit im Einsatz, der bis Ende März dauert. Maximal 2500 kommen zum Zuge. «Ein Aufgebot kann nie ganz ausgeschlossen werden», sagt er: Der Beruf der Soldaten werde nicht fortlaufend aktualisiert, Dispensionen seien aber auch danach noch möglich. Kader und Mannschaften würden nun zum Teil im Homeoffice geschult.
14.28 Uhr
Quarantäne kann auch zum Boomerang werden
Forderungen der Wirtschaft nach kürzerer Quarantäne seien verständlich, doch die Frage müsse wissenschaftlich und politisch gefällt werden. Das Ganze könne auch zum Boomerang werden, warnt Jamnicki. Ihr letzter Punkt: Wer sich isolieren muss, tue das, um andere nicht anzustecken. Deshalb müssten auch jene, die keine Symptome haben, dringend die Regeln einhalten und der Arbeit fernbleiben. «Wir müssen einen Konsens finden», schliesst sie mit Blick auf die verschiedenen Ansätze ihren Vortrag.
14.25 Uhr
«Wir müssen ganz klar über die Bücher gehen»
Omikron habe eine Inkubationszeit von ein bis drei Tagen, doch das Contact Tracing erfahre erst nach drei Tagen vom Ergebnis. So könne das Contact Tracing keine Ansteckungen verhindern, sagt Jamnicki. «Wir müssen ganz klar über die Bücher gehen», erklärt sie mit Blick auf Inkubationszeit, Dauer der Krankheit und die Quarantäne. Diese Entscheidung könnten die Kantone aber nicht fällen.
14.23 Uhr
Zum Contact Tracing
Marina Jamnicki, Kantonsärztin Graubünden, ist an der Reihe. Sie spricht über das Contact Tracing, das an zwei Problemen knabbert: die hohen Fallzahlen und die Diskrepanz zwischen Testen und dem Zeitpunkt, an dem man das Ergebnis erfährt. Die meisten Kantone beschränken das Contact Tracing deshalb auf die Haushaltskontakte und informieren auch per SMS. Zunehmend müsse auch priorisiert werden: Mitunter müsste der Versuch, die Betroffenen zu erreichen, bei Erfolglosigkeit aufgegeben werden.
14.20 Uhr
Zum weiteren Verlauf der Welle
Die Taskforce geht davon aus, dass die Intensivbetten-Belegung steigen wird. Das Risiko eines Spitaleintritts sei mit Omikron nur geringfügig kleiner. Auf dem Höhepunkt der Welle müsse mit Tausenden Spitaleinweisungen gerechnet worden. Neue Studien legten nahe, dass Omikron-Verläufe etwas kürzer seien als bei anderen Varianten, was auch impliziere, dass kürzere Isolations- und Quarantänezeiten möglich sind. Auch Stadler betont, wie wichtig es sei, in allen Innenräumen Maske zu tragen.
14.15 Uhr
Der Höhepunkt der Welle
Die Zahlen verdoppeln sich alle 8 bis 10 Tage, fährt nun Tanja Stadler fort. Die Taskforce erwartet den Höchstwert in den kommenden zwei Wochen. Dann würden sich in einer Woche 10 bis 30 Prozent der Bürger*innen anstecken, was zu einer allgemeinen Immunität von 65 bis 85 Prozent führe. Nach der Welle würden 15 bis 35 Prozent der Menschen nicht immun gegen Omikron sein, so Stadler.
14.12 Uhr
Stichwort Testen
Die Test-Strategie werde überdacht: Masserey kündigt Veränderungen an, weil die Labors ausgelastet sind. Manche Tests seien nicht genau, wenn die Virenlast noch gering sei. Man solle sich verhalten, als habe man die Krankheit, schlägt Masserey vor: Maske tragen und Abstand halten sei weiter die Devise.
14.11 Uhr
Wirtschaft stottert
Weil so viele Menschen in Quarantäne oder Isolation sind, sei die Wirtschaft nachhaltig gestört. Die Dauer dieser Massnahmen müsse deshalb zurückgefahren werden. Künftig solle die Quarantäne auf sieben Tage reduziert werden, sagt Masserey. Die Gültigkeit des Genesenen-Status werde weiterhin auf vier Monate begrenzt. Das seien Empfehlungen, die der Bundesrat noch beschliessen muss.
