Vater über Trump-Attentäter«Was zur Hölle geht hier vor?»
jke
15.7.2024 - 13:15
Nach dem Attentat auf US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump gehen die Ermittler*innen davon aus, dass der getötete Schütze alleine gehandelt hat. US-Behörden identifizierten ihn als den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks
jke
15.07.2024, 13:15
18.07.2024, 06:16
SDA
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Die US-Strafverfolgungsbehörden identifizierten den Schützen als Thomas Matthew Crooks, einen 20-jährigen Mann aus Bethel Park, Pennsylvania, der beim Attentatsversuch auf Donald Trump getötet wurde.
Crooks verwendete ein AR-15-Stil-Gewehr, das legal von seinem Vater erworben wurde, und hinterliess Sprengstoffmaterialien in seinem Fahrzeug.
Crooks hatte kürzlich einen Abschluss in Ingenieurwissenschaften gemacht und arbeitete in einem Pflegeheim, ohne auffällige Verhaltensprobleme zu zeigen.
Die Ermittler*innen fanden keine Hinweise auf starke politische Überzeugungen oder eine Vorgeschichte von psychischen Gesundheitsproblemen.
Crooks' Familie und ehemalige Klassenkamerad*innen waren schockiert über seine Tat.
US-Behörden identifizierten den Schützen des Attentats auf Trump als den 20-jährigen Thomas Matthew Crooks aus Bethel Park, Pennsylvania, das etwa eine Stunde vom Tatort entfernt liegt.
Crooks wurde am Samstag von Secret-Service-Agenten erschossen, dies nur wenige Momente, nachdem er das Feuer eröffnet hatte, bei dem ein Zuschauer der Wahlkampfveranstaltung getötet, zwei weitere schwer verletzt wurden und der ehemalige Präsident Donald Trump eine Verletzung am Ohr erlitt. Crooks hatte von einem Dach aus das Feuer auf die Kundgebung eröffnet, bei der der ehemalige Präsident Donald Trump sprach.
Vater: «Was zur Hölle geht hier vor?»
Laut Strafverfolgungsbeamt*innen konnte die Waffe, ein halbautomatisches AR-15-Gewehr, das am Tatort neben der Leiche des Schützen gefunden wurde, schnell zu Crooks' Vater zurückverfolgt werden. Dies half, die Identität des Schützen zu bestimmen, da dieser keine Ausweispapiere bei sich trug.
Das Gewehr war von Crooks' Vater legal gekauft worden. Wie der Schütze an die Waffe gekommen sei, sei noch unklar. Die Familie des Täters kooperiere mit den Ermittler*innen. Am späten Samstagabend sagte Crooks' Vater, Matthew Crooks, zu CNN, er versuche, herauszufinden, «was zur Hölle hier vor sich geht».
Strafverfolgungsbeamt*innen fanden Materialien für zwei Sprengsätze im Auto von Thomas Matthew Crooks, mit dem er zur Veranstaltung gefahren war, und laut einer Person mit Kenntnis der Ermittlungen sogar einen dritten in seiner Wohnung. Das FBI untersucht den Vorfall als versuchten Mord und möglichen Fall von inländischem Terrorismus.
Kevin P. Rojek, leitender FBI-Beamter in Pittsburgh, sagte gegenüber der «New York Times», Crooks habe vermutlich allein gehandelt, es gebe keine weiteren Sicherheitsbedenken für die Öffentlichkeit.
Noch kein Motiv identifiziert
Laut einem Beamten der Bundespolizei haben sich Dutzende von FBI-Agent*innen, Analyst*innen und Beweistechniker*innen aus verschiedenen Abteilungen versammelt, um den Fall zu bearbeiten. US-Präsident Biden sagte am Sonntag, dass die Beamt*innen noch kein Motiv identifiziert hätten.
Die FBI-Verhaltensanalyse-Einheit werde versuchen, ein Profil des Schützen zu erstellen, um seine Motivationen zu verstehen. Der Schütze habe keine kriminelle oder psychische Vorgeschichte, die in den öffentlichen Gerichtsakten von Pennsylvania verzeichnet sei. Er sei bisher nicht im Visier der Bundespolizei gewesen.
