Furcht vor SanktionenAbramowitsch soll Vermögen an seine Kinder übertragen haben
afp/uri
6.1.2023
Kurz vor Kriegsausbruch hat der russische Oligarch angeblich Schritte unternommen, um sein Vermögen vor Sanktionen zu schützen. Demnach hat er seinen sieben Kinderm zu Begünstigten von Jets und Immobilien gemacht.
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06.01.2023, 10:40
11.01.2023, 10:41
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Der russische Oligarch Roman Abramowitsch hat einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine versucht, sein Vermögen durch eine Übertragung in Milliardenhöhe zugunsten seiner Kinder vor Sanktionen zu schützen.
Laut am Freitag veröffentlichten Recherchen der britischen Zeitung «The Guardian» erhielten Abramowitschs sieben Kinder über die Umstrukturierung von Trust-Gesellschaften unter anderem ein Anrecht auf Immobilien, Yachten, Helikopter und Privatjets.
Dem «Guardian» zufolge geht es um Vermögen «im Wert von mindestens vier Milliarden US-Dollar» (umgerechnet rund 3,71 Milliarden Franken). Laut Dokumenten, die der britischen Tageszeitung vorliegen, seien zehn Trusts zugunsten Abramowitschs «Anfang Februar 2022 schnell umorganisiert» worden. Der jüngste Sohn Abramowitschs, der von der Umstrukturierung profitiert habe, sei neun Jahre alt.
Angeblich enge Verbindungen zu Putin
Abramowitsch werden enge Verbindungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin nachgesagt. Die westlichen Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hatten für den Oligarchen vor allem in Grossbritannien massive Folgen.
Dort wurden seine sämtlichen Vermögenswerte eingefroren. Der Londoner Fussballklub FC Chelsea, der ihm seit fast 20 Jahren gehört hatte, wurde von einer Investorengruppe des US-Geschäftsmanns Todd Boehly übernommen.
Die EU und Grossbritannien setzten Abramowitsch im März 2022 mit anderen Persönlichkeiten wegen seiner Nähe zur Regierung in Moskau auf eine Sanktionsliste. Die USA sanktionierten Abramowitsch jedoch nicht - was der inhaftierte russische Kremlkritiker Alexej Nawalny öffentlich kritisierte. Im Juni beschlagnahmten US-Behörden lediglich zwei Flugzeuge in Abramowitschs Eigentum.
Umstrukturierung der Vermögenswerte nicht illegal
Dem «Guardian» zufolge ist die im Februar erfolgte Umstrukturierung der Vermögenswerte Abramowitschs nicht illegal. Allerdings erschwert sie es den Behörden, das betroffene Vermögen zu beschlagnahmen oder einzufrieren - da Abramowitschs Kinder nicht von westlichen Sanktionen betroffen sind.
Zugriff auf die Dokumente zu Abramowitschs Vermögen erhielt der «Guardian» eigenen Angaben zufolge nach einem Hackerangriff auf ein Finanzinstitut, das Abramowitschs Trusts auf Zypern verwaltet.
Nach Berichten über Giftanschlag: Abramowitsch bei Ukraine-Verhandlungen
Nach Berichten über einen angeblichen Giftanschlag auf Roman Abramowitsch zeigt sich der russische Milliardär wohlbehalten in Istanbul – er nimmt dort an den Verhandlungen über eine Waffenruhe für die Ukraine teil.