Gesundheitskosten Es droht erneut ein heftiger Prämien-Schock

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15.8.2023

In den Spitälern ist die Preissteigerung besonders gross.
In den Spitälern ist die Preissteigerung besonders gross.
Bild: Marijan Murat/dpa

Die Gesundheitskosten steigen um knapp acht Prozent im ersten Halbjahr. Im September zeigt sich, wie sehr diese Kosten auf die Versicherten abgewälzt werden.

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  • Die Gesundheitskosten werden auch in diesem Jahr steigen.
  • Dies geht aus Zahlen des Krankenkassenverbands Santésuisse hervor.
  • Besonders in den Kantonen Uri und Bern sind die Gesundheitskosten markant gestiegen.
  • Kostentreiber sind neben den Spitälern auch die Physiotherapeut*innen.

Die Gesundheitskosten explodieren. Auch 2024 werden die Krankenkassen-Prämien erneut steigen. Dies, wenn man den Zahlen des Krankenkassenverbands Santésuisse glaubt, die «20 Minuten» jüngst veröffentlicht hat.

Demnach stiegen die Kosten im Gesundheitswesen bis im Juni stark an. Knapp 20 Milliarden Franken wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres verrechnet. Das ist verglichen mit dem Vorjahres-Halbjahr ein Plus von 7,85 Prozent.

Santésuisse-Chefin Verena Nold kündigt daher einen heftigen Prämienschub an, den Gesundheitsminister Alain Berset im September verkünden wird.

Bern und Uri sind besonders betroffen

Zwar seien die steigenden Kosten nicht eins zu eins auf die Prämien des kommenden Jahres übertragbar, doch zeige sich ein Trend.

Auch variieren die Unterschiede von Kanton zu Kanton. In Uri sollen die Prämien etwa um satte 13,3 Prozent steigen. Darauf folgt der Kanton Bern mit rund 10,5 Prozent. Auch Neuenburger, Aargauer, Schaffhauser, Thurgauer, Basler und Walliser müssen sich laut Zahlen von Santésuisse auf einen happigen Prämienschub gefasst machen. Hier betrage die Steigerung noch neun Prozent.

Glimpflich davonkommen würden die Kantone Ob- und Nidwalden. Hier betrage die Steigerung der Krankenkassenprämien nur gerade 3,5 Prozent.

Woher rühren diese teils drastischen Erhöhungen? Den grössten Anstieg würden die stationären Spitalaufenthalte verbuchen, die verglichen mit dem Vorjahr rund 12,6 Prozent mehr kosteten. Leistungen der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten rangieren mit zehn Prozent an zweiter Stelle.

Verschiebungen von freien Praxen in die Spitäler

Die Gründe für die Schwankungen nach oben könnten vielfältig sein, sagt Dorit Djelid, Sprecherin des Spitalverbands H+ zu «20 Minuten». Darunter können etwa schwere Fälle, die aufgrund der Diagnose nicht ambulant behandelt werden können. Unter anderem würden auch Verschiebungen aus freien Praxen ins Spital stattfinden.

Bei den Physiotherapeuten sieht man die Schuld für die Erhöhung bei mehr Zuweisungen von Ärzt*innen: «Die Nachfrage hat sich beispielsweise aufgrund der demografischen Entwicklung, erhöhter Multimorbidität mit steigender Lebenserwartung, der zunehmenden Verkürzung der Hospitalisationsdauer und der Zunahme von chronischen Krankheiten erhöht», sagt Sprecher Florian Kurz.

Generell vertrete man die Meinung, dass die Kosten in der Physiotherapie steigen dürfen, denn diese senkten gesamthaft gar die Kosten im Gesundheitswesen. «Beispielsweise erzielt die Physiotherapie gleich gute Ergebnisse wie Operationen – und dies zu viel tieferen Kosten und viel geringeren Risiken», so Kurz.

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