Paraden unter PolizeischutzRusslands Tag des Zittersieges
Von Philipp Dahm
9.5.2023
Proben für den Tag des Sieges 2023
Sprengstoffspürhund am Start: Der Tag des Sieges steht ganz im Zeichen des Krieges. Damit ist nicht nur der Sieg über Nazideutschland am 8. Mai – oder dem 9. Mai Moskauer Zeit – gemeint. Auch die Invasion der Ukraine wirft ihre Schatten auf die Proben für die Parade.
Bild: EPA
Ende April 2023 laufen die Proben bereits wie hier in St. Petersburg: Ein Mann mi Fernglas und Anti-Drohnen-Waffe hat sich auf einem Hausdach am zentralen Palastplatz platziert.
Bild: AP
Ob das zur Übung gehört? Eine Drohne hat es in St. Petersburg erwischt. Das GPS-Signal wird während der Feierlichkeiten übrigens unterbrochen, um Angriffe aus der Luft zu erschweren.
Bild: AP
Mitglieder der Nationalgarde patrouillieren am Palastplatz: Der Rote Platz in Moskau ist bereits zwei Wochen vor dem Tag des Sieges abgesperrt worden.
Bild: AP
Apropos: In der Hauptstadt wird bei der Parade die RS-24 Jars (vorne) gezeigt werden. Die ballistische Interkontinentalrakete ist Teil der nuklearen Abschreckung und wurde erst 2010 in Dienst gestellt.
Bild: AP
Und die Frauen gucken zu: Ja, es gibt auch Tauziehen bei der Siegesparade, wie dieses Bild der Probe beweist.
Bild: EPA
Neben modernem Gerät wie dieser S-400 Flugabwehr in Moskau werden natürlich auch wieder ...
Bild: EPA
... jede Menge historischer Fahrzeuge präsentiert. Das Foto ist am 27. April in St. Petersburg entstanden.
Bild: EPA
Dieser betagte T-34 fährt in Moskau nicht auf eigenen Ketten zur Parade.
Bild: Keystone
Hier nochmal geschichtsträchtige Fahrzeuge in St. Petersburg ...
Bild: EPA
... und das moderne Pendent in Moskau.
Bild: EPA
Kurios: Studenten üben in Moskau den «Siegeswalzer», den sie am 9. Mai vorführen wollen.
Bild: AP
In St. Petersburg zeigen Moskaus Soldaten, dass sie Hindernisse überwinden können.
Bild: AP
Was natürlich bei den Paraden nicht fehlen darf, sind Soldaten, Soldaten ...
Bild: EPA
... und Soldaten: 10'000 von ihnen werden in Moskau erwartet.
Bild: EPA
Bilder der Proben in St. Petersburg legen nahe, dass vor allem Wehrpflichtige in diesem Jahr ...
Bild: EPA
... marschieren müssen. Die erfahrenen Soldaten sind samt und sonders an der Front.
Bild: EPA
In St. Petersburg sind auch Soldatinnen und Polizistinnen in der Ausbildung dabei.
Bild: AP
– Fin –
Bild: Keystone
Proben für den Tag des Sieges 2023
Sprengstoffspürhund am Start: Der Tag des Sieges steht ganz im Zeichen des Krieges. Damit ist nicht nur der Sieg über Nazideutschland am 8. Mai – oder dem 9. Mai Moskauer Zeit – gemeint. Auch die Invasion der Ukraine wirft ihre Schatten auf die Proben für die Parade.
Bild: EPA
Ende April 2023 laufen die Proben bereits wie hier in St. Petersburg: Ein Mann mi Fernglas und Anti-Drohnen-Waffe hat sich auf einem Hausdach am zentralen Palastplatz platziert.
Bild: AP
Ob das zur Übung gehört? Eine Drohne hat es in St. Petersburg erwischt. Das GPS-Signal wird während der Feierlichkeiten übrigens unterbrochen, um Angriffe aus der Luft zu erschweren.
Bild: AP
Mitglieder der Nationalgarde patrouillieren am Palastplatz: Der Rote Platz in Moskau ist bereits zwei Wochen vor dem Tag des Sieges abgesperrt worden.
