Kamala Harris auf dem BürgenstockSo schützt der Secret Service die US-Vizepräsidentin
dmu
6.6.2024
Zur Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock wird Kamala Harris erwartet. Um die Sicherheit der US-Vizepräsidentin zu gewährleisten, treffen die Agenten vom Secret Service zahlreiche Vorkehrungen.
dmu
06.06.2024, 15:21
07.06.2024, 07:46
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
An der Ukraine-Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock im Kanton Nidwalden wird US-Vizepräsidentin Kamala Harris teilnehmen.
Für ihre Sicherheit ist der Secret Service zuständig.
Die Agenten überlassen beim Besuch in der Schweiz nichts dem Zufall, damit der Nummer zwei der US-Regierung nichts zustösst.
Diese Woche wurde bekannt, dass US-Vizepräsidentin Kamala Harris – und nicht Präsident Joe Biden – an der Ukraine-Friedenskonferenz am 15. und 16. Juni auf dem Bürgenstock teilnimmt. Biden wird stattdessen einem Spendenanlass in Kalifornien beiwohnen, zusammen mit Stars wie George Clooney und Julia Roberts.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt mehrfach betont, auf eine Teilnahme Bidens zu hoffen. Nicolas Bideau, Informationschef beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten, zeigte sich in einer RTS-Sendung nicht enttäuscht von der Abwesenheit: Die US-Delegation sei hochrangig und ausreichend, um über Frieden zu sprechen.
Bezüglich Sicherheitsvorkehrungen scheint es auf alle Fälle keine grosse Rolle zu spielen, wer aus dem Weissen Haus denn nun nach Nidwalden reist: Wie der Präsident steht die Nummer zwei der US-Regierung unter dem Schutz des Secret Service, dessen Agenten schon weit vor einem Besuch eine Delegation entsenden. Dabei geht es vor allem darum, sämtliche Details des Aufenthalts vorzubereiten, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet.
Fahrzeuge und Essen werden eingeflogen
So sollen unter anderem Fluchtrouten und Zufluchtsgelegenheiten vorbereitet werden, die im Notfall zur Evakuierung der Vizepräsidentin dienen. «Die Schweiz hat einen exzellenten Leistungsausweis in Sachen Sicherheit. Das wird bei den Vorbereitungen bestimmt berücksichtigt», sagt der amerikanische Autor und Secret-Service-Experte dem «Tages-Anzeiger».
Dennoch haben die Agenten offenbar einiges zu tun: So würden etwa das Essen für Kamala Harris sowie alle Motorfahrzeuge eingeflogen, welche die Vizepräsidentin transportieren. Gleiches gilt für mögliche Helikopterflüge in der Schweiz, Codename «Marine Two»: Die Maschinen würden von US Marines ins Land gebracht.
Anreisen wird Harris nicht in der Air Force One, einer Spezialversion der Boeing 747, die dem Präsidenten zur Verfügung steht. Die Vizepräsidentin fliegt gemeinsam mit dem Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan in einer Maschine mit dem Code «Air Force Two», in der Regel eine etwas kleinere angepasste Boeing 757, aufgerüstet unter anderem mit speziellen Kommunikations- und Abwehrtechnologien.
Zwei identische Chevrolets
Der Tross der Vizepräsidentin wird rund ein Dutzend Fahrzeuge umfassen, vorausfahren zudem Pilotfahrzeuge und Motorräder lokaler Sicherheitskräfte. Zum Vergleich: 2020 war der damalige Präsident Donald Trump mit doppelt so vielen Begleitautos Richtung WEF unterwegs.
Harris selbst sitzt in einem schwarzen Geländewagen des Typs Chevrolet Suburban. Das Emblem der Vizepräsidentin trägt allerdings auch ein zweites, identisches Fahrzeug. So ist nicht klar, in welchem der zwei Wagen sich Harris befindet.
Allerdings: «Sie kann auch in einem der anderen Fahrzeuge im Konvoi sein», wird Kessler vom «Tages-Anzeiger» zitiert. Beispielsweise in einem Geländewagen, der gesicherte Kommunikationskanäle und Störsender – etwa für Handynetze – mitführt. So sollen allfällige Angriffsversuche erkannt und verhindert werden.
Auch mindestens ein Ambulanzfahrzeug reiht sich in den Konvoi. Genauso wie ein Bus mit Journalisten, Fotografen und Kameraleuten.
Nuklearcodes im Gepäck
Weil Kamala Harris bei einem möglichen Zwischenfall von Joe Biden sofort als Staatsoberhaupt einspringen müsste, reisen auch die Nuklearcodes mit, mit denen sich die Atomwaffen der USA steuern lassen. So kommt auch der sogenannte «Nuclear Football» in die Schweiz – eines der von drei Steuergeräten für die strategischen Atomraketen, das mit seiner Form einem amerikanischen Football ähnelt.
Attentate auf US-Vizepräsident*innen haben allerdings Seltenheitswert: Nur Thomas Marshall wurde 1915 Ziel eines Mordversuchs. Anders sieht es bei der Nummer eins: Zuletzt schoss ein Mann aus einer halbautomatischen Feuerwaffe mehrere Schüsse auf das Weisse Haus, in der Hoffnung, Barack Obama zu treffen.
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