Rettete ein Plakat sein Leben?«Der Arzt sprach von einem Wunder» – Trump gibt erstes Interview nach Attentatsversuch
dpa / tbz
15.7.2024
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich nach dem Attentatsversuch auf ihn dankbar gezeigt. In einem ersten Interview erklärt er, wie ein Plakat über Migration möglicherweise sein Leben rettete.
dpa / tbz
15.07.2024, 10:49
15.07.2024, 14:46
Tobias Benz
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Donald Trump wurde bei einem Schusswaffenangriff bei einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania am Samstag verletzt.
Nach dem Attentatsversuch gab der ehemalige US-Präsident ein erstes Interview bei der «New York Post».
Dabei zeigte sich Trump dankbar und erklärte, dass er kurz vor der Schussabgabe seinen Kopf aufgrund eines Plakats zum Thema Migration leicht wegdrehte.
Der 78-Jährige ist sich sicher, dass ihm diese Bewegung das Leben rettete.
In einem Interview mit der Boulevardzeitung «New York Post» sagte er: «Durch Glück oder durch Gott – und viele Leute sagen, es war Gottes Werk – bin ich noch hier». Mit Blick auf das Attentat vom Samstag, bei dem er am Ohr verletzt wurde, sagte er der Zeitung weiter: «Ich sollte nicht hier sein. Ich sollte tot sein. Ich sollte tot sein.»
Wie Trump in dem gemeinsamen Interview mit dem «Washington Examiner» schilderte, rettete ihm eine kleine Geste während der Wahlkampfveranstaltung womöglich das Leben.
Trump drehte sich kurz vor Schussabgabe leicht weg
Er habe just im Moment des Angriffs auf ein Plakat zum Thema Migration gezeigt und deswegen den Kopf leicht weggedreht gehabt.«Das wird mir erst langsam bewusst. Ich gucke selten von der Menschenmenge weg. Wenn ich es in dem Moment nicht getan hätte, na ja, dann würden wir heute nicht miteinander sprechen, oder?»
Unmittelbar vor dem Attentat aufgenommene Fotos zeigen, wie Trump sich leicht nach rechts dreht und mit der Hand in Richtung des Plakats zeigt. Dann traf ihn der Schütze nach eigenen Angaben mit einer Kugel am rechten Ohr.
«Das Unglaublichste war, dass ich nicht nur den Kopf drehte, sondern es im genau richtigen Moment und in genau dem richtigen Winkel tat», fügte er hinzu und sagte: «Der Arzt im Krankenhaus hat gesagt, so etwas habe er noch nie gesehen, er sprach von einem Wunder.»
Wie die «New York Post» berichtet, habe der Republikaner während des Interviews einen weissen Verband über seinem rechten Ohr getragen. Seine Mitarbeiter*innen hätten aber keine Fotos erlaubt, so die Zeitung.
Trump reckt nach Attentatsversuch Faust
Während einer Wahlkampfveranstaltung in dem Bundesstaat ist Donald Trump am Samstagnachmittag (Ortszeit) bei einem Schusswaffenangriff auf der Bühne verletzt worden. Ein Video zeigt, wie Trump die Faust ballt und ruft: «Kämpft, kämpft!»
14.07.2024
Hohe US-Politiker, auf die ein Attentat verübt wurde
1865: Abraham Lincoln – getötet: Abraham Lincoln war der erste US-Präsident, der durch ein Attentat ums Leben kam. Beim Besuch einer Sondervorstellung der Komödie «Our American Cousin» im Ford’s Theatre in Washington, D.C. wird er hinterrücks erschossen. Täter ist John Wilkes Booth, ein Schauspieler und fanatischer Anhänger der Konföderierten, die im Bürgerkrieg zwei Tage zuvor besiegt worden waren. Booth schiesst dem Präsidenten mit seiner einschüssigen Pistole aus unmittelbarer Nähe in den Kopf. Lincoln wird bewusstlos in ein benachbartes Gebäude gebracht und medizinisch versorgt. Am nächsten Morgen ist Lincoln tot. Wie sich herausstellt, ist das Attentat Teil einer Verschwörung gegen mehrere Mitglieder der US-Regierung. Lincolns Mörder Booth wird später erschossen, vier Mitverschwörer, darunter eine Frau, werden drei Monate später gehängt.
