ÜbersichtAnsturm auf französische Kliniken – Tessiner Regierung verfügt Maskenpflicht im Freien
Agenturen/dor/Red.
26.10.2020
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 72 Stunden 17'440 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung vom Montag 37 neue Todesfälle und 259 Spitaleinweisungen.
Am vergangenen Montag waren für das Wochenende 8’737 neue Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus gemeldet worden, vor zwei Wochen deren 4’068 und vor drei Wochen gerade mal 1’548. Die 14-Tage Inzidenz pro 100'000 Einwohner stieg auf 654.
Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 121'093 laborbestätigte Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt 6’097 Personen mussten wegen einer Covid-19-Erkrankung im Spital behandelt werden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg auf 1’914.
In der Schweiz und in Liechtenstein wurden bisher 1'808'464 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19. Über die vergangenen zwei Wochen gesehen, fiel das Resultat bei 19,8 Prozent der Tests positiv aus.
Im Kanton Schwyz und im Kanton Appenzell Ausserrhoden treten heute verschärfte Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Die beiden Kantone sind vorgeprescht und haben unter anderem eine Maskentragpflicht in Innenräumen am Arbeitsplatz beschlossen.
Im Tessin gilt ab Dienstag eine Maskenpflicht im Freien, wenn der Mindestabstand zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. Mit dieser und weiteren Massnahmen hat die Tessiner Regierung am Montagnachmittag die Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft.
Das Wichtigste im Überblick
Zahl der Patienten in Frankreichs Kliniken steigt auf mehr als 17’000
Im Tessin gilt ab Dienstag eine Maskenpflicht im Freien, wenn der geforderte Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Der Bund registriert übers Wochenende 17'440 neue Coronavirus-Ansteckungen bei 86'026 Tests; die Positivitätsrate liegt bei 21,3 Prozent. 259 Menschen wurden neu in Spitalpflege gebracht.
Mehrere Gewerkschaften starten heute zusammen mit dem Gesundheitspersonal eine Protestwoche, um auf Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen.
Das Spital Wallis muss angesichts stark steigender Covid-19-Zahlen Patienten in andere Spitäler und Kantone verlegen.
Wegen steigender Infektionszahlen hat die Regierung in Slowenien die Corona-Regeln weiter verschärft. Ab Dienstag dürfen die Bürger ihre Wohnorte nicht mehr verlassen, wie die Regierung von Ministerpräsident Janez Jansa am Montag bekanntgab. Bereits am Montag wurden die Kontrollen an den Grenzen zu Österreich, Italien, Ungarn und Kroatien verstärkt und Einreisesperren für Menschen aus Risikogebieten in den Nachbarländern erlassen.
Vor einer Woche hatte die Regierung in Ljubljana bereits eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 21.00 Uhr und 6.00 Uhr verhängt. Am Samstag mussten dann alle Einkaufszentren, Restaurants, Hotels und viele Geschäfte schliessen. Auch Kindergärten, Grundschulen und Universitäten sind geschlossen.
21.24 Uhr: Corona-Sorgen schicken Dow und Nasdaq auf Talfahrt
Sorgen über steigende Neuinfektionen und schwindende Hoffnungen auf weitere Corona-Wirtschaftshilfen vor den US-Präsidentschaftswahlen haben die US-Börsen zum Wochenstart schwer belastet. Überraschend schwache Daten vom Häusermarkt trugen ihr Übriges zur angeschlagenen Stimmungslage bei. Der Dow Jones Industrial sackte am Montag direkt zum Handelsstart unter die Marke von 28’000 Punkten und weitete seine Verluste im Verlauf noch weiter aus, bis er den tiefsten Stand seit Ende September erreichte.
Die Nasdaq-Indizes konnten sich dem starken Abwärtstrend zunächst entziehen, doch dann ging es auch an der technologielastigen Börse spürbar nach unten. Letztlich verlor der Dow 2,29 Prozent auf 27’685,38 Punkte und erholte sich damit wieder etwas. Der marktbreite S&P 500 gab um 1,86 Prozent auf 3’400,97 Punkte nach. Der Nasdaq-Auswahlindex 100 sank um 1,61 Prozent auf 11’504,52 Zähler.
21.21 Uhr: Höchste Zahl an Corona-Patienten in Frankreichs Kliniken seit April
In französische Krankenhäuser sind am Montag 1’307 Corona-Patienten eingeliefert worden. Das ist die höchste Zahl an einem Tag seit dem 2. April, als 1’607 Covid-19-Kranke aufgenommen worden. Insgesamt werden derzeit 17.784 mit der Atemwegserkrankung Infizierte in französischen Kliniken behandelt. Dieser Wert liegt deutlich unter dem bisherigen Höchststand am 14. April von 32.292 Patienten.
Am Montag meldet das Gesundheitsministerium zudem 26’771 bestätigte Neuinfektionen. Das ist zwar nur etwas mehr als die Hälfte vom Wert am Sonntag (52’010). Am Montag sind die Zahlen aber in der Regel immer niedriger, weil übers Wochenende Meldungen mitunter ausbleiben.
19.53 Uhr: Opposition und Unternehmer in Spanien gegen langen Corona-Notstand
Die konservative Opposition hat in Spanien geschlossen das Vorhaben der Regierung abgelehnt, den seit Sonntag geltenden Corona-Notstand nach den ersten zwei Wochen vom Parlament gleich um sechs Monate verlängern zu lassen. Oppositionsführer Pablo Casado sprach sich am Montag für einen höchstens achtwöchigen Notstand bis Mitte Dezember aus. So könne man «Weihnachten retten», sagte der Chef der Volkspartei (PP) vor Journalisten in Madrid.
Die Ausrufung des Notstandes zeuge ohnehin vom «Versagen» der linken Regierung im Kampf gegen die Pandemie, betonte Casado. Auch die liberalen Ciudadanos, die Rechtspopulisten von Vox sowie Chefs von Regionalparteien lehnten einen sechsmonatigen Notstand ab. Der Unternehmerverband CEOE protestierte ebenfalls gegen die Pläne von Ministerpräsident Pedro Sánchez. «Schreiben wir etwa schon jetzt die Osterwoche (2021) ab, weil wir kein Vertrauen haben? Das ist doch totaler Unsinn», klagte CEOE-Präsident Antonio Garamendi.
