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Corona-Übersicht Bundesrat beschliesst drastische Massnahmen
Agenturen/red
13.1.2021
Der Bundesrat hat drastische Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus beschlossen. Ab Montag schliessen in der Schweiz alle Läden für Güter des nicht täglichen Gebrauchs, es gilt eine generelle Homeoffice-Pflicht, und privat dürfen sich maximal fünf Personen treffen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.
Ab Montag schliessen wegen des Coronavirus in der Schweiz alle Läden für Güter des nicht täglichen Gebrauchs, es gilt eine generelle Homeoffice-Pflicht, und an privaten Veranstaltungen dürfen noch maximal fünf Personen teilnehmen.
Die bisherigen Massnahmen verlängert der Bundesrat um fünf Wochen. So bleiben auch Restaurants, Kulturbetriebe, Sportanlagen und Freizeiteinrichtungen bis Ende Februar geschlossen, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte.
Offen bleiben hingegen die obligatorischen Schulen. Über Schulschliessungen sowie die Öffnung und Schliessung der Skigebiete entscheiden die Kantone. Aufgehoben wird hingegen die Regelung, dass Lebensmittelläden, Tankstellenshops und Kioske am Sonntag sowie nach 19 Uhr schliessen müssen. Offen bleiben tagsüber und an Werktagen auch Dienstleistungsbetriebe wie Coiffeursalons.
Mutierte Virusvariante bereitet Sorgen
Begründet werden die nun stark verschärften schweizweiten Massnahmen insbesondere mit den neuen hochansteckenden Virusvarianten, die aus Grossbritannien und Südafrika in die Schweiz gelangt sind: Das Risiko der Ansteckungen sei bei den neuen Varianten nach ersten Schätzungen 50 bis 70 Prozent höher, heisst es. Was das bedeute, zeige sich in den Nachbarstaaten, wo die Fallzahlen sprunghaft angestiegen sind.
Zudem könne trotz der bisher getroffenen Massnahmen kein eindeutig abnehmender Trend festgestellt werden: Die Zahl der Ansteckungen, Spitaleintritte und Todesfälle sowie die Belastung des Gesundheitspersonals sei nach wie vor sehr hoch.
Homeoffice wird zur Pflicht
Wie im Frühjahr werden nun also neben den Restaurants auch die Läden wieder geschlossen. Anders als bei der ersten Welle verschärft der Bundesrat nun jedoch auch die Vorgaben für die Arbeitgeber. Dass Angestellte möglichst im Homeoffice arbeiten sollten, war bisher immer eine Empfehlung des Bundesrats, aber keine Pflicht.
Ab Montag sind die Arbeitgeber verpflichtet, Homeoffice anzuordnen - "wo immer möglich und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar". Ein Anrecht auf eine Entschädigung etwa für Strom und Miete haben die Arbeitnehmenden laut Bundesrat aber nicht. Er begründet dies damit, dass es sich um eine vorübergehende Verordnung handle.
Wer noch zur Arbeit aus dem Haus geht, muss ab Montag in Innenräumen, in denen sich mehr als eine Person aufhält, immer eine Maske tragen. Ein Mindestabstand genügt nicht mehr, um die Maske bei der Arbeit abzunehmen. Auch hier verschärft der Bundesrat die Vorgaben deutlich.
Besonders gefährdete Personen müssen vom Arbeitgeber zudem die Möglichkeit erhalten, von zu Hause aus zu arbeiten. Ist dies nicht möglich, erfolgt ein Arbeitsdispens — unter voller Lohnzahlung, der durch den Corona-Erwerbsersatz gedeckt ist.
Privatleben wird weiter eingeschränkt
Verschärft hat der Bundesrat auch die Bedingungen für private Zusammenkünfte. Während sich über die Feiertage privat und im öffentlichen Raum noch zehn Personen treffen durften, sind es ab Montag noch fünf Personen. Kinder werden auch mitgezählt.
Als letzte Massnahme werden auf Wunsch der Gesundheitsdirektorenkonferenz die Bedingungen für einen Dispens der Maskenpflicht präzisiert: Wer von der Maskenpflicht befreit ist, muss ein Attest eines Arztes oder einer Psychotherapeutin erhalten.
Corona-Massnahmen des Bundes ab 18. Januar
- Die Schliessung von Restaurants, Bars und Freizeitbetrieben wird um fünf Wochen bis Februar verlängert.
- Geschäfte, die keine Güter des täglichen Bedarfs anbieten, müssen schliessen. Dafür fallen für die anderen die eingeschränkten Öffnungszeiten weg.
- Im privaten und öffentlichen Raum dürfen sich nur noch maximal fünf Personen (inklusive Kinder) aus höchstens zwei Haushalten treffen.
- Wo immer möglich, müssen die Arbeitgeber Homeoffice anordnen. Im Büro gilt die Maskenpflicht neu auch im Sitzen, wenn sich mehr als eine Person im Raum aufhält.
- Besonders gefährdete Personen haben neu Recht auf Homeoffice. Wo dies nicht möglich ist, muss am Arbeitsplatz ein gleichwertiger Schutz möglich sein, ansonsten wird die Person beurlaubt.
21.43 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Mittwoch
21.30 Uhr: Tschechien hat keine Kenntnis von neuer Virus-Variante
Das Gesundheitsministerium in Prag hat keine Informationen über die Existenz einer möglichen «tschechischen Variante» des Coronavirus. Auch die neue, ansteckendere Mutation aus Grossbritannien sei bisher nicht in Tschechien festgestellt worden, teilte die Sprecherin des Gesundheitsministeriums in Prag, Barbora Peterova, auf Anfrage mit. Das nationale Referenzlabor führe derzeit eine grössere Anzahl Sequenzierungen durch, um neue Varianten zu entdecken.
Anfang der Woche hatte der polnische Gesundheitsminister Adam Niedzielski nach Angaben der Agentur PAP davon gesprochen, dass in seinem Land eine «tschechische Variante» des Coronavirus festgestellt worden sei. Einzelheiten nannte er nicht. Im Nachbarland wurde die Aussage von Wissenschaftlern und Behörden mit Verwunderung aufgenommen.
Ende Dezember war die britische Mutation des Coronavirus bei einem Mann aus dem Landkreis Viersen in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden, der inzwischen wieder genesen ist. Er soll sich nach früheren Angaben der Kreisverwaltung bei einem Kollegen aus Tschechien angesteckt haben.
21.07 Uhr: Portugal kehrt wegen hoher Zahlen zu hartem Lockdown zurück
Portugals Regierung hat wegen stark steigender Corona-Zahlen einen landesweiten harten Lockdown wie im vergangenen Frühjahr angeordnet. Die Menschen dürfen damit ab Freitag das Haus nur noch aus dringendem Anlass wie etwa zum Einkaufen, zur Arbeit oder für Arztbesuche verlassen. Die Massnahmen gelten zunächst für einen Monat, sollen jedoch nach 15 Tagen überprüft werden, kündigte Regierungschef António Costa im staatlichen TV-Sender RTP an. «Denken sie nicht an die Ausnahmen, sondern an die Regel. Und die Regel ist einfach: Jeder von uns muss zu Hause bleiben», sagte Costa.
Die Schulen sollten anders als beim Lockdown während der ersten Corona-Welle geöffnet bleiben. Die Arbeit im Home Office soll, wo immer sie möglich ist, obligatorisch sein, ohne dass es dafür einer Vereinbarung von Arbeitnehmer und Arbeitgeber bedürfe, betonte Costa. Der Profi-Fussball werde nicht untersagt, jedoch weiterhin ohne Publikum stattfinden. Gaststätten und Geschäfte ausser für Lebensmittel und den täglichen Grundbedarf müssten schliessen.