Bild: Imago/Kena Images
1881: James Garfield – getötet: Ebenfalls tödlich endet das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten James Garfield. Am 2. Juli 1881, sechs Monate nach seinem Amtsantritt wird auf Garfield auf einem Bahnhof in Washington, D.C., geschossen. Sein Mörder, Charles Guiteau, ein 39-jähriger Anwalt und ehemaliger Anhänger von ihm, soll damit unzufrieden gewesen sein, keinen Job in Garfields Verwaltung bekommen zu haben. Andere Quellen beschreiben ihn als geistig verwirrt. Der amerikanische Arzt und Erfinder Alexander Graham Bell versuchte, die Kugel in Garfields Brust mit einem eigens entwickelten Gerät zu finden und zu entfernen. Vergebens: Der Präsident stirbt wenige Wochen später an einer Blutvergiftung, Guiteau wurde im Juni 1882 hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1901: William McKinley – getötet: US-Präsident William McKinley wird im September 1901 in Buffalo, New York, aus nächster Nähe angeschossen. Nach einer Rede bei der Panamerikanischen Ausstellung schüttelt er mehreren Menschen die Hände, als der Anarchist Leon Czolgosz eine Waffe auf ihn richtet und abdrückt. Zunächst scheint es, als seien die Verletzungen nicht tödlich, dann aber setzt Wundbrand ein und McKinley stirbt. Attentäter Czolgosz wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1912: Theodore Roosevelt – überlebt: Diese Röntgenaufnahme zeigt Roosevelts Brust nach dem versuchten Attentat auf ihn im Oktober 1912. «Teddy», wie Roosevelt auch genannt wurde, wird in Milwaukee kurz vor einem Wahlkampfauftritt angegriffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei Amtszeiten als Präsident absolviert und kandidiert erneut als unabhängiger Kandidat. Roosevelt wird nicht ernsthaft verletzt: Ein Brillenetui und das gefaltete Manuskript seiner Rede dämpfen den Schuss ab. Der Täter, John Schrank, wird verhaftet und verbringt den Rest seines Lebens in psychiatrischen Kliniken.
Bild: Imago/UIG
1933: Franklin D. Roosevelt – überlebt: Donald Trump spricht unter einem riesigen Foto von Präsident Franklin Roosevelt während einer Veranstaltung zum 75. Jahrestag des D-Day. Wenige Wochen vor seiner Vereidigung als Präsident hält Roosevelt im Februar 1933 in Miami eine Rede vom Rücksitz seines offenen Wagens aus, als fünf Schüsse fallen. Roosevelt wird nicht getroffen, aber der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, der gerade mit Roosevelt spricht, wird verletzt und stirbt 19 Tage später. Der Täter wird zum Tode verurteilt.
Bild: imago images/ZUMA Press
1950: Harry S. Truman – überlebt: Truman hält sich im November 1950 im Blair House gegenüber dem Weissen Haus auf, als zwei Bewaffnete eindringen. Truman wird beim Attentat nicht verletzt, aber ein Polizist des Weissen Hauses und einer der Angreifer werden beim Schusswechsel getötet, zwei weitere Polizisten des Weissen Hauses verwundet. Der Schütze Oscar Collazo wird zum Tode verurteilt. 1952 wandelt Truman das Urteil in lebenslange Haft um. Das Foto zeigt den Attentäter Oscar Collazo, der schwer verletzt in einen Krankenwagen gebracht wird.
Bild: Imago/Granger Historical Picture Archive
1963: John F. Kennedy – getötet: Das Foto zeigt die Kennedys in Dallas in ihrem offenen Fahrzeug, wenige Minuten bevor die tödlichen Schüsse auf die Wagenkolonne fallen. Bei dem Attentat werden zwei Gewehrschüsse abgefeuert. Als Tatverdächtiger wird Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Über das Attentat wurden mehr als 2000 Bücher geschrieben – und dennoch gibt der Mord bis heute Rätsel auf: Schon bald kursierten Verschwörungstheorien, doch alle Beweise führten auf einen geltungssüchtigen Einzeltäter zurück.
Bild: imago images/Everett Collection
1968: Robert F. Kennedy – getötet: Robert F. Kennedy, Bruder des ermordeten Präsidenten John F., wird als US-Präsidentschaftskandidat 1968 im Alter von 42 Jahren im Ambassador Hotel in Los Angeles von einem 24-jährigen Palästinenser namens Sirhan Sirhan erschossen. Den herbeigeeilten Sanitätern, die ihm vom Boden auf eine Trage heben wollten, soll der schwerverletzte Kennedy ins Ohr geflüstert haben: «Hebt mich nicht hoch.» Seine letzten Worte, bevor er das Bewusstsein verliert. Trotz vierstündiger Operation bleibt sein Zustand kritisch. 26 Stunden nach dem Attentat wird Kennedy für tot erklärt.