Ermittler*innen durchforsteten Crooks' Online-Präsenz und sein Handy, fanden bisher aber keine Hinweise auf starke politische Überzeugungen. Tatsächlich waren die wenigen Hinweise, die er hinterliess, widersprüchlich: Crooks war ein registrierter Republikaner, hatte aber 2021 15 US-Dollar für ein progressives Projekt gespendet («Progressive Turnout Project», eine liberale Wählerbeteiligungsgruppe). Die Eltern von Crooks arbeiteten als Sozialarbeiter. Wählerregister des Staates zeigen, dass sein Vater als Libertärer registriert ist und seine Mutter als Demokratin.
Täter wohnte in Mittelschichtviertel
Crooks wuchs laut «New York Times» im relativ wohlhabenden Vorort Bethel Park in der South-Hills-Region von Pittsburgh auf, etwa eine Stunde Fahrt vom Tatort entfernt. Seine Eltern sind beide in der Beratung tätig. Sein Vater arbeitete laut seinem LinkedIn-Profil bei einem lokalen Anbieter für Verhaltensgesundheit.
Das Viertel, in dem die Familie lebt, ist «ziemlich fest in der Mittelschicht, vielleicht obere Mittelschicht», sagte Dan Grzybek, der das Gebiet im Bezirksrat vertritt, in einem Interview am Sonntag. Grzybek traf die Eltern des Schützen letztes Jahr kurz, als er für seinen Wahlkampf warb.
Klassenkamerad hielt Täter für «unglaublich intelligent»
Er erinnerte sich, dass sie freundlich wirkten und offen für sein Programm waren. Er sagte, es sei nicht ungewöhnlich, Familien zu haben, in denen verschiedene Mitglieder unterschiedliche politische Überzeugungen hätten. «In Bethel Park gibt es eine grosse Vielfalt an Hintergründen und Idealen und definitiv viele gemischte Haushalte», sagte er.
Vor nur zwei Monaten schloss Crooks sein Studium am Community College of Allegheny County mit einem Associate Degree in Ingenieurwissenschaften ab. Crooks ist in einem Werbespot für die Investmentfirma BlackRock zu sehen, der an seiner High School gedreht wurde, wo er in der ersten Reihe eines Wirtschaftskurses sitzt.
Er arbeitete bis vor seinem Tod an den Ernährungsplänen im Bethel Park Skilled Nursing and Rehabilitation Center. Mitarbeiter*innen des Pflegeheims sagen, seine Arbeit habe keinen Grund zur «Besorgnis» gegeben.
Zwei ehemalige Klassenkameraden, die die Bethel Park High School mit dem Schützen besucht hatten, sagten ebenfalls, sie hätten keine Warnsignale bemerkt. Einer der Klassenkameraden, Zach Bradford, erklärte, er habe mit ihm amerikanische Geschichte und Regierungsunterricht genommen, und dass Crooks «unglaublich intelligent» erschien und seine Ansichten in der Highschool «leicht rechtsgerichtet» schienen.
Eine Klassenkameradin, die anonym bleiben wollte, sagte, dass Crooks eine Gruppe von Freund*innen hatte, die «ziemlich konservativ» waren, einige von ihnen trugen Trump-Hüte.
Jason Kohler, 21, der die gleiche High School besuchte, sagte gegenüber CNN, dass Crooks von anderen Schüler*innen gemobbt worden war und wie ein Einzelgänger wirkte. Crooks hatte «keinen Gesichtsausdruck», wenn er durch die Schulflure ging, sagte Kohler.
Mitglied in Schiessverein
Crooks war einer von 20 Schüler*innen, die 2022 einen Preis von 500 US-Dollar für Mathematik und Naturwissenschaften erhielten, wie aus lokalen Nachrichtenberichten hervorgeht. Im April 2022 erschien er in einem Video auf der Facebook-Seite der Schule, in dem er über einen Laptop gebeugt einem anderen Schüler Programmieren erklärte.
Am Sonntag tauchte ein Hinweis auf, wie Crooks möglicherweise im Umgang mit Schusswaffen ausgebildet wurde. Der Clairton Sportsmen’s Club, eine bewaldete Anlage südlich von Pittsburgh, die über eine Schiessanlage verfügt, bestätigte, dass Crooks Mitglied gewesen war.