Bild: AP
Apropos: In der Hauptstadt wird bei der Parade die RS-24 Jars (vorne) gezeigt werden. Die ballistische Interkontinentalrakete ist Teil der nuklearen Abschreckung und wurde erst 2010 in Dienst gestellt.
Bild: AP
Und die Frauen gucken zu: Ja, es gibt auch Tauziehen bei der Siegesparade, wie dieses Bild der Probe beweist.
Bild: EPA
Neben modernem Gerät wie dieser S-400 Flugabwehr in Moskau werden natürlich auch wieder ...
Bild: EPA
... jede Menge historischer Fahrzeuge präsentiert. Das Foto ist am 27. April in St. Petersburg entstanden.
Bild: EPA
Dieser betagte T-34 fährt in Moskau nicht auf eigenen Ketten zur Parade.
Bild: Keystone
Hier nochmal geschichtsträchtige Fahrzeuge in St. Petersburg ...
Bild: EPA
... und das moderne Pendent in Moskau.
Bild: EPA
Kurios: Studenten üben in Moskau den «Siegeswalzer», den sie am 9. Mai vorführen wollen.
Bild: AP
In St. Petersburg zeigen Moskaus Soldaten, dass sie Hindernisse überwinden können.
Bild: AP
Was natürlich bei den Paraden nicht fehlen darf, sind Soldaten, Soldaten ...
Bild: EPA
... und Soldaten: 10'000 von ihnen werden in Moskau erwartet.
Bild: EPA
Bilder der Proben in St. Petersburg legen nahe, dass vor allem Wehrpflichtige in diesem Jahr ...
Bild: EPA
... marschieren müssen. Die erfahrenen Soldaten sind samt und sonders an der Front.
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In St. Petersburg sind auch Soldatinnen und Polizistinnen in der Ausbildung dabei.
Bild: AP
– Fin –
Bild: Keystone
Ausnahmezustand in Russland am Tag des Sieges über Nazi-Deutschland: Während der Kreml ausser in Moskau viele Paraden abgesagt hat, warnt Kiew davor, dass Putin auf eigenem Territorium Anschläge verüben lässt.
Von Philipp Dahm
09.05.2023, 07:10
09.05.2023, 10:14
Philipp Dahm
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Russland feiert zum 78. Mal den Tag des Sieges über Nazideutschland. Es ist das zweite Mal seit Beginn des Krieges in der Ukraine.
In mehreren Regionen und Städten wurde das Ereignis abgesagt.
Die Parade in Moskau wird kleiner ausfallen als zuletzt, weil viele Truppen auf dem Schlachtfeld sind. 10'000 Soldaten und 125 Fahrzeuge sollen teilnehmen.
Die Sicherheitsvorkehrungen sind erhöht worden.
Kiew warnt vor einem vorgetäuschten Anschlag in Russland oder Belarus unter falscher Flagge.
Zum zweiten Mal seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine begeht Russland den Tag des Sieges über Nazi-Deutschland.
Am 8. Mai – respektive am 9. Mai Moskauer Zeit – unterzeichnet Wilhelm Keitel, der Oberkommandierende der Wehrmacht, die deutsche Kapitulation, nachdem einen Tag zuvor im französischen Reims bereits Generaloberst Alfred Jodl im Namen Berlins aufgegeben hat.
Die Siegesparade hat seither ihren festen Platz in Russlands Geschichte: Weil Moskau den Umzug auch stets dafür nutzt, den Westen mit Blick auf die Kapazitäten des eigenen Arsenals zu täuschen, ist der Tag des Sieges auch der Tag der Täuschungsmanöver. Selbst 2021 schummelt der Kreml, als ein Video der modernen Su-57 gezeigt wird, das jedoch ausschliesslich aus dem Computer kommt.
2022 fällt die Parade kleiner aus als gewohnt: Wladimir Putins Rede dauert nur 10 Minuten. Wegen der «militärischen Spezialoperation» in der Ukraine sind statt 198 Fahrzeugen wie im Vorjahr nur noch 131 Exemplare zu sehen. Weil der Krieg anhält und das Material knapp ist, werden es in diesem Jahr noch weniger sein. Verteidigungsminister Sergei Schoigu kündigt 125 Fahrzeuge und 10'000 Soldaten an.