18.31 Uhr: Trump weist Vorwurf der Kapitulation im Kampf gegen Corona zurück
US-Präsident Donald Trump hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe den Kampf gegen die Corona-Pandemie aufgegeben. «Das tue ich nicht», sagte Trump am Montag, als er von Journalisten auf eine entsprechende Anschuldigung seines Wahl-Herausforderers Joe Biden angesprochen wurde. Der Amtsinhaber wiederholte vielmehr seine optimistische Einschätzung, die USA könnten die Pandemie bald hinter sich lassen.
Am Sonntag hatte Trumps Stabschef Mark Meadows mit einer Aussage für Wirbel gesorgt, die als Kapitulation vor dem Virus gewertet wurde. «Wir werden die Pandemie nicht kontrollieren», sagte Meadows im Nachrichtensender CNN. Entscheidend sei vielmehr, dass Impfstoffe und Medikamente gegen das Virus zum Einsatz kämen.
Biden erklärte daraufhin, Meadows habe letztlich nur die Strategie des Präsidenten im Umgang mit der Pandemie eingeräumt: «Die weisse Flagge der Niederlage schwenken und hoffen, dass das Virus einfach verschwindet, wenn er es ignoriert.»
18.15 Uhr: Erstmals mehr als 1’000 Corona-Neuinfektionen in Dänemark
Dänemark hat erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 1’000 Neuinfektionen im Vergleich zum Vortag verzeichnet. Wie am Montag aus Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts SSI hervorging, wurden seit Sonntag 1’056 neue Corona-Fälle registriert. SSI-Direktor Kåre Mølbak wies aber darauf hin, dass diese Zahl wegen technischer Probleme diesmal 28 statt 24 Stunden umfasse und das Niveau somit in etwa bei dem vom Sonntag liege.
Am Sonntag hatten die Dänen mit 945 Neuinfektionen einen Höchststand vermeldet. Dänemark testet allerdings viel mehr als im Frühjahr, weshalb sich die Zahlen nur bedingt mit denjenigen aus dem März oder April vergleichen lassen.
Die Entwicklung wird im nördlichen deutschen Nachbarland mit Sorge beobachtet. Mittlerweile liegen 145 Menschen wegen einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus, das ist der höchste Stand seit Mitte Mai. Auch sechs Todesfälle kamen am Montag hinzu. Damit sind in Dänemark bislang mehr als 41 400 Fälle bestätigt worden, 708 Menschen mit Corona-Infektion sind bislang gestorben.
17.41 Uhr: China meldet weitere 26 Corona-Infizierte in Xinjiang
Nach einem neuen Ausbruch des Coronavirus in der westchinesischen Region Xinjiang haben die Behörden weitere Infektionen gemeldet. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag berichtete, wurde das Virus bei 26 weiteren Menschen in der Stadt Kashgar nachgewiesen. Keine der positiv getesteten Personen habe Symptome wie Husten oder Fieber.
Die Behörden in Xinjiang hatten am Sonntag die höchste Alarmstufe im öffentlichen Gesundheitswesen ausgerufen, nachdem zunächst 137 Menschen ohne Symptome positiv auf Corona getestet worden waren. Sämtliche Bewohner der Millionenstadt Kasghar sollten getestet werden.
Mit strengen Massnahmen wie der Abriegelung von Millionenstädten, strikter Isolation und Einreisesperren hat China das Virus bereits seit Monaten weitestgehend unter Kontrolle. Es gab lediglich vereinzelt lokal begrenzte Ausbrüche, die schnell wieder eingedämmt wurden. So testete vor einigen Wochen auch die Küstenstadt Qingdao im Osten des Landes nach einem Ausbruch die gesamte Bevölkerung von knapp zehn Millionen Einwohnern.
17.17 Uhr: Neue Corona-Beschränkungen in Norwegen
Die Norweger sollen wegen der auch bei ihnen steigenden Corona-Zahlen ab Mittwoch nicht mehr als fünf Gäste in ihren eigenen vier Wänden begrüssen. Das teilte die norwegische Ministerpräsidentin Erna Solberg am Montag auf einer Pressekonferenz in Oslo mit. Private Zusammenkünfte an öffentlichen Orten werden zugleich landesweit auf maximal 50 Teilnehmer begrenzt; bislang lag die Grenze bei 200.
Darüber hinaus werden Arbeitskräfte aus Ländern, die die EU als Risikogebiete bezeichnet, ab Samstag nicht wie bisher von der obligatorischen Zehn-Tages-Quarantäne ausgenommen. Dazu zählen laut Solberg unter anderem Polen, Frankreich und Grossbritannien.
Die Infektionszahlen stiegen und stiegen, unter anderem auch unter den Älteren der Gesellschaft, sagte Solberg. Es müsse deshalb mehr getan werden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Je mehr Einsatz man jetzt zeige, umso grösser sei die Chance, normale Weihnachtsfeiertage im grösseren Familienkreis verbringen zu können, sagte Solberg. Ziel sei es letztlich, noch strengere Massnahmen zu vermeiden. Bildungsministerin Guri Melby unterstrich, dass alles dafür getan werden solle, Kindergärten und Schulen offen zu behalten.
Norwegen ist im Europa-Vergleich bislang mit knapp 18'000 gemeldeten Fällen und 279 Toten in Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen relativ gut durch die Pandemie gekommen.
16.56 Uhr: Höchstens fünf Personen im öffentlichen Raum im Kanton Solothurn erlaubt
Der Kanton Solothurn verschärft die Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus weiter: Menschenansammlungen von mehr als fünf Personen im öffentlichen Raum sind ab Dienstag verboten.
Untersagt sind auch Veranstaltungen mit mehr als 30 Personen, wie die Staatskanzlei Solothurn am Montag mitteilte. Für Gemeindeversammlungen, für Sitzungen der kantonalen und kommunalen Parlamente sowie für politische und zivilgesellschaftliche und Unterschriftensammlungen würden Ausnahmen bestehen.