In einer Erklärung, die von einem Rechtsbeistand veröffentlicht wurde, drückte der Club der Familie von Corey Comperatore, dem Zuschauer, der beim Trump-Attentat getötet wurde, sein Mitgefühl aus. «Offensichtlich verurteilt der Club die sinnlose Gewalttat, die gestern stattgefunden hat. Der Club bietet auch der Familie Comperatore sein aufrichtiges Beileid an und sendet Gebete an alle Verletzten, einschliesslich des ehemaligen Präsidenten.»
Attentate auf US-Politiker im Überblick
Hohe US-Politiker, auf die ein Attentat verübt wurde
1865: Abraham Lincoln – getötet: Abraham Lincoln war der erste US-Präsident, der durch ein Attentat ums Leben kam. Beim Besuch einer Sondervorstellung der Komödie «Our American Cousin» im Ford’s Theatre in Washington, D.C. wird er hinterrücks erschossen. Täter ist John Wilkes Booth, ein Schauspieler und fanatischer Anhänger der Konföderierten, die im Bürgerkrieg zwei Tage zuvor besiegt worden waren. Booth schiesst dem Präsidenten mit seiner einschüssigen Pistole aus unmittelbarer Nähe in den Kopf. Lincoln wird bewusstlos in ein benachbartes Gebäude gebracht und medizinisch versorgt. Am nächsten Morgen ist Lincoln tot. Wie sich herausstellt, ist das Attentat Teil einer Verschwörung gegen mehrere Mitglieder der US-Regierung. Lincolns Mörder Booth wird später erschossen, vier Mitverschwörer, darunter eine Frau, werden drei Monate später gehängt.
Bild: Imago/Kena Images
1881: James Garfield – getötet: Ebenfalls tödlich endet das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten James Garfield. Am 2. Juli 1881, sechs Monate nach seinem Amtsantritt wird auf Garfield auf einem Bahnhof in Washington, D.C., geschossen. Sein Mörder, Charles Guiteau, ein 39-jähriger Anwalt und ehemaliger Anhänger von ihm, soll damit unzufrieden gewesen sein, keinen Job in Garfields Verwaltung bekommen zu haben. Andere Quellen beschreiben ihn als geistig verwirrt. Der amerikanische Arzt und Erfinder Alexander Graham Bell versuchte, die Kugel in Garfields Brust mit einem eigens entwickelten Gerät zu finden und zu entfernen. Vergebens: Der Präsident stirbt wenige Wochen später an einer Blutvergiftung, Guiteau wurde im Juni 1882 hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1901: William McKinley – getötet: US-Präsident William McKinley wird im September 1901 in Buffalo, New York, aus nächster Nähe angeschossen. Nach einer Rede bei der Panamerikanischen Ausstellung schüttelt er mehreren Menschen die Hände, als der Anarchist Leon Czolgosz eine Waffe auf ihn richtet und abdrückt. Zunächst scheint es, als seien die Verletzungen nicht tödlich, dann aber setzt Wundbrand ein und McKinley stirbt. Attentäter Czolgosz wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1912: Theodore Roosevelt – überlebt: Diese Röntgenaufnahme zeigt Roosevelts Brust nach dem versuchten Attentat auf ihn im Oktober 1912. «Teddy», wie Roosevelt auch genannt wurde, wird in Milwaukee kurz vor einem Wahlkampfauftritt angegriffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei Amtszeiten als Präsident absolviert und kandidiert erneut als unabhängiger Kandidat. Roosevelt wird nicht ernsthaft verletzt: Ein Brillenetui und das gefaltete Manuskript seiner Rede dämpfen den Schuss ab. Der Täter, John Schrank, wird verhaftet und verbringt den Rest seines Lebens in psychiatrischen Kliniken.
Bild: Imago/UIG
1933: Franklin D. Roosevelt – überlebt: Donald Trump spricht unter einem riesigen Foto von Präsident Franklin Roosevelt während einer Veranstaltung zum 75. Jahrestag des D-Day. Wenige Wochen vor seiner Vereidigung als Präsident hält Roosevelt im Februar 1933 in Miami eine Rede vom Rücksitz seines offenen Wagens aus, als fünf Schüsse fallen. Roosevelt wird nicht getroffen, aber der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, der gerade mit Roosevelt spricht, wird verletzt und stirbt 19 Tage später. Der Täter wird zum Tode verurteilt.