Bild: Imago/Pond5 Images
1972: George C. Wallace – überlebt: Wie Trump ist George Wallace Präsidentschaftskandidat, allerdings für die Demokraten. 1972 wird er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Maryland angeschossen. In der Folge ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Wallace gewinnt die Vorwahlen in Maryland, Michigan, Tennessee und North Carolina und spricht noch im Rollstuhl auf der Democratic National Convention in Miami im Sommer 1972. Als Präsidentschaftskandidat wird er aber nicht nominiert.
1975: Gerald Ford – überlebt: Nicht ganz so knapp wie bei Trump: Das Foto zeigt, wie Ford beim Schuss während des Attentats von Sara Jane Moore zusammenzuckt. Die Kugel, die aus zwölf Metern Entfernung abgefeuert wird, verfehlt Ford um gerade einmal zwölf Zentimeter. Ford hat doppeltes Glück: Denn es handelte sich dabei bereits um den zweiten Attentatsversuch binnen dreier Wochen. Bei Ersterem richtet die Charles-Manson-Anhängerin Lynette «Squeaky» Fromme eine halbautomatische Waffe auf ihn. Die Pistole löst aber nicht aus.
Bild: imago images/Everett Collection
1981: Ronald Reagan – überlebt: Präsident Reagan hat gerade eine Rede im Hotel Hilton in Washington D.C. gehalten und winkt seinen Fans auf dem Weg zur Wagenkolonne. Dann fallen Schüsse. Reportern und Secret-Service-Agenten gelingt es Sekunden nach der Schussabgabe, den Attentäter zu Boden zu drücken und festzuhalten. Reagan kommt knapp mit dem Leben davon, drei weitere Personen werden verletzt. Das Strafverfahren gegen den Attentäter Hinckley endet später mit einem Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit. Kurz vor der Notoperation im Spital soll der Republikaner Reagan das Chirurgen-Team noch gefragt haben: «Please tell me you’re all Republicans.»
Bild: Imago/Everett Collection
2005: George W. Bush – überlebt: George W. Bush besucht 2005 Georgien und nimmt mit dem damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili an einer Kundgebung in Tiflis teil, als eine Handgranate geworfen wird. Die Granate verfehlt Bush um etwa 100 Meter und explodiert nicht, obwohl sie scharf war. Ein rotes Taschentuch, das fest um sie gewickelt war, soll verhindert haben, dass sich der Sicherheitshebel löst. Der georgische Attentäter Vladimir Arutyunian wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bild: Wikipedia
2011: Barack Obama – überlebt: Aus einem parkenden Auto heraus schiesst ein Mann aus Idaho auf den Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. Die Kugeln verfehlen die Wachen nur knapp. Der amtierende Präsident Barack Obama und seine Frau halten sich anders als ihre jüngere Tochter Sasha zu diesem Zeitpunkt nicht im Weissen Haus auf. Nach seiner Festnahme gibt Oscar Ortega-Hernandez zu, er habe Barack Obama töten wollen. Er wird wegen versuchten Mordes zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Attentatsversuch führte ähnlich wie bei Trump zu Diskussionen um die Rolle des Secret Service, dem auch damals Versagen vorgeworfen wurde.
Bild: Imago/ABACAPRESS
2024: Donald Trump – überlebt: Am 13. Juli verübt ein junger Amerikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania einen Anschlag auf Donald Trump. Trump überlebt das Attentat mit leichten Verletzungen am rechten Ohr. Ein Zuschauer wird getötet, mindestens zwei weitere Personen schwer verletzt. Der 20-jährige Täter Thomas Matthew Crooks wird am Tatort vom Secret Service erschossen.
Bild: AP
Hohe US-Politiker, auf die ein Attentat verübt wurde
1865: Abraham Lincoln – getötet: Abraham Lincoln war der erste US-Präsident, der durch ein Attentat ums Leben kam. Beim Besuch einer Sondervorstellung der Komödie «Our American Cousin» im Ford’s Theatre in Washington, D.C. wird er hinterrücks erschossen. Täter ist John Wilkes Booth, ein Schauspieler und fanatischer Anhänger der Konföderierten, die im Bürgerkrieg zwei Tage zuvor besiegt worden waren. Booth schiesst dem Präsidenten mit seiner einschüssigen Pistole aus unmittelbarer Nähe in den Kopf. Lincoln wird bewusstlos in ein benachbartes Gebäude gebracht und medizinisch versorgt. Am nächsten Morgen ist Lincoln tot. Wie sich herausstellt, ist das Attentat Teil einer Verschwörung gegen mehrere Mitglieder der US-Regierung. Lincolns Mörder Booth wird später erschossen, vier Mitverschwörer, darunter eine Frau, werden drei Monate später gehängt.