An privaten Veranstaltungen im Familien- und Freundeskreis, die nicht in öffentlich zugänglichen Einrichtungen und Betrieben stattfinden, dürfen höchstens 15 Personen teilnehmen.
In Bars und Clubbetrieben sowie Diskotheken und Tanzlokalen wird die Zahl der Anwesenden auf 50 Personen beschränkt. An einem Tisch in Restaurants und Barbetrieben dürfen höchstens vier Personen sitzen. Neu gilt ab Dienstag auch eine Maskenpflicht bei gewerbsmässigen Personentransporten.
Die Massnahmen sind gemäss Regierungsrat zur Eindämmung der Pandemie «unumgänglich». Allein übers Wochenende wurden im Kanton 278 neue positive Fälle registriert.
16.45 Uhr: Tessiner Regierung verfügt Maskenpflicht im Freien
Im Tessin gilt ab Dienstag eine Maskenpflicht im Freien, wenn der Mindestabstand zu anderen Personen nicht eingehalten werden kann. Mit dieser und weiteren Massnahmen hat die Tessiner Regierung am Montagnachmittag die Massnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus verschärft.
In Restaurants gilt weiterhin, dass nur im Sitzen konsumiert werden darf. An einem Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen. Ausnahmen gelten nur für Familien, wie Regierungspräsident Norman Gobbi am Montagnachmittag vor den Medien sagte. Untersagt ist neu jeglicher Breitensport mit Körperkontakt.
Die neuen Massnahmen gelten ab kommendem Mittwoch. Die Maskenpflicht im öffentlichen Raum gilt bereits ab morgen Dienstag. Damit wolle die Tessiner Regierung noch vor dem Bundesratsentscheid handeln, erklärte Gobbi weiter. Die Landesregierung informiert am Mittwoch über weitere Massnahmen.
16.41 Uhr: Nürnberg sagt weltberühmten Christkindlesmarkt ab
Der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg fällt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie aus. Das teilte die Stadt in Süddeutschland mit Blick auf die steigenden Corona-Fallzahlen am Montag mit.
«Uns fällt diese Entscheidung sehr schwer. Der Christkindlesmarkt mit seiner grossen Tradition gehört zu Nürnberg», sagte Oberbürgermeister Marcus König. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen bewegt sich auch in Nürnberg in Richtung des Schwellenwerts von 100 und mehr Infektionen innerhalb von sieben Tagen. Zurzeit liegt dieser nach Angaben des bayerischen Gesundheitsministeriums bei 76,01.
Zusammen mit dem Dresdner Striezelmarkt ist der Nürnberger Christkindlesmarkt einer der ältesten Weihnachtsmärkte in Deutschland. Diesen eröffnet traditionell das Christkind mit dem Prolog, dem meist Tausende Besucher auf dem Hauptmarkt lauschen. Welche Rolle das Nürnberger Christkind in diesem Jahr dennoch spielen könne, überlege die Stadt noch, hiess es.
15.15 Uhr: Mehr Patienten im Kanton Solothurn im Spital
Im Kanton Solothurn hat sich die Zahl der an Covid-19 erkrankten Personen in Spitalpflege am Wochenende verdoppelt. 22 Personen Personen befanden sich am Montag in einem Spital.
Davon lagen fünf Patienten auf intensivmedizinischen Abteilungen, wie der Kanton Solothurn am Montag auf seiner Website mitteilte.
Die Zahl der laborbestätigten Infektionen stieg am Wochenende um 278 auf insgesamt 1870. Bislang sind im Kanton 18 Personen mit Covid-19 verstorben.
14.45 Uhr: Berset will gut abgestützte Massnahmen
Obwohl sich die bestätigten Corona-Fälle am Wochenende gegenüber der Vorwoche erneut verdoppelt haben, will der Bundesrat neue nationale Massnahmen voraussichtlich erst am Mittwoch bekannt geben. «Panik und Aufregung» brächten jetzt wenig, sagte Gesundheitsminister Alain Berset am Montag in Lausanne.
Denn «was wir jetzt vorbereiten, wird für sehr wahrscheinlich ziemlich lange dauern müssen», sagte Berset im Schweizer Radio SRF. Deshalb sei es wichtig, dass die Massnahmen gut abgestützt und gut organisiert seien. Die Konsultation mit den Kantonen sei gemacht.
14.32 Uhr: Hochzeitsfeier wird zum Superspreader-Event
In Ausserrhoden sind innert einer Woche 197 neue Fälle von Corona-Infektionen bestätigt worden, zwei Personen sind an der Krankheit gestorben. Viele Ansteckungen gab es möglicherweise an einer Hochzeit in Schwellbrunn.
An der Feier mit über 200 Gästen am 10. Oktober nahmen mutmasslich mehrere Personen teil, die Symptome einer möglichen Corona-Infektion hatten, wie der Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Yves Noël Balmer am Montag auf Anfrage erklärte. Ob das Brautpaar davon wusste, sei nicht bekannt.
Jedenfalls sei es in Schwellbrunn zu auffällig vielen Corona-Fällen gekommen, sagte Ballmer der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Kanton habe erst verspätet eine Gästeliste der Hochzeit erhalten, an der vorwiegend Personen aus Schwellbrunn teilgenommen hätten.
Er sei verärgert und entsetzt über dieses Verhalten. «Noch ein bis zwei weitere solche Fälle, und wir verlieren die Kontrolle.» Laut dem Gesundheitsdirektor sind die Corona-Fallzahlen in Ausserrhoden aber unabhängig vom Fall in Schwellbrunn zuletzt «durch die Decke gegangen».
14.12 Uhr: Seniorenrat fordert Schnelltests in Altersheimen
Um ein erneutes Besuchsverbot zu verhindern, fordert der Schweizerische Seniorenrat (SSR) genügend Schnelltests in den Alters- und Pflegeheimen. Damit könnten die Lage in den Heimen schnell evaluiert und entsprechende «moderate» Massnahmen getroffen werden.