«Wir durchleben gerade gefährliche Zeiten, aber auch mit wachsenden Hoffnungen», sagte Costa im Hinblick auf die schnell steigenden Infektionszahlen einerseits sowie die begonnene Impfkampagne andererseits. Zugleich stimmte das Parlament einer Verlängerung des seit Anfang November geltenden Ausnahmezustands vorerst bis Ende des Monats mit grosser Mehrheit zu.
20.38 Uhr: Putin kündigt Massenimpfstart mit russischem Vakzin ab kommender Woche an
Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Beginn der Corona-Massenimpfungen ab kommender Woche angekündigt. «Ich bitte Sie, nächste Woche mit der Massenimpfung der gesamten Bevölkerung zu beginnen», beauftragte Putin bei einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung die Behörden. Der Staatschef pries ausserdem den russischen Impfstoff Sputnik V als «besten der Welt» an.
Russland hatte schon im August als erstes Land der Welt seinen Corona-Impfstoff zugelassen — noch vor dem Abschluss der dritten und damit letzten Phase der klinischen Studien. Dieses Vorgehen war international auf scharfe Kritik und Vorbehalte gestossen. Nach russischen Angaben, die von unabhängiger Seite bisher nicht überprüft werden konnten, hat Sputnik V eine Wirksamkeit von 95 Prozent.
Anfang Dezember wurde damit begonnen, Risikogruppen mit Sputnik V zu impfen. Nun sollen laut Putin zügig alle 146 Millionen Menschen im Land geimpft werden. Russland solle «die relevante Infrastruktur bereit machen», um die Produktion des Impfstoffs anzukurbeln, sagte der Staatschef. Bis Ende Januar sollen weitere zwei Millionen Impfdosen geliefert werden, verkündete die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa.
Experten sind jedoch skeptisch. Ihnen zufolge könnte das Land möglicherweise nicht darauf vorbereitet sein, eine Massenproduktion von Corona-Impfstoffen zu starten. Putin selbst hatte im Oktober gesagt, dass Russland nicht über genügend Ausstattung verfüge, um die Masseneinführung des Impfstoffs zu starten.
20.07 Uhr: D10 statt G7? Johnson will internationales Vorgehen gegen Corona
Der britische Premierminister Boris Johnson will die G7-Präsidentschaft seines Landes für einen internationalen Ansatz gegen das Coronavirus nutzen. «Die Pandemie hat das internationale System in vielerlei Hinsicht völlig unvorbereitet getroffen, und wir müssen zusammenarbeiten, um uns auf künftige Pandemien vorzubereiten», sagte Johnson einem Parlamentsausschuss in London. So habe es keine weltweite Einigkeit bei Grenzschliessungen und Quarantänemassnahmen gegeben. Auch bei Fragen nach Impfstoffen, Ausgangsbeschränkungen und dem Einsatz von Schutzkleidung seien die Reaktionen sehr unterschiedlich ausgefallen.
«Das globale System hat grundsätzlich bei aktuellen Anforderungen versagt», sagte Johnson. Er wolle etwa die Möglichkeit eines internationalen Vertrags über Pandemie prüfen. Dazu wolle er die G7, die Gruppe aus sieben führenden Wirtschaftsmächten, zu einer «D10» der zehn grössten Demokratien ausbauen. Neben den G7-Mitgliedern Grossbritannien, Deutschland, USA, Frankreich, Japan, Italien und Kanada seien das Indien, Australien und Südkorea.
19.47 Uhr: Hotellerie fordert zügige Behandlung von Härtefällen
Aus Sicht der Hotellerie ist es erfreulich, dass der Bundesrat mit den verschärften Corona-Massnahmen auch Erleichterungen bei der Härtefallhilfe beschlossen hat und die Kompensationzahlungen für betroffene Unternehmen erhöht werden, wie das HotellerieSuisse gefordert habe. Härtefallgesuche müssten von den Kantonen nun rasch bearbeitet werden.
Für die Hotellerie bleiben die Rahmenbedingungen höchst anspruchsvoll, weil die touristische Nachfrage seit fast einem Jahr stark beeinträchtigt sei, teilte Hotelleriesuisse weiter mit. Obwohl Hotelbetriebe nie behördlich geschlossen wurden, leide die Branche stark unter grossen Störungen der touristischen Wertschöpfungskette.
19.34 Uhr: Corona-Lockdown in Dänemark wird bis 7. Februar verlängert
Die geltenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Dänemark werden um drei Wochen verlängert. Das gab Gesundheitsminister Magnus Heunicke auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen bekannt. Bei der Verlängerung der Massnahmen bis zum 7. Februar gehe es vor allem darum, eine zunächst in England aufgetretene und sich auch in Dänemark verbreitende Mutation des Coronavirus an der weiteren Ausbreitung zu hindern, sagte er. Es sei ein Wettlauf mit der Zeit.
Die Verlängerung der Corona-Massnahmen bedeutet, dass Geschäfte, Einkaufszentren, Restaurants und andere Lokale sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Kinos und Museen nach wie vor geschlossen bleiben müssen. Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und Apotheken bleiben offen. Zugleich werden Schüler der in Dänemark bis zur neunten Klasse gehenden Folkeskole weiter aus der Distanz unterrichtet.
Die maximal erlaubte Teilnehmerzahl für Zusammenkünfte ist auf fünf Personen herabgesetzt worden, auch der Reiseverkehr in und aus dem Ausland wurde von der dänischen Regierung stark eingeschränkt. All diese Massnahmen wären ohne Verlängerung am Sonntag ausgelaufen.
19.09 Uhr: Türkei lässt Sinovac-Impfstoff zu
Die Türkei hat dem Corona-Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac eine Notfallzulassung erteilt. Tests hätten ergeben, dass der Impfstoff «ausreichend sicher» sei, sagte Gesundheitsminister Fahrettin Koca in Ankara. Anschliessend liess sich Koca in einem Krankenhaus mit dem Impfstoff CoronaVac impfen. Am Donnerstag soll mit der Impfung von Beschäftigten im Gesundheitswesen begonnen werden.
Die Türkei hatte Ende Dezember drei Millionen Dosen des chinesischen Impfstoffs erhalten. Das Land mit etwa 83 Millionen Einwohnern hat seit März rund 2,3 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus und rund 23'000 Todesfälle registriert. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 9809 neue Fälle und 171 Todesopfer binnen 24 Stunden. Die Ärztevereinigung wirft der Regierung mangelnde Transparenz vor.
18.33 Uhr: Keine Infektionen in Wengen
Im Berner Oberländer Tourismusort Wengen sind gut 200 Personen auf das Coronavirus getestet worden. Alle Resultate fielen negativ aus, wie ein Mediensprecher der bernischen Gesundheitsdirektion auf Anfrage bekanntgab. Der Kanton Bern hatte am Dienstag beschlossen, die Testkapazitäten in Wengen zu erhöhen, nachdem innert kurzer Zeit 70 Einheimische und Gäste positiv aufs Coronavirus getestet worden waren.
18.07 Uhr: Italien will Corona-Notstand bis Ende April verlängern
Italiens Regierung will den Corona-Notstand bis zum 30. April verlängern. Das kündigte Gesundheitsminister Roberto Speranza vor dem Parlament in Rom an. «Die Epidemie ist erneut in einer expansiven Phase», sagte er. Bislang war der Ausnahmezustand bis Ende Januar befristet. Rom hatte den Corona-Notstand erstmals Ende Januar 2020 ausgerufen. Seither wurde er mehrmals verlängert.