Bild: Imago/Kena Images
1881: James Garfield – getötet: Ebenfalls tödlich endet das Attentat auf den amerikanischen Präsidenten James Garfield. Am 2. Juli 1881, sechs Monate nach seinem Amtsantritt wird auf Garfield auf einem Bahnhof in Washington, D.C., geschossen. Sein Mörder, Charles Guiteau, ein 39-jähriger Anwalt und ehemaliger Anhänger von ihm, soll damit unzufrieden gewesen sein, keinen Job in Garfields Verwaltung bekommen zu haben. Andere Quellen beschreiben ihn als geistig verwirrt. Der amerikanische Arzt und Erfinder Alexander Graham Bell versuchte, die Kugel in Garfields Brust mit einem eigens entwickelten Gerät zu finden und zu entfernen. Vergebens: Der Präsident stirbt wenige Wochen später an einer Blutvergiftung, Guiteau wurde im Juni 1882 hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1901: William McKinley – getötet: US-Präsident William McKinley wird im September 1901 in Buffalo, New York, aus nächster Nähe angeschossen. Nach einer Rede bei der Panamerikanischen Ausstellung schüttelt er mehreren Menschen die Hände, als der Anarchist Leon Czolgosz eine Waffe auf ihn richtet und abdrückt. Zunächst scheint es, als seien die Verletzungen nicht tödlich, dann aber setzt Wundbrand ein und McKinley stirbt. Attentäter Czolgosz wird auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Bild: Imago/Gemini Collection
1912: Theodore Roosevelt – überlebt: Diese Röntgenaufnahme zeigt Roosevelts Brust nach dem versuchten Attentat auf ihn im Oktober 1912. «Teddy», wie Roosevelt auch genannt wurde, wird in Milwaukee kurz vor einem Wahlkampfauftritt angegriffen. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei Amtszeiten als Präsident absolviert und kandidiert erneut als unabhängiger Kandidat. Roosevelt wird nicht ernsthaft verletzt: Ein Brillenetui und das gefaltete Manuskript seiner Rede dämpfen den Schuss ab. Der Täter, John Schrank, wird verhaftet und verbringt den Rest seines Lebens in psychiatrischen Kliniken.
Bild: Imago/UIG
1933: Franklin D. Roosevelt – überlebt: Donald Trump spricht unter einem riesigen Foto von Präsident Franklin Roosevelt während einer Veranstaltung zum 75. Jahrestag des D-Day. Wenige Wochen vor seiner Vereidigung als Präsident hält Roosevelt im Februar 1933 in Miami eine Rede vom Rücksitz seines offenen Wagens aus, als fünf Schüsse fallen. Roosevelt wird nicht getroffen, aber der Bürgermeister von Chicago, Anton Cermak, der gerade mit Roosevelt spricht, wird verletzt und stirbt 19 Tage später. Der Täter wird zum Tode verurteilt.
Bild: imago images/ZUMA Press
1950: Harry S. Truman – überlebt: Truman hält sich im November 1950 im Blair House gegenüber dem Weissen Haus auf, als zwei Bewaffnete eindringen. Truman wird beim Attentat nicht verletzt, aber ein Polizist des Weissen Hauses und einer der Angreifer werden beim Schusswechsel getötet, zwei weitere Polizisten des Weissen Hauses verwundet. Der Schütze Oscar Collazo wird zum Tode verurteilt. 1952 wandelt Truman das Urteil in lebenslange Haft um. Das Foto zeigt den Attentäter Oscar Collazo, der schwer verletzt in einen Krankenwagen gebracht wird.
Bild: Imago/Granger Historical Picture Archive
1963: John F. Kennedy – getötet: Das Foto zeigt die Kennedys in Dallas in ihrem offenen Fahrzeug, wenige Minuten bevor die tödlichen Schüsse auf die Wagenkolonne fallen. Bei dem Attentat werden zwei Gewehrschüsse abgefeuert. Als Tatverdächtiger wird Lee Harvey Oswald verhaftet und zwei Tage später in Polizeigewahrsam von dem Nachtclubbesitzer Jack Ruby getötet. Über das Attentat wurden mehr als 2000 Bücher geschrieben – und dennoch gibt der Mord bis heute Rätsel auf: Schon bald kursierten Verschwörungstheorien, doch alle Beweise führten auf einen geltungssüchtigen Einzeltäter zurück.