Während ersten Welle im Frühjahr habe sich gezeigt, dass das Verbot von Besuchen in Alters- und Pflegeheimen «nicht zielführend» gewesen sei, teilte der SSR am Montag mit. Denn das Virus sei trotzdem eingeschleppt worden, meistens durch das Personal.
Die Bewohnerinnen und Bewohner hingegen seien vereinsamt und hätten psychische Probleme und Depressionen bekommen. Vor allem für demente Patienten sei das Besuchsverbot «fatal» gewesen und ihre Krankheit habe sich verschlimmert. Deshalb dürften nun nicht die gleichen Rezepte angewendet werden, hiess es.
14.29 Uhr: Kanton Thurgau meldet drei Todesfälle
Im Kanton Thurgau sind über das Wochenende 273 neue Fälle von mit Corona infizierten Personen gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 stieg um drei auf 24 Fälle an.
Im Kanton Thurgau wurden am Montag 25 hospitalisierte Personen gezählt, zehn mehr als noch am Freitag. Davon befinden sich acht auf der Intensivstation (+1).
14.15 Uhr: Spital Biel verschiebt nicht dringende Eingriffe
Wegen der steigenden Zahl von Corona-Patienten verschiebt das Spitalzentrum Biel einen Teil der nicht dringenden operativen Eingriffe. Das Bieler Spital will damit vorsorglich Kapazität schaffen für die Behandlung von Covid-19-Kranken.
Wie Mediensprecherin Marie-Pierre Fauchère vom Spitalzentrum Biel am Montag auf Anfrage sagte, werden etwa die Hälfte der nicht dringenden Eingriffe zeitlich nach hinten verschoben. Welche Operationen verschoben würden, sei auch eine Frage der medizinischen Dringlichkeit.
Am Spitalzentrum Biel befanden sich am Montagmorgen 26 Covid-19-Patienten. Fünf davon lagen auf der Intensivstation, eine davon wurde künstlich beatmet. Kantonsweit lagen nach Angaben des Kantons Bern vom Montag 217 Personen wegen des Corona-Virus in einem Spital.
13.57 Uhr: Zahl der Covid-Patienten in Berner Spitälern steigt stark an
Im Kanton Bern sind seit Freitag 64 weitere Covid-19-Kranke hospitalisiert worden. Die Zahl der Covid-Spitalpatienten stieg damit auf 217, wie der Kanton Bern am Montag mitteilte. 20 von ihnen liegen zurzeit auf der Intensivstation. 13 sind auf künstliche Beatmung angewiesen.
Drei weitere Menschen sind übers Wochenende in Zusammenhang mit einer Covid-Erkrankung gestorben. Die Zahl der Todesfälle im Kanton Bern seit Ausbruch der Pandemie stieg damit auf 113. Die Zahl der Neuansteckungen bleibt auf hohem Niveau. Am Montag wurden weitere 447 Fälle bekannt nach 715 am Samstag und 534 am Sonntag.
Die Zahl der positiv getesteten Menschen im Kanton Bern ist nunmehr fünfstellig. Seit Beginn der Pandemie wurden 10'003 Fälle bekannt.
13.38 Uhr: Apothekenkette bietet Corona-Schnelltests in Grossbritannien an
Die Apothekenkette Boots will in den kommenden Wochen in Grossbritannien Corona-Schnelltests anbieten, deren Ergebnisse schon in zwölf Minuten vorliegen. Das könnte Folgen für die Entscheidungen der Politik im Umgang mit Corona haben. Der Kunde bekommt nach Unternehmensangaben noch am selben Tag das Ergebnis des Abstrich-Tests mitgeteilt. Der Service wird in ausgewählten Geschäften erhältlich sein, wie das Unternehmen in London mitteilte.
Das neue Angebot sei für Menschen ohne Symptome geeignet, die sich zum Beispiel vor einer Reise zu Verwandten vorsichtshalber testen lassen wollten, ob sie selbst ansteckend sein könnten. Es sei aber derzeit nicht als Nachweis bei Flugreisen ausreichend, sagte ein Unternehmenssprecher am Montag der dpa.
Der Service kostet 120 Pfund (etwa 142 Franken). «Wir hoffen, dass wir damit auch Druck vom NHS nehmen können», sagte Boots-Geschäftsführer Seb James unter Bezugnahme auf den staatlichen Gesundheitsdienst.
Nach wie vor gibt es in Grossbritannien mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern nicht genug Tests. Wissenschaftliche Regierungsberater räumten erst kürzlich wieder ein, das es «noch Raum für Verbesserungen» bei den Tests und der Warn-App gibt.
Besonders stark betroffen von der Pandemie sind derzeit der Norden Englands, Teile von Wales und Schottland sowie Nordirland. Jeder Landesteil entscheidet über seine eigenen Massnahmen in der Corona-Krise. Das Vereinigte Königreich ist das Land mit den meisten Todesfällen in Europa; bis Sonntag waren knapp 45'000 gemeldet worden. Auch hier wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.
13.07 Uhr: Mehr als 18'000 Neuinfektionen in Belgien an einem Tag
Das von der Corona-Pandemie schwer betroffene Belgien meldet einen neuen Höchststand an Neuinfektionen. Für Dienstag voriger Woche (20. Oktober) belaufe sich die Zahl nach neuen Berechnungen auf 18'217, sagte der Sprecher des Krisenzentrums, Yves van Laethem, am Montag vor der Presse in Brüssel. Der Wert für den 20. Oktober war am Wochenende zunächst mit 15'432 angegeben worden.
Für Belgien bezifferte das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano die Zahl der durchschnittlichen Neuinfektionen pro Tag für den Zeitraum vom 16. bis 22. Oktober auf 12'491, ein Anstieg um 44 Prozent zur Vorwoche. Die 14-Tage-Inzidenz erreichte 1'288,7 Fälle pro 100'000 Einwohner, das ist eine Zunahme um 220 Prozent im Vergleich zu den beiden Wochen davor.
