Zusammenarbeit Grossveranstaltungen – keine konkreten Antworten bei Berner Corona-Gipfel

Agenturen/red

18.8.2020

Das Wichtigste im Überblick

  • Das BAG meldet für die Schweiz und Liechtenstein 197 neue Covid-19-Ansteckungen und einen Todesfall.
  • Beim Berner Corona-Gipfel zwischen Kantonen und Bund wurde eine «Standortbestimmung» betreffend der wieder erlaubten Grossanlässe vorgenommen, aber keine Details besprochen.
  • Erfreulich: Die Rückkehrer aus Ländern der Risikoliste halten sich an die Quarantänemassnahmen.
  • Zusammenarbeit: Der Kanton Zürich gibt die Informationen über Reisende aus jenen Ländern an die anderen Kantone weiter.
  • Die Liste der Risikoländer wurde heute um die Balearen und Staaten wie Albanien oder Belgien erweitert.
  • Die WHO warnt vor Alleingängen: Ein «Covid-19-Nationalismus» sei kontraproduktiv, so die Weltgesundheitsbehörde.

Laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität liegt die Anzahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus in der Schweiz bei bislang insgesamt 38’449 Personen; davon gelten 33’500 als genesen. 1’991 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 in der Schweiz verstorben. Weltweit stieg die Zahl der Infizierten auf 21’966’115, die Zahl der Toten auf 775’904.

Die dem BAG gemeldeten bestätigten Fälle liegen zu Beginn dieser Woche leicht höher als noch vor einer Woche. Am Montag waren dem BAG 128 Fälle gemeldet worden, am Dienstag 197. Vor einer Woche waren es am Montag 105 und am Dienstag 187 Fälle gewesen. Der Durchschnitt der bestätigten Fälle in der letzten Woche betrug von Montag bis Sonntag rund 220 Fälle pro Tag.

Die erste Zwischenbilanz der Zürcher Gesundheitsdirektion zur Einreisequarantäne nach den Sommerferien fällt positiv aus: Ein Grossteil der Rückkehrenden hält sich an die Quarantänepflicht. In den letzten sechs Wochen haben 15'938 Reisende das Onlineformular ausgefüllt. Davon waren am Dienstag noch 5'831 in Quarantäne.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) glaubt, wir könnten Glück im Unglück haben mit einer Mutation von Sars-CoV-2, die in Europa. Nordamerika und Teilen Asiens aufgetreten ist. Durch diese werde das Virus zwar ansteckender, gleichzeitig aber weniger tödlich, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters».

Die WHO hat an alle Länder der Welt appelliert, mehr Geld in die gemeinsame Initiative Covax für die Entwicklung eines Impfstoffs zu investieren. «Wir müssen Covid-19-Nationalismus verhindern», sagte ihr Chef Tedros Adhanom Ghebreyesusm in Genf. «Wir brauchen Solidarität für eine gemeinsame Lösung in der Covid-19-Pandemie.»

22.00 Uhr: Wir beenden unseren heutigen Ticker

21.13 Uhr: Brasilien erlaubt weiteren Test für Corona-Impfstoff

Die brasilianische Überwachungsbehörde für Gesundheit, Anvisa, hat einen weiteren Test für einen Corona-Impfstoff zugelassen. Die Anvisa erlaubte dem Unternehmen Janssen-Cilag, der Pharmasparte von Johnson & Johnson, Tests für eine Impfung gegen Covid-19 in Brasilien vorzunehmen, wie aus einer Erklärung der Behörde am Dienstag hervorging. Nach einem Bericht der brasilianischen Nachrichtenagentur Agência Brasil sollen in Brasilien 7'000 Freiwillige an der Phase-III-Studie teilnehmen.

Damit hat die Anvisa fast ein halbes Dutzend Tests dieser Art erlaubt, viele davon in der entscheidenden dritten Testphase, um die Wirksamkeit von Corona-Wirkstoffen zu überprüfen. Dazu gehören die des britischen Pharma-Unternehmens AstraZeneca, entwickelt von Forschern der Universität Oxford; des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac sowie des Mainzer Biopharma-Unternehmens Biontech und des US-Konzerns Pfizer.

In Brasilien mit rund 210 Millionen Einwohnern breitet sich das Virus immer noch rasant aus. Mehr als 3,3 Millionen Menschen haben sich mit Corona infiziert, mehr als 105'000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil sehr wenig getestet wird. Vielerorts steigt die Kurve der Infektionszahlen noch an, was für die entscheidende Phase der Impfstoff-Tests ein Vorteil ist.

20.45 Uhr: Rekordhoch neuer Corona-Fälle – strikte Ausgangsverbote im Libanon

Nach dem bisher stärksten Anstieg an Corona-Fällen hat der Libanon erneut strikte Ausgangsbeschränkungen beschlossen. Das libanesische Innenministerium teilte am Dienstag mit, dass das öffentliche Leben von Freitagmorgen für zwei Wochen weitestgehend stillgelegt wird, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bis zum 7. September soll zusätzlich zur Lahmlegung des öffentlichen Lebens auch eine Ausgangssperre von 18.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr morgens gelten.

Neben den Folgen der verheerenden Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut, bei der mindestens 178 Menschen starben und mehr als 6'000 wurden verletzt wurden, kämpft das Land auch mit einer zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus: Die Zahlen waren schon vor dem Unglück gestiegen. Am Montag verzeichnete das Land mit 456 neuen Corona-Nachweisen an einem einzigen Tag jedoch ein Rekordhoch. Im Libanon wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 9'337 Corona-Infektionen registriert, darunter 105 Todesfälle.

Drei grosse Krankenhäuser in Beirut sind bei der Explosion am 4. August so stark zerstört worden, dass in ihnen nicht mehr gearbeitet werden kann. Zwei weitere Kliniken sind teilweise beschädigt worden. Mehr als die Hälfte der medizinischen Einrichtungen in der Hauptstadt seien nach der verheerenden Detonation im Hafen nicht mehr funktionsfähig, teilte die Weltgesundheitsorganisation WHO mit.

Das Ministerium erklärte, die Abriegelung werde die Aufräum- und Wiederaufbauarbeiten sowie die Hilfe in den von der Explosion betroffenen Gebieten nicht beeinträchtigen. Mit wenigen Ausnahmen wie Krankenhäusern und Lebensmittelläden sollen auch alle Läden und öffentlichen Einrichtungen schliessen. Der Flughafen soll während der Abriegelung geöffnet bleiben.

20.02 Uhr: Niederländischer Premier Rutte – Keine grossen Partys mehr zu Hause

Angesichts steigender Neu-Infektionen mit dem Coronavirus sollen Niederländer zu Hause keine grösseren Feste mehr feiern. Sechs Gäste seien das Maximum, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstagabend in Den Haag. Geburtstage, Partys, Hochzeiten oder der Umtrunk mit den Nachbarn seien jetzt die Gelegenheiten mit den meisten Infektionen, sagte der Premier. «Wir geben jedem den sehr dringenden Rat: Feiert keine Feste zu Hause mit grösseren Gruppen.»

