Mosnang SG Gemeindepräsident weigert sich, mit Amtskollege zu kooperieren

tgab

10.9.2024

In Mosnang SG steht für das Amt des Gemeindepräsident nur ein Kandidat zur Wahl – und der stellt Bedingungen. (Symbolbild)
In Mosnang SG steht für das Amt des Gemeindepräsident nur ein Kandidat zur Wahl – und der stellt Bedingungen. (Symbolbild)
Peter Klaunzer/Keystone

Der Gemeindepräsident von Mosnang SG setzt die Simmbürger*innen unter Druck: Werde ein bestimmter Amtskollege wiedergewählt, gebe er den Posten ab. Bei den Wahlen tritt aber niemand sonst für das Amt an.

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  • In Mosnang SG finden am 22. September Gemeinde- und Schulratswahlen statt.
  • Sowohl der amtierende Gemeindepräsident als auch der Präsident des Schulrates wollen im Amt bleiben.
  • Doch der Gemeindepräsident will sein Amt nicht fortführen, falls sein Ratskollege ebenfalls wiedergewählt wird.
  • Seine eigene Wiederwahl ist gesetzt, da es sonst keinen Bewerber für das Amt gibt.
  • Die Bürger*innen haben also nicht wirklich die Wahl, soll das Dorf nicht ohne Gemeindepräsident dastehen.

Mosnang, ein Dorf im unteren Toggenburg, steht kurz vor den Wahlen des Gemeinde- und Schulrats am 22. September – und vor einem verzwickten Problem: Der SVP-Gemeindepräsident Renato Truniger und sein parteiloser Amtskollege Max Gmür, Präsident des Schulrates, wollen beide im Amt bleiben. Aber sie kommen wohl nicht so recht zugange miteinander. 

Jedenfalls hat Truniger nun angekündigt, seinen Posten aufzugeben, falls der Kollege Gmür wiedergewählt werden sollte. Seine eigene Wiederwahl steht praktisch ausser Frage, da sich sonst niemand um das Amt des Gemeindepräsidenten bewirbt. Wenn Gmür gewählt würde, stünde Mosnang also ohne Gemeindepräsident da.

Da sich für das Amt des Schulratspräsidenten jedoch zwei neue Kandidatinnen aufstellen liessen, hat die Ankündigung des amtierenden Gemeindepräsidenten den Beigeschmack der Wahlbeeinflussung.

Die Bevölkerung ist in zwei Lager gespalten

«Ich spüre die Anspannung in der Gemeinde. Es herrscht ein seltsames Schweigen. Man spricht die Wahl nicht an, weil das Gegenüber eine andere Meinung haben könnte», so erzählt es der Mosnanger Edi Schnellmann dem «Blick».

Gemeindepräsident Truniger rechtfertigt sein Vorgehen dem Blatt gegenüber folgendermassen: «Ich habe das Recht zu sagen, wenn ich mich in dieser Konstellation im Gemeinderat nicht mehr wohlfühle.» Er habe mit der Ankündigung die Bevölkerung frühzeitig informieren wollen, dass es eine Veränderung geben werde.

Die Bürger*innen rätseln derweil, was zwischen den beiden Ratskollegen vorgefallen sein könnte. Immerhin arbeiten die beiden bereits seit 16 Jahren zusammen. Gmür kann sich laut eigenen Aussagen keinen Reim auf das Verhalten seines Amtskollegen machen. Und Truniger will sich nicht weiter dazu äussern.