Rebellen in Syrien entdecken grosse Drogenfabrik
Am Stadtrand von Damaskus haben die Kämpfer eine Drogenfabrik des Assad-Regimes entdeckt. Fachleute beschuldigen Syrien seit Jahren, ein grosser Akteur im internationalen Rauschgifthandel zu sein.
13.12.2024
Sie gibt ihm zu trinken und hält seine Hand: CNN-Journalistin Clarissa Ward will im syrischen Folterknast Saidnaya einen Mann befreit haben. Nun entpuppt sich das vermeintliche Opfer als ein berüchtigter Täter.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- CNN-Journalistin Clarissa Ward hat mit einem Beitrag aus dem berüchtigten syrischen Saidnaja-Gefängnis für Aufsehen gesorgt.
- Die britische-amerikanerische Doppelbürgerin scheint Tage nach der Aufgabe des Gefängnisses noch einen eingesperrten Mann befreit zu haben.
- Das Video des Vorgangs hat Zweifel in sozialen Netzwerken gesät: Das sind die Gründe.
- Eine Website will nun herausgefunden haben, dass der Mann nicht das Opfer Adel Gharbal ist, sondern der Täter Mohammad Salama.
- Salama ist demnach Offizier der syrischen Luftwaffe und angeblich für Folter und Mord verantwortlich.
«In den fast 20 Jahren als Journalistin war das einer der aussergewöhnlichsten Momente, die ich erlebt habe», schreibt Clarissa Ward am 12. Dezember. Die in London geborene Journalistin hat für CNN das syrische Folter-Gefängnis Saidnaya besucht. Doch die Reportage, die die 44-Jährige so berührt hat, steht nun in der Kritik.
Was ist passiert? Ward ist mit einem Soldaten in Saidnaya unterwegs. Die Tür zu einer der Zellen ist noch verschlossen. Der Soldat schiesst das Schloss auf und das Duo betritt den Raum. Eine Decke liegt darin, unter der ein Mann hervorkommt.
Ward glaubt, sie hätten einen Gefangenen befreit, der seit Tagen nichts getrunken und seit drei Monaten nicht das Sonnenlicht gesehen habe. Die britische-amerikanische Doppelbürgerin gibt dem vermeintlichen Insassen zu trinken, nimmt den Mann an der Hand und führt ihn nach draussen. «Ih Gott, da ist das Licht», sagt der Mann unter freiem Himmel – und preist Allah.
Berechtigte Zweifel
Doch in den sozialen Netzwerken werden nach der Veröffentlichung schnell Zweifel laut. Dafür, dass der Mann tagelang nichts getrunken haben soll, ist er relativ wenig durstig. Obwohl er angeblich seit drei Monaten kein Tageslicht mehr gesehen haben will, schaut er draussen ohne Probleme nach oben. Und begleitet wird er von einem Soldaten, keinem Arzt.
Stutzig macht, dass jene Zelle Tage nach Befreiung des Gefängnisses noch verschlossen war. Auch andere Details passen nicht ins Bild – von der erstaunlich aufgeräumten Zelle über die insgesamt anscheinend gute körperliche Verfassung bis hin zu den geschnittenen Nägeln und Haaren sieht der Protagonist nicht so aus, als sei er ein Opfer.
Nun verdichten sich die Zeichen, dass «Adel Gharbal» aus Homs nicht derjenige ist, der er ausgibt zu sein. Die Website Verify-Sy sucht nach dem Namen, wird aber nicht fündig. Doch dafür kommt bei der Recherche ans Tageslicht, wer das vermeintliche Opfer wirklich ist: ein Täter namens Salama Mohammad Salama.
Berüchtigter Offizier von Assads Luftwaffe
Genannt wird der Syrer demnach Abu Hamza: Er ist offenbar Oberleutnant der syrischen Luftwaffe und in Homs berüchtigt. Bewohner eines Quartiers identifizieren ihn – und berichten, er sei für seine Gewalt an den Checkpoints in der Umgebung bekannt. Salama soll viele Zivilisten eingesperrt, gefoltert – und auch getötet haben.
Viele seiner Opfer seien ins Fadenkreuz geraten, weil sie keine Bestechungsgelder zahlen wollten, weiss Verify-Sy. Auch für ihr Äusseres seien einige in seinen Fokus geraten. Die Website habe mit Angehörigen seiner Opfer gesprochen, die den Sachverhalt bestätigen. Die Aussagen veröffentlicht «Verify-Sy» aus Sorge um die Sicherheit der Quellen aber nicht.
Nun steht die Frage im Raum, ob CNN von diesen Hintergründen wusste oder zumindest die Augen davor verschlossen hat. Clarissa Ward selbst hat sich zu dem Wirbel bisher nicht geäussert, sondern nur via X mitgeteilt, dass der «Gefangene» von einem Verwandten abgeholt worden ist.
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