In den Niederlanden waren in der vergangenen Woche rund 400 Neu-Infektionen festgestellt worden. Insgesamt hatten sich rund 63'000 Menschen bisher mit dem Virus infiziert, rund 6'100 Menschen starben nachweislich in Verbindung mit einer Covid-19-Erkrankung.

19.38 Uhr: Ärzte ohne Grenzen prangern Zustände in spanischen Altersheimen an

Vor dem Hintergrund erneut zunehmender Corona-Infektionszahlen hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Zustände in spanischen Seniorenwohnheimen scharf kritisiert. Dringende Massnahmen seien nötig, um die Bewohner besser zu schützen und zu verhindern, dass es in diesen Einrichtungen in Zukunft wieder eine hohe Zahl von Todesfällen in Zusammenhang mit Covid-19 gebe, warnte die Organisation in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Während der Pandemie habe es eine «inakzeptable Vernachlässigung» der Insassen von Altersheimen gegeben, hiess es.

Die Virusausbreitung habe ein strukturelles Defizit an Ressourcen, medizinischer Aufsicht und Notfallplanung in den Altersheimen landesweit aufgedeckt. «Diese Kombination hat es unmöglich gemacht, angemessen auf die Pandemie zu reagieren. In Altersheimen fehlten notwendige Ressourcen für Gesundheit und Pflege. Das hat sich direkt auf die Gesundheit der Bewohner ausgewirkt», sagte Ximena di Lollo, die für die Unterstützung von Altersheimen zuständige Landeskoordinatorin von Ärzte ohne Grenzen.

Nach Angaben des Madrider Ministeriums für Gesundheit starben zwischen dem 6. April und dem 20. Juni 27'359 Bewohner in den mehr als 5'000 Altersheimen des Landes. Diese hohe Sterblichkeit war laut Bericht die Folge ernster Mängel beim Management der Pflegeheime sowie in der Koordination zwischen den verschiedenen Behörden und Betreibern.

19.13 Uhr: Wien sieht Corona-Anstieg – «Ballermann bester Freund des Virus»

Die österreichische Regierung verstärkt nach steigenden Corona-Zahlen die Kontrollen an ihren südöstlichen Grenzen. Die spanischen Urlaubsinseln Mallorca, Menorca und Ibiza gelten ausserdem ab Montag als Corona-Risikogebiet. «Auch in Österreich ist in den letzten Tagen leider Gottes ein massiver Anstieg der Infektionszahlen spürbar gewesen», sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstagabend. Die grösste Gruppe sei die der Reiserückkehrer. «Der Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus», fügte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit Blick auf die berüchtigte Partymeile auf Mallorca hinzu.

Ab Montag sind auch bei der Rückreise von den Balearen ein negativer Corona-Test oder ein nachgeholter Test in der Quarantäne nötig. Das gilt auch für Reisende aus als sicher geltenden Ländern, etwa Deutschland, die in den zehn Tagen zuvor auf den Balearen oder in einem der anderen rund 30 ausgewiesenen Risikogebiete waren. Dazu gehören das spanische Festland, Kroatien, die Länder des Westbalkans, auch etwa Schweden, die USA und Russland.

Am Dienstag wurden fast 300 neue Fälle in Österreich gemeldet, die Zahl der aktiven Fälle stieg auf 2'230. Davor hatte sich die Zahl wochenlang bei rund 1'400 aktiven Fällen und etwa 100 bis 150 Neudiagnosen eingependelt.

18.54 Uhr: Polens Gesundheitsminister tritt zurück

Polens Gesundheitsminister Lukasz Szumowski ist zurückgetreten. Er habe diese Entscheidung eigentlich bereits im Februar treffen wollen, sagte Szumowski am Dienstag in Warschau. «Aber dann kam die Pandemie, ich bin ein halbes Jahr länger in diesem Amt geblieben, aber jetzt möchte ich in meinen Beruf zurückkehren.» Der Professor für Herzmedizin hatte sich zu Beginn des Ausbruchs der Corona-Pandemie in Polen mit seinen ruhigen und kompetenten täglichen Auftritten Ansehen in der Bevölkerung erworben. Er galt zeitweilig als der neue Aufsteiger in der nationalkonservativen PiS-Regierung. Belastet wurde Szumowskis Image allerdings durch Medienberichte über Unregelmässigkeiten bei der Anschaffung überteuerter Schutzmasken. Bei seinem Rücktritt betonte der Minister, seine Entscheidung hänge nicht damit zusammen.

18.15 Uhr: Kantone und Bund haben sich ausgetauscht

Am Nachmittag hat sich in Bern die Landesregierung mit den Kantonen ausgetauscht über den aktuellen Stand bei der Pandemiebekämpfung. Im Vorfeld hatte die Bezeichnung «Krisengipfel» die Runde gemacht, da verschiedene Kantonsvertreter Unmut über das Vorgehen des Bundes geäussert haben. Doch von einer Krise könne keine Rede sein, sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nach dem Treffen.

«Wir haben uns in einer guten und konstruktiven Atmosphäre abgesprochen», sagte die Bundespräsidentin und betonte, dass zwischen Bund und Kantonen ein gutes Verhältnis herrsche. Angaben zum Inhalt machte sie ebenso wenig wie Christian Rathgeb, der der Konferenz der Kantonsregierungen (KDK) vorsteht.

Betreff der wieder erlaubten Grossanlässe wurde eine «Standortbestimmung» vorgenommen. Man habe aber keine Details besprochen, weil das Dossier im Zuständigkeitsbereich der Gesundheitsdirektorenkonferenz liege, so Rathgeb.

Treffen wie dieses habe es schon mehrfach gegeben, und sie würden auch in Zukunft stattfinden, sagte er in einem kurz gehaltenen Statement vor den Journalisten in Bern. Man habe auch über die längerfristige Zusammenarbeit gesprochen, da noch nicht absehbar sei, wie lange die Schweiz noch in der derzeitigen besonderen Lage verharren werde.

17.25 Uhr: Sechs Schulklassen in Solothurn unter Quarantäne

Im Kanton Solothurn befinden sich derzeit sechs Schulklassen in Corona-Quarantäne. Betroffen sind laut der Staatskanzlei Schulen in Olten, Solothurn und Hägendorf.

Auf der Stufe der Kantons- und Berufsschulen, an denen seit Montag eine allgemeine Maskenpflicht gilt, sind vier Klassen in Quarantäne: drei Klassen und zwei Lehrpersonen an der Kantonsschule Olten und eine Klasse an der Kantonsschule Solothurn. Ausserdem sind zwei Lernende am Berufsbildungszentrum (BBZ) Olten betroffen.

Auf der Sekundarstufe I befinden sich seit Montag eine achte Klasse der Kreisschule Untergäu in Hägendorf und seit Dienstag eine Sek-E-Klasse in Olten in Quarantäne. Dennoch sei für die Volksschule das Tragen von Schutzmasken zurzeit nicht vorgesehen, teilte die Staatskanzlei am Dienstag mit.

Die Distanz- und Hygieneregeln seien hingegen konsequent anzuwenden. Auch das regelmässige Lüften sei Teil des kantonalen Schutzkonzeptes. Insgesamt wurden im Kanton Solothurn bis am frühen Dienstagmorgen 625 Corona-Fälle verzeichnet, zwölf mehr als am Montag. Drei Personen befanden sich am Dienstag wegen Covid-19 im Spital.

