Russland-Experte ordnet ein«Es ist keinesfalls sicher, dass Prigoschin tot ist»
Alex Rudolf
24.8.2023
Prigoschins Haus in St. Petersburg: Einblick ins Privatleben
Jewgeni Prigoschin hatte viele Gesichter – und wenn er sich mal verkleidet hat, schoss er ein Selfie von sich. Diese Sammlung ist öffentlich geworden, nachdem die Behörden sein Haus durchsucht haben.
Die Fotos aus dem Haus des 62-Jährigen hat die Polizei an die Presse weitergegeben: Die Zeitung «Iswestija» verbreitete die Aufnahmen. Hier sind die Perücken zu sehen, mit denen sich der Kahlkopf verkleidet hat.
Prigoschins Villa steht in St. Petersburg: Ob der Ex-Boss der Gruppe Wagner Klavier spielen kann, wissen wir nicht.
Wer dieses Bild sieht, könnte noch denken, es sei bei einem normalen Villen-Besitzer entstanden.
Dieses Foto spricht jedoch eine andere Sprache: Es zeigt abgeschnittene Köpfe und ist wahrscheinlich in Syrien aufgenommen worden.
Held der Russischen Föderation: Prigoschins Orden.
Auch dieser Einblick ins Schlafzimmer offenbart Ungewöhnliches: Prigoschin scheint genug Waffen im Haus zu haben, ...
... um jeden unliebsamen Hausierer vertreiben zu können. Neben Sturmgewehren entdeckten die Ermittler ...
... auch jede Menge Geld und Gold. Neben Dollar-Devisen sollen Rubel im Wert von rund 100’000 Millionen Franken gefunden worden sein.
Ist das ein Pfosten? Oder ein Galgen? Nein, das ist ein überdimensionierter Hammer, auf dem «Für schwierige Verhandlungen» steht. Der Hintergrund: Wagner-Offiziere haben angeblich ...
.... Vorschlaghammer benutzt, um mit ihnen jene vor versammelter Mannschaft zu erschlagen, die vor dem Krieg türmen wollten.
Der Arbeits- neben dem Billardtisch: Was wohl in den schwarzen Säcken ist, die hier zu sehen sind?
Was braucht ein Söldner-Boss sonst noch in seinem Haus? Um fit zu bleiben, bietet sich ein Bad im heimischen Schwimmbad ...
... oder ein Besuch des Kraftraums an. Sollte es dem Besitzer mal nicht so gut gehen, ...
... kann sich Prigoschin im eigenen Krankenzimmer gesund pflegen lassen. Und wenn das nicht klappt, ...
... hilft nur noch beten.
Prigoschins Haus in St. Petersburg: Einblick ins Privatleben
Jewgeni Prigoschin hatte viele Gesichter – und wenn er sich mal verkleidet hat, schoss er ein Selfie von sich. Diese Sammlung ist öffentlich geworden, nachdem die Behörden sein Haus durchsucht haben.
Die Fotos aus dem Haus des 62-Jährigen hat die Polizei an die Presse weitergegeben: Die Zeitung «Iswestija» verbreitete die Aufnahmen. Hier sind die Perücken zu sehen, mit denen sich der Kahlkopf verkleidet hat.
Prigoschins Villa steht in St. Petersburg: Ob der Ex-Boss der Gruppe Wagner Klavier spielen kann, wissen wir nicht.
Wer dieses Bild sieht, könnte noch denken, es sei bei einem normalen Villen-Besitzer entstanden.
Dieses Foto spricht jedoch eine andere Sprache: Es zeigt abgeschnittene Köpfe und ist wahrscheinlich in Syrien aufgenommen worden.
Held der Russischen Föderation: Prigoschins Orden.
Auch dieser Einblick ins Schlafzimmer offenbart Ungewöhnliches: Prigoschin scheint genug Waffen im Haus zu haben, ...
... um jeden unliebsamen Hausierer vertreiben zu können. Neben Sturmgewehren entdeckten die Ermittler ...