Die Massnahme gibt der Regierung besondere Rechte. Der Staat kann Einsatzkräfte besser koordinieren und bürokratische Hürden vermeiden. Die rechte Opposition kritisiert das Vorgehen seit langem. Aus ihrer Sicht wird durch die Machtfülle der Regierung das Parlament geschwächt.
Ausserdem kündigte Speranza neue, zum Teil verschärfte Regeln zum Corona-Schutz an. Die Bewegungsfreiheit zwischen 20 Regionen und die persönlichen Kontakte der Bürger sollen stark eingeschränkt bleiben. Das Land soll weiter in verschiedene Corona-Risikozonen mit unterschiedlich strengen Regeln eingeteilt sein. Für die seit Monaten geschlossenen Museen gibt es einen kleinen Lichtblick: Sie können in Regionen mit niedrigem Ansteckungsrisiko wieder öffnen.
18.00 Uhr: Grossbritannien meldet Tagesrekord: 1564 Corona-Tote
Grossbritannien hat so viele Tote durch Corona an einem Tag gemeldet wie noch nie. 1564 Menschen seien mit oder an dem Virus gestorben, teilten die Behörden mit. Allerdings sind in der Zahl auch Todesfälle aus dem vergangenen Jahr enthalten, die bisher nicht in den Statistiken auftauchten. Der bisherige Tagesrekord lag bei 1325 Toten am 8. Januar.
Insgesamt sind damit auf der britischen Insel mindestens 84'767 Menschen mit oder an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Erfasst werden allerdings nur Fälle, die innerhalb von 28 Tagen nach einem positiven Test auftreten. Schätzungen gehen von tatsächlich mehr als 100'000 Corona-Toten aus.
Zudem meldete die Regierung 47'525 Neuinfektionen. Damit lag die Zahl den dritten Tag in Folge unter 50'000. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100'000 Einwohner betrug 614,8. Die Situation ist landesweit stark angespannt, Kliniken arbeiten an der Kapazitätsgrenze.
17.40 Uhr: Impfschutz auch gegen Virus-Varianten erwartet
Die Pharmafirmen Pfizer und Moderna zeigen sich zuversichtlich, dass ihre Impfstoffe auch gegen die neuen britischen und südafrikanischen Varianten des Coronavirus wirken. «Wir gehen davon aus, dass wir geschützt sind», sagte Moderna-Manager Tal Zaks bei einer EU-Gesundheitskonferenz. Sollte es nötig werden, könnte aber auch «binnen Wochen» eine neue Variante des Impfstoffs entwickelt werden.
Pfizer-Chef Albert Bourla sagte, man warte auf weitere Untersuchungsergebnisse zur Wirksamkeit des gemeinsam mit Biontech entwickelten Impfstoffs gegen die Virusvarianten aus Grossbritannien und Südafrika. «Wenn Sie nach meiner Meinung fragen: Ich denke, dass die Ergebnisse positiv sein werden», sagte Bourla in derselben Veranstaltung der Europäischen Volkspartei.
Die beiden Pharmamanager versprachen auch weitere Details zu ihren Impfstoffen. So sagte Bourla, im Februar könnten Daten zu der Frage vorliegen, ob der Biontech/Pfizer-Impfstoff neben der Erkrankung Covid-19 auch die Übertragung des Virus verhindere. Zaks sagte, es werde genau beobachtet, wie lang der Impfschutz anhält. «Es sollte mindestens ein Jahr sein, vielleicht länger», sagte er.
17.15 Uhr: Bodenseeschiff wird schwimmendes Impfzentrum
Der Kanton Thurgau macht das Bodenseeschiff MS Thurgau zum schwimmenden Impfzentrum. Ab dem 2. Februar legt das Schiff der Schweizerischen Bodensee Schifffahrt AG abwechslungsweise in Kreuzlingen, Romanshorn und Arbon an.
Dies werde einem Teil der Thurgauer Bevölkerung die Corona-Impfung nahe am Wohnort ermöglichen, erklärte Gesundheitsdirektor Urs Martin an einer Medienkonferenz in Frauenfeld. Dort befindet sich bereits ein erstes stationäres Impfzentrum im Betrieb. Es soll ab der kommenden Woche in voller Kadenz arbeiten. Als zweites Impfzentrum wird die MS Thurgau eingesetzt. Falls nötig, will der Kanton noch ein drittes Zentrum in Weinfelden einrichten.
Für den Betrieb der Impfzentren arbeitet der Kanton mit der privaten Hirslanden-Gruppe als externer Partnerin zusammen. «Ziel war es, möglichst viele Ressourcen für die Impfungen im Thurgau sicherzustellen», sagte Kantonsärztin Agnes Burkhalter gemäss Communiqué.
Wegen der knappen Anzahl Impfdosen, die bisher zur Verfügung stehen, könnten sich vorerst nur Risikopersonen impfen lassen, die über 75 Jahre alt sind oder an schweren chronischen Krankheiten leiden. Sie müssen sich über ihre Ärztinnen und Ärzte für die Impfung registrieren lassen.
16.55 Uhr: Website des Bundes überlastet
Das Interesse an den neuen Corona-Entscheiden des Bundesrates war immens: Die Webseite der Bundesverwaltung (www.admin.ch) war am Mittwoch zum Teil überlastet. Wegen «einer Höchstzahl an Zugriffen» seien die Websites des Bundes zum Teil nur schwer oder gar nicht mehr erreichbar gewesen, teilte das Bundesamt für Information und Telekommunikation (BIT) auf Anfrage mit. Man arbeite mit Hochdruck an der Behebung des Problems.
16.32 Uhr: Ende der Medienkonferenz
Bundesratssprecher André Simonazzi schliesst die Medienkonferenz mit den Worten: «Wir sind sehr viele Leute im Saal. Bitte verlassen Sie den Raum gestaffelt.» Und: «Bleiben Sie gesund!» Wir danken Ihnen an dieser Stelle für Ihre Aufmerksamkeit.
16.30 Uhr: Was, wenn die Zahlen trotz der neuen Massnahmen weiter steigen?
«Aktuell haben wir das Gefühl, die Zahlen seien auf hohem Niveau stabil, sie sind nicht am explodieren», sagt Berset. Nicht ob, sondern wann neue Massnahmen kommen, sei die Frage gewesen. «Massnahmen sind besser früher als später. Niemand hat Schuld an der Situation. Sie ist, wie sie ist. Und wir alle müssen damit leben», so der Gesundheitsminister.
16.26 Uhr: Warum finden die WK der Armee weiterhin statt?
«Die finde ja auch im Homeoffice statt», sagt Berset. Und: «Wir alle müssen ja irgendwie weiterleben.»
16.23 Uhr: Droht in den Skiferien im Februar ein weiterer Anstieg der Zahlen?
«Wir sind nach wie vor pragmatisch unterwegs – so werden wir etwa keine Hotels schliessen», sagt Berset. Man habe jetzt in der Schweiz die Situation, die UK Anfang Dezember hatte – «das verschafft uns einen Wissensvorsprung». Aber in einer Krise könne man «nie nie sagen».
16.22 Uhr: Kommt im öV die FFP2-Maskenpflicht?
Im Ausland werden neu FFP2-Masken vorgeschrieben. Patrick Mathys vom BAG ist skeptisch, aber man beobachte die Entwicklung.