17 Uhr: DER Touristik baut rund 140 Stellen ab

Das Tourismusunternehmen DER Touristik Suisse baut voraussichtlich rund 140 der 810 Vollzeitstellen ab. Dies soll mehrheitlich über einvernehmliche Regelungen geschehen. Betriebsbedingte Kündigungen seien aber dennoch unvermeidlich, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Begründet wird der Schritt mit den «massiven Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Touristik». Der Abbau von rund 140 Vollzeitstellen bei den Reisemarken von DER Touristik soll nach Abschluss des am heutigen Dienstag gestarteten Konsultationsverfahrens eingeleitet werden.

Die Zahl der Mitarbeitenden in der Schweiz reduziere sich dadurch gemessen an Vollzeitäquivalenten um 17 Prozent. Nebst den Kündigungen soll die Verschlankung des Unternehmens über die Nichtbesetzung von frei werdenden Stellen sowie über ordentliche und vorzeitige Pensionierungen erfolgen. Nebst der Anpassung der Unternehmensgrösse will DER Touristik mehrere Bereiche und Standorte neu organisieren sowie die Sachkosten verringern.

Die daraus entstehenden Folgen werden mit einem Sozialplan und einem Dienstleistungsangebot zur beruflichen Neuorientierung abgefedert. Zu Veränderungen soll es auch im Kuoni-Filialnetz kommen. Geplant sind insbesondere Zusammenlegungen von Reisebüros, die Inbetriebnahme weiterer Shop-in-Shop-Filialen und auch die Aufgabe von einzelnen Standorten. Die konkreten Entscheide dazu ebenso wie solche zur Neuorganisation weiterer Bereiche will DER Touristik Suisse bis Ende September vorlegen.

DER Touristik Schweiz ist nicht das erste Reiseunternehmen, das Abbaupläne verkünden musste. TUI hatte die Schliessung von acht Filialen in der Schweiz bekanntgegeben, was 70 Arbeitsplätze kosten wird. Zuvor hatte Hotelplan bereits Ende Juni den Abbau von 170 Stellen in der Schweiz und die Reorganisation des Westschweiz-Geschäftes angekündigt. Auch Globetrotter und Knecht Reisen straffen wegen der Corona-Krise ihr Filialnetz und bauen Stellen ab.

16.45 Uhr: Zwei Berner Gymnasiasten positiv getestet

Am Berner Gymnasium Neufeld sind zwei Schüler positiv auf das Coronavirus getestet worden. Sie befinden sich auf Anweisung des Kantonsarztamts in Isolation. Eine weitere Person, die auf dem Schulweg engen Kontakt mit den beiden hatte, befindet sich in Quarantäne. Weil im Schulhaus konsequent Masken getragen werden und ein Schutzkonzept umgesetzt wird, mussten die Lehrpersonen und die Klassenkameraden nicht in Quarantäne geschickt werden, teilte die Gesundheitsdirektion mit.

An der Schule Schwabgut in Bern-Bethlehem muss hingegen eine ganze Kindergartenklasse in die Quarantäne. Eine Lehrperson wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Das Kantonsarztamt hat deshalb für die Kinder eine zehntägige Quarantäne angeordnet. Vier weitere Personen und einige Kinder, die ebenfalls mit der betroffenen Lehrperson Kontakt hatten, müssen ebenso in Quarantäne, wie die bernische Gesundheitsdirektion weiter mitteilte.

Der Präsenzunterricht ist laut Behörde trotz der Ausfälle sichergestellt. Alle Geschwister der betroffenen Kinder dürfen weiterhin zur Schule. Auch der restliche Unterricht an der Schwabgut-Schule läuft normal weiter. Die Gesundheitsdirektion ruft die betroffenen Eltern auf, den Gesundheitszustand ihrer Kinder gut zu beobachten. Schon leichte Symptome könnten auf eine Covid-19-Erkrankung hindeuten, etwa Fieber, Halsschmerzen, Husten oder Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns.

Im Kanton Bern wurde nach den Sommerferien bereits eine Lehrperson im Emmental positiv auf das Coronavirus getestet. Dort wurden zwei Klassen in Quarantäne geschickt.

16.15 Uhr: Eine Verzeigung – Rückkehrer achten Quarantäne

Die erste Zwischenbilanz der Zürcher Gesundheitsdirektion zur Einreisequarantäne nach den Sommerferien fällt positiv aus: Ein Grossteil der Rückkehrenden hält sich an die Quarantänepflicht. Bisher gab es nur eine Verzeigung. In den letzten sechs Wochen haben 15'938 Reisende das in fünf Sprachen zur Verfügung stehende Onlineformular ausgefüllt, wie die Gesundheitsdirektion mitteilte. Davon waren am Dienstag noch 5'831 in Quarantäne.

Von insgesamt 1'908 Personen, die per Flugzeug gereist waren, erhielt die Gesundheitsdirektion die Daten – 75 Prozent davon dank der Unterstützung der Kantonspolizei, wie es in der Mitteilung heisst. Diese Daten wurden mit denen aus dem ordentlichen Meldeverfahren abgeglichen. Dabei stellte sich heraus, dass ein knappes Drittel sich nicht per Online-Formular gemeldet hatte.

Bei Nachfragen durch die Gesundheitsdirektion zeigte sich, dass die meisten von ihnen der Meinung waren, mit dem Ausfüllen des BAG-Formulars im Flugzeug der Meldepflicht schon nachgekommen seien. Ein Grossteil befand sich in Quarantäne. Alle anderen Passagiere wurden der Kantonspolizei als Verdachtsfälle gemeldet.

Insgesamt waren es bislang 75, die vor Ort überprüft wurden. Ausserdem führt die Polizei bei zufällig ausgewählten Rückkehrenden Kontrollen durch. Die meisten Meldungen gingen nach einer Rückkehr aus dem Risikoland Spanien ein, gefolgt von Kosovo und Serbien.

16.15 Uhr: Top-Ten-Meldungen nach Risikoland

Spanien (3275)
Kosovo (3061)
Serbien (2264)
Bosnien und Herzegowina (1776)
Nordmazedonien (1424)
Vereinigte Staaten von Amerika (1380)
Montenegro (623)
Schweden (286)
Brasilien (284)
Israel (248)

16.15 Uhr: Und das waren ihre Verkehrsmittel

68 Prozent: Flugzeug
26 Prozent: Privatfahrzeug
4 Prozent: Bus
2 Prozent: Zug

16 Uhr: Virus-Mutation vielleicht «eine gute Sache»

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) glaubt, wir könnten Glück im Unglück haben mit einer Mutation von Sars-CoV-2, die in Europa. Nordamerika und Teilen Asiens aufgetreten ist.

Durch diese werde das Virus zwar ansteckender, gleichzeitig aber weniger tödlich, berichtet die Nachrichtenagentur «Reuters». Die Mutation D614G könnte deshalb «eine gute Sache sein», sagte Paul Tambyah von der Universität Singapur.