Bisher sind in dem 11,5 Millionen-Einwohner-Land 10'810 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Nach Angaben der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hat Belgien mit 94 Corona-Toten pro 100'000 Einwohner eine der höchsten Todesraten weltweit. Insgesamt gab es in Belgien seit Beginn der Pandemie 321'031 Infektionen mit dem Coronavirus, die meisten davon in den Provinzen Lüttich (Liège), Brüssel und Hennegau (Hainaut).
12.13 Uhr: Ist die Politik vorbereitet?
«Antizipieren ist zentral in dieser Situation. Wir wissen jetzt viel mehr und können bessere Vorhersagen treffen.» Das müsse nun aber auch umgesetzt werden – auch von Privatpersonen.
Kurz nach dieser Äusserung endet die Medienkonferenz mit Bundesrat Alain Berset. Wir danken für die Aufmerksamkeit.
12.12 Uhr: Stichwort «contact tracing»
«Ich war sehr beeindruckt», sagt Berset über das contact tracing in Lausanne. Vor Monaten war dafür eine halbe Stelle beauftragt, nun seien es über 200. «Was Waadt hier gemacht hat, zeigt, dass das contact tracing in hoher Qualität machbar ist. Man hat die Verfahren angepasst. Ich habe einen sehr guten Eindruck bekommen.»
12.10 Uhr: Was tut Bern?
«Die Qualität muss vorhanden sein, es muss solide sein», sagt Berset über kommende Massnahmen des Bundes. Man dürfe jetzt aber auch keine Panik bekommen. «Sie können auf den Bundesrat zählen, dass wir ruhig und stark bleiben.» Die zweite Welle laufe seit zehn Tagen, führt der Bundesrat aus.
12 Uhr: 17'440 Neuinfektionen in der Schweiz
In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innert 72 Stunden 17'440 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Insgesamt wurden 82'026 Tests durchgeführt, daraus ergibt sich eine Positivitätsrate von 21,3 Prozent. Zudem registrierte das BAG gemäss Mitteilung in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie 37 neue Todesfälle und 259 Spitaleinweisungen.
Um die Pandemie zu bremsen, bleibe einzig und allein, die Zahl der engen Kontakte zu begrenzen, wiederholt Berset. Es bleibe keine andere Möglichkeit, und nach diesem Ziel müssten sich die Massnahmen richten.
Der heutige Tag sei der letzte, um wirkungsvolle Massnahmen zu ergreifen, sagt der Bundesrat – durch die Reduktion der persönlichen Kontakte, durch Arbeiten im Homeoffice, durch Vorsicht beim Sport.
Nun geht es in die Fragerunde: «Panik und Aufregung bringt wenig in der jetzigen Situation», so Berset. Nun sei es wichtig, dass der Bundesrat entschieden an weiteren Massnahmen arbeiten könne, sagt der Bundesrat auf die Frage, weshalb die Landesregierung nicht schon früher reagiert habe.
11.53 Uhr: Bund hält an Mittwoch fest für neue Massnahmen
Einmal mehr stellt Berset in Aussicht, dass der Bundesrat am Mittwoch neue Massnahmen ergreifen will, die jene der Kantone ergänzen sollen. Im Anschluss spricht der Bundesrat über seine Eindrücke, die er beim Besuch des Contact-Tracing-Centers in Lausanne gewonnen hat. Derzeit müssten die Angestellten dort eine enorm hohe Zahl von Fällen behandeln, das erschwere die Arbeit.
Derzeit verfüge man über eine Kapazität von rund 25'000 Tests pro Tag. Um diese Grenze weiter nach oben zu schieben, zählt Berset auf Schnelltests, deren Zulassung nach seinen Worten sehr bald bevorstehe.
11.45 Uhr: «Die Situation ist ernst»
«Die Situation ist ernst, das ist bekannt», sagt Berset zum Einstieg. Derzeit stiegen die Fallzahlen exponentiell an und verdoppelten sich etwa alle zwei Wochen. Derzeit würden in der Schweiz über 600 Fälle pro 100'000 Einwohner registriert, so der Innenminister.
Derzeit sei die Entwicklung vergleichbar mit jener vom Frühling, doch gebe es auch entscheidende Unterschiede. So sei es nun Oktober, und nicht März, das helfe sicherlich nicht. Zudem sei eine gewisse Müdigkeit bei der Bekämpfung der Pandemie bemerkbar.
Um nun die Fallzahlen wieder in den Griff zu kriegen, bleibe darum nur, dass sich die gesamte Bevölkerung an die Massnahmen hält: Abstand halten, auf die Handhygiene achten und die Zahl enger Kontakte – auch im persönlichen Umfeld — reduzieren.
11.39 Uhr: Berset informiert
Bundesrat Alain Berset hat heute Morgen das Universitätsspital Lausanne besucht und informiert nun die Öffentlichkeit. Zuvor informiert aber die Waadtländer Staatsrätin Rebecca Ruiz über die aktuelle Lage.
11.15 Uhr: Gesundheitspersonal protestiert
Im Rahmen der nationalen Protestwoche geht auch in der Zentralschweiz das Pflegepersonal auf die Barrikaden: Rund 25 Personen haben sich am Montagmorgen vor der Kantonsratssitzung in Luzern zu einer Spalieraktion versammelt. Am Dienstagabend finden in Luzern und in Zug «Walks of Care» statt. Es hätten sich Personen aus allen Gesundheitsbereichen an der Aktion beteiligt, sagte Viviane Hösli, Regionalsekretärin der Gewerkschaft VPOD Zentralschweiz.
In der Zentralschweiz schlossen sich der Berufsverband für Pflegepersonal SBK und die Gewerkschaften Syna und VPOD zum Gesundheitsbündnis zusammen und organisieren verschiedene Aktionen. Das Pflegepersonal fordert konkrete Massnahmen, um die zweite Welle an Ansteckungen mit dem Coronavirus besser bewältigen zu können und eine qualitativ hochwertige Pflege in der Zukunft zu gewährleisten.