Bild: imago images/Everett Collection
1968: Robert F. Kennedy – getötet: Robert F. Kennedy, Bruder des ermordeten Präsidenten John F., wird als US-Präsidentschaftskandidat 1968 im Alter von 42 Jahren im Ambassador Hotel in Los Angeles von einem 24-jährigen Palästinenser namens Sirhan Sirhan erschossen. Den herbeigeeilten Sanitätern, die ihm vom Boden auf eine Trage heben wollten, soll der schwerverletzte Kennedy ins Ohr geflüstert haben: «Hebt mich nicht hoch.» Seine letzten Worte, bevor er das Bewusstsein verliert. Trotz vierstündiger Operation bleibt sein Zustand kritisch. 26 Stunden nach dem Attentat wird Kennedy für tot erklärt.
Bild: Imago/Pond5 Images
1972: George C. Wallace – überlebt: Wie Trump ist George Wallace Präsidentschaftskandidat, allerdings für die Demokraten. 1972 wird er bei einer Wahlkampfveranstaltung in Maryland angeschossen. In der Folge ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Wallace gewinnt die Vorwahlen in Maryland, Michigan, Tennessee und North Carolina und spricht noch im Rollstuhl auf der Democratic National Convention in Miami im Sommer 1972. Als Präsidentschaftskandidat wird er aber nicht nominiert.
1975: Gerald Ford – überlebt: Nicht ganz so knapp wie bei Trump: Das Foto zeigt, wie Ford beim Schuss während des Attentats von Sara Jane Moore zusammenzuckt. Die Kugel, die aus zwölf Metern Entfernung abgefeuert wird, verfehlt Ford um gerade einmal zwölf Zentimeter. Ford hat doppeltes Glück: Denn es handelte sich dabei bereits um den zweiten Attentatsversuch binnen dreier Wochen. Bei Ersterem richtet die Charles-Manson-Anhängerin Lynette «Squeaky» Fromme eine halbautomatische Waffe auf ihn. Die Pistole löst aber nicht aus.
Bild: imago images/Everett Collection
1981: Ronald Reagan – überlebt: Präsident Reagan hat gerade eine Rede im Hotel Hilton in Washington D.C. gehalten und winkt seinen Fans auf dem Weg zur Wagenkolonne. Dann fallen Schüsse. Reportern und Secret-Service-Agenten gelingt es Sekunden nach der Schussabgabe, den Attentäter zu Boden zu drücken und festzuhalten. Reagan kommt knapp mit dem Leben davon, drei weitere Personen werden verletzt. Das Strafverfahren gegen den Attentäter Hinckley endet später mit einem Freispruch wegen Unzurechnungsfähigkeit. Kurz vor der Notoperation im Spital soll der Republikaner Reagan das Chirurgen-Team noch gefragt haben: «Please tell me you’re all Republicans.»
Bild: Imago/Everett Collection
2005: George W. Bush – überlebt: George W. Bush besucht 2005 Georgien und nimmt mit dem damaligen Präsidenten Michail Saakaschwili an einer Kundgebung in Tiflis teil, als eine Handgranate geworfen wird. Die Granate verfehlt Bush um etwa 100 Meter und explodiert nicht, obwohl sie scharf war. Ein rotes Taschentuch, das fest um sie gewickelt war, soll verhindert haben, dass sich der Sicherheitshebel löst. Der georgische Attentäter Vladimir Arutyunian wird zu lebenslanger Haft verurteilt.
Bild: Wikipedia
2011: Barack Obama – überlebt: Aus einem parkenden Auto heraus schiesst ein Mann aus Idaho auf den Amtssitz des amerikanischen Präsidenten. Die Kugeln verfehlen die Wachen nur knapp. Der amtierende Präsident Barack Obama und seine Frau halten sich anders als ihre jüngere Tochter Sasha zu diesem Zeitpunkt nicht im Weissen Haus auf. Nach seiner Festnahme gibt Oscar Ortega-Hernandez zu, er habe Barack Obama töten wollen. Er wird wegen versuchten Mordes zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Attentatsversuch führte ähnlich wie bei Trump zu Diskussionen um die Rolle des Secret Service, dem auch damals Versagen vorgeworfen wurde.
Bild: Imago/ABACAPRESS
2024: Donald Trump – überlebt: Am 13. Juli verübt ein junger Amerikaner bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania einen Anschlag auf Donald Trump. Trump überlebt das Attentat mit leichten Verletzungen am rechten Ohr. Ein Zuschauer wird getötet, mindestens zwei weitere Personen schwer verletzt. Der 20-jährige Täter Thomas Matthew Crooks wird am Tatort vom Secret Service erschossen.