«Es ist im Interesse des Virus, mehr Menschen zu infizieren, aber nicht sie zu töten», so der Wissenschaftler, «denn ein Virus ist abhängig von seinem Wirt, der ihm Nahrung und Zuflucht bietet.» die Mutation sei etwa zehn Mal ansteckender als das herkömmliche neue Coronavirus.

15.30 Uhr: WHO warnt vor Alleingängen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat an alle Länder der Welt appelliert, mehr Geld in die gemeinsame Initiative Covax für die Entwicklung eines Impfstoffs zu investieren. «Wir müssen Covid-19-Nationalismus verhindern», sagte ihr Chef Tedros Adhanom Ghebreyesusm in Genf. "Wir brauchen Solidarität für eine gemeinsame Lösung in der Covid-19-Pandemie.» Es nütze nichts, die ganze eigene Bevölkerung zu impfen, wenn in anderen Ländern besonders Bedürftige wie Pflegepersonal ungeschützt blieben.

Tedros erinnerte an die Anfänge der Pandemie, als Länder den Export von Schutzkleidung und Masken stoppten, um für die eigene Bevölkerung genug Material sicherzustellen. «Ressourcennationalismus hat die Pandemie verschärft.» Bis Ende Juli hatten einige Dutzend Länder Interesse an einer Covax-Kooperation gezeigt. Das Programm umfasst zur Zeit neun Impfstoffkandidaten. Sobald ein Präparat sich als effektiv und sicher herausgestellt hat, sollen bis Ende 2021 zwei Milliarden Impfdosen hergestellt werden.

Damit sollen in allen Ländern weltweit Pflegekräfte und durch Alter oder Vorerkrankung besonders gefährdete Menschen geschützt werden - etwa 20 Prozent der Gesamtbevölkerung in den teilnehmenden Ländern. Viele Länder investieren aber auch in meist heimische Impfstofffirmen und haben sich über Vorverträge grössere Mengen gesichert, sollte die Firma einen erfolgreichen Impfstoff entwickeln.

15.15 Uhr: Zürich liefert allen Kantonen Passagierdaten

Die Kantone sollen die Quarantänepflicht besser überprüfen können: Zu diesem Zweck liefert der Kanton Zürich den Kantonen bis mindestens Ende Jahr die Daten aller Passagiere, die aus Risikoländern am Flughafen Zürich-Kloten in die Schweiz einreisen. Die Flughafenpolizei beschaffe sich die Daten direkt bei den Fluggesellschaften oder bei deren Handling-Agents, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit.

Diese würden dann «unter Wahrung der Datensicherheit» an jene Kantone weitergeleitet, in denen sich der Wohn- oder Aufenthaltsort der einreisenden Person befindet. Bislang forderte das BAG bei den Fluggesellschaften die Passagierdaten von rund 20 bis 30 zufällig ausgewählten Flügen pro Woche ein und schickte diese den jeweiligen Kantonen weiter. Anfang August entschied der Kanton Zürich dann aber, dass ihm das nicht genüge und er sich fortan alle Passagierdaten bei den Airlines beschaffen wolle.

Airport Zurich: Die Kantone arbeiten in Sachen Passagierdaten Hand in Hand.
Airport Zurich: Die Kantone arbeiten in Sachen Passagierdaten Hand in Hand.
Bild: Keystone

Gleichzeitig gab er diese auch an die sechs Kantone Bern, Aargau, Thurgau, Tessin, Schaffhausen und Glarus weiter. Mit der neuen Vereinbarung zwischen Zürich und dem BAG werden nun die Daten aller Rückreisenden in die Schweiz «unverzüglich» an die Kantone geschickt.

Danach würden die Daten gelöscht, hiess es. Das BAG selber holt sich keine Daten mehr. Es betonte jedoch, dass das Vorgehen «datenschutzkonform» sei. Als Grundlage diene das Epidemiengesetz. Der Bund beteilige sich ausserdem an den Kosten, die dem Kanton Zürich für die Leistungen entstünden.

Die Quarantänepflicht für aus einem Staat oder Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko eingereiste Personen gilt seit Anfang Juli. Die Eingereisten müssen sich innert zweier Tage bei den kantonalen Behörden melden. Diese kontrollieren die Einhaltung der Quarantäne nach eigenen Angaben mit Stichproben. Aktuell befinden sich 53 Staaten auf der Liste, 16'260 Zurückgekehrte sind in Quarantäne.

15 Uhr: Frankreich – Maskenpflicht in Unternehmen

In Frankreich soll künftig Maskenpflicht in Unternehmen gelten. Überall, wo sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begegnen können, werde die Maske verpflichtend – ausgenommen seien Einzelbüros, teilte das Arbeitsministerium mit. Betroffen von der neuen Regelung seien etwa Besprechungsräume, Freiflächen, Korridore, Umkleideräume oder Gemeinschaftsbüros.

Angesichts steigender Corona-Fallzahlen stehe der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und die Kontinuität der wirtschaftlichen Tätigkeit auf dem Spiel, erklärte Arbeitsministerin Élisabeth Borne. Sie hatte die Pläne zuvor den Sozialpartnern vorgestellt. Das Arbeitsministerium wies zudem darauf hin, dass Arbeiten von zu Hause aus empfohlen werde. Die Telearbeit trage dazu bei, das Infektionsrisiko zu verringern und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel einzuschränken.

Man werde nun mit den Sozialpartnern an der praktischen Umsetzung der neuen Regeln arbeiten, hiess es weiter aus dem Ministerium. Zuvor galt lediglich die Empfehlung, Masken am Arbeitsplatz zu tragen, wenn ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Medienberichten zufolge soll die Massnahme spätestens ab dem 1. September gelten. Demnach sollen die Unternehmen für die Kosten der Masken aufkommen.

14.40 Uhr: Weitere BAG-Zahlen

Die dem BAG gemeldeten bestätigten Fälle liegen zu Beginn dieser Woche leicht höher als noch vor einer Woche. Am Montag waren dem BAG 128 Fälle gemeldet worden, am Dienstag 197. Vor einer Woche waren es am Montag 105 und am Dienstag 187 Fälle gewesen. Der Durchschnitt der bestätigten Fälle in der letzten Woche betrug von Montag bis Sonntag rund 220 Fälle pro Tag.

Insgesamt wurden dem BAG seit Beginn der Pandemie 38'449 laborbestätigte Fälle gemeldet. Gleichzeitig registrierte das Bundesamt am Dienstag im Vergleich zum Vortag sieben neue Spitaleinweisungen und einen neuen Todesfall. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG bei 1717.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1570 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4754 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'260 Menschen befanden sich zudem nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 890'289. In den letzten Wochen wurden wöchentlich rund 40'000 Tests gemacht, Anfang Juli waren es noch rund 70'000 Tests pro Woche gewesen. Nach Angaben des BAG fiel das Resultat bei 5,1 Prozent aller durchgeführten Tests positiv aus. Im Wochenschnitt liegt die Positivitätsrate nun bei rund 4 Prozent, nachdem sie während des Tiefstpunktes der Pandemie Anfang Juni deutlich unter 1 gelegen hatte.