Das Zentralschweizer Bündnis fordert mehr Rechte am Arbeitsplatz, bessere Arbeitsbedingungen und dass Umkleidezeit als Arbeitszeit gilt. Die Forderungen bringt das Bündnis zudem in einer Petition an die Zentralschweizer Spitäler zum Ausdruck. Diese soll im Verlaufe des Novembers an die Arbeitgeber übergeben werden, wie das Bündnis in einer Medienmitteilung schreibt.
Am Dienstag finden in der Zentralschweiz zwei Spaziergänge mit dem Titel «Walk of Care» statt. Sie beginnen um 17 Uhr auf beim Mühleplatz in Luzern und beim Gewerblich-industriellen Bildungszentrum in Zug und dauern maximal eine Stunde. In Luzern ist eine kurze Ansprache von Yvonne Ribi, Geschäftsführerin des Berufsverbands der Pflegenden, geplant.
Am Donnerstag ist eine weitere Spalieraktion vorgesehen. Und zwar in Zug: Um 7.45 Uhr versammelt sich Pflegepersonal vor der Dreifach-Turnhalle der Kantonsschule, wo das Kantonsparlament ab 8.30 Uhr tagen wird.
11 Uhr: Grippeimpfung im Tessin bereits ausverkauft
In manchen Tessiner Apotheken ist die Grippeimpfung bereits seit zwei bis drei Wochen ausverkauft, gemäss einem Bericht von Radio und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz (RSI). Zudem seien von der für Ende November erwarteten zweiten Lieferung bereits zahlreiche Impfdosen vorreserviert. Kantonsapotheker Giovan Maria Zanini bestätigte, dass die erste Lieferung von Grippeimpfstoff im Tessin bereits aufgebraucht sei. Eine zweite Lieferung werde für Ende November erwartet.
Dann werde die Schweiz erneut Grippeimpfstoff erhalten, und zwar rund 700'000 Dosen. Wie viele davon der Kanton Tessin bekomme, sei noch unklar. Der Verteilschlüssel steht laut Zanini noch nicht fest. Neben Tessinerinnen und Tessinern hätten sich auch viele Grenzgänger in der Schweiz gegen die Grippe impfen lassen wollen, heisst es im RSI-Bericht weiter. Diese erhalten die Impfung jedoch nur auf Verschreibung eines Schweizer Arztes.
Bis Ende November dürfen sich im Südkanton nur Risikopersonen und Mitarbeitende des Gesundheitswesens gegen die Grippe impfen lassen. Mit dieser Massnahme soll der Nutzen der Grippeimpfung maximiert werden. Ebenfalls zugelassen zur Grippeimpfung sind Privatpersonen, die in ständigem Kontakt mit Angehörigen der Risikogruppe sind.
Die Frage, ob auch mit der zweiten Impfstoff-Lieferung in erster Linie weitere verletzliche Personen versorgt werden sollen, wollte das Tessiner Departement für Gesundheit und Soziales nicht beantworten.
Die Waadtländer Staatsrätin Christelle Luisier hat sich mit dem Coronavirus angesteckt. Die FDP-Politikerin befindet sich in Isolation und arbeitet die nächsten Tage von zuhause aus.
Luisier habe die üblichen Symptome gezeigt und sei am Samstag getestet worden, teilte der Kanton Waadt am Montag mit. Aus dem Berufsumfeld der 46-jährigen Ministerin und der Kantonsregierung müssen sich keine Personen in Quarantäne begeben.
Es ist nicht der erste Corona-Fall in der Waadtländer Regierung. Vor einer Woche war bereits Luisiers Amtskollegin Béatrice Métraux (Grüne) positiv auf das Coronavirus getestet worden.
10.20 Uhr: Corona in Nordkorea – Dust in the Wind
Dass das Coronavirus in Tröpfchen länger in der Luft bleiben kann, ist inzwischen bekannt. Doch dass es der Seuche auch gelingt, von der Wüste Gobi in China aus 1900 Kilometer bis nach Nordkorea zu segeln, wissen bisher nur dortige Wissenschaftler: Pjöngjang warnt seine Bewohner, sie sollten drinnen bleiben, um sich nicht durch Staubwinde aus China mit dem Virus zu infizieren.
«Während sich die Infektionen mit dem neuen Coronavirus auf der ganzen Welt verbreiten, ist es noch wichtiger, mit dem gelben Staub umzugehen und spezifische Massnahmen zu treffen», mahnte das Parteiblatt «Rodong Sinmun» vergangene Woche seine Leser. Wie die kanadischen «Global News» berichten, sind die Nordkorea aufgefordert, möglichst zuhause zu bleiben.
Auch der Staatssender KRT erzählte die Mär vom Pathogen-belasteten Staubwind aus China, wegen dem Hygienemassnahmen eingehalten werden müssten – obwohl Nordkorea offiziell keinen einzigen Corona-Fall haben will.
10 Uhr: Berliner Fetisch-Party endet «unbefriedigend»
Die Berliner Polizei hat nach eigenen Angaben eine Veranstaltung mit 600 Gästen im Bezirk Mitte aufgelöst – die Fetisch-Party sei für die Partygänger «vermutlich unbefriedigend» ausgegangen, mutmassten die Beamten auf die Twitter. Zur Verteidigung der Veranstalter sollte jedoch erwähnt werden, dass der Event bis 22 Uhr legal gewesen ist.
9.05 Uhr: Slowenien schränkt Bewegungsfreiheit weiter ein
Slowenien schränkt wegen stark steigender Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus die Bewegungsfreiheit seiner Bürger weiter ein. Ab Dienstag dürfen Bürger die eigene Gemeinde ohne triftigen Grund nicht mehr verlassen, wie Ministerpräsident Janez Jansa am Sonntagabend über Twitter mitteilte. Die Regelung gilt zunächst für sieben Tage. Sie könne von da an in jenen Regionen zurückgenommen werden, in denen die Ansteckungszahlen sinken, fügte Jansa hinzu.
Schon seit einer Woche sind Bewegungen zwischen den zwölf Regionen des Landes nicht mehr erlaubt. Ebenfalls seit einer Woche gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 21.00 bis 06.00 Uhr. Seit dem Wochenende sind Geschäfte – ausser etwa Lebensmittelläden - und Hotels geschlossen.