16.19 Uhr: Darf die Migros aktuell keine Kleider mehr verkaufen?
Biete ein Geschäft Produkte an, welche nicht für den täglichen Bedarf gelten, müssen sie diese abdecken, ja. Es gebe dafür eine Check-Liste zwischen den verschiedenen Beteiligten.
16.17 Uhr: Müssen Steuern erhöht werden?
Ueli Maurer wünscht sich das, aber der Bundesrat rechnet für 2021 mit ähnlichen Schulden wie 2020. «Wie wir das dann lösen, muss ich im Moment offen lassen.» Das müsse in den kommenden Monaten analysiert werden. Maurer betont gleichzeitig aber, dass «Finanzdisziplin» gefragt sei.
16.13 Uhr: Warum keine landesweiten Schulschliessungen trotz hoher Fallzahlen?
Die Schulen seien Sache der Kantone, sagt Berset. Im Frühling seien die Schulschliessungen zudem überaus chaotisch gewesen. «Schulschliessungen schaffen Ungleichheiten und Probleme in der Entwicklung der jungen Leute. Wir aber wollen den Schaden minimieren – wirtschaftlich, gesellschaftlich, gesundheitlich.» Schulschliessungen beeinflussten zudem die Wirtschaft ausserordentlich, man warte nun also den Bericht der Schuldirektoren ab.
16.11 Uhr: Bleiben die Massnahmen sicher bis zum 28. Februar?
Berset kann sich nicht vorstellen, dass die Lage im Februar sich so sehr verbessert, dass früher gelockert werden könne. Parmelin ergänzt, man prüfe die Situation laufend. Er wisse, dass gerade die Jungen die neuen Massnahmen schrecklich fänden, doch sie müssten sein.
16.08 Uhr: Wie soll Homeoffice-Pflicht funktionieren?
Es gebe Unterschiede je nach Region und Berufsbild, wie schwierig Homeoffice umzusetzen sei. «Wir müssen nun alle pragmatisch sein» sagt Parmelin. Berset ergänzt: «Die Pflicht gilt überall dort, wo sie umsetzbar ist.»
16.03 Uhr: War es das jetzt mit Massnahmen?
Kommt vielleicht noch mehr auf die Schweiz zu? Berset sagt, es könnte immer negative Neuerungen wie die Mutationen geben. Er hoffe, die jetzigen Massnahmen reichen für das Frühjahr aus, aber er werde auch schärfere Massnahmen ergreifen, wenn es die Zahlen verlangten.
16.01 Uhr: Wie erklären Sie der Bevölkerung die Widersprüche der neuen Regeln?
Man versuche, die sozialen Kontakte so gut wie möglich einzuschränken. «Wir haben keine perfekte Lösung. Das nennt man Politik», sagt Bundespräsident Parmelin.
16 Uhr: Wie weiter in den Schulen?
Berset sagt, es sei Aufgabe der Kantone und es gebe da noch kein Feedback. Er warnt aber vor den neuen Varianten, die «eine neue Situation» heraufbeschwörten. Der Bundesrat leite dazu neue Informationen umgehend an die Kantone weiter und warte auf Rückmeldungen. Parmelin ergänzt, man könnte auch Mittelwege gehen, bevor Schulen ganz geschlossen würden. Entsprechende Vorschläge habe der Bundesrat gemacht.
15.57 Uhr: Gibt es keine Obergrenze mehr für die Hilfe?
«Wir wissen seit gestern, was für eine Härtefall-Entschädigung gilt. 24 Stunden sind zu früh, um hier zu antworten», sagt Maurer. Man werde dem Parlament einen Nachtragskredit veranschlagen.
15.55 Uhr: Was bedeutet «vertretbarer Aufwand» in Sachen Homeoffice?
Berset betont, es gehe um die Reduzierung von Kontakten. Nicht vertretbar wäre zum Beispiel ein Banker, dessen Arbeitgeber nicht zugemutet werden kann, den hochspezialisierten Arbeitsplatz «mit sieben Bildschirmen» beim Arbeitnehmer zuhause zu installieren.
15.54 Uhr: Hat der Bundesrat Zeit verplempert, dass nicht alle Unternehmen ihr Geld erhalten haben?
«Nein, niemand trödelt, sondern es gelten weiterhin rechtsstaatliche Regeln.» Das Parlament habe zudem den Weg des Bundesrates immer wieder bestätigt. «Das ist der normale Prozess», sagt Maurer. Alles andere und somit schnellere wäre Notrecht, das aber wolle das Parlament nicht. Die Härtefall-Regelung sei vorgesehen für diejenigen, die durch die Maschen gefallen seien. Erst seit Dezember geht es vom Parlament her in Richtung allgemein Geld zu sprechen. Zudem gebe es hier kantonale Unterschiede.
15.50 Uhr: Darf eine Familie mit drei Kindern also sonst niemanden mehr sehen?
Die fünf-Personen-Regel schliesst Kinder mit ein: Eine Familie mit drei Kindern kann niemanden mehr treffen. Ausnahmen oder eine zwei-Haushalte-Regel sind nicht geplant, so Berset.
15.47 Uhr: Darf man in Skigebieten auf der Terrasse des geschlossenen Restaurants picknicken?
Die Kantone könnten die Skigebiete schliessen, wenn sie das wollen, sagt Berset. Man sei daran, eine Lösung zu finden zu dieser Frage.
15.46 Uhr: Läden zu, aber Skipisten offen?
Skifahren tue man draussen, rechtfertigt sich Berset. Allenfalls die Transportmittel könnten ein Problem sein.
15.45 Uhr: Verschärfung zu spät?
Warum wartet der Bundesrat bis Montag? Man müsse den Leuten Zeit geben, zu reagieren, sagt Berset.
15.44 Uhr: Warum bleiben etwa Blumenläden trotzdem offen?
Der täglich Bedarf kann auch Blumen beinhalten, so die Antwort des Bundesrates. In der ersten Welle im Frühling habe man gesehen, dass es für die Leute wichtig sei, Blumen kaufen zu können.
15.42 Uhr: Wirtschaftskommission übergangen?
Die Wirtschaftskommission hatte sich gegen Homeoffice und Lockdown ausgesprochen. Ist das dem Bundesrat egal? Berset kontert mit Verweis auf die Virusmutationen und ergänzt, dass es auch in der Kommission verschiedene Stimmen gab. Es sei nicht die Frage, ob Massnahmen ergriffen werden müssen, sondern wann. Parmelin ergänzt, der Bundesrat müsse Interessen abwägen und den täglich neuen Informationen zur Pandemie Rechnung tragen.
15.38 Uhr: Wann fliesst das Geld für die geschlossenen Betriebe?
Das sei je nach Kanton unterschiedlich, so der Bundesrat. «Es muss korrekt und sauber vorgehen – die Mittel werden fliessen. Und zwar etwa ab Ende Februar im Kanton Zürich.» Man müsse aber schon relativieren, ergänzt Bundesrat Maurer: «Die Gastro-Betriebe haben konkret jetzt einen Monat Einkommensausfall.»
15.36 Uhr: Fragen der Journalisten
Jetzt können die Medienschaffenden Fragen stellen.
15.34 Uhr: Ansprüche klar
Christoph Brutschin vertritt die Volkswirtschaftsdirektoren. «Jetzt ist klar: Wenn jemand aus einer Branche kommt, die geschlossen worden ist, kann er die Leistungen in Anspruch nehmen», sagt er zur Härtefallklausel. Die Gelder sollten nun so schnell wie möglich bei jenen ankommen, die sie benötigen: Durch die Schliessungen des Detailhandels würden viele Anträge hinzukommen.
