Sicherheitskräfte bemerkten nichts Wie kam der Trump-Attentäter ungesehen auf das Dach?

Attentat auf Donald Trump

Bei einem Wahlkampfauftritt von Trump fallen offenbar Schüsse. Der Präsidentschaftsbewerber wird am Ohr getroffen. Der mutmassliche Schütze ist tot. Laut Berichten wird wegen eines versuchten Attentats ermittelt. Die Entwicklungen im Ticker.

14.07.2024

Rund 100 Meter von Donald Trump entfernt konnte Attentäter Thomas C. das Feuer auf den US-Präsidentschafts-Kandidaten eröffnen. Noch sind viele Fragen offen – erste Hinweise zum Ablauf gibt es dennoch.

Sven Ziegler

14.07.2024, 12:08

14.07.2024, 12:11

Sven Ziegler

Schüsse fallen, Menschen schreien. Eine Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump im US-Bundesstaat Pennsylvania wird in der Nacht auf Sonntag Schweizer Zeit Ziel eines Attentats. Täter Thomas C. gibt mehrere Schüsse auf den Ex-Präsidenten ab, wird danach selbst von einem Spezialagenten erschossen. Trump bleibt weitgehend unverletzt.

C. positionierte sich laut amerikanischen Medien kurz vor Beginn der Veranstaltung auf einem Dach rund 100 Meter von der Wahlkampfbühne entfernt. Obwohl Augenzeugen die Polizei schon Minuten vor dem Anschlag auf den Mann aufmerksam machten, reagierten die Sicherheitskräfte nicht. 

Im Zentrum steht jetzt die Frage, wie der Schütze so nah an das Gelände kam, wie er unbemerkt aufs Dach steigen konnte, und ob die Sicherheitskräfte versagt haben.

Trumps Wahlkampfauftritte finden häufig im Freien statt. Am Samstag sprach er auf den «Farm Show Grounds», einer offenen Wiese nahe dem Flughafen der Stadt, berichtet ein Reporter des «Spiegel».

In Butler gelang es dem Täter offenbar, eine erhöhte Schussposition auf einem Gebäude gegenüber der Tribüne zu erreichen, von der Trump sprach. Das Dach dürfte laut Medieninformationen leicht geneigt gewesen sein. Es ist somit denkbar, dass der Scharfschütze, der Trump bewachte, den Attentäter zunächst gar nicht wahrnehmen konnte. «Wir sind derzeit noch daran, die genauen Analysen vorzunehmen», sagte ein Mitglied des FBI zu CNN. 

Untersuchung eingeleitet

Trump wird rund um die Uhr vom Secret Service beschützt. Sein Sicherheitsteam ist grösser als das anderer früherer Präsidenten, da er erneut für das Präsidentenamt kandidiert. An den Eingängen zu seinen Veranstaltungen gibt es Metalldetektoren, und die Ausrüstung der Fernsehteams wird überprüft.

Weshalb das Dach des Gebäudes, auf dem der Attentäter lag, nicht überprüft oder gesichert wurde, ist aktuell noch völlig unklar. Laut Berichten war das Dach etwa 120 bis 150 Meter von Trumps Bühne entfernt. 

Am Samstagabend leitete James Comer, Vorsitzender des Kongressausschusses für Aufsicht und Rechenschaft, eine Untersuchung des Anschlags auf Trump ein. Die Direktorin des Secret Service, Kimberley Cheatly, muss am 22. Juli Rechenschaft ablegen.