Das kleine EU-Land mit zwei Millionen Einwohnern kämpft mit einem besonders heftigen Infektionsgeschehen. Am Samstag sei bei 1675 Menschen das Virus Sars-CoV-2 nachgewiesen worden, teilte die Gesundheitsbehörde in Ljubljana am Sonntag mit.
8.25 Uhr: Ausbreitung des Coronavirus
8.05 Uhr: 8685 Neuinfektionen in Deutschland
In Deutschland haben die Gesundheitsämter laut dem Robert Koch-Institut heute 8685 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. An Sonntagen und Montagen sind die Fallzahlen für gewöhnlich niedriger, weil an Wochenenden weniger getestet wird. Am Montag vor einer Woche waren noch 4325 Neunasteckungen gemeldet worden. Die Zahl hat sich seither also rund verdoppelt. Am Samstag waren mit 14'714 neuen Covid-19-Fällen ein neuer Höchstwert seit Beginn der Pandemie in Deutschland erreicht worden.
6.30 Uhr: Kantone AR und SZ: Maskenpflicht in Innenräumen
Im Kanton Schwyz und im Kanton Appenzell Ausserrhoden treten heute verschärfte Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie in Kraft. Die beiden Kantone sind vorgeprescht und haben unter anderem eine Maskentragpflicht in Innenräumen am Arbeitsplatz beschlossen.
Auch der Kanton St. Gallen hat am Sonntag über das weitere Vorgehen entschieden, will aber noch abwarten, was der Bundesrat am Mittwoch entscheidet. Bereits fest steht, dass die Besuche in Betagten- und Pflegeheimen ab Dienstag eingeschränkt werden.
6.15 Uhr: Protestwoche des Gesundheitspersonals startet
Die Gewerkschaften VPOD und Syna sowie der Berufsverband der Pflegefachleute (SBK) führen ab heute mit dem Gesundheitspersonal eine schweizweite Protestwoche durch um auf Missstände im Gesundheitswesen aufmerksam zu machen. In Zeiten einer zweiten Corona-Welle verlange das Gesundheitsbündnis bessere Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal, wie es vergangenen Donnerstag mitteilte.
Konkret fordert das Bündnis eine «Corona-Prämie» in der Höhe eines Monatsgehalts für Arbeitnehmende im Gesundheitswesen. Zudem sollen diese mehr Mitspracherecht und besseren Schutz erhalten. «Zu Beginn der Winterperiode wird fast überall in Gesundheitseinrichtungen von Krankheit und Erschöpfung des Personals berichtet», schreibt das Bündnis. Es sei zentral, dass die Ruhe- und Höchstarbeitszeiten des Personals nicht wieder ausgehebelt würden und der Gesundheitsschutz dieses Mal vollumfänglich gewährleistet sei.
Die Proteste sollen am Samstag, 31. Oktober, mit einer Aktion auf dem Bundesplatz in Bern enden.
6.10 Uhr: Bundesrat Berset besucht CHUV
Gesundheitsminister Alain Berset will sich heute ein Bild von der Lage in den Leistungserbringern machen und stattet dem Universitätsspital Lausanne (CHUV) gegen 11.30 Uhr einen Besuch ab.
6.07 Uhr: Schweizer Uhrenindustrie sieht weiterhin schwarz
Führungskräfte der Schweizer Uhrenindustrie sehen während der Coronakrise noch kein Licht am Ende des Tunnels. Rund 85 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage rechnen mit trüben Aussichten für die Schweizer Uhrenbranche.
Dies geht aus der jüngsten Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte zur Schweizer Uhrenindustrie vom Montag hervor. Die betroffenen Unternehmen seien allerdings während der Coronavirus-Pandemie nicht untätig gewesen, sondern investieren erheblich in ihre Marken und die Kundenpflege, hiess es weiter.
Investitionen in die Kundenpflege nehmen die Schweizer Uhrenfabrikanten laut der Studie vor, weil das Einkaufserlebnis immer noch als wichtiges Element beim Kauf einer Uhr gelte. So priorisierten sie Omnichannel-Strategien – also Kombinationen aus dem stationären Verkauf mit digitalen Elementen sowie internetbasierten Absatzkanälen.
Über 70 Prozent der von Deloitte befragten Führungskräfte in der Uhrenbranche glauben, dass Offline-Kanäle über alle Preiskategorien hinweg gesehen auch in Zukunft dominieren werden. Daher setzten sie auf ein Kundenerlebnis, bei dem das Personal mit mobiler Technologie ausgerüstet sei und auf neue Handy-Apps. Technologien, wie erweiterte oder virtuelle Realität, spielten im Moment allerdings keine grosse Rolle. Anschauen, Anfassen und Anprobieren spiele in dem Geschäft weiterhin eine zentrale Rolle, hiess es diesbezüglich von Deloitte.
Ausserdem versuchten die Uhrenhersteller, Fuss auf dem Markt für gebrauchte Schweizer Uhren zu fassen. So wollen die Firmen laut Deloitte damit einerseits einen Anteil dieses wachsenden Marktes für sich beanspruchen, um dem zyklischen Wesen der Branche entgegenzuwirken. Andererseits solle mittels Rückkaufprogrammen der Absatz neuer Uhren angekurbelt werden, hiess es weiter.
Der Coronavirus-Testkit Sampinute des südkoreanischen Pharma-Herstellers Celltrion hat von der US-Regulierungsbehörde FDA die Notfallzulassung erhalten. Das gab das Unternehmen am Montag bekannt.
Laut Celltrion liefert Sampinute innerhalb von 10 Minuten Coronavirus-Testergebnisse mit einer Zuverlässigkeit von etwa 94 Prozent. Die Aktien von Celltrion stiegen nach Erhalt der Informationen um bis zu 4,6 Prozent.