15.30 Uhr: Geduld gefragt
Ernst Stocker spricht für die Finanzdirektoren der Kantone: Die Umsetzung der Massnahmen «ist nicht ganz so einfach», erklärt er. Die Finanz-Gesuche bedeuteten grossen bürokratischen Aufwand. «Das dauert seine Zeit.»
15.25 Uhr: Mehr Bürgschaften
Ein neues Bürgschaftsprogramm werde ebenfalls erarbeitet, so Maurer. Die dazu bereitgestellten 2,5 Milliarden Franken dürften aber nicht ausreichen. Man prüfe mit den Kantonen einen Nachtrag der Summe.
15.22 Uhr: Stichwort Härtefall
Ueli Maurer hält fest, dass der Bundesrat im «normalen Gesetzesverlauf» handele. Das Notrecht komme nicht zum Einsatz. Man sei mit den Kantonen «im engen Kontakt»: Eine ständige Arbeitsgruppe koordiniere die Massnahmen. In der letzten Woche seien in zwei Vernehmlassungen die jetzigen Regeln beschlossen worden.
Die Härtefall-Verordnung gelte nun für Betriebe, die 40 Tage geschlossen bleiben mussten. 20 Prozent des Umsatzes würden entschädigt: Die Obergrenze liege bei 750'00 Franken pro Betrieb, der aber auch bis 1,5 Millionen aufgestockt werden kann. Statt 50'000 Härtefällen rechnet der Bundesrat jetzt mit bi zu 100'000 Gesuchen, die eine «logistische Herausforderung» werden wird. Das könne Wochen dauern.
15.15 Uhr: Verdopplung der Zahlen droht
Bei dem aktuellen R-Wert von 1 und der neuen Variante droht eine wöchentliche Verdopplung der Fallzahlen. Die Zahlen aus Grossbritannien und Irland seien eine Warnung, so Berset: Ab Montag dürfen sich deshalb nur noch maximal fünf Personen treffen. Positiv sei der Verlauf der Impfungen, sagt Berset. «Wir wissen, dass die Corona-Müdigkeit zunimmt», ergänzt er.
15.13 Uhr: Neue Massnahmen
Alain Berset ergreift das Wort: Die neue Virusvariante sei 50 bis 70 Prozent ansteckender. Es gelte nun, die dritte Welle zu dämpfen: Eine «Explosion der Fälle» müsse vermieden werden. «Wir stehen an einem Scheideweg», so Berset. Die jetzigen Massnahmen würden verhindern, dass später noch strenger gehandelt werden müsse.
«Niemand hat sich das gewünscht, aber wir müssen die Realität zur Kenntnis nehmen.» Die Massnehmen werden deshalb bis Ende Februar verlängert und ab Montag gelten zusätzliche Regeln. Zum Beispiel wird Homeoffice zur Pflicht.
15.05 Uhr: «Helfen Sie mit»
Der Bundesrat habe viele Briefe und Mails bekommen und zur Kenntnis genommen, sagt Parmelin. man sei sich bewusst, dass die «Massnahmen sehr einschneidend sind. Es ist wichtig, dass wir den Weg jetzt zusammen weitergehen.» Streit sei kontraproduktiv, mahnt Parmelin. «Deshalb rufe ich sie alle auf: Helfen Sie mit, diesen Weg zu gehen.»
15.03 Uhr: Mehr Disziplin
Die Lage entwickle sich zwar «sehr langsam» in die richtige Richtung und es gebe nun Impfstoffe, doch die neuen Virusvarianten zwingen zum Handeln, so Parmelin. «Wir müssen disziplinierter sein in unserem täglichen Verhalten.» Der Bundesrat wisse, dass Verschärfungen Folgen auch für die Wirtschaft hätten, doch die Massnahmen seien nötig, um «unseren Wohlstand in der Zukunft garantieren zu können». Der Bundesrat habe sich damit nicht leicht getan.
15.01 Uhr: Verschärfung notwendig
Guy Parmelin macht den Auftakt: Der Bundesrat habe die Situation evaluiert und ist zu dem Schluss gekommen, eine Verschärfung der Massnahmen sei «unbedingt notwendig». «Wir sind an einem kritischen Punkt angelangt», sagt er. «Das Leid ist überall.»
15 Uhr: Medienkonferenz beginnt
Es sind viele Referenten vor Ort: Es gibt viel zu berichten. Die Bundesräte sind durch Plexiglas getrennt.
14.07 Uhr: Bundesrat informiert ab 15 Uhr
Zu den heutigen Beschlüssen des Bundesrats wird um 15 Uhr an einer Medienkonferenz informiert. Dabei sollen Bundespräsident Guy Parmelin und Bundesrat Ueli Maurer vor die Medien treten, wie der Bundesratssprecher André Simonazzi bekannt gab. Wir werden die Medienkonferenz hier im Ticker abdecken.
14.01 Uhr: Bundesrat genehmigt Impfkosten-Übernahme durch Krankenkassen
Die Vergütung der Covid-19-Impfung durch die obligatorische Krankenpflegeversicherung wird im sogenannten Tarifvertrag geregelt. Diesen hat der Bundesrat an seiner heutigen Sitzung genehmigt, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Der Tarifvertrag beinhaltet eine Pauschale von 14.50 Franken für die mit jeder Impfung verbundenen Leistungen und einen Betrag von fünf Franken pro Impfdosis, der auch das Impfmaterial umfasst. Unter der Annahme einer Durchimpfungsrate von 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung und zwei Impfdosen pro Person belaufen sich die Kosten zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung auf rund 201 Millionen Franken für das Jahr 2021.
Der effektive Preis des Impfstoffs ist vertraulich. Der Bund übernimmt gemäss dem Epidemiengesetz den über die fünf Franken pro Impfdosis hinausgehenden Betrag. Zudem wird keine Franchise erhoben und die Kantone tragen die Kosten für den Selbstbehalt. Die Impfung wird somit in voller Höhe vergütet. Der Tarifvertrag gilt seit dem 1. Januar 2021 für alle Versicherten in der Schweiz.
13.55 Uhr: ILO: Mitarbeiter im Homeoffice besser schützen
Arbeiten im Homeoffice bedeutet nach einer Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) für Millionen Menschen weltweit: teils schwierige Arbeitsbedingungen und wenig Schutz.
Das Modell der Arbeit in den eigenen vier Wänden, das in der Corona-Krise vielerorts als Notlösung eingeführt wurde, werde langfristig an Bedeutung gewinnen, schreibt die ILO in Genf. Um so wichtiger sei es, Arbeitsbedingungen und Schutz zu verbessern.
Um Ansteckungen mit dem neuen Virus möglichst zu vermeiden, wurden im Frühjahr 2020 Millionen Menschen in aller Welt zum Arbeiten zwischen Küche und Schlafzimmer gezwungen, teils ohne Schreibtisch oder ausreichend Platz. In den ersten Monaten der Pandemie sei der Anteil derjenigen, die Homeoffice machten, auf knapp 20 Prozent gestiegen.
Auch vor der Pandemie hätten nach Schätzungen schon 260 Millionen Menschen weltweit keinen Arbeitsplatz ausserhalb der eigenen vier Wände gehabt, 7,9 Prozent aller Beschäftigten weltweit. Die ILO zählt dazu etwa Näher und Stickerinnen, Leute, die Elektronik oder andere Ware montieren oder die per Computer Dienstleistungen erstellen.