14.08 Uhr: Balearen und Belgien neu auf Risikoliste

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat unter anderem die Balearen, Albanien, Belgien, Malta und Indien neu als Gebiete mit erhöhtem Infektionsrisiko definiert. Wer aus diesen Regionen in die Schweiz einreist, muss danach zehn Tage in Quarantäne. Die Änderung tritt am Donnerstag, 20. August 2020 in Kraft, wie das BAG am Dienstag mitteilte. Serbien und Singapur werden von der Liste gestrichen.

Neu sind mittlerweile 53 Staaten und Gebiete auf der Risikoländer-Liste. Zuvor waren es 46 gewesen. Neben bekannten Reisedestinationen wie den USA, Mexiko, der Dominikanischen Republik und Südafrika figurieren auch mehrere osteuropäische Staaten wie Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien sowie Bosnien und Herzegowina darauf. Festland-Spanien wurde bereits am 8. August auf die Liste aufgenommen. Die Kanarischen Inseln figurieren nicht darauf.

Touristen mit Maske Ende Juli auf Mallorca. (Archiv)
Touristen mit Maske Ende Juli auf Mallorca. (Archiv)
Bild: Keystone

13.31 Uhr: Sharon Stone berichtet über Fälle aus ihrer Familie

US-Schauspielerin Sharon Stone (62, «Basic Instinct») hat von dramatischen Coronafällen in ihrer Familie berichtet. Ihre Schwester und deren Mann seien nach einer Infektion mit dem Virus schwer krank und befänden sich in einem Krankenhaus im US-Bundesstaat Montana, sagte sie in einem Instagram-Video. Stone übte zugleich scharfe Kritik an den dortigen Zuständen: Tests gebe es nur für Menschen, die schon Corona-Symptome hätten.

Auch Pfleger in den Kliniken könnten nicht getestet werden. «Sie riskieren ihr Leben, um anderen zu helfen, und werden nicht getestet», sagte die Schauspielerin weiter. Sie verlor eigenen Angaben zufolge schon ihre Grossmutter und ihre Patentante an das Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann.

Das Einzige, was die Situation ändern könne, wäre zu wählen – und zwar für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und dessen Vize-Kandidatin Kamala Harris zu wählen. «Nur Frauen an der Macht werden für unsere Familien, für das Leben von Menschen, für Coronatests kämpfen», sagte Stone. «Die einzigen Länder, die in der Krise gut dastehen, sind Länder mit Frauen an der Macht.» Zum Schluss sagte sie: «Wählt keinen Mörder!»

12.53 Uhr: Athen erwartet drei Millionen Impfstoff-Dosen

Griechenland erhält nach eigenen Angaben rund drei Millionen Dosen eines möglichen Impfstoffs gegen das Coronavirus. Ende Dezember werde mit einer Erstlieferung von zunächst 700'000 Dosen gerechnet, sagte Gesundheitsminister Vassilis Kikilias dem Sender Skai TV am Dienstag. Der Rest werde in den darauffolgenden Monaten erwartet. Das Mittel wird von der Universität Oxford und dem Pharmaunternehmen AstraZeneca entwickelt.

Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca will bis Ende 2020 einen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 auf den Markt bringen. (Archivbild)
Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca will bis Ende 2020 einen Impfstoff gegen die Lungenkrankheit Covid-19 auf den Markt bringen. (Archivbild)
Bild: dpa

Kikilias bezog sich auf einen Tweet von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen vergangene Woche, wonach die Kommission eine «erste Vereinbarung» über den Kauf von bis zu 400 Millionen Dosen des künftigen Vakzins erzielt habe. Der mögliche Impfstoff befindet sich in fortgeschrittenen Testphasen.

12.12 Uhr: 197 neue Ansteckungen innert 24 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag innerhalb eines Tages 197 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Am Montag waren es 128 gewesen, am Sonntag 200, am Samstag 253, am Freitag 268 und am Donnerstag 234.

Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie bisher laut den neuesten BAG-Zahlen 38'449 laborbestätigte Fälle. Gleichzeitig meldete das Bundesamt im Vergleich zum Vortag sieben neue Spitaleinweisungen und einen neuen Todesfall. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung in der Schweiz und in Liechtenstein liegt damit gemäss BAG bei 1'717.

In Isolation aufgrund der Kontaktrückverfolgung befanden sich 1'570 infizierte Personen, wie das BAG weiter mitteilte. In Quarantäne waren 4'754 Personen, die mit Infizierten in Kontakt gewesen waren. Die Zahlen stammen aus 26 Kantonen und aus Liechtenstein. 16'260 Menschen befinden sich nach der Rückkehr aus einem Risikoland in Quarantäne.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 890'289. Bei 5,1 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

In der Schweiz sind an einem Tag 197 Personen auf das Coronavirus getestet worden. (Symbolbild)
In der Schweiz sind an einem Tag 197 Personen auf das Coronavirus getestet worden. (Symbolbild)
Bild: Keystone

12.05 Uhr: Pandemie bremst Zürcher Bevölkerungswachstum

Die Wohnbevölkerung der Stadt Zürich hat im ersten Halbjahr 2020 um 275 Personen auf 433'733 Personen abgenommen. Die Zuzüge sind stärker eingebrochen als die Wegzüge. Vor allem bei kurzfristigen Aufenthaltern aus dem Ausland gab es einen grossen Rückgang.

Seit 2015 legte die Stadt Zürich jährlich im Durchschnitt um 5‘800 Personen zu, wie Statistik Stadt Zürich am Dienstag mitteilte. Die Covid-Pandemie brachte jetzt die Kehrtwende. «Eine Kausalität haben wir statistisch nicht bewiesen», sagte Klemens Rosin von Statistik Stadt Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Trotzdem würden die Monatsdaten auf Zusammenhänge hindeuten.

Im Januar und Februar etwa sei die Entwicklung in vielen Bereichen noch normal verlaufen. Im März und vor allem im April und Mai gab es bei den Zuzügen jedoch deutliche Rückgänge.

11.30 Uhr: Hotspot Genf

Genfs Gesundheitsdirektor Mauro Poggia macht sich wegen der vielen Ansteckungen Sorgen: Ein Drittel aller Schweizer Corona-Fälle findet sich in seinem Kanton. Nachdem Clubs geschlossen worden sind, würde das Partyvolk nun einfach privat feiern, so Poggia.

«Wir wollen verhindern, dass Genf zu einem Ibiza wird. Ibiza schloss seine Discos, das Partyvolk zog in Privathäuser, und die Zahl der Corona-Infektionen explodierte», erklärte er im «Tages-Anzeiger». Die Krankheit inzwischen verlaufe milder als am Jahresanfang, trifft dafür aber auch andere Menschen: «Die Erkrankten sind relativ jung, im Durchschnitt sind sie zwischen 19 und 29 Jahre alt», so Poggia.

10.45 Uhr: Corona-Skeptiker organisieren Demo in Zürich

Maskengegner planen am 29. August auf dem Zürcher Helvetiaplatz eine Kundgebung gegen die Pflicht, Gesichtsschutz zu tragen. Gruppierungen wie «Netzwerk Impfentscheid», «Bürgerforum Schweiz» und «Freunde der Verfassung» würden den Anlass unterstützen. Die Antifa hat signalisiert, eine Gegendemonstration auf die Beine stellen zu wollen.

