Geheime Daten geleaktOligarch Abramowitsch bunkerte 700 Millionen bei der UBS
amo
30.1.2023
Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat bis kurz vor Putins Angriff auf die Ukraine 700 Millionen Dollar bei der Grossbank UBS gelagert. Danach soll er diverse Trusts auf seine Kinder überschrieben haben.
amo
30.01.2023, 17:35
30.01.2023, 17:36
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Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hatte bis kurz vor Kriegsbeginn in der Ukraine 700 Millionen Dollar (rund 645 Millionen Franken) bei der Grossbank UBS gebunkert. Das zeigen Dokumente, welche Tamedia und die britische Zeitung «The Guardian» auswerteten.
Eine zypriotische Vermögensberatung soll Oligarchen und anderen Schwerreichen eine Möglichkeit geboten haben, ihre Vermögen zu verbergen. Bei dieser Firma kam es schliesslich zu einem Datenleck, woraus die entsprechenden Informationen stammen.
Fedpol schaltete sich bereits 2018 ein
Zu finden sind dort auch zwei Konten von Abramowitsch bei der UBS mit insgesamt 700 Millionen Dollar. Ob die Gelder nach wie vor bei der UBS lagern, ist unbekannt. Gemäss Tamedia-Recherchen soll Abramowitsch 2018 im Wallis ein Gesuch für eine Aufenthaltsbewilligung gestellt haben.
Diese erhielt er nicht, da sich das Fedpol gegen den Umzug stellte. Der 56-Jährige sei «wegen Verdachts auf Geldwäscherei und mutmasslicher Kontakte zu kriminellen Organisationen bekannt». Anschliessend liess auch das Bundesverwaltungsgericht Abramowitsch abblitzen, als er den Fedpol-Bericht ändern lassen wollte.
Mehrere Trusts laufen auf Abramowitschs Kinder
Bereits publik gemacht hatten die britische Zeitung «The Guardian», dass Finanzberater von Abramowitsch im Februar 2022 diverse Trusts auf sieben seiner Kinder überschrieben. Die UBS reagierte nicht auf die Fragen von Tamedia. Folglich ist nicht bestätigt, ob die Grossbank auf die Wünsche der Finanzberater einging oder ob sie sein Vermögen einfror.
Abramowitsch wurde im März 2022 auf die Sanktionsliste der EU und Grossbritanniens gesetzt. Anders als bei engen Putin-Vertrauten wurden seine Familienmitglieder nicht mit Sanktionen belegt. Der «Guardian» zitierte Sanktionsexperten, wonach die Neuordnung seines Vermögens zwar womöglich auf die Umgehung von Sanktionen angelegt war, aber nicht illegal ist.
Abramowitsch und seine Kinder hätten auf detaillierte Anfragen des «Guardians» nicht reagiert, berichtete das Blatt Anfang Januar. Der frühere Inhaber des englischen Premier-League-Clubs Chelsea streitet Verbindungen zum Kreml ab und versucht, sich auf rechtlichem Wege gegen die EU-Massnahmen zu wehren.