Unterwegs im verwüsteten Misox: Ist das zerstörte Dorf für immer verloren?
Die Verwüstungen im Misox sind enorm, an mehreren Stellen im Tal ist es zu Murgängen gekommen. Besonders stark getroffen hat es die Gemeinde Lostallo mit dem Weiler Sorte, der wohl aufgegeben werden muss.
25.06.2024
Die Verwüstungen im Misox sind enorm, an mehreren Stellen im Tal ist es zu Murgängen gekommen. Besonders stark getroffen hat es die Gemeinde Lostallo mit dem Weiler Sorte, der wohl aufgegeben werden muss.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Unwetterartige Gewitter haben am vergangenen Wochenende das Bündner Südtal Misox schwer verwüstet.
- Besonders hart getroffen wurde der Weiler Sorte in der Gemeinde Lostallo GR: Ein Murgang hat das Dörfchen komplett verwüstet.
- blue News konnte das Gebiet besuchen und mit betroffenen Einwohner*innen, dem Gemeindepräsidenten und dem Mediensprecher der Feuerwehr sprechen.
Mit schwerem Gerät räumen die Hilfskräfte Felsblock um Felsblock aus dem Weg. Bis die Häuser in Sorte GR wieder frei zugänglich sind, vergehen noch Wochen, wenn nicht Monate.
Auch vier Tage nach dem katastrophalen Murgang bietet sich den Helfer*innen und Einwohner*innen ein Bild der Zerstörung: Die Gerölllawine hat den kleinen Weiler auf der ganzen Breite erfasst und verwüstet.
Ob in dem Dörfchen überhaupt je wieder Leben einkehren wird, ist zurzeit alles andere als sicher. «Ich weiss nicht, ob wir dort nochmals bauen können», sagt Gemeindepräsident Nicolas Giudicetti.
Die Solidarität im Tal ist riesig, wie Giudicetti bestätigt. Auch von aussen erfahre die Gemeinschaft viel Unterstützung. Was ist nun am wichtigsten bei den Aufräumarbeiten?
«Wir haben immer noch die Hoffnung, sie zu finden»
Zunächst müssten nun die Auffangbecken wieder geleert werden, damit das Tal für neue schwere Gewitter gewappnet sei. Ausserdem habe man zusammen mit dem Forstamt definiert, wo der Schutt und das Schwemmholz dauerhaft deponiert werden können.
In Sorte werden weiterhin zwei Personen vermisst. Die Sicherheitskräfte suchen weiterhin fieberhaft nach den Menschen. «Wir haben immer noch die Hoffnung, dass wir sie finden», sagt Daniele Corecco, Sprecher der örtlichen Feuerwehr.
Unterdessen durften die Bewohnerinnen und deren Angehörige für kurze Zeit wieder in ihre Häuser zurückkehren. Zeit genug, um ein paar Habseligkeiten mitzunehmen. Ob sie je wieder ganz zurückdürfen, kann zurzeit niemand mit Gewissheit sagen.
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