Die Kundgebung ist bewilligt worden, doch die Stadtpolizei kann nicht absehen, wie viele Teilnehmer es geben wird. «Wir haben bisher zumindest bei ähnlichen Demonstrationen in der Stadt gesehen, dass es bisher mal ein paar Hundert, mal ein paar Dutzend waren», so Sprecher Marco Cortesi gegenüber «20 Minuten».

Bereits im Mai demonstrierten Menschen auf dem Sechseläutenplatz in Zürich gegen den Corona-Lockdown. Skeptiker planen nun eine weiter Demo für Ende August. (Archiv)
Bereits im Mai demonstrierten Menschen auf dem Sechseläutenplatz in Zürich gegen den Corona-Lockdown. Skeptiker planen nun eine weiter Demo für Ende August. (Archiv)
Bild: Keystone

10.15 Uhr: Pandemie kostet St. Galler Spitäler Millionen

Die Coronakrise hinterlässt bei den St. Galler Spitälern deutliche Spuren: Das Behandlungsverbot während des Lockdowns hat Einnahmenausfälle von 36,4 Millionen Franken verursacht, wie der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbunde mitteilte.

Die vier St. Galler Spitalverbunde präsentierten am Dienstag ihre Halbjahreszahlen: Das Gruppenergebnis beträgt minus 62,6 Millionen Franken. Mit 29'780 stationären Patientinnen und Patienten haben die St. Galler Spitäler 10,3 Prozent weniger Fälle behandelt als in der entsprechenden Vorjahresperiode.

Auch die Zahl der ambulanten Besuche nahm im ersten Halbjahr 2020 um 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr ab. Diese Zahlen seien primär auf den vom Bundesrat verordneten Lockdown zurückzuführen, hiess es in der Mitteilung. Zwischen dem 17. März und 26. April 2020 waren schweizweit nicht dringliche medizinische Untersuchungen, Behandlungen und Eingriffe verboten.

9.45 Uhr: Corona-Sommer – FKK in Tschechien

Mundschutz auch beim Nacktbaden: Ein FKK-Strand an einem Baggersee in Tschechien hat es in der Corona-Krise zu weltweiter Berühmtheit gebracht. Selbst der US-Nachrichtensender «CNN» berichtete über einen Aufruf der örtlichen Polizei an die Nacktbadenden, doch bitte einen Mundschutz zu tragen. Unter dem Motto «Nackter Körper: ja – unverhüllter Mund: nein» hatten die Ordnungshüter ihren Appell ins Internet gestellt.

9.30 Uhr: Corona-Sommer – Norddeutschland

Um die im Sommer erwarteten Ströme von Urlaubern zu lenken, liessen sich die Orte an Nord- und Ostsee einiges einfallen: von Parkleitsystemen, Bodenaufklebern mit Abstandsregeln bis hin zu Einbahnstrassensystemen am Strand.

Ordnung muss sein: Polizisten patrouillieren am 15. August am Ostseestrand in Scharbeutz in Schleswig-Holstein.
Ordnung muss sein: Polizisten patrouillieren am 15. August am Ostseestrand in Scharbeutz in Schleswig-Holstein.
Bild: Keystone

Schleswig-Holstein setzte zur Unterbindung grösserer Ammlungen in der Lübecker Bucht auf digitale Lösungen und entwickelte eine Online-Strandampel. «Es ist ein Service für die Tagestouristen», sagte eine Sprecherin. Denn so vermeide man den Frust, morgens früh zum Beispiel in Hamburg loszufahren und dann doch nicht an den Strand zu dürfen.

9.15 Uhr: Corona-Sommer – Venedig

So haben die meisten Venezianer ihre Stadt wohl noch nie erlebt: keine Motorboote, keine Gondoliere und kaum Touristen. Selbst auf dem sonst vollen Markusplatz waren Selfies ohne Menschenmassen im Hintergrund möglich. Die braune Suppe in den Kanälen war verschwunden und erlaubte einen Blick auf die Flora und Fauna unter Wasser. Sogar eine Qualle wurde gesichtet. Die Stadt, die immer wieder über Beschränkungen für die Touristen diskutiert, hat sich eine Verschnaufpause gegönnt – bevor es zurück zum Massentourismus geht?

Der Piazza San Marco  im April – auch heute ist Venedig verhältnismässig leer.
Der Piazza San Marco  im April – auch heute ist Venedig verhältnismässig leer.
Bild:  Keystone

8.30 Uhr: Ausbreitung zunehmend durch jüngere Menschen

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) ist zunehmend besorgt über die Ausbreitung des Coronavirus durch Menschen unter 50 Jahren. «Die Epidemie verändert sich», sagte Takeshi Kasai, WHO-Regionaldirektor für den Westpazifik, bei einem virtuellen Briefing, laut der Nachrichtenagentur Reuters.

Es seien Menschen «in ihren 20er-, 30er- und 40er-Jahren», welche die  Ausbreitung zunehmend vorantreiben würden. Vielen von ihnen sei nicht bewusst, dass sie infiziert seien. Das gefährde weltweit andere Bevölkerungsgruppen, darunter ältere und kranke Menschen in dicht besiedelten Gebieten mit schwacher Gesundheitsversorgung.

Vornehmlich jüngere Menschen geniessen im Juli das schöne Wetter am Zürichsee. (Archiv)
Vornehmlich jüngere Menschen geniessen im Juli das schöne Wetter am Zürichsee. (Archiv)
Bild: Keystone

8.10 Uhr: Tausende feiern wilde Pool-Party in Wuhan

Eine Hitzewelle treibt sie in die Freibäder – und sie verhalten sich, als gäbe es das Coronavirus nicht: Im chinesischen Wuhan – der Hauptstadt der Provinz Hubei, wo die weltweite Pandemie zuerst ausgebrochen ist – haben Tausende Menschen an und in einem Pool zu Musik von der Bühne gefeiert. Und zwar ohne Gesichtsmasken und Abstandhalten.

7.25 Uhr: Die am stärksten betroffenen Länder

Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Die am stärksten betroffenen Länder – Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Grafik: dpa

6 Uhr: Amnesty fordert mehr Rechte für Gesundheitspersonal

Mindestens 3'000 Gesundheitsangestellte sind laut Amnesty International (AI) weltweit im Kampf gegen das Coronavirus gestorben. Auch in der Schweiz arbeite das Personal unter teils schwierigen Bedingungen. In einem offenen Brief fordert die NGO den Bundesrat auf, eine unabhängige Untersuchung in Auftrag zu geben. Die Evaluation soll die Auswirkungen der Pandemie auf das Gesundheitspersonal aufzeigen und Licht in die staatliche Krisenbewältigung bringen. Angesichts der «überdurchschnittlichen Vertretung von Frauen und Menschen ausländischer Herkunft in diesen Berufen» fordert AI zudem, dass eine «geschlechts- und herkunftsbezogene Perspektive in die Analyse miteinbezogen wird».

Der offene Brief wurde auch von den Gewerkschaften Unia, VPOD und dem Berufsverband SBK unterzeichnet, wie AI am Montag mitteilte.