Bild: imago images/ZUMA Press
1950: Harry S. Truman – überlebt: Truman hält sich im November 1950 im Blair House gegenüber dem Weissen Haus auf, als zwei Bewaffnete eindringen. Truman wird beim Attentat nicht verletzt, aber ein Polizist des Weissen Hauses und einer der Angreifer werden beim Schusswechsel getötet, zwei weitere Polizisten des Weissen Hauses verwundet. Der Schütze Oscar Collazo wird zum Tode verurteilt. 1952 wandelt Truman das Urteil in lebenslange Haft um. Das Foto zeigt den Attentäter Oscar Collazo, der schwer verletzt in einen Krankenwagen gebracht wird.
Bild: Imago/Granger Historical Picture Archive
1963: John F. Kennedy – getötet: Das Foto zeigt die Kennedys in Dallas in ihrem offenen Fahrzeug, wenige Minuten bevor die tödlichen Schüsse auf die Wagenkolonne fallen. Bei dem Attentat werden zwei Gewehrschüsse abgefeuert. Als Tatverdächtiger wird Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Über das Attentat wurden mehr als 2000 Bücher geschrieben – und dennoch gibt der Mord bis heute Rätsel auf: Schon bald kursierten Verschwörungstheorien, doch alle Beweise führten auf einen geltungssüchtigen Einzeltäter zurück.
Bild: imago images/Everett Collection
1968: Robert F. Kennedy – getötet: Robert F. Kennedy, Bruder des ermordeten Präsidenten John F., wird als US-Präsidentschaftskandidat 1968 im Alter von 42 Jahren im Ambassador Hotel in Los Angeles von einem 24-jährigen Palästinenser namens Sirhan Sirhan erschossen. Den herbeigeeilten Sanitätern, die ihm vom Boden auf eine Trage heben wollten, soll der schwerverletzte Kennedy ins Ohr geflüstert haben: «Hebt mich nicht hoch.» Seine letzten Worte, bevor er das Bewusstsein verliert. Trotz vierstündiger Operation bleibt sein Zustand kritisch. 26 Stunden nach dem Attentat wird Kennedy für tot erklärt.
Bild: Imago/Pond5 Images
1972: George C. Wallace – überlebt: Wie Trump ist George Wallace Präsidentschaftskandidat, allerdings für die Demokraten. 1972 wird er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Maryland angeschossen. In der Folge ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Wallace gewinnt die Vorwahlen in Maryland, Michigan, Tennessee und North Carolina und spricht noch im Rollstuhl auf der Democratic National Convention in Miami im Sommer 1972. Als Präsidentschaftskandidat wird er aber nicht nominiert.
1975: Gerald Ford – überlebt: Nicht ganz so knapp wie bei Trump: Das Foto zeigt, wie Ford beim Schuss während des Attentats von Sara Jane Moore zusammenzuckt. Die Kugel, die aus zwölf Metern Entfernung abgefeuert wird, verfehlt Ford um gerade einmal zwölf Zentimeter. Ford hat doppeltes Glück: Denn es handelte sich dabei bereits um den zweiten Attentatsversuch binnen dreier Wochen. Bei Ersterem richtet die Charles-Manson-Anhängerin Lynette «Squeaky» Fromme eine halbautomatische Waffe auf ihn. Die Pistole löst aber nicht aus.
Bild: imago images/Everett Collection
1981: Ronald Reagan – überlebt: Präsident Reagan hat gerade eine Rede im Hotel Hilton in Washington D.C. gehalten und winkt seinen Fans auf dem Weg zur Wagenkolonne. Dann fallen Schüsse. Reportern und Secret-Service-Agenten gelingt es Sekunden nach der Schussabgabe, den Attentäter zu Boden zu drücken und festzuhalten. Reagan kommt knapp mit dem Leben davon, drei weitere Personen werden verletzt. Das Strafverfahren gegen den Attentäter Hinckley endet später mit einem Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit. Kurz vor der Notoperation im Spital soll der Republikaner Reagan das Chirurgen-Team noch gefragt haben: «Please tell me you’re all Republicans.»