14.09 Uhr
10'000 Kinder geimpft
Das Ende der Fahnenstange sei noch nicht erreicht, warnt Masserey – auch wenn 80 Prozent der Erwachsenen inzwischen mindestens eine Impfdosis erhalten haben. 10'000 Impfungen seien derweil bei Kindern zwischen 5 und 12 Jahren vorgenommen worden. Insgesamt nehme die Zahl der Impfungen zu: 70'000 Menschen bekommen demnach jeden Tag einen Schuss. Der Booster sei wichtig, um die Virenlast zu verringern. «Sie übertragen den Virus auch weniger.»
14.06 Uhr
Zur Lage auf den Intensivstationen
Rund 30 Prozent der Intensivbetten sind mit Covid-Fällen belegt, von denen die meisten ungeimpft sind. Insgesamt seien die Intensivstationen zu 75 Prozent ausgelastet. Drei Viertel der Ansteckungsfälle gehen inzwischen auf das Konto von Omikron. Die Krankheit verlaufe meistens milder als bei Delta, was die relativ niedrige Zahl der Hospitalisierungen erkläre.
14.04 Uhr
Omikron schlägt zu
Virginie Masserey beginnt mit den neuen Erkenntnissen zur Omikron-Variante: So viele Infektionen wie jetzt gab es noch nie. Der Durchschnitt liege bei 25'000 Fällen täglich, doch die Test-Kapazitäten seien begrenzt und die wahre Zahl der Fälle wegen asymptomatischer Fälle wahrscheinlich höher. Der Südwesten der Schweiz und besonders Uri sei am stärksten betroffen, aber die Inzidenz liege etwa in Grossbritannien noch höher.
Angesichts der Omikron-Welle dürfte sich nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO schon in acht Wochen mehr als die Hälfte der Menschen in Europa mit dem Coronavirus infiziert haben. Der Direktor der WHO Europa Hans Kluge begründete diese Einschätzung auf einer Online-Pressekonferenz damit, dass Omikron wegen seiner Mutationen Zellen schneller befalle und auch Geimpfte und Genesene betreffe.
«Bei diesem Rhythmus sagt das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) voraus, dass sich mehr als 50 Prozent der Bevölkerung der Region in den kommenden sechs bis acht Wochen mit Omikron angesteckt haben werden», sagte Kluge unter Verweis auf das Forschungsinstitut der University of Washington.
Auch die Schweiz registriert im Zuge der Omikron-Welle weiterhin einen starken Anstieg bei den Neuinfektionen. Die Armee hat aufgrund der Variante bereits ihre Schutzmassnahmen verschärft und FFP2-Masken obligatorisch gemacht, um den eigenen Betrieb sicherzustellen.
Aus der Politik werden unterdessen Forderungen laut, einzelne Massnahmen zu lockern. Im Zentrum stehen dabei die Kürzung der Quarantäne- und Isolationsdauer, um den Fortgang des öffentlichen Lebens zu gewährleisten. So dringen etwa die SVP-Bundesräte Ueli Maurer und Guy Parmelin laut dem «Tages-Anzeiger» darauf, die Quarantäne für all jene abzuschaffen, die nahen Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatten.
«Omikron wird uns in unbekanntes Terrain führen»
Science-Task-Force-Vize Samia Hurst rechnet unterdessen damit, dass der Druck auf die Spitäler weiter steigen wird, selbst wenn die Verläufe bei einer Omikron-Infektion schwächer sein sollten.
«Ohne die derzeitigen Massnahmen wäre die Situation sehr wahrscheinlich noch schlimmer», sagte Hurst im Interview mit blue News. Dennoch würden sie keine ausreichende Wirkung zeigen, um die derzeitige Welle zum Abklingen zu bringen. «Wenn der aktuelle Trend andauert, wird uns die Omikron-Welle in unbekanntes Terrain führen», befürchtet die Bioethikerin.