Die ILO fordert unter anderem schriftliche Arbeitsverträge, faire Löhne und Sozialleistungen. Die Grenzen zwischen Privat- und Arbeitsleben müssten gewahrt bleiben, etwa durch ein Recht darauf, Computer ausserhalb vereinbarter Arbeitszeiten abzuschalten.
13.30 Uhr: BAG meldet 3001 neue Fälle innert 24 Stunden
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit BAG am Mittwoch 3001 Coronavirus-Ansteckungen bei 29‘068 Tests innerhalb eines Tages gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 10,3 Prozent. 58 Personen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben, 147 Personen mussten ins Spital eingewiesen werden.
#CoronaInfoCH #Coronavirus #COVID19
— BAG – OFSP – UFSP (@BAG_OFSP_UFSP) January 13, 2021
13.01. Aktueller Stand sind 490'358 laborbestätigte Fälle, 3'001 mehr als am Vortag. Gemeldete Tests: 29'068 in den letzten 24 Stunden.https://t.co/nYgsunfIcQ pic.twitter.com/K8dXgkex6Q
13 Uhr: Geruchssinn häufig bei mildem Verlauf eingeschränkt
Ein gestörter Geruchssinn oder gar dessen vollständiger Verlust gehört zu den häufigsten Symptomen einer Infektion mit Sars-CoV-2. Besonders oft betroffen sind offenbar Patienten mit mildem Erkrankungsverlauf, so das Fazit einer europäischen, im Fachblatt «Journal of Internal Medicine» vorgestellten Studie.
Während die meisten Erkrankten nach durchschnittlich drei Wochen wieder riechen können, berichten einige noch Monate später von gestörten Sinneswahrnehmungen. In die Untersuchung der Wissenschaftler um den Mediziner Jerome Lechien von der Universität Paris-Saclay gingen Daten von 2581 Covid-19-Patienten aus 18 europäischen Krankenhäusern ein, die von März bis Juni 2020 erhoben wurden. 2194 der Patienten hatten einen milden Covid-19-Verlauf (85 Prozent), 110 einen mittelschweren (4,3 Prozent) und 277 (10,7 Prozent) erkrankten schwer.
Basierend auf einer Befragung kamen Riechstörungen in der Gruppe mit milden Verläufen bei 85,9 Prozent, bei den moderaten Fällen bei 4,5 Prozent und in der Gruppe mit ernsthaften bis kritischen Verläufen bei 6,9 Prozent vor. Im Durchschnitt dauerte es nach Auskunft der Betroffenen gut drei Wochen, bis sie wieder normal riechen konnten. Fast ein Viertel der Erkrankten gab an, selbst nach 60 Tagen noch einen gestörten Geruchssinn gehabt zu haben.
12.35 Uhr: Südkoreanischer Sektenführer freigesprochen
Die Shincheonji-Sekte in Südkorea war einer der ersten Corona-Hotspots des Landes – nun ist ihr Anführer vom Vorwurf der Behinderung der Pandemiebekämpfung freigesprochen worden. Lee Man Hee wurde aber im Gegenzug der Unterschlagung einer Millionensumme für schuldig befunden. Dafür wurde der 89-Jährige zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe verurteilt.
Südkorea war im Februar und März vergangenen Jahres als eines der ersten Länder weltweit hart vom Coronavirus getroffen worden. Mehr als die Hälfte aller landesweit registrierten Infektionsfälle entfielen damals auf Mitglieder der christlichen Shincheonji-Sekte. Bis Mitte Juli wurden unter den Gläubigen mehr als 5200 Ansteckungen nachgewiesen.
Lee wurde im August festgenommen, weil er gegenüber den Gesundheitsbehörden falsche Angaben zur Zahl der Besucher von Gottesdiensten und den Mitgliedern seiner Sekte gemacht haben soll. Die Staatsanwaltschaft forderte deshalb eine fünfjährige Haftstrafe. Diesem Antrag folgte das zuständige Gericht in Seoul nicht: Es sprach den Angeklagten vom Vorwurf des Verstosses gegen das Infektionsschutzgesetz frei.
12 Uhr: Jungfreisinnige fordern Lohnverzicht für Politiker
Die Jungfreisinnigen haben in einer Medienmitteilung gefordert, dass Schweizer Politiker im Zuge der Coronakrise auf 20 Prozent ihres Einkommens verzichten sollen. Die Bewältigung der Krise sei eine politische Frage, hiess es. Die Schweiz mache darin «bislang eine schlechte Figur, ohne Konsequenzen für die politischen Verantwortungsträger».
Der «leidenden Bevölkerung» müsse jetzt geholfen werden, schreibt die Partei in ihrer Mitteilung. Man fordere deshalb: «Die Mitglieder des Bundesrates und des Parlaments sollen bis auf weiteres auf 20 Prozent ihres Polit-Einkommens verzichten. Die eingesparten Gelder sollen in die Arbeitslosenversicherung fliessen, welche durch die Folgen der Pandemie stark belastet wird».
11.40 Uhr: Drastische Massnahmen auf Mallorca und Ibiza
Trotz heftiger Proteste von Gastronomen und anderen Unternehmern sind auf den spanischen Urlaubsinseln Mallorca und Ibiza die Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie drastisch verschärft worden. Ab sofort müssen unter anderem alle Restaurants, Bars, Cafés und Fitnessstudios zunächst für zwei Wochen schliessen.
Zudem sind auch private Treffen von Menschen, die nicht im selben Haushalt leben, sowohl zu Hause als auch in der Öffentlichkeit verboten. Diese und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens hatte die Regierung der Balearen am Montagabend wegen der steigenden Infektionszahlen beschlossen.
Die Balearen hatten die Pandemie lange Zeit relativ gut im Griff. Seit Dezember wird die Lage aber immer besorgniserregender. Zeitweise hatten die Inseln die höchsten Zahlen ganz Spaniens. Die Zahl der Neuinfektionen je 100'000 Einwohner binnen sieben Tagen lag am Mittwoch nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid bei gut 304. Die Lage in den Krankenhäusern ist entsprechend prekär.
11 Uhr: Strengere Test-Pflicht für Einreisen nach Deutschland
Für Einreisen nach Deutschland aus Ländern mit hohen Corona-Infektionszahlen sollen strengere Test-Pflichten kommen. Wer in den letzten zehn Tagen in einem Risikogebiet war, soll künftig spätestens 48 Stunden nach Einreise einen negativen Test vorweisen müssen.
Das sieht ein Verordnungsentwurf von Gesundheitsminister Jens Spahn vor, den die deutsche Regierung nun beschlossen hat. Die Verordnung soll an diesem Donnerstag in Kraft treten. Sie legt zudem fest, dass Einreisende ab 1. März per SMS Informationen über die in Deutschland geltenden Einreise- und Infektionsschutzmassnahmen bekommen sollen.
Bei Gebieten mit besonders hohen Infektionszahlen oder wenn dort neue ansteckendere Virus-Varianten kursieren, muss das Testergebnis schon vor der Einreise da sein und etwa auch der Fluggesellschaft vorgelegt werden können. Generell gilt für Einreisende aus Risikogebieten bereits eine Pflicht, sich nach der Rückkehr in Quarantäne zu begeben.
10.25 Uhr: Schweizer Logistikimmobilien begehrt
Die Corona-Pandemie beeinflusst auch das Verhalten der Investoren am Schweizer Immobilienmarkt. Nach den Wohnimmobilien dürften im laufenden Jahr nun verstärkt Logistikimmobilien in den Fokus geraten, wie eine Umfrage des Beratungsunternehmens EY zeigt.