Bild: Imago/Everett Collection
2005: George W. Bush – überlebt: George W. Bush besucht 2005 Georgien und nimmt mit dem damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili an einer Kundgebung in Tiflis teil, als eine Handgranate geworfen wird. Die Granate verfehlt Bush um etwa 100 Meter und explodiert nicht, obwohl sie scharf war. Ein rotes Taschentuch, das fest um sie gewickelt war, soll verhindert haben, dass sich der Sicherheitshebel löst. Der georgische Attentäter Vladimir Arutyunian wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bild: Wikipedia
2011: Barack Obama – überlebt: Aus einem parkenden Auto heraus schiesst ein Mann aus Idaho auf den Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. Die Kugeln verfehlen die Wachen nur knapp. Der amtierende Präsident Barack Obama und seine Frau halten sich anders als ihre jüngere Tochter Sasha zu diesem Zeitpunkt nicht im Weissen Haus auf. Nach seiner Festnahme gibt Oscar Ortega-Hernandez zu, er habe Barack Obama töten wollen. Er wird wegen versuchten Mordes zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Attentatsversuch führte ähnlich wie bei Trump zu Diskussionen um die Rolle des Secret Service, dem auch damals Versagen vorgeworfen wurde.
Bild: Imago/ABACAPRESS
2024: Donald Trump – überlebt: Am 13. Juli verübt ein junger Amerikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania einen Anschlag auf Donald Trump. Trump überlebt das Attentat mit leichten Verletzungen am rechten Ohr. Ein Zuschauer wird getötet, mindestens zwei weitere Personen schwer verletzt. Der 20-jährige Täter Thomas Matthew Crooks wird am Tatort vom Secret Service erschossen.
Bild: AP
Hohe US-Politiker, auf die ein Attentat verübt wurde
1865: Abraham Lincoln – getötet: Abraham Lincoln war der erste US-Präsident, der durch ein Attentat ums Leben kam. Beim Besuch einer Sondervorstellung der Komödie «Our American Cousin» im Ford’s Theatre in Washington, D.C. wird er hinterrücks erschossen. Täter ist John Wilkes Booth, ein Schauspieler und fanatischer Anhänger der Konföderierten, die im Bürgerkrieg zwei Tage zuvor besiegt worden waren. Booth schiesst dem Präsidenten mit seiner einschüssigen Pistole aus unmittelbarer Nähe in den Kopf. Lincoln wird bewusstlos in ein benachbartes Gebäude gebracht und medizinisch versorgt. Am nächsten Morgen ist Lincoln tot. Wie sich herausstellt, ist das Attentat Teil einer Verschwörung gegen mehrere Mitglieder der US-Regierung. Lincolns Mörder Booth wird später erschossen, vier Mitverschwörer, darunter eine Frau, werden drei Monate später gehängt.
Bild: Imago/Kena Images
1881: James Garfield – getötet: Ebenfalls tödlich endet das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten James Garfield. Am 2. Juli 1881, sechs Monate nach seinem Amtsantritt wird auf Garfield auf einem Bahnhof in Washington, D.C., geschossen. Sein Mörder, Charles Guiteau, ein 39-jähriger Anwalt und ehemaliger Anhänger von ihm, soll damit unzufrieden gewesen sein, keinen Job in Garfields Verwaltung bekommen zu haben. Andere Quellen beschreiben ihn als geistig verwirrt. Der amerikanische Arzt und Erfinder Alexander Graham Bell versuchte, die Kugel in Garfields Brust mit einem eigens entwickelten Gerät zu finden und zu entfernen. Vergebens: Der Präsident stirbt wenige Wochen später an einer Blutvergiftung, Guiteau wurde im Juni 1882 hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1901: William McKinley – getötet: US-Präsident William McKinley wird im September 1901 in Buffalo, New York, aus nächster Nähe angeschossen. Nach einer Rede bei der Panamerikanischen Ausstellung schüttelt er mehreren Menschen die Hände, als der Anarchist Leon Czolgosz eine Waffe auf ihn richtet und abdrückt. Zunächst scheint es, als seien die Verletzungen nicht tödlich, dann aber setzt Wundbrand ein und McKinley stirbt. Attentäter Czolgosz wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1912: Theodore Roosevelt – überlebt: Diese Röntgenaufnahme zeigt Roosevelts Brust nach dem versuchten Attentat auf ihn im Oktober 1912. «Teddy», wie Roosevelt auch genannt wurde, wird in Milwaukee kurz vor einem Wahlkampfauftritt angegriffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei Amtszeiten als Präsident absolviert und kandidiert erneut als unabhängiger Kandidat. Roosevelt wird nicht ernsthaft verletzt: Ein Brillenetui und das gefaltete Manuskript seiner Rede dämpfen den Schuss ab. Der Täter, John Schrank, wird verhaftet und verbringt den Rest seines Lebens in psychiatrischen Kliniken.