«Nervosität, wie ich sie noch nie gesehen habe»
Bezeichnend ist, dass der Marsch des «Unsterblichen Regiments» abgesagt worden ist – angeblich wegen Sicherheitsbedenken. Doch es dürfte noch einen anderen Grund geben: Bei diesem Teil des Umzugs laufen immer Bürger*innen mit, die Bilder von Verwandten hochhalten, die im Zweiten Weltkrieg gefallen sind. Was wäre, wenn plötzlich Angehörige mitmachen, deren Verwandte in der Ukraine getötet wurden?
Der Vorgang zeigt, wie gross vor dem Ereignis die Unruhe im Kreml ist. «Es gibt eine Nervosität, wie ich sie noch nie gesehen habe», sagt ein Anonymus im Büro des Moskauer Bürgermeisters dem «Guardian». An eine Absage des Termins ist aber nicht zu denken: «Der Tag des Sieges muss stattfinden, es gibt keine andere Option.»
Mindestens sechs russische Regionen haben die Feierlichkeiten abgesagt, doch in der Hauptstadt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. «Für Putin ist das mit Abstand die wichtigste Veranstaltung des Jahres», ordnet Andrej Kolesnikow von der Denkfabrik Carnegie Endowment for International Peace das Ganze ein. «Es ist Putins Chance, der Nation zu zeigen, dass er immer noch stark ist und [den Krieg in der] Ukraine unter Kontrolle hat.»
Warnung vor Fake-Anschlag
Wegen ebenjenes Waffengangs werden vor allem Wehrpflichtige und Ausbilder die Parade bestreiten. Die Sicherheitsvorkehrungen in Moskau sind ein zentraler Faktor: GPS-Signale werden gestört und Ferngläser sind an Polizisten ausgegeben worden, damit diese etwaige Drohnen erspähen können. Der Rote Platz wird bereits zwei Wochen vor dem Tag des Sieges abgesperrt.
Anlass zur Angst hat es zuletzt genug gegeben. Am 6. Mai wird der kremlnahe Schriftsteller Sachar Prilepin in Nischni Nowgorod bei einem Autobombenanschlag schwer an beiden Beinen verletzt. Am 3. Mai wird der Keml von zwei Drohnen getroffen: Laut Regierung handelt es sich um ein versuchtes Attentat auf Wladimir Putin, das von den USA initiiert worden sei. Washington weist den Vorwurf zurück.
Tatsächlich kann man kaum von einer versuchten Ermordung sprechen. Immerhin sind die Sprengladungen der Drohnen so klein, dass die eine nicht einmal die russische Fahne abreisst, als sie aufs Dach des Kremls stürzt. Putin hätte das Fluggerät mit der Hand fangen müssen, um sein Leben zu gefährden. Hinzu kommt: Der Präsident hat Erfahrungen mit Operationen unter falscher Flagge.
Lawrow kündigt nach angeblichem Drohnenangriff «konkrete Massnahmen» an
Nach dem angeblichen Drohnenangriff auf den Kreml hat Russlands Aussenminister Sergej Lawrow «konkrete Massnahmen» angekündigt. «Wir werden mit konkreten Massnahmen antworten», sagte Lawrow. Lawrow sagte weiter, der angebliche Drohnenangriff habe
05.05.2023
Dazu passt eine Warnung vom ukrainischen Militärgeheimdienst: Sprecher Andrij Jusow befürchtet, dass Russen, die als Ukrainer getarnt sind, Anschläge in Russland oder Belarus verüben könnten. «Seit 2014 haben die Besatzer diese Art der Provokation angewandt und es ist möglich, dass wir jetzt damit konfrontiert werden», teilt er auf Telegram mit. Ausserdem habe Moskau ein Faible für historische Daten – wie eben den 9. Mai.
Seelenskyj anlässlich des 8. Mai zuversichtlich zu «Sieg» über Russland
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich anlässlich des 8. Mai zuversichtlich mit Blick auf einen «Sieg» seines Landes über Russland geäussert. «Wir werden siegen», sagte der ukrainische Staatschef anlässlich des internationalen Gede