Für Investoren bleibe die Schweiz auch 2021 «ein attraktiver bis sehr attraktiver» Immobilienmarkt, schreibt EY in einer nun veröffentlichten Studie. Zumindest sehen das 99 Prozent der für die Studie befragten Investoren so.
Allerdings bevorzugen diese ganz bestimmte Nutzungsklassen. So präferieren 73 Prozent der Befragten Investments in Wohnimmobilien. Dahinter folgen Logistikimmobilien (32%), die sich gemäss EY als «Rising Stars» der Pandemie entpuppet haben. Wie schon im Vorjahr weit abgeschlagen ist dagegen der Detailhandel – hier sieht fast keiner der Befragten einen starken Fokus seiner Anlagestrategie (1%).
10.05 Uhr: Basler Museumsnacht 2021 abgesagt
Die auf den 7. Mai verschobene Basler Museumsnacht wird nicht stattfinden. Das Basler Präsidialdepartement und die Partnerorganisatoren stufen eine Durchführung des Grossevents wegen der jüngsten Entwicklung der Covid-19-Pandemie als zu riskant ein.
Da die Dynamik des Coronavirus keine mittel- bis langfristigen Prognosen zulasse, werde 2021 auf eine Durchführung der Museumsnacht verzichtet, teilte das Basler Präsidialdepartement mit.
9.41 Uhr: Zürcher können bald mit dem Impfen beginnen
Mit der Zulassung des Corona-Impfstoffs von Moderna können erste Zürcher Hausarztpraxen in der nächsten Woche mit dem Impfen beginnen, wie die NZZ berichtet. Der Kanton Zürich werde demnach zunächst 33'500 Dosen des neu zugelassenen Impfstoffes bekommen. 165 von rund 6000 Zürcher Arztpraxen seien bereits informiert worden, dass sie bei der Kantonsapotheke jeweils 100 Impfdosen ordern könnten.
Die entsprechenden Arztpraxen seien durch die Ärztegesellschaft ausgewählt worden, weil sie jeweils mehr als 200 Risikopatienten behandelten. Laut SRF bestätigte die Gesundheitsdirektion den entsprechenden Bericht der NZZ.
8.35 Uhr: USA verzeichnen mehr als 4300 Tote an einem Tag
In den USA hat die Zahl der an einem Tag erfassten Toten mit einer bestätigten Corona-Infektion einen neuen Höchststand erreicht. Am Dienstag meldeten die Behörden 4327 Tote, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität (JHU) in Baltimore vom Mittwochmorgen (MEZ) hervorging. Der bisherige Höchstwert war mit 4194 Toten am 7. Januar registriert worden. Die Zahl der Neuinfektionen war am selben Tag mit 215 805 vergleichsweise niedrig. Der bisherige Tagesrekord wurde am 2. Januar mit 302'506 neuen Fällen verzeichnet.
In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben sich bislang rund 22,8 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 380'000 Menschen starben an den Folgen. In absoluten Zahlen gemessen sind das mehr als in jedem anderen Land der Welt.
8.21 Uhr: Junge zuerst – Indonesien startet Impfungen
Der weltgrösste Inselstaat Indonesien hat am Mittwoch mit Massenimpfungen gegen das Coronavirus begonnen. Präsident Joko Widodo liess sich im Präsidentenpalast als Erster mit dem Mittel CoronaVac des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac Biotech impfen. Damit wollte er der Bevölkerung zeigen, dass das Vakzin sicher ist.
Anders als andere Länder will Indonesien nach den Mitarbeitern des Gesundheitswesens und des öffentlichen Dienstes zunächst jüngeren Menschen zwischen 18 und 59 Jahren den Vorrang geben. Ziel ist es, schnell eine Herdenimmunität zu erreichen.
Das viertbevölkerungsreichste Land der Erde mit seinen fast 270 Millionen Einwohnern ist der am schlimmsten von der Pandemie betroffene Staat in Südostasien. «Mit den Impfungen soll die Kette der Coronavirus-Übertragung unterbrochen, die Gesundheit der Menschen geschützt und die Erholung der Wirtschaft unterstützt werden», sagte Widodo. Die indonesische Arzneimittelagentur hatte am Montag eine Notfallzulassung für den Sinovac-Impfstoff erteilt.
7.59 Uhr: Erneut mehr als 9000 neue Fälle in Israel
Erstmals seit Beginn der Coronavirus-Pandemie sind in Israel an zwei Tagen in Folge mehr als 9000 Neuinfektionen registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 9025 Fälle verzeichnet. Der Anteil der positiven Tests betrug 7,2 Prozent. Am Vortag war mit 9670 der bisherige Höchststand vermeldet worden. Mehr als 9000 Neuinfektionen an einem Tag wurden in Israel bislang erst drei Mal nachgewiesen. Seit vergangenem Freitag gilt ein sogenannter harter Lockdown mit Massnahmen wie der Einschränkung der Bewegungsfreiheit.
Parallel zu den Infektionshöchstwerten läuft in dem Land seit etwas mehr als drei Wochen eine intensive Impfkampagne. Mit knapp 1,9 Millionen Bürgern sind bereits über 20 Prozent gegen das Coronavirus geimpft worden. Insgesamt hat das kleine Mittelmeerland etwas mehr als neun Millionen Einwohner. Die Regierung will bis Ende März alle Bewohner des Landes impfen, die älter als 16 Jahre sind. Ab Mittwoch soll damit begonnen werden, die Bürger ab 50 Jahren zu impfen.
7.11 Uhr: 19'600 Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland sind binnen eines Tages 19'600 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, stieg die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie damit auf 1'953'426. Zudem wurden 1060 Todesopfer innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 42'637.
6.15 Uhr: Lockerung erst in zweiter Jahreshälfte?
Bis das Gros der Risikopersonen und ihrer engen Kontakte geimpft ist, sollten die Corona-Massnahmen in der Schweiz nicht gelockert werden, sagte der Präsident der Eidgenössischen Impfkommission, Christoph Berger, in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger». Dieser Prozess dürfte nach seiner Einschätzung drei Monaten dauern. Auch in den Monaten danach sei eine Entschärfung der Massnahmen nicht ratsam, sagte der Infektiologe. Nach Bergers Dafürhalten sollten sie Massnahmen sogar noch strenger werden, um die Fallzahlen «möglichst rasch deutlich zu senken». Erst recht mit den neuen Virusvarianten, die sich laut Berger verbreiten werden.
Wenn die Ansteckungen deutlich gesenkt, weitere Impfstoffe zugelassen, geimpft und zusammengearbeitet werde, «dann können wir wahrscheinlich ab der zweiten Jahreshälfte mit Lockern beginnen, vielleicht etwas früher», sagte der Infektiologe, der trotz Impfkampagne nicht davon ausgeht, dass die Fallzahlen in der Schweiz im ersten Quartal sinken werden. Dafür verfüge die Schweiz über zu wenige Impfdosen.
4.54 Uhr: Indonesien startet Impfprogramm gegen Corona
Mit einer Spritze für Präsident Joko Widodo hat Indonesien heute den Notfalleinsatz eines chinesischen Corona-Impfstoffs gestartet. Widodo liess sich vor der Impfung zunächst den Blutdruck messen. Nach ihm kam der Vorsitzende des indonesischen Ärzteverbandes an die Reihe. «Diese Impfung ist das Instrument, das wir nutzen können, um uns zu schützen», sagte Gesundheitsminister Budi Gunadi Sadikin. Eine rege Teilnahme sei entscheidend für den Erfolg des Impfprogramms. Ziel sei die Herdenimmunität.