... auch jede Menge Geld und Gold. Neben Dollar-Devisen sollen Rubel im Wert von rund 100’000 Millionen Franken gefunden worden sein.
Ist das ein Pfosten? Oder ein Galgen? Nein, das ist ein überdimensionierter Hammer, auf dem «Für schwierige Verhandlungen» steht. Der Hintergrund: Wagner-Offiziere haben angeblich ...
.... Vorschlaghammer benutzt, um mit ihnen jene vor versammelter Mannschaft zu erschlagen, die vor dem Krieg türmen wollten.
Der Arbeits- neben dem Billardtisch: Was wohl in den schwarzen Säcken ist, die hier zu sehen sind?
Was braucht ein Söldner-Boss sonst noch in seinem Haus? Um fit zu bleiben, bietet sich ein Bad im heimischen Schwimmbad ...
... oder ein Besuch des Kraftraums an. Sollte es dem Besitzer mal nicht so gut gehen, ...
... kann sich Prigoschin im eigenen Krankenzimmer gesund pflegen lassen. Und wenn das nicht klappt, ...
... hilft nur noch beten.
Russland-Experte Ulrich Schmid ordnet den Flugzeugabsturz ein, bei dem Jewgeni Prigoschin ums Leben gekommen sein soll, und erklärt, was dies nun für Wladimir Putin bedeutet.
Alex Rudolf
24.08.2023, 12:43
24.08.2023, 15:07
Alex Rudolf
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Chef der Wagner-Söldner Jewgeni Prigoschin ist angeblich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.
Es sei aber offen, ob er auch wirklich verstorben sei, sagt ein Russland-Experte.
Prigoschin habe für Russland viel geleistet und dieses Engagement fehle nun auf der russischen Seite.
Doch von vorne. Am Mittwochabend stürzte eine Maschine in Russland ab. Laut Passagierliste soll der Chef der Wagner-Söldner an Bord des Privatflugzeugs gewesen sein. Ob das Flugzeug abgeschossen wurde oder ob eine Bombe an Bord detoniert ist, ist ebenfalls noch offen. Infrage kommen auch weitere Ursachen für den Absturz.
Ulrich Schmid
HSG
Ist das Ganze nur ein Vorwand für Prigoschin, um unterzutauchen?
Doch was halten Expert*innen von den Geschehnissen in Russland? Ulrich Schmid, Professor für Osteuropastudien an der Universität St. Gallen, sagt: «Es ist keineswegs sicher, dass Prigoschin tot ist.»
«Entweder ist das eine Strafaktion von Putin oder eine Möglichkeit für Prigoschin unterzutauchen und seine Aktivitäten unter einer neuen Identität weiterzuführen», sagt er zu blue News.
«Die Anstrengungen des Verteidigungsministeriums, Wagner-Söldner in die reguläre Armee zu integrieren, werden sich verstärken.»
Putin wurde nachhaltig geschwächt
Doch wer steckt hinter dem vermeintlichen Angriff auf das Flugzeug? Immerhin ist es ein sehr öffentlichkeitswirksamer Tod, der auch eine gewisse Symbolik hat. So starb Prigoschin vermeintlich exakt zwei Monate, nachdem der Marsch nach Moskau stattgefunden hatte. Für Schmid steht eines fest: «Wenn es sich tatsächlich um eine spektakuläre Hinrichtung gehandelt hat, dann wäre das Signal: So geht es allen Verrätern.»
Wie verändert der vermeintliche Tod von Prigoschin die Stellung Putins in Russland? Bleibt er der gefürchtete Herrscher oder leidet seine Autorität, weil er erst nach zwei Monaten Rache nehmen konnte?
Das sei schwierig zu sagen, meint Schmid. «Prigoschins Aufstand hat Putins Autorität nachhaltig geschwächt. Nun ist Putin in der Defensive.» Prigoschin habe militärisch im Ukraine-Krieg viel geleistet. «Dieses Engagement fehlt nun in der Ukraine.»