Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein bestätigte am Montagmorgen, dass minderjährige Schüler bei der Party am vergangenen Donnerstag «Ausländer raus. Deutschland den Deutschen» gesungen haben sollen, als «L’amour toujours» gespielt wurde. Das berichtet der «Spiegel». Lehrkräfte brachen daraufhin die Party ab und schickten alle Schüler ins Bett. Die Vorfälle sollen nun pädagogisch aufgearbeitet werden.
Peter Rösner, Leiter der Stiftung Louisenlund, kündigte in einem Brief an Eltern, Lehrkräfte und die Schülerschaft an, über mögliche Reaktionen und Sanktionen zu beraten. «Das tun wir mit der gebotenen pädagogischen Gründlichkeit, im Schutzraum unseres Internates», schrieb Rösner.
50'000 Euro im Jahr
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) betonte, dass den Schülern klar sein muss, dass solche Parolen kein Scherz sind. «Jugendlicher Überschwang oder auch Alkohol sind keine Rechtfertigung für ausländerfeindliche Gesänge», sagte Prien. Sie befürchtet jedoch Nachahmungen. «Jugendliche haben schon immer bewusst gesellschaftliche Tabus gebrochen. Es ist daher eine Aufgabe für uns alle, mit den jungen Menschen ins Gespräch zu kommen, um ihnen die Tragweite solcher Gesänge zu verdeutlichen», so Prien.
Mit Gebühren von rund 50'000 Euro pro Jahr gehört Louisenlund zu den gehobenen Privatschulen in Deutschland. Etwa 290 Internatsschülerinnen und -schüler lernen in dieser exklusiven Umgebung.