Nach Ballon-Vorfall USA schiesst weiteres Flugobjekt über Alaska ab – Herkunft unklar

sda/afp/tgab

10.2.2023

War es wieder ein «Aufklärungsballon»?  (Symbolbild)
War es wieder ein «Aufklärungsballon»?  (Symbolbild)
Chad Fish via AP

Die USA haben wenige Tage nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons ein weiteres fliegendes Objekt über Alaska abgeschossen. Es stellte eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dar.

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Das US-Militär hat am Freitag ein weiteres «Flugobjekt» über amerikanischem Territorium abgeschossen. Das teilte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses, John Kirby, am Freitag in Washington mit.

Das Flugobjekt habe sich in einer Höhe von 40'000 Fuss (rund 12'200 Meter) über dem Bundesstaat Alaska befunden und eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dargestellt. Daher habe das US-Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden abgeschossen.

Kirby: «Wir wissen nicht, was das für ein Objekt war»

Kirby betonte am Freitag mit Blick das nun aufgetauchte Flugobjekt mehrfach, es gebe noch keine Erkenntnisse dazu, woher es stamme und was es zum Ziel gehabt habe. «Wir wissen nicht, was das für ein Objekt war», sagte er. «Wir gehen davon aus, dass wir in der Lage sein werden, die Trümmer zu bergen.» Teile des Objekts seien nach dem Abschuss wohl auf gefrorenes Wasser gefallen. «Wir hoffen, dass die Bergung erfolgreich sein wird und wir dann etwas mehr darüber erfahren können.»

Das Flugobjekt sei am Donnerstagabend (Ortszeit) erstmals gesichtet worden, sagte Kirby weiter. Biden sei sofort informiert worden und habe am Freitagmorgen den Abschussbefehl gegeben. Nach vorläufigen Erkenntnissen sei das Flugobjekt deutlich kleiner als der abgeschossenen chinesische Ballon. «Es wurde mir so beschrieben, dass er ungefähr die Grösse eines Kleinwagens hatte», sagte Kirby. Der Ballon Chinas dagegen habe eher die Grösse von zwei bis drei Bussen gehabt. Er betonte: «Wir werden unseren Luftraum weiterhin wachsam im Auge behalten.»

Teil eines chinesischen Überwachungsprogramms

In der vergangenen Wochen hatte der Überflug eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons zu einem Eklat zwischen Washington und Peking geführt. Ein US-Kampfjet schoss den Ballon am Samstag an der US-Ostküste über dem Atlantik ab, als der Ballon sich nicht mehr über dem Festland befand. Derzeit läuft die Bergung und Untersuchung der Trümmerteile. Die USA erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse über das chinesische Vorgehen.

China hatte nach der Entdeckung des Ballons über den USA erklärt, es handle sich um einen zivilen Ballon für meteorologische Zwecke, der vom Kurs abgekommen sei. US-Vertreter haben diese Darstellung entschieden zurückgewiesen und beharren darauf, dass es sich um einen Spionage-Ballon gehandelt habe.