Gemäss AI erkrankten weltweit bis im Juli mehr als 230'000 Beschäftigte im Gesundheitswesen an Covid-19. Viele Gesundheitsangestellte müssen demnach ohne ausreichende Schutzkleidung arbeiten, zudem werden sie schlecht bezahlt. Wer Kritik am Krisenmanagement äussere, werde in verschiedenen Ländern sanktioniert, entlassen oder gar inhaftiert.

Auch in der Schweiz seien Beschäftigte im Gesundheitswesen einem stark erhöhten Risiko für eine Ansteckung ausgesetzt gewesen. Dennoch lägen für die Schweiz bis heute keine genauen Daten über die Folgen der Pandemie für diese Berufsgruppen vor.



Um angemessene Massnahmen für einen besseren Schutz des Gesundheitspersonals ergreifen zu können, brauche es belastbare Daten. Diese sollen darüber Aufschluss geben, wie viele Personen sich während ihrer Arbeit mit dem Virus angesteckt haben und ob es unter ihnen Todesfälle gebe.

Die Daten sollen auch aufzeigen, ob Covid-19 als Berufskrankheit anerkannt wurde, wenn sich Personen während der Arbeit angesteckt haben, und ob und welche Unterstützung Erkrankte erhalten haben. Amnesty werde den offenen Brief an den Bundesrat in einigen Wochen überreichen und wolle bis dahin möglichst viele Unterschriften von Vertreterinnen und Vertretern des Gesundheitspersonals sammeln.

Ärzte im Carita-Spital in Locarno kümmern sich um einen Covid-19-Patienten. 
Ärzte im Carita-Spital in Locarno kümmern sich um einen Covid-19-Patienten. 
Bild: Keystone/Ti-Press/Pablo Gianinazzi

4.10 Uhr: Cuomo: Krise symptomatisch für Zustand Amerikas

Die Schwere der Coronapandemie in den USA ist nach Ansicht von New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo ein Symptom für ein durch Spaltung geschwächtes Land. «Ein Virus greift an, wenn der Körper schwach ist und sich nicht verteidigen kann», sagte Cuomo in einer am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Rede im Rahmen des Parteitags der Demokraten, auf dem Joe Biden offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wird.

US-Präsident Donald Trump habe die anfängliche Spaltung des Landes nicht geschaffen, sagte Cuomo. «Die Spaltung hat Trump geschaffen. Er hat es nur noch schlimmer gemacht», sagte Cuomo. Während der Pandemie habe das Land erfahren, «wie verletzlich wir sind, wenn wir gespalten sind». Cuomo sagte, Biden sei der einzige, der die «Seele Amerikas» wieder herstellen könne.

Cuomo bezeichnete das Virus in seiner Rede als «europäisches Virus». Die gegenwärtige Regierung sei «dysfunktional und inkompetent», sagte er weiter. «Sie konnte das Virus nicht abwehren, sie hat es tatsächlich nicht einmal kommen sehen. Das europäische Virus hat den Nordosten infiziert, während das Weisse Haus noch auf China fixiert war.» 

Cuomos Bemerkung schien eine Anspielung auf Trump zu sein, der das Coronavirus immer wieder als «China-Virus» bezeichnet, aus Sicht seiner Gegner hat das eine stigmatisierende Wirkung. Das Virus wurde erstmals in Wuhan in China nachgewiesen. Einige Studien besagen, dass der Ausbruch in New York von europäischen Reisenden ausgegangen sein könnte, die nicht wussten, dass sie infiziert waren.

New York war zu Beginn der Pandemie das Epizentrum in den USA. Cuomo hatte sich mit seinem Krisenmanagement nationale Aufmerksamkeit verschafft.

4.27 Uhr: Tochter von Virusopfer klagt Trump an

Mit einer emotionalen Ansprache auf dem Parteitag der US-Demokraten hat die Tochter eines verstorbenen Covid-19-Opfers schwere Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump erhoben. Kristin Urquiza sagte in einem am Montagabend (Ortszeit) ausgestrahlten Beitrag, ihr Vater Mark Anthony Urquiza habe Trump und dessen «Sprachrohren» vertraut, als diese gesagt hätten, dass das Coronavirus unter Kontrolle sei und verschwinden werde. Nachdem der Gouverneur des Bundesstaats Arizona die Ausgangsbeschränkungen Ende Mai aufgehoben habe, sei der 65-Jährige mit Freunden in eine Karaoke-Bar gegangen. Wenige Wochen später sei ihr Vater ohne Angehörige auf der Intensivstation gestorben.

«Seine einzige Vorerkrankung war, dass er Donald Trump vertraut hat, und dafür hat er mit seinem Leben bezahlt», sagte Kristin Urquiza. «Das Coronavirus hat deutlich gemacht, dass es zwei Amerika gibt: Das Amerika, in dem Donald Trump lebt, und das Amerika, in dem mein Vater gestorben ist.» Eine der letzten Dinge, die ihr Vater ihr gesagt habe, sei gewesen, dass er sich von Trump betrogen fühle. «Wenn ich meine Stimme für Joe Biden abgebe, werde ich es daher für meinen Vater tun.»

Ex-Vizepräsident Biden soll auf dem bis Donnerstag andauernden Parteitag der Demokraten als Herausforderer von Trump bei der Wahl im November gekürt werden.

3.32 Uhr: Argentinier protestieren gegen Regierung

Trotz strikter Ausgangsbeschränkungen sind in Argentinien Tausende Menschen gegen die Regierung von Präsident Alberto Fernández auf die Strasse gegangen. In der Hauptstadt Buenos Aires protestierten zahlreiche Demonstranten am Montag gegen die seit 150 Tagen andauernde Quarantäne gegen die Ausbreitung des Coronavirus, eine geplante Justizreform, Korruption, die Entlassung von Häftlingen und die angespannte Sicherheitslage.

Auch in zahlreichen anderen Städten des südamerikanischen Landes gingen die Menschen bei den bislang grössten Protesten seit Beginn der Coronakrise auf die Strasse.

Im Grossraum Buenos Aires gelten seit Mitte März recht strenge Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Zwar gelang es der Regierung mit der harten Linie zunächst tatsächlich, die Zahl der Infizierten und Opfer im regionalen Vergleich niedrig zu halten. Wegen der langen Dauer der Quarantäne liess die Disziplin der Bevölkerung zuletzt allerdings nach. Mittlerweile haben sich rund 300’000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, über 5'000 Patienten sind im Zusammenhang mit der Krankheit Covid-19 bislang gestorben. Zudem haben die Restriktionen die ohnehin schon schwer angeschlagene Wirtschaft des Landes weiter abgewürgt.

«Bluewin» hat mit Gabriella Alvarez-Hummel gesprochen, die den Lockdown in Buenos Aires miterlebt. Lesen Sie das Interview:

3.22 Uhr: Kanadas Finanzminister Morneau zurückgetreten

Mitten im Kampf zur Bewältigung der Coronakrise ist der kanadische Finanzminister Bill Morneau zurückgetreten. Darüber habe er Premier Justin Trudeau informiert, sagte Morneau am Montagabend Medienberichten zufolge. Die nächste Phase der wirtschaftlichen Erholung werde Jahre dauern, dazu werde ein neuer Finanzminister benötigt. Er selbst wolle für das Amt des nächsten Generalsekretärs der Organisation für Zusammenarbeit und Entwicklung in Europa (OSZE) kandidieren. Trudeau dankte Morneau, der knapp fünf Jahre im Amt war, für dessen Arbeit.

