Putin will Armee erneut vergrössern
Seit rund 21 Monate führt Russland einen brutalen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Nun hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erneute Vergrösserung der Armee angeordnet.
05.12.2023
Der Feind schaut mit: Ukrainische Tüftler verraten ihre Geheimnisse ohne Not auf TikTok. An der Front hat derweil «schlimmstes» Wetter eingesetzt. Daneben sorgen Mäuse und der Material-Mangel für Probleme.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Ukrainische Tüftler posten ihre neuesten Ideen stolz auf TikTok, die dann von Russen kopiert werden, klagt ein Soldat.
- Schlechtes Wetter macht den Männern und Frauen an der Front zu schaffen.
- Mäuse sind in den Schützengräben ein echtes Problem.
- Es fehlt den Ukrainern an Flugabwehr-Raketen, Artillerie-Granaten und Anti-Drohnen-Gewehren.
- Inzwischen geht Kiew auch das Personal aus.
In einem andauernden Krieg muss man innovativ sein, um zu bestehen. Das gilt auch für die Ukraine, die «viele Erfinder» hat, die «coole Dinge erschaffen», sagt ein Soldat mit Rufnamen «Fuchs» der Schweizer Journalistin Ann Guenter, die für «20 Minuten» von der Front berichtet.
Das Problem: Der Feind liest, hört und sieht mit. Die eigenen Leute würden «das dann auf TikTok posten, um zu zeigen, wie toll sie sind. Das sehen die Russen natürlich, bauen es nach und das war's – ein oder zwei Monate später zerstört es uns. Das ist ein echtes Problem.»
Guenter hat das 1. Bataillon der 65. Brigade besucht, die im Süden in Saporischschja bei Roboytne im Einsatz ist. Die Konditionen für die Soldaten werden schlechter. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist das Wetter schuld. «Der Schneematsch ist sehr unangenehm, ekelhaft», sagt Soldat «Wolf». «Wenn dieses Wetter einsetzt, ist es am schlimmsten.»
«Erst später sind die Augen voller Tränen»
Ein zweites Natur-Phänomen, das den Männern laut «Wolf» zu schaffen macht: Schon letzten Winter gab es Mäuse. «Aber in diesem Winter haben wir damit nicht nur ein Problem, sondern eine Katastrophe!» Die Reporterin kann das bestätigen: «Es fiept wirklich in allen Ecken.»
(Link zum obigen Post)
Das dritte Handicap ist der Mangel an Kriegsmaterial. «Uns fehlen Flugabwehrwaffen wie etwa die amerikanischen Stingers oder die französischen Mistrals, die wir bei der Ausbildung benutzt haben», klagt Kämpfer «Bernstein». Auch Artillerie-Granaten und Anti-Drohnen-Gewehre gebe es zu wenig.
Die vierte Bremse sei, dass nicht mehr genug Personal nachrücke. «Zu Kriegsanfang wollte jeder das Land verteidigen«, erklärt Fuchs, der zusammen mit sinem Vater und seinem Bruder in der 65. Brigade dient. «Alle unterstützten sich. Jetzt ist alles anders.» Um das zu ändern, will Wolodymyr Selenskyj die Kriterien zur Einberufung ändern.
Die Probleme schweissen die Truppe aber auch zusammen: «Ob es nun Skeptiker gibt oder nicht – wir beten gemeinsam, sogar vor einer Operation, wir bitten Gott um Hilfe, und das hilft», glaubt «Fuchs». Was auf dem Schlachtfeld passiere, begreife man mitunter erst hinterher. «Erst später sind die Augen voller Tränen.»