Mit dem Mittel des Unternehmens Sinovac Biotech sollen zunächst vor allem Spitalmitarbeiter und andere Personen geimpft werden, die einem hohen Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, in der sich das Virus kaum noch ausbreiten kann, müssen in Indonesien nach Angaben Sadikins 181,5 Millionen Menschen geimpft werden.
Das Land mit seinen etwa 270 Millionen Einwohnern hat bislang mehr als 846'000 Infektionen registiert. Mehr als 24'600 Infizierte starben.
3.37 Uhr: Eingesperrter Journalist kritisiert Gefährdung
Der in Simbabwe erneut im Gefängnis sitzende Investigativjournalist Hopewell Chin'ono hat den Behörden vorgeworfen, Insassen und Wachpersonal der Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus auszusetzen. Trotz einer Gerichtsanordnung angesichts eines Risikokontaktes sei er weiterhin nicht isoliert, sagte der prominente Journalist. Gefangene und Gefängnisangestellte verbrächten die Zeit zusammengepfercht.
Das Gefängnis ausserhalb der Hauptstadt Harare ist für seine harten Haftbedingungen bekannt. Seit dem Wochenende sitzt Chin’ono dort ein wegen angeblicher Verbreitung von Falschaussagen auf Twitter. Es ist bereits sein dritter Gefängnisaufenthalt innerhalb von nur fünf Monaten. Der Anordnung zufolge soll er in dem Gefängnis isoliert werden und auch bei Fahrten, etwa zu Gerichtsanhörungen, von anderen Insassen getrennt sein. Dies sei nicht der Fall, sagte Chin’ono, als er bei einem Gerichtstermin mit gefesselten Händen und Füssen aus einem Fahrzeug stieg und erklärte, er sei zusammen mit 22 weiteren Gefangenen dorthin gebracht worden.
Zur jüngsten Festnahme kam es, nachdem Chin’ono erklärt hatte, Polizisten hätten bei der Durchsetzung von Lockdown-Regeln ein Kind getötet. Die Polizei wies das zurück. Chin’onos Anwalt argumentiert, das Gesetz, dessen Bruch seinem Mandanten vorgeworfen werde, sei vom Verfassungsgericht schon 2014 für gesetzeswidrig erklärt worden, weil es die Redefreiheit einschränke. Eine Entscheidung wurde für Mittwoch erwartet. Bei einem Urteil könnte der Journalist bis zu 20 Jahre in Haft kommen.
2.17 Uhr: Südafrika-Variante in Deutschland entdeckt
Erstmals ist die Südafrika-Variante B.1.351 (auch: 501Y.V2) des Coronavirus in Deutschland nachgewiesen worden. Das Sozialministerium Baden-Württemberg teilte am Dienstag in Stuttgart mit, betroffen sei eine erkrankte Person aus dem Zollernalbkreis. Sie sei mit ihrer Familie von einem längeren Aufenthalt in Südafrika zurückgekehrt, alle hätten sich fünf Tage später testen lassen. «Diese Tests fielen negativ aus», hiess es. Eine Woche später hätten erste Familienmitglieder milde Krankheitssymptome entwickelt. Mittlerweile seien Corona-Infektionen bei sechs Personen aus drei Haushalten nachgewiesen worden. Das Nationale Konsiliarlabor für Coronaviren, die Charité Berlin, habe die Abstrichprobe der zuerst erkrankten Person genauer untersucht und am Montag die Virusvariante bestätigt. Nun würden auch die Abstriche der Kontaktpersonen untersucht, erklärte das Sozialministerium weiter.
Die südafrikanische Regierung hatte den Angaben nach Mitte Dezember über die rasche Zunahme der Infektionen mit der Variante berichtet. Diese sei erstmals im August am Ostkap in Südafrika nachgewiesen worden.
1 Uhr: Negativer Test für Flüge in die USA erforderlich
Für Flüge in die USA ist künftig vor der Abreise der Nachweis eines negativen Corona-Tests nötig. Diese Regelung werde ab dem 26. Januar gelten und dabei helfen, die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen, erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstagabend (Ortszeit). Falls ein Passagier kein negatives Testergebnis oder eine überstandene Covid-Infektion nachweisen könne, «muss die Fluggesellschaft das Boarding verweigern», hiess es. Der sogenannte PCR-Test, mit dem das Virus nachgewiesen werden soll, muss demnach in den drei Tagen vor der Abreise erfolgt sein.
Die Behörde fordert alle Reisenden zudem auf, sich drei bis fünf Tage nach der Ankunft in den USA erneut testen zu lassen und sieben Tage nach der Reise zu Hause zu bleiben. Dabei handelt es sich jedoch um Empfehlungen, keine rechtlich bindende Vorschrift. «Tests eliminieren nicht jedes Risiko», räumte CDC-Chef Robert Redfield ein. In Kombination mit den übrigen Vorsichtsmassnahmen werde es das Reisen aber sicherer machen. Die neue Regelung wird für alle internationalen Flüge in die USA gelten, unabhängig vom Abflugort und der Staatsbürgerschaft oder des Visums der Reisenden. Die US-Regierung hatte wegen der Pandemie im vergangenen Jahr weitgehende Einreisebeschränkungen für Reisende aus Europa, China und Brasilien verhängt. Diese gelten auch weiterhin.
Angesichts der neuen und wahrscheinlich ansteckenderen Variante des Coronavirus, die sich bislang vor allem in Grossbritannien ausgebreitet hat, verlangen die USA bereits seit Ende Dezember einen negativen Corona-Test bei einer Einreise von dort. Einzelne Fälle der neuen Variante wurde inzwischen bereits in zahlreichen US-Bundesstaaten nachgewiesen.
0 Uhr: Afrikanische Union erwirbt 300 Millionen Impfdosen
Die Afrikanische Union hat sich fast 300 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffs gesichert. Ein führender Berater des Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention bei der Organisation, Nicaise Ndembi, sagte der Nachrichtenagentur AP, der gegenwärtige Vorsitzende der Afrikanischen Union, Cyril Ramaphosa, wolle den Erwerb voraussichtlich am Mittwoch offiziell bekannt geben. Es handelt sich demnach um die bislang umfassendste Vereinbarung für Impfstoff-Lieferungen nach Afrika in der Pandemie. Die gut 300 Millionen Impfdosen wurden unabhängig vom Beschaffungsprogramm Covax der Weltgesundheitsorganisation organisiert, wie Ndembi sagte. Man befinde sich in den letzten Zügen der Vereinbarung. Ab dem Ende des ersten Jahresquartals seien die Impfstoffe eingeplant. Den Hersteller des Vakzins nannte Ndembi nicht.
Weitere 600 Millionen Dosen für die 54 afrikanischen Staaten erwartet die Afrikanische Union nach Angaben Ndembis aus dem Covax-Programm, das zum Ziel hat, auch ärmere Länder mit Vakzinen zu versorgen. Auf dem Kontinent steigen die Corona-Fallzahlen derzeit gebietsweise an. Sorgen macht vor allem auch eine sich schneller verbreitende Variante des Coronavirus in Südafrika, wo am Wochenende die Marke von drei Millionen Infektionen überschritten wurde.
Um das erklärte Ziel zu erreichen, 60 Prozent der 1,3 Milliarden Afrikaner – also rund 780 Millionen Menschen – zu impfen, wären bei je zwei Teilimpfungen rund 1,5 Milliarden Impfdosen nötig.
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