Zuletzt hatte es Berichte über ein Zerwürfnis zwischen Morneau und Trudeau wegen unüberbrückbarer Differenzen in der Wirtschaftspolitik zur Bewältigung der Coronakrise gegeben. Darüber hinaus war Morneau wegen eines Skandals rund um eine Wohltätigkeitsorganisation unter Druck.

Die OSZE mit Sitz in Wien hat zahlreiche Aufgaben, die von Wahlbeobachtung und Schutz von Minderheiten und Pressefreiheit bis hin zur Beobachtermission in der umkämpften Ostukraine reichen.

2 Uhr: Victoria meldet niedrigsten Wert seit einem Monat

In Australiens Coronavirus-Hotspot wurde der niedrigste Wert an Neuinfektionen in einem Monat registriert. In Victoria gab es am Dienstag 222 neue Infektionen mit dem Virus, wie das Gesundheitsministerium des Bundesstaates mitteilte. Zuletzt hatte es am 18. Juli so wenige Fälle, nämlich 217, gegeben. Weitere 17 Menschen starben mit dem Virus. Am Montag war mit 25 Toten an einem Tag ein trauriger Rekord aufgestellt worden.

Die Zahl der Neuinfektionen nimmt ab, seitdem Anfang August in der Hauptstadt von Victoria, Melbourne, strenge Massnahmen verhängt wurden. Dazu gehört eine nächtliche Ausgangssperre und das vorgeschriebene Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen.

1.25 Uhr: Sharon Stone klagt über Mangel an Corona-Tests

Hollywoodstar Sharon Stone ist unzufrieden mit dem Corona-Krisenmanagement im US-Staat Montana, wo ihre Schwester und ihr Schwager wegen Covid-19 im Krankenhaus liegen. Dort gebe es nicht genug Tests auf das Virus für systemrelevante Arbeiter und Leute, die direkten Kontakt zu Infizierten gehabt hätten – «wie meine Mutter, die in den letzten fünf Monaten zwei Herzattacken, fünf Stents und einen Schrittmacher bekam», sagte Stone in einem Video, das sie auf Instagram veröffentlichte. Ihre Mutter sei nicht getestet worden, obwohl sie Gesundheitsprobleme habe.

Und ihre Schwester Kelly Stone leide zudem an der Autoimmunkrankheit Lupus. Ihr gehe es nicht gut, sagte die 62 Jahre alte Schauspielerin. Kelly Stone hat Instagram-Videos aus ihrem Krankenbett gepostet, an dem sie mit Sauerstoff versorgt wird.

0.20 Uhr: US-Pflegeheime: Fälle um fast 80 Prozent gestiegen

Die Zahl der Coronafälle in US-Altersheimen ist im Sommer nach einer Studie um fast 80 Prozent in die Höhe geschnellt. Allein in der Woche ab 26. Juli seien 9'715 Neuinfektionen in solchen Einrichtungen registriert worden – ein Anstieg um 77 Prozent im Vergleich zu einem Tiefstand der Woche ab dem 21. Juni, hiess es in einem am Montag publik gewordenen Bericht der American Health Care Association, dem grössten Gewerbeverband der US-Altenpflegebranche. Demnach wurden in der Woche ab dem 26. Juli pro Woche 1'706 Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 gezählt – eine Zunahme um 25 Prozent nach einem Tiefstand bei der Sterberate in der Woche ab dem 5. Juli.

«Die Fallzahlen scheinen nahezulegen, dass das Problem alles andere als gelöst ist», sagte Tamara Konetzka, Professorin an der University of Chicago und Expertin für Langzeitpflege. An der Studie war sie nicht beteiligt. Die Bewohner von Pflegeheimen stellen weniger als ein Prozent der US-Bevölkerung, machen jedoch mehr als 40 Prozent der Corona-Todesfälle aus, wie das Covid Tracking Project vorrechnet, ein Statistikprojekt zur Pandemie.

Die Lage gilt als politisch brenzlig für Präsident Donald Trump, der vor der Wahl im November um den Rückhalt von älteren Bürgern bangen muss. Umfragen zeigen, dass diese Wählergruppe mit dem Umgang seiner Regierung mit der Coronakrise unzufrieden ist.

0.05 Uhr: Brasiliens Ureinwohner fordern Schutz vor Virus

Dutzende Ureinwohner haben an die brasilianische Regierung appelliert, sie vor dem Coronavirus zu schützen. Viele Indigene blockierten am Montag eine Schnellstrasse im Amazonasgebiet. Etliche trugen bei der Protestaktion Farbe im Gesicht, um ihre Trauer und ihren Kampfgeist auszudrücken.

«Die Gesundheitsversorgung hier ist prekär. Wir haben nicht genug Gesundheitsbeamte, um die Situation zu handhaben», sagte Doto Takak-Ire, ein Anführer des Stammes der Kayapó Mekragnotire. «Wir brauchen eine bessere Hygieneversorgung, mehr Masken. Wenn die Regierung ihren Job gemacht hätte, wären wir nicht hier mitten in der Pandemie.»

Die Kayapó Mekragnotire machen die Behörden für den Tod von vier ihrer Ältesten verantwortlich und für die Infektion von Dutzenden anderen Menschen auf ihrem Land im Staat Pará, das in der Nähe der Stadt Novo Progresso liegt. Die Stammesanführer sagen, Menschen ausserhalb ihres Gebietes hätten das neue Coronavirus eingeschleppt, weil das Betreten ihres Lands nicht verboten worden sei. Etwa 400 Menschen der Kayapó Mekragnotire leben in 15 unterschiedlichen Gruppen in der Region. Eigenen Angaben nach haben sie wenige Ärzte, kaum Schutzausrüstung und keine Intensivbetten in der Nähe, um Covid-19-Patienten behandeln zu lassen.

Fast 20'000 Ureinwohner haben sich laut dem brasilianischen Gesundheitsministerium mit dem Coronavirus angesteckt und mindestens 338 sind gestorben. Beide Zahlen seien unterschätzt, sagen Experten.

0.03 Uhr: Corona-Ausbruch in britischer Lebensmittelfabrik

Mehr als 70 Mitarbeiter einer britischen Lebensmittelfabrik sind mit dem Coronavirus infiziert. Das Unternehmen Bakkavor in Newark-on-Trent im Osten Englands ist nach eigenen Angaben auf frische Speisen spezialisiert.

Bei Untersuchungen von 701 Arbeitern wurde bei etwa jedem Zehnten der Erreger nachgewiesen, wie der Nachrichtensender Sky News am Montagabend berichtete. Nun sollen auch alle anderen der insgesamt etwa 1'600 Beschäftigten getestet werden. Wie es zu dem Ausbruch gekommen war, ist dem Bericht zufolge noch unklar.

Zurück zur Startseite