Bild: Imago/UIG
1933: Franklin D. Roosevelt – überlebt: Donald Trump spricht unter einem riesigen Foto von Präsident Franklin Roosevelt während einer Veranstaltung zum 75. Jahrestag des D-Day. Wenige Wochen vor seiner Vereidigung als Präsident hält Roosevelt im Februar 1933 in Miami eine Rede vom Rücksitz seines offenen Wagens aus, als fünf Schüsse fallen. Roosevelt wird nicht getroffen, aber der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, der gerade mit Roosevelt spricht, wird verletzt und stirbt 19 Tage später. Der Täter wird zum Tode verurteilt.
Bild: imago images/ZUMA Press
1950: Harry S. Truman – überlebt: Truman hält sich im November 1950 im Blair House gegenüber dem Weissen Haus auf, als zwei Bewaffnete eindringen. Truman wird beim Attentat nicht verletzt, aber ein Polizist des Weissen Hauses und einer der Angreifer werden beim Schusswechsel getötet, zwei weitere Polizisten des Weissen Hauses verwundet. Der Schütze Oscar Collazo wird zum Tode verurteilt. 1952 wandelt Truman das Urteil in lebenslange Haft um. Das Foto zeigt den Attentäter Oscar Collazo, der schwer verletzt in einen Krankenwagen gebracht wird.
Bild: Imago/Granger Historical Picture Archive
1963: John F. Kennedy – getötet: Das Foto zeigt die Kennedys in Dallas in ihrem offenen Fahrzeug, wenige Minuten bevor die tödlichen Schüsse auf die Wagenkolonne fallen. Bei dem Attentat werden zwei Gewehrschüsse abgefeuert. Als Tatverdächtiger wird Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Über das Attentat wurden mehr als 2000 Bücher geschrieben – und dennoch gibt der Mord bis heute Rätsel auf: Schon bald kursierten Verschwörungstheorien, doch alle Beweise führten auf einen geltungssüchtigen Einzeltäter zurück.
Bild: imago images/Everett Collection
1968: Robert F. Kennedy – getötet: Robert F. Kennedy, Bruder des ermordeten Präsidenten John F., wird als US-Präsidentschaftskandidat 1968 im Alter von 42 Jahren im Ambassador Hotel in Los Angeles von einem 24-jährigen Palästinenser namens Sirhan Sirhan erschossen. Den herbeigeeilten Sanitätern, die ihm vom Boden auf eine Trage heben wollten, soll der schwerverletzte Kennedy ins Ohr geflüstert haben: «Hebt mich nicht hoch.» Seine letzten Worte, bevor er das Bewusstsein verliert. Trotz vierstündiger Operation bleibt sein Zustand kritisch. 26 Stunden nach dem Attentat wird Kennedy für tot erklärt.
Bild: Imago/Pond5 Images
1972: George C. Wallace – überlebt: Wie Trump ist George Wallace Präsidentschaftskandidat, allerdings für die Demokraten. 1972 wird er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Maryland angeschossen. In der Folge ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Wallace gewinnt die Vorwahlen in Maryland, Michigan, Tennessee und North Carolina und spricht noch im Rollstuhl auf der Democratic National Convention in Miami im Sommer 1972. Als Präsidentschaftskandidat wird er aber nicht nominiert.
1975: Gerald Ford – überlebt: Nicht ganz so knapp wie bei Trump: Das Foto zeigt, wie Ford beim Schuss während des Attentats von Sara Jane Moore zusammenzuckt. Die Kugel, die aus zwölf Metern Entfernung abgefeuert wird, verfehlt Ford um gerade einmal zwölf Zentimeter. Ford hat doppeltes Glück: Denn es handelte sich dabei bereits um den zweiten Attentatsversuch binnen dreier Wochen. Bei Ersterem richtet die Charles-Manson-Anhängerin Lynette «Squeaky» Fromme eine halbautomatische Waffe auf ihn. Die Pistole löst aber nicht aus.