5.15 Uhr: Kleine Roboter helfen in Japan bei Einsamkeit
Kleine Roboter erfreuen sich in Japan während der Corona-Pandemie wachsender Nachfrage als Ersatz für zwischenmenschlichen Kontakt. So kauften immer mehr Japaner für ihre oft weit entfernt in der Provinz lebenden Eltern, die sie aus Sorge vor einem Ansteckungsrisiko derzeit nicht besuchen könnten, mechanisches Spielzeug wie Sonys Roboterhund Aibo, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag. Dank der Spielzeuge könnten sie sicherstellen, dass die Eltern wohlauf seien. So hatte Sony die neueste Version von Aibo so konzipiert, dass der Roboterhund im Haushalt auf Patrouille gehen kann. Besitzer können Bereiche im Haus festlegen, auf die Aibo zu bestimmten Zeiten aufpassen soll.
Roboter wie dieser hätten in Corona-Zeiten auch eine gewisse «heilende» Funktion, so Kyodo. So nimmt Aibo ein Lächeln oder lobende Worte und dank Sensoren auch Streicheln an Kopf oder Rücken wahr. Zudem kann der Mini-Roboter dank künstlicher Intelligenz sein Verhalten an die Reaktionen der Menschen anpassen. Mit Hilfe eingebauter Kameras und Mikrofone kann sich das mechanische Spielzeug zudem bis zu zehn Gesichter merken. Auch andere Roboter wie Qoobo der Firma Yukai Engineering Inc, ein flauschiges Kissen, das dem Benutzer Herzenswärme vermitteln soll und das mit einem Schwanz wedeln kann, erfreuten sich derzeit deutlich steigender Verkaufszahlen, so Kyodo.
4.51 Uhr: Spital im Wallis im Krisenmodus
Das Spitalzentrum des französischsprachigen Wallis (CHVR) hat für heute wegen der Corona-Pandemie die höchste Alarmstufe aufgerufen. Patienten müssten in andere Spitäler verlegt werden, sagte CHVR-Direktor Eric Bonvin am Sonntagabend dem Sender «Radio Rhône». In den Spitälern des CHVR hätten sich am Sonntag 124 Patientinnen und Patienten befunden, zehn davon in Intensivbehandlung. Die Zunahme sei konstant und besorgniserregend, sagte Bonvin weiter.
Die aktuelle Situation sei vergleichbar mit jener auf dem Höhepunkt der ersten Welle am vergangenen 23. März. Diesmal seien aber die Massnahmen gegen die Pandemie später getroffen worden. «Die bevorstehende Woche wird sehr schwierig», sagte Bonvin weiter.
Deshalb sei ab heute ein Krisenstab im Einsatz. In der aktuellen Situation sei das Spitalzentrum auf Hilfe von aussen angewiesen. «Wir werden schauen, inwiefern wir Patienten in andere Strukturen verlegen können», sagte Bonvin weiter. Walliser Patienten könnten demnach ins Oberwalliser Spital und anschliessend in andere Kantone gebracht werden.
Ein weiteres Problem sei, dass immer mehr auch das Pflegepersonal von Ansteckungen betroffen sei. Sie würden sich nicht an der Arbeit anstecken, sondern im privaten Umfeld. Derzeit seien im französischsprachigen Kantonsteil bereits 50 Mitarbeitende des medizinischen Personals mit dem Coronavirus infiziert und könnten nicht mehr arbeiten. Ihre Zahl steige von Tag zu Tag.
4.15 Uhr: Europa kämpft gegen Virus – Neue Auflagen
Im Kampf gegen die zweite Corona-Welle treten heute vielerorts in Europa neue Auflagen in Kraft, so etwa in Italien, Dänemark, der Slowakei und in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Viele Regierungen setzen auf nächtliche Ausgangssperren und weitere Kontaktbeschränkungen, um einen kompletten Lockdown der Länder zu vermeiden.
Am Wochenende hatten mehrere EU-Staaten Rekordwerte bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet, darunter Frankreich, Dänemark, Belgien und Tschechien. Die europäische Seuchenbehörde ECDC hatte bis Sonntag seit Ausbruch der Pandemie insgesamt rund 5,9 Millionen Ansteckungen und gut 208’600 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Nun müssen von heute an in Italien landesweit alle Restaurants und Bars um 18.00 Uhr für Gäste schliessen. Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen. Ein Grossteil der italienischen Gymnasialschüler wird vorerst online unterrichtet. Auch in der Slowakei müssen Schüler ab der fünften Schulstufe auf Online-Unterricht umsteigen.
In Dänemark dürfen sich von heute an nicht mehr als zehn Personen an einem Ort versammeln. Kioske und Supermärkte dürfen nach 22.00 Uhr keinen Alkohol mehr verkaufen. In der belgischen Hauptstadt Brüssel und Umgebung gilt wieder überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt dort bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht. Schwimmbäder, Sportclubs und Fitnessstudios müssen schliessen, ebenso Theater, Kinos und Museen.
Spanien hatte bereits am Sonntag – wie schon während der ersten Corona-Welle im Frühjahr – den nationalen Notstand verhängt, um nächtliche Ausgangssperren zu ermöglichen. Der Notstand soll nach dem Willen der Regierung möglichst bis nächsten Mai gelten.
In Frankreich gilt seit Samstag die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.
In der Slowakei ging unterdessen am Sonntagabend die erste Phase einer beispiellosen Testung fast der gesamten Bevölkerung auf das Coronavirus zu Ende. Seit Freitag wurden unter der Regie des Verteidigungsministeriums in vier besonders stark betroffenen Bezirken an der Grenze zu Polen alle mehr als zehn Jahre alten Bewohner einem Antigen-Schnelltest unterzogen. An den beiden nächsten Wochenenden soll der Rest des Landes folgen – immerhin rund fünf Millionen Menschen. Die Regierung in Bratislava sieht dieses Projekt als Beispiel, dem auch andere Länder Europas folgen könnten.
0 Uhr: Erstmals mehr als 50’000 Neuinfektionen in Frankreich
In Frankreich sind innert 24 Stunden erstmals mehr als 50’000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntagabend 52’010 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der grossflächigen Corona-Testungen in Frankreich.
Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Am Freitagabend war die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34’700 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 17 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Sonntag positiv.
Seit Samstag gilt in Frankreich die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.