Bild: imago images/Everett Collection
1981: Ronald Reagan – überlebt: Präsident Reagan hat gerade eine Rede im Hotel Hilton in Washington D.C. gehalten und winkt seinen Fans auf dem Weg zur Wagenkolonne. Dann fallen Schüsse. Reportern und Secret-Service-Agenten gelingt es Sekunden nach der Schussabgabe, den Attentäter zu Boden zu drücken und festzuhalten. Reagan kommt knapp mit dem Leben davon, drei weitere Personen werden verletzt. Das Strafverfahren gegen den Attentäter Hinckley endet später mit einem Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit. Kurz vor der Notoperation im Spital soll der Republikaner Reagan das Chirurgen-Team noch gefragt haben: «Please tell me you’re all Republicans.»
Bild: Imago/Everett Collection
2005: George W. Bush – überlebt: George W. Bush besucht 2005 Georgien und nimmt mit dem damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili an einer Kundgebung in Tiflis teil, als eine Handgranate geworfen wird. Die Granate verfehlt Bush um etwa 100 Meter und explodiert nicht, obwohl sie scharf war. Ein rotes Taschentuch, das fest um sie gewickelt war, soll verhindert haben, dass sich der Sicherheitshebel löst. Der georgische Attentäter Vladimir Arutyunian wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bild: Wikipedia
2011: Barack Obama – überlebt: Aus einem parkenden Auto heraus schiesst ein Mann aus Idaho auf den Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. Die Kugeln verfehlen die Wachen nur knapp. Der amtierende Präsident Barack Obama und seine Frau halten sich anders als ihre jüngere Tochter Sasha zu diesem Zeitpunkt nicht im Weissen Haus auf. Nach seiner Festnahme gibt Oscar Ortega-Hernandez zu, er habe Barack Obama töten wollen. Er wird wegen versuchten Mordes zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Attentatsversuch führte ähnlich wie bei Trump zu Diskussionen um die Rolle des Secret Service, dem auch damals Versagen vorgeworfen wurde.
Bild: Imago/ABACAPRESS
2024: Donald Trump – überlebt: Am 13. Juli verübt ein junger Amerikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania einen Anschlag auf Donald Trump. Trump überlebt das Attentat mit leichten Verletzungen am rechten Ohr. Ein Zuschauer wird getötet, mindestens zwei weitere Personen schwer verletzt. Der 20-jährige Täter Thomas Matthew Crooks wird am Tatort vom Secret Service erschossen.
Bild: AP
Lebensgefährliches Amt: Diese US-Präsidenten wurden ermordet
Ob John F. Kennedy, Abraham Lincoln oder der eher unbekannte US-Präsident James Garfield: Seit 1865 gab es mehrfach Mordversuche an US-Präsidenten. Einige starben, nicht alle waren politisch motiviert.
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein
Russland hat im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew erstmals eine Interkontinentalrakete eingesetzt und damit offenbar auf Angriffe gegen eigene Gebiete reagiert. Hier Archivaufnahmen von einem Test mit einer russischen Interkontinentalrakete. Ziel sei die zentralukrainische Stadt Dnipro gewesen, meldete das ukrainische Medienportal Ukrainska Pravda unter Berufung auf anonyme Quellen am Donnerstag.
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Amtszeit versucht, den Wunsch der Ukraine nach einem schnellen Nato-Beitritt auszubremsen. Sie befürchtete eine militärische Antwort Russlands. Das berichtet die 70-jährige Christdemokratin in ihren am Dienstag erscheinenden Memoiren mit dem programmatischen Titel «Freiheit», aus denen die «Zeit» vorab einen Auszug veröffentlicht hat.
21.11.2024
Selenskyj lässt Raum für zeitweise Gebietsabtretungen
Nach 1.000 Tagen Krieg in der Ukraine ist kein Ende in Sicht. Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen.
Im Parlament sagte Selenskyj: «Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen.»
20.11.2024
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein