Russland-Ukraine-Krieg Wichtigste Ereignisse der KW 36 bis 39 im Rückblick

Oliver Kohlmaier

30.9.2024

Viele Verletzte nach Angriffen auf Saporischschja

Viele Verletzte nach Angriffen auf Saporischschja

STORY: Ukrainischen Angaben zufolge sind bei einem russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja am frühen Sonntagmorgen mindestens 13 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Ein 14-jähriger Junge, dessen Mutter verschüttet wurde, berichtet: «Draussen hat es gebrannt, die Autos standen in Flammen, etwas ist explodiert. Ich habe meiner Mutter geholfen, so gut ich konnte und habe die Leute gebeten, jemanden anzurufen. Denn ich habe kein Telefon mehr. Mein Laptop ist wahrscheinlich auch weg. Ich habe nichts mehr.» Die Mutter des Jungen konnte aus den Trümmern gerettet werden. Russland bestreitet, Zivilisten ins Visier zu nehmen. Aber seit der Invasion der Ukraine im Jahr 2022 sind bereits Tausende Personen bei russischen Angriffen getötet worden. Auch wenn sich die Meldungen aus den Kriegsgebieten zum grössten Teil nicht unabhängig überprüfen lassen.

30.09.2024

Am 24. Februar 2022 begann Russland seinen grossflächigen, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die gesamte Ukraine. Die Frontlinie ist seit Herbst 2022 nahezu unverändert. Fast 18 Prozent der Ukraine sind von russischen Truppen besetzt. Ein Ende des Krieges ist nicht absehbar. Die Entwicklungen im Ticker.

Oliver Kohlmaier

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  • 21.27 Uhr

    Dänemark gibt weitere 110 Millionen Franken für Ukraine-Militärhilfe frei

    Dänemark hat die Freigabe eines weiteren militärischen Unterstützungspakets für die Ukraine bekanntgegeben. Mit den Mitteln in Höhe von 1,3 Milliarden Kronen (umgerechnet rund 110 Millionen Franken) sollen «in der Ukraine hergestellte Waffen und militärische Ausrüstung an die Front geliefert werden», wie das dänische Verteidigungsministerium mitteilte. Zur Finanzierung sollen demnach auch eingefrorene russische Vermögenswerte herangezogen werden.

    Zudem kündigte die Regierung in Kopenhagen die Schaffung eines gemeinsamen dänisch-ukrainischen Rüstungsindustriestandorts in Kiew an. In ihm sollen laut dem dänischen Handels- und Industrieministerium neue Partnerschaften im Verteidigungssektor entwickelt werden. «Kriege werden nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Industrie gewonnen», erklärte Minister Morten Bödskov.

    Dänemark zählt zu den entschlossensten Verbündeten der Ukraine bei der Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg. Im Februar hatte die dänische Regierung ein zehnjähriges Sicherheitsabkommen mit der Ukraine unterzeichnet – nach dem Vorbild ähnlicher Partnerschaften, die zuvor bereits unter anderem Deutschland, Frankreich und Grossbritannien eingegangen waren.

  • 21.08 Uhr

    Justizministerin: Norwegen denkt über Zaun an Grenze zu Russland nach

    Norwegen wird nach Angaben der Justizministerin Emilie Enger Mehl womöglich einen Zaun an seiner Grenze zu Russland errichten. «Ein Grenzzaun ist sehr interessant, nicht nur, weil er abschrecken kann, sondern auch weil er Sensoren und Technologie enthält, die es einem ermöglichen, festzustellen, wenn Menschen sich nahe der Grenze bewegen», sagte Enger Mehl in einem Interview des Senders NRK, das am Samstagabend veröffentlicht wurde.

    Die norwegische Regierung ziehe derzeit «mehrere Massnahmen» in Erwägung, um die Sicherheit an der 198 Kilometer langen Grenze zu verstärken, sagte Enger Mehl. Neben einem Zaun gehöre dazu auch, die Zahl des Grenzpersonals zu erhöhen oder die Überwachung zu verschärfen.

    Enger Mehl besuchte im Sommer das Nachbarland Finnland, um in Erfahrung zu bringen, wie dort die 1340 Kilometer lange Landesgrenze zu Russland geschlossen wurde. Die finnische Regierung hatte alle Grenzübergänge zu Russland Ende 2023 geschlossen, nachdem innerhalb von drei Monaten mehr als 1300 Migranten aus Drittländern ohne ausreichende Papiere ins Land gekommen waren. Finnland wirft Russland eine «hybride Kriegsführung» vor. Um zu verhindern, dass Moskau dabei Migranten einsetzt, lässt die finnische Regierung in manchen Abschnitten der Grenze einen Zaun errichten. Die betroffene Gegend gehört zur Nordflanke der Nato und ist eine Aussengrenze der EU.

    So ein Zaun könnte auch für Norwegen eine gute Idee sein, sagte Enger Mehl. «Es ist eine Massnahme, die an der gesamten oder an einem Teil der Grenze relevant werden könnte», sagte sie.

  • 19.03 Uhr

    Russlands Regierungschef reist zu Treffen mit iranischem Präsidenten nach Teheran

    Der russische Regierungschef Michail Mischustin reist inmitten der zunehmenden Spannungen im Nahen Osten zu einem Treffen mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian nach Teheran. Das Gespräch sei für Montag geplant, teilte die russische Regierung mit. Mischustin werde auch den iranischen Vizepräsidenten Mohammad Resa Aref treffen.

    Nach Angaben Moskaus will der russische Ministerpräsident in Teheran «die gesamte russisch-iranische Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Wirtschaft, Kultur und humanitäre Hilfe erörtern». Der Westen beschuldigt den Iran, Drohnen und Raketen an die russische Armee für ihren Militäreinsatz in der Ukraine zu liefern. Teheran weist dies zurück.

    Im Oktober will Peseschkian am Gipfel der Brics-Staatengruppe in Russland teilnehmen. Während seines Besuchs ist auch ein Treffen mit Kreml-Chef Wladimir Putin geplant.

  • 17.42 Uhr

    Artilleriegefechte und russische Luftangriffe in der Ostukraine

    Heftige Artilleriegefechte und russische Luftangriffe mit Gleitbomben haben die Frontabschnitte im Osten der Ukraine erschüttert. Allein bei Sumy und Charkiw seien etwa 20 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit.

    Aus den Krisengebieten rund um den Donbass wurden neue russische Angriffe gegen die ukrainischen Verteidigungslinien gemeldet. Bei Pokrowsk seien 13 Attacken abgeschlagen worden, bei Kurachowe seien 17 Vorstösse russischer Truppen gestoppt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Ukrainische Soldaten feuern eine Haubitze auf russische Stellungen. (Symbolbild)
    Ukrainische Soldaten feuern eine Haubitze auf russische Stellungen. (Symbolbild)
    Bild: Keystone/Libkos/AP

    Ähnlich schwere Kämpfe wurden den Angaben zufolge in der Gegend von Wuhledar ausgetragen. Ukrainische Militärexperten befürchteten, dass der seit zwei Jahren umkämpfte kleine Ort im südlichen Abschnitt des Donbass in Kürze von russischen Einheiten erobert werden könnte.

  • 16.03 Uhr

    Kiew: Erfolgreicher Angriff auf Munitionsdepot in Wolgograd

    Die ukrainischen Militärs berichten von einem erfolgreichen Angriff gegen ein russisches Munitionsdepot in der Region Wolgograd (ehemals Stalingrad). Dort sei in der Ortschaft Kotluban ein Arsenal mit Raketen, Munition und Sprengstoff getroffen worden. Nach dem Angriff sei dort ein grossflächiger Brand ausgebrochen, berichtete die Agentur Ukrinform weiter. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

  • 15.16 Uhr

    «Erschreckendes Symbol»: Selenskyj erinnert an Massaker von Babyn Jar vor 83 Jahren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Sonntag an das Massaker von Babyn Jar erinnert, bei dem vor 83 Jahren in einer Schlucht in Kiew mehr als 33'000 Juden von der deutschen Wehrmacht getötet worden waren. Babyn Jar sei «ein erschreckendes Symbol, das zeigt, dass die abscheulichsten Verbrechen begangen werden, wenn die Welt sich entscheidet, zu ignorieren, zu schweigen, gleichgültig zu bleiben, anstatt sich dem Bösen zu widersetzen», erklärte Selenskyj, der selbst jüdischer Abstammung ist, im Onlinedienst X.

    Babyn Jar sei ein klarer Beweis dafür, zu welchen Gräueltaten Regierungen fähig sind, wenn ihre Anführer «auf Einschüchterung und Gewalt setzen», fuhr Selenskyj fort – offensichtlich in Anspielung auf Kreml-Chef Wladimir Putin.

    «Wir müssen uns gegen das Böse verteidigen», betonte der ukrainische Präsident, dessen Land seit Februar 2022 gegen eine grossangelegte russische Invasion kämpft. In dem Krieg sind bereits zehntausende Soldaten und Zivilisten getötet worden, mehrere Millionen Ukrainer sind ins Ausland geflohen. «Die Reaktion der Welt sollte eine andere sein. Das ist die Lektion, die die Welt gelernt haben sollte», ergänzte Selenskyj.

    In Babyn Jar wurden während der Besetzung durch die deutschen Nationalsozialisten zwischen 1941 und 1942 offiziellen Angaben zufolge insgesamt zwischen 100'000 und 150'000 Menschen getötet – Juden, aber auch Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Ukrainer. Allein am 29. und 30. September 1941 erschossen deutsche Polizisten, Wehrmachtangehörige und SS-Kommandos dort mehr als 33'000 jüdische Männer, Frauen und Kinder.

    1976 hatten die sowjetischen Behörden auf dem Gelände von Babyn Jar ein Denkmal errichtet, das «den sowjetischen Bürgern und Kriegsgefangenen» gewidmet ist, die jüdischen Opfer jedoch nicht erwähnt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion, zu der die Ukraine gehörte, stellte die jüdische Gemeinde eine Skulptur in Form einer Menora auf – der siebenarmige Leuchter ist eines der wichtigsten Symbole des Judentums.

  • 13.29 Uhr

    Briten: Grosse russische Munitionsverluste durch Angriffe

    Ukrainische Drohnenangriffe haben den russischen Munitionsbeständen nach britischer Einschätzung die wohl schwersten Verluste seit Beginn des Ukraine-Kriegs zugefügt. Bei einem Schlag gegen ein Munitionslager nahe der Kleinstadt Toropez im zentralrussischen Gebiet Twer seien am 18. September höchstwahrscheinlich mindestens 30'000 Tonnen Munition zerstört worden, teilte das britische Verteidigungsministerium in seinem regelmässigen Geheimdienst-Update mit.

    In der Nacht zum 21. September habe es weitere ukrainische Angriffe auf Depots in Tichorezk im südrussischen Gebiet Krasnodar sowie andernorts in Toropez gegeben, schrieb das Ministerium. Die Tonnage der Munition, die an den drei Standorten insgesamt zerstört worden sei, stelle den grössten Verlust russischer und von Nordkorea bereitgestellter Munition während des Kriegs dar.

    Die russische Armee hatte die Drohnenangriffe zwar eingeräumt, aber die Schäden heruntergespielt und von Bränden gesprochen, die durch abgestürzte Drohnentrümmer ausgelöst worden seien. Bei den Briten klingt das ganz anders: Die Angriffe werden demnach höchstwahrscheinlich zumindest zu kurzfristigen Unterbrechungen der russischen Munitionsversorgung führen, wie es in der Mitteilung hiess, die das Verteidigungsministerium mit Satellitenaufnahmen der angegriffenen Depots untermalte.

  • 12.48 Uhr

    Moskau verteidigt Erweiterung der Nukleardoktrin

    Die Atommacht Russland hat die Änderungen ihrer Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen gegen Kritik verteidigt. Die neuen Grundlagen der nuklearen Abschreckung seien deshalb notwendig, weil sich die Infrastruktur der Nato immer weiter an die Grenzen Russlands annähere und westliche Mächte mit ihren Waffenlieferungen an die Ukraine einen Sieg über Moskau erreichen wollten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem russischen Staatsfernsehen.

    Die Entscheidung über die Notwendigkeit des Einsatzes der Atomwaffen werden von den Militärs getroffen, sagte er.

  • 10.09 Uhr

    Russland meldet Abschuss von 125 ukrainischen Drohnen

    Russlands Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau 125 ukrainische Drohnen abgeschossen. Die Behörden in der Grossstadt Woronesch, von wo aus auch russische Truppen im Krieg gegen die Ukraine unterstützt werden, meldeten zahlreiche Schäden durch herabgestürzte Trümmer abgeschossener Drohnen. Es sei auch zu Bränden gekommen, hiess es. Mehrere Autos, zwei Wohnungen und ein Kinderspielplatz seien beschädigt worden, teilte Gouverneur Alexander Gussew mit. Verletzte gab es demnach nicht.

    Zuvor hatte das Verteidigungsministerium in Moskau 125 abgewehrte Drohnenangriffe gemeldet. Betroffen waren den Angaben zufolge neben Woronesch vor allem auch die grenznahen Regionen Belgorod und Rostow. Vereinzelt seien zudem die Regionen Brjansk, Kursk und Krasnodar angegriffen worden.

  • 9.16 Uhr

    Verletzte nach Luftschlägen gegen Saporischschja

    Ukrainische Behörden haben nach neuen massiven russischen Luftschlägen gegen die Industriestadt Saporischschja im Süden des Landes schwere Schäden an zivilen Gebäuden gemeldet. Mindestens sieben Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Iwan Fjodorow, bei Telegram mit. Er veröffentlichte auch Bilder von Zerstörungen an Häusern. Unter den Trümmern könnten sich noch Menschen befinden, hiess es. Demnach gab es mehr als zehn Luftschläge. Es seien mehrere Brände ausgebrochen.

    Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, beklagte, dass nun eine weitere Grossstadt durch russische Bombenschläge terrorisiert werde. Nötig seien mehr Waffen für die Ukraine, appellierte er an die Verbündeten im Westen. Zudem müssten die Bemühungen der gesamten Welt auf den wirtschaftlichen Niedergang Russlands gerichtet sind, um dem Land die Grundlage für den Krieg zu nehmen.

    Die ukrainische Flugabwehr meldete zudem 22 russische Drohnenangriffe, von denen 15 abgewehrt worden seien.

  • Sonntag, 29. September, 6.53 Uhr

    Selenskyj: «Oktober ist Zeit der Entscheidungen»

    Nach der Präsentation seines sogenannten Siegesplans in den USA will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die daraus resultierenden Schritte beim bevorstehenden Ukraine-Gipfel im rheinland-pfälzischen Ramstein diskutieren.

    «Ich habe den Siegesplan vorgestellt und wir haben vereinbart, dass wir unsere nächsten Schritte bald mit unseren Verbündeten in Deutschland im Ramstein-Format besprechen werden. Oktober ist die Zeit der Entscheidungen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die auf der Plattform X veröffentlicht wurde.

  • 18.36 Uhr

    Russische Drohne tötet Richter des Obersten Gerichts

    Ein Richter des Obersten Gerichts der Ukraine ist bei einem russischen Drohnenangriff getötet worden. Der 61-jährige Leonid Lobojko sei ums Leben gekommen, als eine Drohne sein Privatauto in einem Vorort der ostukrainischen Großstadt Charkiw traf, berichtete der regionale Militärverwalter Oleh Synjehubow auf Telegram. Lobojko sei auf der Stelle tot gewesen.

    Drei Frauen, die sich in dem Auto befanden, wurden schwer verletzt. Lobojko war in der Region unterwegs, um humanitäre Hilfe zu verteilen. Das Oberste Gericht bestätigte den Tod seines Mitglieds auf Facebook und sprach der Familie sein Beileid aus.

  • 9.54 Uhr

    Mindestens sechs Tote bei Angriff auf Spital in Grenzregion Sumy

    Bei einem russischen Angriff auf ein Spital in der ukrainischen Grenzregion Sumy sind nach ukrainischen Angaben am Samstag mindestens sechs Menschen getötet worden. Der ukrainische Innenminister Igor Klymenko teilte im Onlinedienst Telegram mit, Russland habe die Klinik in der Regionalhauptstadt Sumy zwei Mal beschossen. Nach erstem Stand gebe es sechs Tote.

    Bei dem ersten Angriff habe es einen Toten gegeben, mehrere Stockwerke des Spitals seien beschädigt worden, erklärte Klymenko. Die Klinik habe daraufhin mit der Evakuierung von Patienten und Personal begonnen. Beim Eintreffen von Rettungskräften und Polizei und noch während der laufenden Evakuierung «schlug der Feind erneut zu», schrieb Klymenko. Unter den sechs Toten sei auch ein Polizist. Ein weiterer Polizist sei verletzt worden.

    Die Regionalverwaltung von Sumy erklärte auf Telegram, bei beiden Angriffen am Samstagmorgen habe es sich um Drohnenangriffe gehandelt. Der zweite Angriff habe ein Wohngebiet getroffen.

    Sumy grenzt an die russische Region Kursk, in der die Ukraine im August eine Offensive gestartet hatte.

  • Samstag, 28. September, 6.52 Uhr

    Von Russland verschleppte Kinder und Jugendliche kehren zurück

    Mehrere im Krieg von Russland verschleppte Kinder und Jugendliche sind nach ukrainischen Angaben in ihre Heimat zurückgekehrt. Man habe erreicht, dass neun Kinder und Jugendliche von 13 bis 17 Jahren heimkommen konnten, teilte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez auf Telegram und X mit.

    Die Rückführung sei im Rahmen eines Aktionsplans und unter Vermittlung des Golfstaats Katar zustande gekommen. Dazu veröffentlichte er gepixelte Fotos von Kindern und Jugendlichen, die Taschen oder Koffer bei sich haben. Die Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

    Sie seien von den Besatzern von ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten getrennt worden und stammten etwa aus Cherson, Saporischschja oder Luhansk, schrieb Lubinez weiter. Demnach seien einige der Kinder zu Beginn des Krieges in einem Waisenhaus gewesen. Später hätten die Besatzer sie in die Hafenstadt Skadowsk und nach Russland gebracht.

  • 21.20 Uhr

    Selenskyj wirbt bei Trump um Hilfe

    Bei einem Treffen mit dem republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj um Unterstützung für sein Land geworben. Es sei unklar, wer Amerika nach der Präsidentenwahl im November anführen werde, sagte Selenskyj bei einer Zusammenkunft mit Trump in New York. Die Ukraine zähle aber auf weiteren Beistand der Amerikaner bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges. Trump pries seine gute Beziehung sowohl zu Selenskyj als auch zu Russlands Präsident Wladimir Putin und behauptete einmal mehr, er könne den Krieg im Fall eines Wahlsieges noch vor seiner Vereidigung im Januar beenden.

    Der Republikaner steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber und hatte Selenskyj zuletzt öffentlich dafür kritisiert, dass er keinen Deal mit Russland eingehen wolle. «Es muss aufhören», sagte Trump beim Treffen mit Selenskyj mit Blick auf den Krieg in der Ukraine. Das Land gehe durch die Hölle, die Situation sei schrecklich. Wenn er die US-Wahl gewinne, werde der Krieg aber schnell enden, behauptete Trump einmal mehr. Der Ex-Präsident tönt seit langem, er könnte den Konflikt innerhalb von 24 Stunden beilegen - auch dank seiner Kontakte zu Putin.

    Der Ausgang der US-Wahl könnte gewaltige Auswirkungen für den Kriegsverlauf haben. In der Ukraine gibt es Befürchtungen, dass die USA als wichtigster Unterstützer des Landes im Abwehrkampf gegen Russland weitgehend ausfallen könnten, falls Trump sich bei der Wahl am 5. November gegen die Demokratin Kamala Harris durchsetzen sollte. Trump hat für den Fall eines Wahlsieges signalisiert, die Unterstützung für Kiew dramatisch zurückzufahren oder sogar ganz einzustellen.

    Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat North Carolina vor wenigen Tagen hatte sich Trump abschätzig über Selenskyj geäussert: «Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal einzugehen», beklagte er und kritisierte den Ukrainer dafür, keine Abmachung mit Moskau zu treffen, um den Krieg zu beenden. «Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben», sagte Trump. Er behauptete auch, ein Wiederaufbau der Ukraine sei aussichtslos.

    Bei dem Treffen in New York lobte Trump Selenskyj nun und bezeichnete die Beziehung zu ihm als «grossartig». Selenskyj war für die UN-Generalversammlung nach New York gereist und hatte von dort aus auch einen Abstecher nach Washington gemacht.

  • 19.44 Uhr

    Erneut schwere Kämpfe in der Ostukraine

    Ukrainische und russische Truppen haben sich weiter schwere Kämpfe rund um den Donbass in der Ostukraine geliefert. Im Mittelpunkt der Gefechte lag einmal mehr das Gebiet um Pokrowsk, gegen das russische Einheiten schon seit Monaten anstürmen.

    Insgesamt seien im Tagesverlauf 19 russische Vorstösse gegen die ukrainischen Verteidigungslinien abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem allabendlichen Lagebericht mit. «Die ukrainischen Verteidiger halten dem Ansturm stand», hiess es dazu.

    Auch in der Region um Kurachowe tobten schwere Kämpfe. Nach ukrainischer Darstellung wurden im Tagesverlauf rund 17 russische Attacken abgeschlagen. Die Angaben zu allen Kampfhandlungen konnten nicht unabhängig überprüft werden.

  • 17.45 Uhr

    Schweiz unterstützt Ukraine-Initiative von China und Brasilien

    Die Schweiz unterstützt die Friedensinitiative von China und Brasilien zur Ukraine. Dies, obwohl ein Verweis auf die Uno-Charta fehlt und die territoriale Integrität der Ukraine nicht ausdrücklich erwähnt wird. Die Schweiz wurde zu einem Treffen eingeladen, das die beiden Länder am Freitag am Rande der Uno-Generalversammlung in New York abhielten.

    Die Schweiz unterstütze die Initiative von China und Brasilien, weil sie zu einem Waffenstillstand und einer politischen Lösung des Konflikts aufrufe, sagte Nicolas Bideau, Sprecher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), am Freitag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Er ging damit auf einen Artikel der Zeitung «Le Temps» ein.

    Die Initiative sei wichtig, da sie eine Alternative zu den kriegerischen Reden biete, die diese Woche in der Uno von ukrainischer als auch russischer Seite gekommen seien, so Bideau. Bei der Veröffentlichung der Initiative habe die Schweiz auf die Bedeutung eines Verweises auf die Uno-Charta hingewiesen, der fehlte.

    Gemäss Bideau wurde die Bedeutung der Uno-Charta im Rahmen der Initiative diese Woche vom chinesischen Aussenminister im Uno-Sicherheitsrat in Erinnerung gerufen. Für das EDA bewegt sich die Initiative im Rahmen der Uno-Charta.

    Die Schweiz war das einzige westliche Land, das eingeladen wurde, wie Bideau bestätigte. Laut «Le Temps» unterstützen die USA und die Europäer diese Initiative nicht, da das Fehlen einer Erwähnung der Uno-Charta als Bestätigung der Strategie Moskaus angesehen wird.

  • 16.40 Uhr

    Selenskyj und Trump treffen sich im Trump Tower

    Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat sich bei seiner USA-Reise mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump getroffen. Beide kamen in Trumps Hochhaus Trump Tower in New York zusammen, wie US-Medien übereinstimmend berichteten. «Es ist eine Ehre, den Präsidenten bei uns zu haben», sagte Trump demnach. «Wir haben die gemeinsame Ansicht, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden muss», sagte Selenskyj.

  • 15.49 Uhr

    Moskau meldet Eroberung weiterer Orte im Donbass

    Das russische Militär rückt an der Front in der Ostukraine vor und hat nach eigenen Angaben zwei weitere Ortschaften im Industriegebiet Donbass erobert. Im Verlauf dieser Woche seien das Dorf Maryniwka sowie die Kleinstadt Ukrajinsk besetzt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Eine Bestätigung durch die Armeeführung in Kiew gab es nicht. Der ukrainische Generalstabsbericht für Freitagmorgen bezeichnete Maryniwka noch als umkämpft. Eindeutiger ist die Lage bei Ukrajinsk, das von ukrainischen Militärbeobachtern seit Tagen als russisch kontrolliert gekennzeichnet ist.

  • 11.34 Uhr

    Russische Starlink-Drohne abgeschossen

    Die urkainichen Streitkräfte haben eine russische Drohne abgeschossen, die mit einem Starlink-Terminal versehen war. Damit könnten die Drohnen über eine Entfernung von bis zu 2000 Kilometer relativ störungsfrei gelenkt werden, warnen ukrainische Experten.

    Dank Starlink könnten die Drohnen jederzeit ihre gesammelten Daten übertragen und somit besser zur Aufklärung eingesetzt werden. Starlink könne zwar nicht in Russland gekauft, aber über Drittländer beschafft werden, heisst es weiter.

  • 11.07 Uhr

    Russische Drohne schiesst wahllos auf Zivilisten

    Ein pro-ukrainischer Telegram-Kanal hat ein Video veröffentlicht, das eine russische FPV-Drohne über dem ukrainischen Nikopol zeigt. Das Signal zwischen Drohne und Pilot sei angefangen worden, heisst es weiter.

    Zu sehen ist, wie die Drohne über Nikopol fliegt und in einem Wohnviertel ungelenkte Raketen offenbar wahllos abfeuert. Die Raketen sind anscheinend mit Brandsätzen versehen, die  mit einer angeblichen Brandtemperatur von 2000 Grad in den Häusern massiven Schaden anrichten.

    Markiert: Nikopol liegt auf der rechten, westlichen Seite des Flusses Dnipro.
    Markiert: Nikopol liegt auf der rechten, westlichen Seite des Flusses Dnipro.
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  • 10.36 Uhr

    Kiew führt Präzisionswaffe mit Schweizer Wurzeln vor

    Die ukrainischen Streitkräfte haben mitunter Mühe, sich der russischen Angriffe aus der Luft zu erwehren. Während der deutsche Flakpanzer Gepard dank seines Radars noch relativ präzise ist, schaffen es  Maschinengewehre mitunter nur knapp, generische Drohnen abzuschiessen.

    Doch nun hat ein Kiew ein Video veröffentlicht, dass die modernste Flugabwehr-Waffe zeigt: das System Skynex vom deutschen Rüstungsriesen Rheinmetall, das Schweizer Wurzeln hat. Berlin hat der Ukraine zwei Skynex-Systeme geliefert, die nun an unbekanntem Ort im Einsatz sind.

    «Das Skynex-System wird gegen verschiedene Luftziele eingesetzt», sagt ein Soldat in dem Clip der Luftwaffe. «Alle operieren reibungslos.» Das Video zeigt, wie die Kanone anscheinend mühelos anfliegende Gefahren abwehrt.

    Das System sei für Kiew wegen der Kosten so wichtig, erklärt der «Kyiv Independent». Abfangraketen wie IRIS-T oder NASAM kosten demnach 450'000 Dollar beziehungsweise 600'000 bis eine Million Dollar. Russische Drohnen aus Eigenproduktion würden dagegen nur 10'000 bis 50'000 Dollar kosten. Skynewx holt diese für deutlich weniger geld vom Himmel.

  • 9.45 Uhr

    19-Jähriger bekommt 15 Jahre wegen erfolgloser Spende

    Ein Militärgericht in Bijsk in Südsibirien hat am 20. September einen 19-Jährigen zu einer harten Strafe verurteilt, weil er erfolglos versucht hat, der Legion Freiheit Russlands Geld zu spenden. Die Exil-Russen kämpfen an der Seite der Ukraine gegen Wladimir Putin.

    Wie «Mediazona» berichtet, wurde Danila Jakowlew Hochverrat und Finanzierung des Terrorismus zur Last gelegt. Der junge Mann hatte demnach am 30. August und am 2. September 2023 versucht, Geld zu überweisen. Es geht offenbar um einen Betrag von 5000 Rubel, also 45 Franken.

    Dass er nun 914 Franken Strafe zahlen muss, ist das geringste Problem von Danila Jakowlew: Er muss zwei Jahre ins Gefängnis und anschliessend 13 Jahre in einer Hochsicherheitsstrafkolonie absitzen.

  • 9 Uhr

    Tote nach russischem Angriff auf Donauhafen Ismajil

    Durch einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hafenstadt Ismajil an der Donau sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet worden. Mindestens elf Menschen seien verletzt worden, teilte der Militärgouverneur des südukrainischen Gebietes Odessa, Oleh Kiper, auf Telegram mit.

    Der nächtliche Angriff habe mehrere Wohnhäuser, sonstige Gebäude und Autos beschädigt. Der Flusshafen Ismajil ist für die ukrainischen Getreideexporte wichtig. Auf der anderen Flussseite nur wenige Hundert Meter entfernt liegt das Nato- und EU-Mitglied Rumänien.

    Markiert: Lage von Ismajil.
    Markiert: Lage von Ismajil.
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    Aus der Grossstadt Dnipro meldete die Verwaltung einen russischen Raketenangriff, der eine Industrieanlage getroffen habe. Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

  • 5.01 Uhr

    Trump: Treffe mich mit Selenskyj

    Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will sich am heutigen Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in New York treffen. Das kündigte Trump an. Selenskyj hatte bereits vor ein paar Tagen ein solches Gespräch mit dem früheren US-Präsidenten in Aussicht gestellt. Trump liess sich jedoch länger bitten. «Selenskyj hat darum gebeten, mich zu treffen», sagte Trump bei einer Pressekonferenz. Die Zusammenkunft sei für Freitagmorgen (Ortszeit/gegen 15.45 Uhr MESZ) im Trump Tower geplant.

    Der Republikaner steht weiteren US-Hilfen für die Ukraine kritisch gegenüber und hatte Selenskyj zuletzt öffentlich dafür kritisiert, dass er keinen Deal mit Russland eingehen wolle. Bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat North Carolina am Mittwoch äusserte er sich abschätzig über Selenskyj.

    Treffen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump (r.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der Uno-Generalversammlung am 25. September 2024 in New York. 
    Treffen des damaligen US-Präsidenten Donald Trump (r.) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Rande der Uno-Generalversammlung am 25. September 2024 in New York. 
    Bild: imago images/ZUMA Press/Shealah Craighead/White House

    Selenskyj ist derzeit für die Generalversammlung der Vereinten Nationen in den USA. In Washington traf er zunächst den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden, der dem Ukrainer wenige Monate vor seinem Abschied aus dem Weissen Haus weitere Milliardenhilfen für sein Land mit auf den Weg gab.

  • Freitag, 27. September 2024, 3.05 Uhr

    Slowenien: Sollten Präzisionswaffen für Kiew nicht ausschliessen

    Sloweniens Regierung warnt angesichts auch deutscher Skepsis beim Einsatz weitreichender westlicher Waffen auf russischem Gebiet vor voreiligen Festlegungen. «Vorab zu sagen, dass es einige Themen gibt, die vom Tisch sind, ist normalerweise nicht die beste Taktik», sagte Ministerpräsident Robert Golob der Deutschen Presse-Agentur am Rande der UN-Generaldebatte in New York.

    «Es ist ein schwieriges Thema, aber ich denke, in diesem Stadium sollten alle Optionen diskutiert und dann diejenige ausgewählt werden, die für die aktuelle Situation am besten geeignet ist», antwortete Golob auf eine Frage zum Einsatz reichweitenstarker Marschflugkörper, die westliche Länder der Ukraine bereitgestellt haben beziehungsweise bereitstellen könnten. Bei dem Thema bremsen bislang vor allem Deutschland und die USA.

    Zugleich betonte Golob, er «respektiere voll und ganz, dass jedes Land, das über solche Waffen verfügt, die Entscheidung selbst treffen wird - und wir werden versuchen, das zu respektieren». Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte zuletzt die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen.

    Die ukrainische Staatsführung bittet die Verbündeten immer wieder um weitreichende Waffen, um russische Logistik und Militärflugplätze auch weit hinter der Frontlinie auf russischem Territorium angreifen zu können. Die weitreichendste von Deutschland gelieferte Waffe ist der Raketenwerfer Mars II, der Ziele in 84 Kilometern Entfernung treffen kann.

    Eine Lieferung besonders durchschlagskräftiger Marschflugkörper vom Typ Taurus, die mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern selbst Moskau treffen könnten, lehnt Scholz mit Verweis auf «eine grosse Eskalationsgefahr» beharrlich ab. Russland hatte die Nato zuletzt vor dem Einsatz solcher Präzisionswaffen gewarnt und in diesem Zusammenhang mit seinem Atomwaffenarsenal gedroht.

  • 23.12 Uhr

    Harris verspricht Selenskyj Unterstützung und warnt indirekt vor Trump

    US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Unterstützung versprochen und indirekt vor einem Wahlsieg ihres Kontrahenten Donald Trump gewarnt. «Meine Unterstützung für die Menschen in der Ukraine ist unerschütterlich. (...) Ich werde weiterhin an der Seite der Ukraine stehen und mich dafür einsetzen, dass die Ukraine diesen Krieg gewinnt und in Sicherheit und Wohlstand lebt», sagte Vizepräsidentin Harris bei einem Besuch Selenskyjs in Washington mit Blick auf den russischen Angriffskrieg.

    Harris mahnte, dass über ein Ende des Kriegs nicht ohne die Ukraine entschieden werden dürfe. In den USA aber gebe es «einige», die das wollten. Deren Plan sei es, die Ukraine zu zwingen, grosse Teile ihres Territoriums aufzugeben, Neutralität zu akzeptieren und auf die Sicherheitszusagen anderer Länder zu verzichten. «Diese Vorschläge sind die gleichen wie die von (Russlands Präsident Wladimir) Putin, und wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass es sich nicht um Vorschläge für den Frieden handelt. Es sind vielmehr Vorschläge für eine Kapitulation, die gefährlich und inakzeptabel ist», sagte Harris.

  • 23.11 Uhr

    Zurich Film Festival zeigt «Russians at War» nun doch nicht

    Das Zurich Film Festival (ZFF) zeigt den umstrittenen Dokumentarfilm «Russians at War» der russisch-kanadischen Filmemacherin Anastasia Trofimova nun doch nicht. Das teilte das ZFF am Donnerstagabend mit. Die Sicherheit des Publikums gehe vor. Von ukrainischer Seite war zuvor der Vorwurf russischer Propaganda laut geworden.

    Trofimovas Film bleibe dennoch im Dokumentarfilm-Wettbewerb, hiess es in der Mitteilung des Zurich Film Festivals auf der Online-Plattform X weiter.

    Noch am Donnerstag vergangener Woche hatte ZFF-Direktor Christian Jungen daran festgehalten, den Film zu zeigen, obwohl der Vorwurf im Raum steht, dass darin russische Kriegsverbrechen in der Ukraine verharmlost werden. Immerhin war es der russische Präsident Wladimir Putin, der die Ukraine im Februar 2022 militärisch überfallen liess und seither etliche Kriegsverbrechen seiner Armee zu verantworten hat.

    Gleichentags warnte ein Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums in einer Mitteilung auf X, die Vorführung des Films würde den Ruf des Festivals ruinieren. Es handle sich nicht um einen Dokumentarfilm, sondern um einen Propagandafilm, der Kriegsverbrechen verharmlose.

    Der Film, für den Trofimova eine russische Militäreinheit im Krieg gegen die Ukraine mehrere Monate lang begleitete, löste vor allem bei Ukrainer*innen heftige Reaktionen aus. Vorführungen am Toronto Film Festival mussten wegen Drohungen abgesagt werden.

    Trofimova, die früher als Journalistin für den Kreml-nahen Medienkonzern «Russia Today» arbeitete und damit vom Wohlwollen Putins abhängig war, hatte die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Sie habe unabhängig gearbeitet und für den Film keine Genehmigung des russischen Verteidigungsministeriums eingeholt.

    In Zürich sollte die Entstehungsgeschichte des Films thematisiert werden, und nach Möglichkeit sollte es gemäss ZFF-Direktor Jungen auch eine Podiumsdiskussion geben. Dazu sollte die ukrainische Botschafterin in der Schweiz eingeladen werden. Auch Trofimowa sollte nach Zürich kommen. Dies ist nun alles abgesagt.

  • 21.16 Uhr

    Biden bei Treffen mit Selenskyj: Russland wird nicht die Oberhand gewinnen

    Zum Auftakt ihres Treffens in Washington hat US-Präsident Joe Biden dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. «Russland wird nicht die Oberhand gewinnen, die Ukraine wird dies tun», sagte Biden am Donnerstag beim Empfang seines ukrainischen Kollegen im Oval Office im Weissen Haus: «Und wir werden Ihnen weiterhin bei jedem Schritt zur Seite stehen.»

  • 20.26 Uhr

    Selenskyj trifft führende Kongressmitglieder in Washington

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat während seines Besuchs in Washington am Donnerstag Unterstützung aus den Reihen der Demokraten und der Republikaner erhalten. Selenskyj traf den demokratischen Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, und Minderheitsführer Mitch McConnell.

    Senator Lindsay Graham, ein Republikaner aus South Carolina, sagte, Selenskyj habe darum gebeten, Waffen mit grösserer Reichweite, wie die von Grossbritannien gelieferten «Storm Shadow»-Raketen oder die von den USA hergestellten ATACMS einsetzen zu dürfen, um den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch zu bringen und die Verhandlungsposition der Ukraine zu verbessern. «Wenn wir diese grundsätzliche Entscheidung in dieser Woche nicht treffen, ist das Ergebnis für die Ukraine schrecklich», sagte Graham.

    Regierungsvertreter reagierten mit Skepsis auf die Bitte Selenskyjs, weil sie der Meinung sind, dass die Waffen nur einen begrenzten Nutzen haben, aber das Risiko einer Eskalation des Konflikts erhöhen könnten. Senator Richard Blumenthal, ein Demokrat aus Connecticut, sagte, die Senatoren hätten Selenskyj Ratschläge gegeben, wie er US-Präsident Joe Biden zu einer Lockerung der Beschränkungen bewegen könne.

  • 19.29 Uhr

    Orban-Berater: Verteidigung der Ukraine gegen Russland ist «unverantwortlich»

    Ein hochrangiger Berater von Ungarns Regierungschef Viktor Orban hat mit einer Äusserung zur ukrainischen Reaktion auf den russischen Angriffskrieg für Kritik gesorgt. Der politische Direktor des Ministerpräsidenten, Balasz Orban, habe mit seiner Äusserung, Ungarn habe aus der blutigen Niederschlagung des Volksaufstand von 1956 «Vorsicht» gelernt, tausende ungarische Freiheitskämpfer beleidigt, schrieb Oppositionsführer Peter Magyar am Donnerstag im Online-Dienst Facebook.

    Die Kritik bezog sich auf eine Äusserung des Regierungsberaters Orban, der nicht mit dem ungarischen Ministerpräsidenten verwandt ist, vom Mittwoch. Mit Blick auf den ungarischen Volksaufstand gegen die Sowjetunion im Jahr 1956 sagte Orban in einem von der regierungsfreundlichen Zeitung «Mandiner» veröffentlichten Video, Ungarn würde «vermutlich nicht» in einen Krieg eintreten, wie es der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenksyj vor zweieinhalb Jahren getan habe, da dies «unverantwortlich» sei. «Es ist offensichtlich, dass er sein Land in einen Verteidigungskrieg geführt hat, viele Menschen starben, Gebiete wurden verloren», führte Orban aus.

    Kiews Vorgehen sei das Recht und die souveräne Entscheidung der Ukraine, sagte der Berater des Regierungschefs. «Sie können das tun. Aber wenn man uns gefragt hätte, hätte wir nicht dazu geraten. '56 haben wir gelernt, dass wir sehr vorsichtig mit ungarischen Leben sein müssen.»

    Magyar wies in seiner Reaktion darauf hin, dass hunderte der bei dem Volksaufstand getöteten Ungarn im Gegensatz zu Orban bereit gewesen sein, «ihr Leben für die Freiheit und die Unabhängigkeit ihres Landes zu geben».

    Kritik kam auch vom konservativen Kommentator Andras Stumpf. Orban habe die ungarischen Freiheitskämpfer damit beiläufig als «Idioten» hingestellt, sagte Stumpf. Ausgerechnet der Vertreter einer Regierung, die sich ständig mit der Europäischen Union anlege, sage jetzt, «wenn du angegriffen wirst, verteidige dich nicht, ergib dich, und alles ist gut».

  • 18.05 Uhr

    Russische Armee meldet Eroberung von Kleinstadt Ukrainsk bei Donezk

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die Kleinstadt Ukrainsk in der Nähe der Stadt Donezk erobert. Das Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag im Onlinedienst Telegram mit, die etwa 30 Kilometer westlich von Donezk liegende Stadt sei «befreit» worden. Die russische Armee hat in den vergangenen Wochen mehrere kleinere Ortschaften in der Region erobert. Die Einnahme von Ukrainsk ist allerdings ein bedeutenderer Vorstoss.

    Die Kleinstadt hatte vor Beginn der russischen Offensive gut 10’000 Einwohnerinnen und Einwohner. Mit der Einnahme bewegt sich die russische Armee auf die Städte Selydowe und Kurachowe zu. Zudem strebt Moskau die Eroberung der nahegelegenen Bergbaustadt Pokrowsk an, die für die logistische Versorgung der ukrainischen Armee von grosser Bedeutung ist.

  • 12.47 Uhr

    USA geben der Ukraine milliardenschwere Militärhilfen

    Die USA gewähren der von Russland angegriffenen Ukraine ein weiteres grosses Hilfspaket im Wert von umgerechnet mehr als sieben Milliarden Euro. Das teilte das Weisse Haus vor einem Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj in Washington mit. Zu dem Paket gehören ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem, Gleitbomben mit hoher Reichweite sowie Drohnen.

    Selenskyj dankte umgehend für die Hilfe. «Wir werden diese Unterstützung auf möglichst effiziente und transparente Weise nutzen», versprach der Staatschef bei Telegram und erwähnte die Unterstützung sowohl von Republikanern als auch von Demokraten. Er würdigte auch ein Ausbildungsprogramm für ukrainische Piloten an F-16-Kampfjets. Wichtig seien auch neu eingeführte Sanktionen, die Russlands Fähigkeit beeinträchtigen, den Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren.

    Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Selenskyj wirbt bei einem USA-Besuch für die weitere Unterstützung seines Landes und will Biden noch heute einen «Siegesplan» präsentieren. Kiew drängt in dem Zusammenhang seit Wochen auf die Freigabe von weitreichenden Waffen für den Einsatz gegen Ziele tief in russischem Staatsgebiet. Moskau hat für diesen Fall neue Atomdrohungen ausgesprochen.

  • 12.57 Uhr

    US-Präsident Joe Biden lädt ein: internationales Ukraine-Treffen in Deutschland

    US-Präsident Joe Biden zu einem hochrangigen Ukraine-Treffen im Oktober in Deutschland ein. Dabei sollen die Bemühungen von mehr als 50 Ländern koordiniert werden, die die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression unterstützten, teilte das Weisse Haus mit.

  • 11.24 Uhr

    Ukraine wirft Russland «atomare Erpressung» vor

    Nach der Ankündigung einer erweiterten Nukleardoktrin durch Kremlchef Wladimir Putin hat die von Russland angegriffene Ukraine der Führung in Moskau «atomare Erpressung» vorgeworfen.

    «Ausser atomarer Erpressung hat Russland nichts mehr, keine anderen Instrumente schüchtern die Welt ein», schrieb der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, auf Telegram. Die versuchte Angstmache werde aber nicht funktionieren.

    Zuvor hatte Putin neue mögliche Szenarien eines russischen Atomwaffeneinsatzes umrissen, der nun als Gegenschlag auch bei massiven Angriffen mit konventionellen Waffen erfolgen kann, sollte dadurch Russlands Existenz bedroht sein.

    Kiew wirbt in Washington für die Freigabe von weitreichenden Raketen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet. Zudem hält die ukrainische Armee seit einem Vorstoss Anfang August russisches Territorium im Grenzgebiet Kursk besetzt.

  • 11 Uhr

    In der Nacht: Russische Kampfdrohnen über Kiew abgeschossen

    Über der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind in der Nacht nach offiziellen Angaben etwa zehn russische Kampfdrohnen abgeschossen worden. Die herabstürzenden Trümmer hätten Autos beschädigt und Brände ausgelöst, die aber gelöscht worden seien, teilte der ukrainische Zivilschutz mit.

    Der Luftalarm in Kiew dauerte fünfeinhalb Stunden. In den Gebieten Mykolajiw und Iwano-Frankiwsk wurden Energieanlagen getroffen, es kam teilweise zu Stromausfällen. Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, von 78 georteten russischen Drohnen seien 66 abgeschossen worden. Auch vier Lenkraketen seien abgefangen worden.

    Am Morgen feuerte die russische Luftwaffe nach ukrainischen Angaben zudem vier Hyperschallraketen des Typs «Kinschal» (Dolch) ab. Ziel sei die Stadt Starokostjantyniw im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gewesen. Dort liegt ein Militärflughafen, auf dem Berichten zufolge vom Westen gelieferte F-16-Kampfjets stationiert sein sollen.

  • 5.35 Uhr

    Kiew: Putins Verschärfung der Nukleardoktrin «Erpressung»

    Das Büro des ukrainischen Präsidenten bezeichnet die Aussagen von Kremlchef Wladimir Putin zur Ausweitung der russischen Nuklear-Doktrin als Erpressung. «Ausser der nuklearen Erpressung verfügt die Russische Föderation über kein anderes Mittel globaler Einschüchterung. Diese Werkzeuge werden nicht funktionieren», schreibt Andrij Jermak, Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros auf Telegram. Der Kremlchef erklärte zuvor, Russlands nukleare Abschreckungsdoktrin sei nun verschärft worden.

  • 5.08 Uhr

    Selenskyj will Biden Details zu Friedensplan vorstellen

    Der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj will US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch in Washington Einzelheiten zu seinem Friedensplan für die Ukraine darlegen. Am Donnerstag (19.45 Uhr MESZ) wird Selenskyj von Biden und dessen Stellvertreterin Kamala Harris im Weissen Haus empfangen. Bei dem Plan geht es darum, wie aus Sicht Selenskyjs ein Sieg der Ukraine im Krieg gegen den Angreifer Russland und ein gerechter Frieden erreicht werden können.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) und US-Präsident Joe Biden und andere Weltführer*innen stellen sich bei der Uno-Vollversammlung in New York zu einem Foto auf. (25. September 2024)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (l.) und US-Präsident Joe Biden und andere Weltführer*innen stellen sich bei der Uno-Vollversammlung in New York zu einem Foto auf. (25. September 2024)
    Bild: Keystone/Leon Neal/Pool Photo via AP

    Schon bei einer Begegnung am Rande der UN-Generalversammlung in New York hätten Selenskyj und Biden über den Plan gesprochen, teilte das Weisse Haus mit. In Washington wolle man diesen weiter erörtern. Biden habe Selenskyj auch gesagt, dass er eine Aufstockung der US-Militärhilfe für die Ukraine veranlasst habe, die er am Donnerstag bekanntgegeben wolle und die der Ukraine zum Sieg verhelfen werde. Weitere Details nannte das Weisse Haus nicht. Es blieb offen, um welche Art von Hilfe es sich handelt.

  • 3.10 Uhr

    Explosionen nach Luftangriffen auf Kiew

    Ukrainische Luftabwehreinheiten haben nach Augenzeugenberichten in der Umgebung von Kiew mindestens fünf Drohnen abgeschossen. In der Hauptstadt seien Explosionen zu hören, berichten Reuters-Augenzeugen. In Kiew und weiten Teilen der Zentralukraine gilt weiterhin Luftalarm.

  • 2.41 Uhr

    Neue US-Militärhilfe für Kiew umfasst auch Streumunition

    Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung, unter anderem umstrittene Streumunition. Das neue Paket habe einen Umfang von rund 375 Millionen Dollar, teilte das US-Aussenministerium mit. Es enthalte auch Munition für Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars, Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter sowie gepanzerte Fahrzeuge und Patrouillenboote. Die Ausrüstung stammt demnach aus Beständen des US-Militärs.

    Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die in der Luft über dem Ziel bersten und viele kleine Sprengkörper verteilen. Diese Waffengattung ist vor allem deshalb umstritten, weil ein erheblicher Teil davon nicht detoniert, sondern als Blindgänger liegen bleibt und so die Zivilbevölkerung gefährdet. Mehr als 100 Staaten haben ihren Einsatz geächtet, auch Deutschland. Die ukrainische Führung argumentiert, dass sie diese Waffen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg und zur Befreiung besetzter Gebiete benötigt.

    Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 haben die USA nach Pentagon-Angaben militärische Hilfe in Höhe von rund 56 Milliarden Dollar für Kiew bereitgestellt. Im Juli vergangenen Jahres machten die USA erstmals eine Lieferung von Streumunition an die Ukraine publik. Ihren Einsatz bezeichnete Russland als eine weitere Eskalation im Krieg.

  • 2.05 Uhr

    Treffen Trumps mit Selenskyj fällt wohl aus

    Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump plant Insidern zufolge kein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj während seines Besuchs in den USA. Eine Zusammenkunft der beiden Männer sei zum jetzigen Zeitpunkt äusserst unwahrscheinlich, sagen mit der Angelegenheit vertraute Personen. Trump selbst hatte vergangene Woche angedeutet, dass er sich wohl mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt treffen wolle. Vor seiner Reise sagte Selenskyj, er wolle Trump, den demokratischen Präsidenten Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris treffen, um seinen «Siegesplan» zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorzustellen.

  • Donnerstag, 26. September 2024, 1.55 Uhr

    Briten wollen Rüstungskooperation mit europäischen Partnern ausbauen

    Die britische Regierung hat Deutschland und die anderen europäischen Partner aufgerufen, die Zusammenarbeit im Rüstungsbereich angesichts der Bedrohung durch Russland stärker als bisher auszubauen. Europa müsse sich vor dem Hintergrund des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine grosse Sorgen machen, sagte Aussenminister David Lammy der Deutschen Presse-Agentur am Rande der UN-Generaldebatte in New York. «Das bedeutet, dass wir mehr in Bezug auf die militärische Industriekapazität Europas tun müssen.»

    «Wenn es um die Verteidigung Europas geht, ist die Partnerschaft zwischen Grossbritannien und Deutschland von zentraler Bedeutung - natürlich Seite an Seite mit Frankreich und den baltischen Staaten», sagte der Aussenminister. Sorgen müsse sich Europa zudem wegen des russischen Cyberkriegs machen. «Desinformation untergräbt unsere Demokratien», warnte Lammy. «Auch an dieser Front gibt es noch mehr zu tun.»

    Die neue Labour-Regierung in Grossbritannien will ihre Beziehungen zu Deutschland und der EU auf eine neue Grundlage stellen. Dazu soll Anfang nächsten Jahres ein umfassendes Abkommen zu allen Bereichen der Zusammenarbeit zwischen Berlin und London unterzeichnet werden – so hatten es der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Premierminister Keir Starmer zuletzt verabredet. Regierungschef Starmer und sein Aussenminister Lammy sind seit Anfang Juli im Amt.

    «Lassen Sie mich nur sagen, dass wir die Parlamentswahlen am 5. Juli gewonnen haben. Ich war am 6. Juli in Deutschland, dem ersten Land, das ich besucht habe, und das ist ein Hinweis darauf, wie wichtig uns unsere Beziehung zu Deutschland ist», sagte Lammy weiter. «Wir freuen uns sehr, an diesem Freundschaftsvertrag zu arbeiten, an mehr zwischenmenschlichen Verbindungen und kulturellen Bindungen.»

    Der Vertrag soll zudem ein weites Spektrum an weiteren Themen abdecken. Sowohl bei sicherheitspolitischen Fragen als auch bei der Strafverfolgung irregulärer Migration wollen sich beide Länder abstimmen. Ausserdem soll es in dem Abkommen um die wirtschaftliche Zusammenarbeit gehen.

  • 23.25 Uhr

    USA und Partner bekräftigen Hilfe für Ukraine-Wiederaufbau

    US-Präsident Joe Biden hat gemeinsam mit internationalen Partnern bekräftigt, der Ukraine beim Wiederaufbau zur Seite zu stehen. «Wir sind entschlossen, der Ukraine die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die sie braucht, um stärker zu werden als zuvor», sagte er am Rande der Uno-Vollversammlung in New York. Es sei kein Geheimnis, dass die russischen Angriffe erheblichen Schaden verursacht hätten. Doch die Ukraine sei wirtschaftlich widerstandsfähig. Russland war im Februar 2022 in das Nachbarland einmarschiert.

    Bei der Veranstaltung, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen teilnahmen, stellte Biden eine Erklärung von mehr als 30 Ländern und der EU zur Unterstützung des Wiederaufbaus vor. Ziel sei es, Russland für die Schäden zur Rechenschaft zu ziehen und die Ukraine langfristig wiederaufzubauen. «Heute machen wir deutlich, dass wir an der Seite der Ukraine stehen – jetzt und in Zukunft», betonte Biden.

    Im Juni hatten die G7-Staaten beschlossen, Zinserträge aus eingefrorenem russischem Vermögen zur Finanzierung eines 50-Milliarden-Dollar-Kredits für die Ukraine zu nutzen. Biden erklärte dazu in New York, die Vermögenswerte blieben «so lange blockiert, bis Russland seine Aggression beendet und für den Schaden aufkommt, den es verursacht hat».

  • 22.54 Uhr

    Trump tadelt Selenskyj: «Er weigert sich, Deal einzugehen»

    Donald Trump wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, dass dieser keine Abmachung mit Moskau treffe, um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu beenden. «Wir geben weiterhin Milliarden von Dollar an einen Mann, der sich weigert, einen Deal einzugehen», sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung in North Carolina. Es gebe «so viele Tote», so der Ex-Präsident. «Jeder Deal, selbst der schlechteste Deal, wäre besser gewesen als das, was wir jetzt haben.»

    «Wir haben ein Land, das ausgelöscht wurde und nicht wiederaufgebaut werden kann. Es wird Hunderte von Jahren dauern, es wieder aufzubauen», sagte Trump weiter über die Ukraine. Es gebe nicht genug Geld, um die Ukraine wieder aufzubauen, selbst wenn die gesamte Welt sich zusammentue. Wenn seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris die Präsidentenwahl am 5. November gewinne, würde ihre Regierung «amerikanische Kinder» in die Ukraine schicken, warnte der 78-Jährige. «Wir werden unsere Soldaten nicht auf der anderen Seite des Ozeans sterben lassen.»

  • 19.44 Uhr

    Russland erweitert Doktrin zum Einsatz seiner Atomwaffen

    Die Atommacht Russland passt ihre Doktrin zum Einsatz von Nuklearwaffen nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin der gespannten internationalen Lage an. Russlands Liste militärischer Bedrohungen, gegen die Atomwaffen zur Abschreckung genutzt werden können, sei erweitert worden, sagte Putin bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats im Kreml in Moskau.

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Krieg gegen die Ukraine immer wieder auf das Abschreckungspotenzial seiner Atomwaffen hingewiesen und passt nun die entsprechende Dokumente an.
    Der russische Präsident Wladimir Putin hat im Krieg gegen die Ukraine immer wieder auf das Abschreckungspotenzial seiner Atomwaffen hingewiesen und passt nun die entsprechende Dokumente an.
    Bild: AP

    Mit der neuen Doktrin erhöht sich vor allem für westliche Atommächte wie die USA und Frankreich die Gefahr, Ziel eines russischen Gegenschlags zu werden, sollten sie etwa die kernwaffenfreie Ukraine bei einer Aggression gegen Russland unterstützen.

    Wörtlich sagte Putin: «Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit noch auf etwas anderes lenken: In der aktualisierten Fassung des Dokuments wird vorgeschlagen, dass eine Aggression gegen Russland durch einen Nicht-Kernwaffenstaat, aber mit Beteiligung oder Unterstützung eines Kernwaffenstaates, als gemeinsamer Angriff auf die Russische Föderation betrachtet werden sollte.» Der Kreml veröffentlichte ein Video der Rede Putins zu Beginn des Treffens des Sicherheitsrats-Gremiums zur atomaren Abschreckung.

  • 19.02 Uhr

    «Spiegel»: Nord-Stream-Operation von Ukraines Befehlshaber autorisiert

    Die Sabotage an den Nord-Stream-Gaspipelines vor zwei Jahren soll nach «Spiegel»-Informationen vom damaligen Oberbefehlshaber der Ukraine autorisiert worden sein. Die Operation in der Ostsee sei knapp 300'000 Dollar teuer gewesen und privat finanziert worden, aber Walerij Saluschnyj zur Autorisierung vorgelegt worden, berichtete das Magazin unter Verweis auf eigene Recherchen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sei hingegen nicht vorab informiert worden, hiess es.

    Die Ukraine und die USA waren neben anderen Staaten entschiedene Gegner der Leitungen, die mit Sprengsätzen stark beschädigt wurden. Durch eine Pipeline war russisches Gas nach Deutschland geflossen, die andere war noch nicht in Betrieb.

    Saluschnyj, mittlerweile ukrainischer Botschafter in Grossbritannien, hatte bereits dem «Wall Street Journal» («WSJ») gesagt, nichts über einen solchen Einsatz zu wissen. Das «WSJ» hatte im August unter Verweis auf eigene Recherchen berichtet, Saluschnyj sei an der Aktion beteiligt gewesen. Präsident Selenskyj hat in der Vergangenheit stets eine Beteiligung seiner Regierung an den Sabotage-Aktionen bestritten.

  • 18.21 Uhr

    Biden und Harris treffen Selenskyj in Washington

    US-Präsident Joe Biden empfängt seinen ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag im Weissen Haus. Selenskyj will Biden und dessen Vize Kamala Harris bei gemeinsamen Treffen einen Plan vorstellen, wie ein Sieg der Ukraine im russischen Angriffskrieg und ein gerechter Frieden erreicht werden können.

    «Soweit wir wissen, beabsichtigt Präsident Selenskyj, uns bald weitere Einzelheiten zu diesem Plan mitzuteilen, und wir freuen uns auf diese Gespräche», sagte Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre Anfang der Woche. Biden wolle ausserdem mit Selenskyj über die «jüngsten Entwicklungen auf dem Schlachtfeld» sprechen und die Unterstützung der USA für die Ukraine bekräftigen.

  • 14.03 Uhr

    Kreml: Russland lässt sich nicht zum Frieden zwingen

    Der Kreml hat den Auftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat scharf kritisiert.

    «Die Position, die auf dem Versuch beruht, Russland zum Frieden zu zwingen, ist ein absolut fataler Fehler», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Russland sei ein Anhänger des Friedens, aber nur unter der Bedingung, dass seine Sicherheit gewährleistet sei. Zudem müssten die Ziele erreicht sein, deretwegen die Militäroperation in der Ukraine gestartet worden sei.

    Russland fordert von der Ukraine die Abtretung von Gebieten, den Verzicht auf einen Nato-Beitritt und eine sogenannte Entnazifizierung, worunter der Kreml wohl die Einsetzung einer von Moskau abhängigen Regierung versteht.

    Selenskyj hatte in seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat erklärt, dass Kremlchef Wladimir Putin nicht aus freien Stücken den von ihm befohlenen Angriffskrieg beenden werde. Er müsse dazu von der Weltgemeinschaft gezwungen werden.

  • 11.01 Uhr

    Verletzte nach ukrainischem Angriff auf Belgorod

    Bei einem Angriff auf die westrussische Stadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben fünf Menschen verletzt worden.

    Vier davon seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, auf Telegram mit. Seinen Angaben nach wurden durch den grossflächigen Angriff ein Hochhaus und 75 kleinere Wohnhäuser beschädigt. Zudem seien Dutzende Fahrzeuge, Wasser- und Gasleitungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Der ukrainische Beschuss ist nach Ansicht unabhängiger Beobachter die Antwort Kiews auf einen Luftangriff der Russen gegen die ukrainische Grossstadt Charkiw.

    Auch vier andere Ortschaften des Gebiets Belgorod sind nach Angaben Gladkows in der Nacht beschossen worden. Dabei habe es vorläufigen Angaben zufolge aber nur Sachschäden gegeben. Das russische Belgorod und das ukrainische Charkiw liegen nur etwa 70 Kilometer voneinander entfernt. Beide Städte sind schwer vom Krieg getroffen.

  • 4.43 Uhr

    Russland setzt auf Gasexport für gigantischen Rüstungsetat

    Ungeachtet westlicher Sanktionen setzt Russland bei seiner Haushaltsplanung für 2025 auf hohe Öl- und Gaserlöse. Ministerpräsident Michail Mischustin sagt bei einer Regierungssitzung in Moskau, die staatlichen Einnahmen sollten um 12 Prozent auf umgerechnet etwa 348 Milliarden Franken steigen. Der Anteil des Energiesektors an den Einnahmen werde auf knapp drei Viertel wachsen. Nach Medienberichten ist auch der künftige Haushalt auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine und eine grosse Rüstungsproduktion ausgerichtet. Geplant werde mit Ausgaben von umgerechnet knapp 121 Milliarden Franken für das Militär, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg aus Moskau. Insgesamt seien 40 Prozent aller Ausgaben für Verteidigung und Innere Sicherheit vorgesehen – mehr als die Ausgaben für Bildung, Gesundheit, Soziales und Wirtschaft zusammen.

  • 4 Uhr

    Duma erleichtert Rekrutierung von mutmasslichen Straftätern

    Das russische Parlament hat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der der Armee die Rekrutierung von mutmasslichen Straftätern für die Offensive in der Ukraine erlaubt. Nach dem von der Staatsduma verabschiedeten Entwurf können sich auch Angeklagte, die noch nicht verurteilt sind, zur Armee melden. Sollten sie ausgezeichnet oder im Kampf verletzt werden, wird die Anklage gegen sie fallengelassen. Das Gesetz muss noch vom Oberhaus gebilligt und dann von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden.

    «Der Stolz Russlands»: Mit Rekrutierungsplakaten wie diesem in St. Petersburg versucht Wladimir Putin, Männer für den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen. (24. September 2024)
    «Der Stolz Russlands»: Mit Rekrutierungsplakaten wie diesem in St. Petersburg versucht Wladimir Putin, Männer für den Krieg gegen die Ukraine zu gewinnen. (24. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Anatoly Maltsev
  • 3.02 Uhr

    Biden besucht Deutschland: Ukraine-Unterstützung Hauptthema

    Drei Monate vor dem Ende seiner Amtszeit reist US-Präsident Joe Biden am 10. Oktober für drei Tage nach Deutschland. Das Weisse Haus teilte mit, Ziel des Besuchs sei es, «die enge Verbindung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland als Verbündete und Freunde weiter zu stärken und sich über gemeinsame Prioritäten abzustimmen». Es wird erwartet, dass Biden in Berlin den deutschen Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier trifft und anschliessend den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein besucht.

    Es ist der erste bilaterale Deutschland-Besuch Bidens in seiner vierjährigen Amtszeit und der erste Besuch eines US-Präsidenten in Berlin, seit Barack Obama im November 2016 auf seiner Abschiedstournee die damalige Regierungschefin Angela Merkel (CDU) im Kanzleramt besuchte. Bidens Vorgänger Donald Trump war zwischen 2017 und 2021 gar nicht in Berlin und hatte nur am G20-Gipfel in Hamburg teilgenommen.

    Zu den Hauptthemen des Biden-Besuchs dürfte die Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland zählen. Die USA und Deutschland sind die grössten Waffenlieferanten der Ukraine. Die Amerikaner denken derzeit darüber nach, der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen gegen russisches Territorium zu erlauben. Scholz lehnt das ab. Er setzt sich aktuell für verstärkte diplomatische Bemühungen um ein Ende des Krieges ein. Nach Informationen des «Spiegel» plant die Bundesregierung, auch Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron und Grossbritanniens Premier Keir Starmer nach Deutschland einzuladen, während Biden im Land sein wird.

    Dem Weissen Haus zufolge will Biden bei seinem Besuch auch das Engagement der USA und Deutschlands für Demokratie und die Bekämpfung von Antisemitismus und Hass bekräftigen. Deutschland trage zur Sicherheit der Vereinigten Staaten und des gesamten Nato-Bündnisses bei, hiess es.

    Biden wird im Januar aus dem Amt scheiden. Der 81-Jährige hatte sich im Juli auf grossen Druck aus seiner eigenen Partei hin aus dem Wahlkampf für eine zweite Amtszeit zurückgezogen und seiner Stellvertreterin Kamala Harris das Feld überlassen. Hintergrund waren grosse parteiinterne Bedenken wegen seines Alters und mentalen Zustandes.

  • 0.55 Uhr

    Baerbock skizziert Eckpunkte für Ukraine-Friedensverhandlungen

    Die deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock skizziert Eckpunkte für mögliche Friedensverhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. «Frieden bedeutet, dass die Existenz der Ukraine als freies und unabhängiges Land garantiert ist. Es bedeutet Sicherheitsgarantien», sagte die Grünen-Politikerin in einer Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York.

    «Wenn wir von Frieden sprechen, meinen wir, dass es sich um einen gerechten und dauerhaften Frieden handeln muss», betonte Baerbock. Sie fügte hinzu: «Wenn wir über Frieden sprechen, bedeutet das für die Ukraine, dass sie sicher sein kann, dass das Ende der Kämpfe nicht eine weitere Runde von Vorbereitungen in Russland bedeutet». Dies betreffe sowohl die Ukraine, wie auch Moldau oder Polen. Frieden müsse gerecht und dauerhaft sein.

    Einerseits sei man «sehr dankbar, dass immer mehr unserer Partner in der Welt darüber nachdenken, wie dieser Krieg beendet werden kann», sagte Baerbock. «Wir brauchen das. Wir brauchen ein Ende dieses Krieges.» Zugleich betonte sie aber, dies könne nicht bedeuten, dass man tatenlos zusehe, während kein Ende des Krieges in Sicht sei und der russische Präsident Wladimir Putin nicht am Verhandlungstisch Platz genommen habe. Man dürfte nicht einfach nur zusehen, wie Russland die verbleibenden Teile der Ukraine zerstöre.

  • 0.50 Uhr

    Selenskyj: Russland muss zum Frieden gezwungen werden

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschwört seine Verbündeten in einer kämpferischen Rede vor dem UN-Sicherheitsrat, Moskau auf dem Schlachtfeld in die Knie zu zwingen. Dieser Krieg könne nicht durch Gespräche beruhigt werden, sagte Selenskyj in einer Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in New York am Rande der UN-Generaldebatte. Er fügte hinzu: «Es muss gehandelt werden.» Der russische Präsident Wladimir Putin «hat so viele internationale Gesetze und Regeln gebrochen, dass er nicht von alleine damit aufhören wird. Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig», sagte Selenskyj.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag bei seiner kämpferischen Rede vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag bei seiner kämpferischen Rede vor dem UN-Sicherheitsrat in New York.
    Bild: IMAGO/ZUMA Press Wire/Lev Radin

    Selenskyj zeigte sich dabei ausserordentlich skeptisch, mit Russland über ein Ende des andauernden Angriffskrieges auf sein Land zu verhandeln. Russland begehe ein internationales Verbrechen. "Deshalb kann dieser Krieg nicht einfach verschwinden. Aussenministerin Annalena Baerbock skizzierte in ihrer Rede wesentliche Eckpunkte für mögliche Friedensverhandlungen.

    Während der Ukrainer sprach, blätterte der russische Botschafter Wassili Nebensja demonstrativ in seinen Unterlagen und schaute auf sein Handy. In seiner Rede verspottete der russische Vertreter Selenskyj: Der ehemalige Schauspieler «spiele die Rolle des coolen Typen.» Unter ihm sei die Ukraine zu einer «Ein-Mann-Diktatur» geworden sei. Auf dem Schlachtfeld stehe die ukrainische Armee kurz vor dem völligen Zusammenbruch. Das hörte der Ukrainer schon gar nicht mehr - er hatte den Saal etwa eine Stunde vorher verlassen.

    Selenskyj dankte «allen Nationen, die wirklich auf eine Weise helfen, die das Leben unserer Menschen rettet». Er wisse, «dass manche Menschen auf der Welt mit Putin reden wollen», sagte der Präsident. «Aber was könnten sie schon von ihm hören? Dass er verärgert ist, weil wir unser Recht ausüben, unser Volk zu verteidigen? Oder dass er den Krieg und den Terror weiterführen will, nur damit niemand denkt, er hätte Unrecht?» Dies sei verrückt. Putin habe «so viele internationale Normen und Regeln gebrochen, dass er nicht von sich aus damit aufhören wird», sagte Selenskyj.

    Vor seiner USA-Reise hatte Selenskyj Erwartungen an einen seit Wochen angekündigten «Siegesplan» geweckt, dessen Details er zuerst US-Präsident Joe Biden vorstellen will. Einem Bericht der britischen «The Times» nach enthält er die Forderung nach westlichen Sicherheitsgarantien ähnlich denen einer Nato-Mitgliedschaft. Zudem sollen nicht näher genannte spezifische Waffen und weitere Finanzhilfen angefordert werden. Vor der Vollversammlung soll Selenskyj heute Vormittag (Ortszeit) sprechen.

  • Mittwoch, 25. September 2024, 0.49 Uhr

    Grossbritannien: Russland ist ein Mafiastaat

    Der britische Aussenminister David Lammy hat sich in einer Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York direkt an Putin gewandt und in die Kamera gesagt: «Ihre Invasion dient Ihrem eigenen Interesse, nur Ihrem, um Ihren Mafiastaat zu einem Mafiaimperium auszubauen, einem Imperium, das auf Korruption aufgebaut ist und das russische Volk ebenso wie die Ukraine ausraubt». Dieses Imperium Putins gründe sich auf Lügen und verbreite im In- und Ausland Desinformationen, um Unruhen zu stiften.

  • 23.32 Uhr

    Cassis ruft an der Uno zum Dialog mit Russland auf

    In einer Rede im Sicherheitsrat zum Krieg in der Ukraine hat Aussenminister Ignazio Cassis zum Dialog mit Russland aufgerufen. Die Friedenskonferenz im Juni auf dem Bürgenstock NW habe geholfen, Blockaden abzubauen und einen Anfang von Vertrauen herzustellen.

    «Diesem ersten Schritt in Richtung Frieden müssen weitere Folgen. Es ist nun wichtig, den Dialog auch mit Russland weiterzuführen», sagte Cassis. Die Schweiz wählte damit andere Töne als andere westliche Länder wie die USA oder Frankreich, die sowohl Russland als auch alle Staaten, die die russische Aggression unterstützten, aufs Schärfste verurteilten.

    Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nahm an der Sitzung teil. Er erklärte, Russland, der einzige Aggressor im Konflikt, könne von der Weltgemeinschaft nur «zum Frieden gezwungen werden».

    Cassis sagte weiter, es sei «von entscheidender Bedeutung, dass der Rat weiterhin über Wege zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine» nachdenke. Einen unverzüglichen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, wie er dies in den vergangenen zwei Jahren in New York forderte, erwähnte der Aussenminister aber nicht.

  • 22.44 Uhr

    Blinken fordert schärferes Vorgehen gegen Russland-Helfer

    US-Aussenminister Antony Blinken hat bei den Vereinten Nationen ein entschiedeneres Vorgehen gegen die Unterstützer Russlands im Ukraine-Krieg gefordert. «Der schnellste Weg nach vorn ist, diejenigen zu stoppen, die Putins Aggression ermöglichen», sagte Blinken während einer hochkarätig besetzten Sitzung des UN-Sicherheitsrats, die am Rande der UN-Generaldebatte in New York stattfand. Es müsse zudem ein gerechter Frieden gefordert werden, der die Grundsätze der Charta der Vereinten Nationen aufrechterhalte.

    Konkret hob Blinken die Unterstützung Russlands durch Nordkorea und den Iran hervor. «Je mehr Russland auf ihre Unterstützung angewiesen ist, desto mehr erhalten der Iran und Nordkorea im Gegenzug», sagte er. «Und je mehr (Russlands Präsident Wladimir) Putin Pjöngjang und Teheran unterstützt, desto mehr verschärft er die Bedrohungen für Frieden und Sicherheit – nicht nur in Europa, sondern auch im Indopazifik, im Nahen Osten und weltweit.» Blinken nannte auch China, das Russland dabei helfe, die Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten.

    Blinken erinnerte den Sicherheitsrat an seine zentrale Aufgabe: «Sich um eine friedliche Lösung von Konflikten bemühen.» Die UN-Charta sei in dieser Hinsicht «glasklar». «Wir müssen einen Frieden anstreben, der die Grundprinzipien der Vereinten Nationen aufrechterhält und nicht untergräbt», so Blinken.

  • 22.25 Uhr

    Selenskyj: Ukraine wird gegen Russland siegen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor dem UN-Sicherheitsrat den Sieg seines Landes im Abwehrkampf gegen Russland beschworen. «Eines Tages wird man in diesem Saal sicherlich sagen, dass Russlands Krieg gegen die Ukraine zu Ende ist. Nicht eingefroren, nicht erzwungen, nicht vergessen, sondern wirklich zu Ende gegangen», sagte Selenskyj bei der hochkarätig besetzten Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums, das sich am Rande der UN-Generaldebatte in New York traf.

    «Und das wird nicht passieren, weil jemand des Krieges überdrüssig geworden ist, nicht weil jemand etwas mit Putin eingetauscht hat. Russlands Krieg gegen die Ukraine wird enden, weil die UN-Charta funktioniert. Sie muss funktionieren. Unser ukrainisches Recht auf Selbstverteidigung muss sich durchsetzen», so Selenskyj weiter.

  • 22.16

    China ruft im Sicherheitsrat zu Mässigung im Ukrainekrieg auf

    Der chinesische Aussenminister Wang Yi hat vor dem UN-Sicherheitsrat dazu aufgerufen, stärker auf Friedensverhandlungen in der Ukraine hinzuarbeiten. «Dringendste Priorität ist es, drei Prinzipien einzuhalten: keine Ausweitung des Kampfgebiets, keine Eskalation der Kämpfe und keine Provokation durch irgendeinen Beteiligten», sagte Wang bei einer hochkarätig besetzten Sitzung des Gremiums, an der auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm.

    Wang betonte auch die Neutralität seines Landes. «China hat die Krise in der Ukraine nicht ausgelöst und wir sind auch kein Teil davon», sagte er. «Wir werden weiterhin mit allen relevanten Parteien sprechen, inklusive Russland und der Ukraine.»

    Je mehr Waffen auf die Schlachtfelder geschickt würden, desto schwerer sei das Ziel eines Waffenstillstands zu erreichen, sagte Wang. Sein Land rufe die internationale Gemeinschaft dazu auf, stärker auf einen baldigen Waffenstillstand und dann auf anhaltenden Frieden und Sicherheit für die Region hinzuarbeiten, betonte er.

  • 21.41 Uhr

    Irritation um russischen TV-Vertreter bei Baerbock-Statement

    Bei einem Statement von Aussenministerin Annalena Baerbock vor Journalisten auf dem Gelände des UN-Hauptquartiers in New York hat es Irritationen um einen russischen Medienvertreter gegeben. Ein Reporter des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens versuchte, die Grünen-Politikerin auf ihrem Weg zu dem Auftritt vor deutschen Journalisten abzufangen. Anschliessend wollte er sich vor Beginn des Statements von Baerbock neben die Aussenministerin drängen.

    Nachdem Mitarbeiter des Auswärtigen Amts den Mann aufgefordert hatten, sich in die Reihen der anderen Journalisten zu stellen, griff auch Baerbock ein. Energisch verlangte sie von dem Journalisten, sich einzureihen, damit die Pressebegegnung starten könne.

    Baerbock sagte zu Beginn ihres Statements: «Schönen guten Tag auch von meiner Seite, hier bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen, dem Ort, wo der Taktschlag der Welt immer am deutlichsten zu spüren ist.» Das sehe man «offensichtlich selbst bei so kleinen Dingen wie Pressekonferenzen, dass, wenn nicht alle bereit sind, sich an die Regeln zu halten, die Welt oder auch ein Pressestatement aus dem Takt geraten» könnten. Umso wichtiger sei es, «zusammenzukommen mit denjenigen, die diesen Herzschlag weiter am Leben erhalten wollen», ergänzte sie auch vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.

  • 20.31 Uhr

    Regierungskreise: USA senden Ukraine neue Militärhilfe

    Die USA senden der Ukraine nach Angaben von Gewährspersonen neue Militärhilfe im Umfang von etwa 375 Millionen Dollar. Enthalten seien Streubomben mit mittlerer Reichweite sowie verschiedene Raketen, Artillerie und gepanzerte Fahrzeuge, verlautete am Dienstag aus US-Regierungskreisen. Mit einer offiziellen Bekanntgabe der Hilfe wurde für (morgigen) Mittwoch gerechnet.

    Das neue Hilfspaket ist eines der grössten, das in letzter Zeit genehmigt wurde. Dabei sollen Waffen aus den Vorräten des US-Militärs genommen werden, um sie schneller an die Ukraine liefern zu können.

  • 17.54 Uhr

    Tote nach Gleitbombeneinschlägen im ostukrainischen Charkiw

    Durch den Einschlag mehrerer russischer Gleitbomben in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw hat es zivile Opfer gegeben. «Die Ziele russischer Bomben sind ein Wohnhaus, eine Brotfabrik, ein Stadion. Das heisst, das normale Leben einfacher Leute», schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Mindestens drei Menschen seien getötet worden. Der Staatschef drückte den Angehörigen sein Beileid aus. Behördenangaben nach ist eine Gleitbombe direkt in einem Hochhaus eingeschlagen. Bürgermeister Ihor Terechow sprach von 31 Verletzten. Er hatte zuvor bei Telegram von Bombeneinschlägen in vier Stadtvierteln und zwei beschädigten Hochhäusern geschrieben.

  • 15.32 Uhr

    Russland soll in strategisch wichtiger Stadt Wuhledar einmarschiert sein

    Russische Truppen haben offenbar einen Grossangriff auf Wuhledar gestartet – eine Stadt im Südosten der Ukraine, die seit zwei Jahren zu den wichtigsten Festungen der ukrainischen Truppen gehört. Russische und ukrainische Militärblogger berichten übereinstimmend über ein Eindringen russischer Truppen in den Osten Wuhledars, wofür sie die ukrainischen Stellungen durchbrochen haben müssten. Ukrainische Militärblogger und Medien veröffentlichten ein Video, das Explosionen, Feuer und schwere Rauchsäulen über der Stadt zeigt.

    Die Front um Wuhledar herum war seit mehr als einem Jahr stabil – trotz zahlreicher russischer Grossangriffe, bei denen Russland hohe Verluste einfuhr. Allerdings hat sich die Situation um die Stadt in den vergangenen Tagen für die Ukraine verschlechtert. Ukrainische Militärexperten und unabhängige Beobachter wie das Institue for the Study of War (ISW) berichteten zuletzt von einem russischen Vormarsch bis an den Stadtrand. Ukrainischen Militärbloggern zufolge droht der Verlust der Stadt.

  • 15.00 Uhr

    Russisches Kriegsschiff gibt angeblich Warnschuss ab

    «Hier ist das russische Kriegsschiff, sie müssen das Gebiet verlassen»: Das ist die Funk-Ansage, mit der sich der Erste Offizier der Ragnhild Kristine konfrontiert sieht. Das norwegische Fischerboot will gerade seine Netze einholen, als es an einen Zerstörer der Udaloy-Klasse gerät.

    Die Szene spielt sich laut «Barent Observer» am 12. September im äussersten Norden Norwegens vor der Varanger-Halbinsel ab. Die russische Marine hält in der Nähe ein grosses strategisches Manöver ab, die unter dem Namen Ozean-2024 firmiert und bei dem auch scharf geschossen wird.

    Die Admiral Lewtschenko am 18. Juli 2018 vor der Halbinsel Kola.
    Die Admiral Lewtschenko am 18. Juli 2018 vor der Halbinsel Kola.
    Mil.ru

    Das gilt auch für die Admiral Lewtschenko, die die Ragnhild Kristine vertreiben will, obwohl sich das Fischerboot in der ausschliessliche Wirtschaftszone Norwegens befinden soll. Das U-Jagd-Schiff gibt einen Warnschuss ab, als die Skandinavier nicht parieren.

    «Ich habe geantwortet, dass das für uns nicht infrage käme. Wir mussten Netze an Bord holen.», so der Erste Offizier Øystein Orten. Das Kiregsschiff sei daraufhin bis auf 200 Meter herangefahren, habe 15 Sekunden das Schiffshorn ertönen lassen und ins Meer geschossen. «Es war eine kraftvoller Stoss, unser Boot hat gewackelt.»

    Die Russen begleiten das Fischerboot aus dem Gebiet heraus, bis Norwegens Küstenwache dieses übernimmt. Die Küstenwache kann später allerdings nicht bestätigen, dass ein Schuss gefallen ist, erfährt der «Barent Observer» auf Nachfrage.

  • 14.00 Uhr

    ISW: Kreml will keine Verhandlungen

    Russland ist nach Einschätzung von Experten des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) weiterhin nicht an Verhandlungen für eine Beendigung des Konflikts in der Ukraine interessiert.

    Die Analysten gehen davon aus, dass der Kreml nur in dem Krieg verhandeln werde, um den Westen dazu zu bringen, die Ukraine zu Zugeständnissen in Bezug auf ihre Souveränität und ihre territoriale Integrität zu drängen. Kiew lehnt Gebietsabtretungen kategorisch ab.

    In den USA stellt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj derzeit seinen «Siegesplan» vor. Dabei habe er hervorgehoben, dass Russland Interesse an Verhandlungen vortäusche und nicht an einem Kriegsende unter vernünftigen Bedingungen interessiert sei, heisst es in dem ISW-Bericht.

    Selenskyj plant einen zweiten Friedensgipfel – diesmal mit Teilnahme Russlands. Zum ersten Friedensgipfel im Juni in der Schweiz war Russland nicht eingeladen. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion.

  • 13.15 Uhr

    Kiews «Siegesplan» beinhaltet Einladung in die Nato

    Eine Einladung für die Ukraine zum Beitritt in die Nato ist Teil des von Präsident Wolodymyr Selenskyj aufgestellten «Siegesplans» Kiews.

    Die Partner des von Russland angegriffenen Landes sollten die Einladung für die Aufnahme in das westliche Militärbündnis aussprechen und dabei die Moskauer Eskalationsdrohungen ignorieren, sagte der Chef von Selenskyjs Büro, Andrij Jermak, gemäss einer Mitteilung bei einem Auftritt in New York.

    Der Plan enthalte militärische und diplomatische Elemente. Russland hatte seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit dem Streben Kiews in die Nato begründet. Selenskyj wirbt aktuell bei einem Besuch in den USA für weitere Unterstützung und will seinen «Siegesplan» am 26. September US-Präsident Joe Biden vorstellen.

    «Siegesplan»: Selenskyjs US-Reise zur UN-Versammlung

    «Siegesplan»: Selenskyjs US-Reise zur UN-Versammlung

    Kiew/Washington, 23.09.2024: Wolodymyr Selenskyj auf dem Weg in die USA: Dort will der ukrainische Präsident bei der UN-Generaldebatte in New York sprechen. Mehr als 140 Staats- und Regierungschefs sind dabei. In einer Videoansprache aus dem Flugzeug betont Selenskyj die Notwendigkeit, die Positionen gemeinsam mit internationalen Partnern zu stärken. Am Rande der UN-Generalversammlung plant er Meetings mit US-Präsident Joe Biden und anderen internationalen Führern. Sein Hauptziel: Weitere Unterstützung für die Ukraine zu sichern. Dabei will er auch seinen Siegesplan vorstellen. Die Situation in der Ukraine ist derzeit schwierig. In der Nacht kam es zu neuen russischen Angriffen.

    24.09.2024

    In der ukrainischen Opposition wurde bereits die These vertreten, dass der Plan bewusst mit unrealistischen Forderungen versehen wurde. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

  • 12.29 Uhr

    Kreml: Krieg endet erst bei Erreichen aller Ziele

    Moskau hält trotz Kiews Streben nach Verhandlungen an den Kriegszielen in der Ukraine fest. «Sobald diese Ziele auf die eine oder andere Weise erreicht worden sind, wird die spezielle Militäroperation abgeschlossen sein», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.

    Er reagierte der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge auf Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der während seiner US-Reise erklärte, dass ein Kriegsende näher sei, als von vielen erwartet. Selenskyj stellt in den USA seinen von ihm so bezeichneten Siegesplan vor, mit dem er Moskau zu Verhandlungen drängen will.

  • 11.30 Uhr

    Russische Bomben treffen Saporischschja

    Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Grossstadt Saporischschja sind nach örtlichen Behördenangaben 16 Menschen verletzt worden.

    Es war nach ukrainischen Medienberichten das erste Mal, dass die Stadt mit sogenannten Gleitbomben angegriffen wurde. 13 Wohnhäuser, 2 Kindergärten und mehrere Autos seien durch den nächtlichen Angriff beschädigt worden, teilte die ukrainische Polizei mit.

    Gleitbomben werden von russischen Kampfjets in Frontnähe abgeworfen und dann über Dutzende Kilometer ins Ziel gelenkt. Solche Bomben mit mehreren Hundert Kilogramm Sprengstoff haben bereits in der ostukrainischen Stadt Charkiw und an anderen Stellen schwere Schäden angerichtet.

    Um diese Angriffe zu unterbinden, bittet die Ukraine darum, westliche Waffen gegen Luftwaffenstützpunkte weit im russischen Hinterland einsetzen zu dürfen.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland in der Nacht auch vier Kampfdrohnen ein. Drei von ihnen seien abgeschossen worden. Die ukrainische Gebietshauptstadt Saporischschja hatte vor dem Krieg 760'000 Einwohner.

    Sie liegt in Luftlinie etwa 60 Kilometer entfernt von dem gleichnamigen Atomkraftwerk Saporischschja, das vom russischen Militär besetzt ist.

  • 10.50 Uhr

    Auch Schweiz stuft Holodomor als Völkermord ein

    Die Schweiz hat eine von Sowjetdiktator Josef Stalin gezielt herbeigeführte Hungersnot in der Ukraine vor gut 90 Jahren als Völkermord eingestuft.

    Das Parlament folgt damit unter anderem dem Bundestag in Berlin und dem Europaparlament, die diesen Schritt bereits 2022 vollzogen. Der Nationalrat nahm eine entsprechende Erklärung mit 123 zu 58 Stimmen an.

    Dagegen war die SVP. Die generelle Bewertung, ob ein Völkermord begangen wurde, nähmen internationale Gerichte vor, argumentierte SVP-Sprecherin Monika Rüegger. «Die Schweiz entscheidet nicht über Völkermord und soll sich nicht instrumentalisieren lassen.»

    Der sogenannte Holodomor («Mord durch Hunger») forderte in den Jahren 1932 und 1933 allein in der Ukraine bis zu vier Millionen Menschenleben. Auch Millionen Kasachinnen und Kasachen und Hunderttausende Russinnen und Russen kamen ums Leben.

    Machthaber Stalin hatte damals die Kollektivierung der Landwirtschaft angeordnet und in der Ukraine massenhaft Getreide, Vieh und Lebensmittel konfiszieren lassen und den Menschen damit die Nahrungsmittel entzogen.

    Bislang haben Parlamente in mehreren Ländern den Holodomor als Völkermord anerkannt, darunter in Frankreich, Polen, den baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland.

  • 6.03 Uhr

    Junge Russen zünden in Omsk Mi-8-Helikopter an

    Zwei Teenager haben am vergangenen Samstag im russischen Omsk auf einem Luftwaffenstützpunkt mit einem Molotowcocktail einen Mi-8-Helikopter in Brand gesteckt, berichtet der Telegrammkanal Baza. Die 16-Jährigen wurden später festgenommen und gaben demnach an, ihnen seien über Telegram 20'000 Dollar für die Durchführung des Angriffs angeboten worden. Der Helikopter wurde dabei erheblich beschädigt, wie russische Medien berichten.

    Dieser Vorfall folgt auf einen ähnlichen Angriff am 11. September, als zwei jüngere Jungen einen Mi-8-Helikopter auf dem Flughafen Nojabrsk in der Region Tjumen in Brand setzten. In verschiedenen Regionen Russlands kommt es immer wieder zu Sabotageakten, darunter auch Zugentgleisungen. Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) behauptete im Januar, dass einige der Bahngleise in Russland von «unbekannten Gegnern des Putin-Regimes» angegriffen wurden.

  • 5.54 Uhr

    Selenskyj: Ende des Kriegs im nächsten Jahr möglich

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj geht davon aus, dass der Krieg in seinem Land gegen Russland im kommenden Jahr beendet werden kann. «Entschlossenes Handeln jetzt kann ein faires Ende der russischen Aggression gegen die Ukraine im nächsten Jahr beschleunigen», schrieb Selenskyj nach einem Treffen mit einer überparteilichen Delegation des US-Kongresses auf der Plattform X. «Unser Siegesplan wird dazu beitragen, Russland praktisch zum Frieden zu zwingen.»

    Selenskyj will sein Vorhaben in Gesprächen und möglicherweise auch öffentlichen Reden vorstellen. Mit dem Plan will er sich zusätzliche politische und militärische Unterstützung der Verbündeten sichern. Einem Bericht der britischen «The Times» zufolge enthält er die Forderung nach westlichen Sicherheitsgarantien ähnlich denen einer Nato-Mitgliedschaft. Zudem sollen nicht näher genannte Waffen und weitere Finanzhilfen angefordert werden.

    Selenskyj sagte nach dem Treffen mit der Delegation des US-Kongresses: «Jetzt, am Ende des Jahres, haben wir eine echte Chance, die Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und den Vereinigten Staaten zu stärken.» Er sei dem US-Kongress, beiden Parteien und Kammern, für ihr unerschütterliches Engagement dankbar.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird von einer Frau zum Podium im Uno-Hauptquartier in New York geleitet. (23. September 2024)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird von einer Frau zum Podium im Uno-Hauptquartier in New York geleitet. (23. September 2024)
    Bild: Keystone/AP Photo/Seth Wenig

    Selenskyj sagte bei seiner Rede auf dem Zukunftsgipfel der Vereinten Nationen im UN-Hauptquartier in New York am Montag (Ortszeit), derzeit werde der zweite Friedensgipfel vorbereitet. Er lade alle Staats- und Regierungschefs und Nationen ein, die gemeinsamen Bemühungen um eine gerechte und friedliche Zukunft weiterhin zu unterstützen. «Putin hat schon viel gestohlen, aber er wird niemals die Zukunft der Welt stehlen. Dessen bin ich mir sicher», betonte Selenskyj.

    Moskau lehnt eine Teilnahme an dem Friedensgipfel weiter ab. Im Juni hatten Dutzende Staaten ohne Russland und China an einem ersten Treffen in der Schweiz teilgenommen. Selenskyj plant ein zweites Treffen im November.

    Selenskyj soll heute an der Sitzung des UN-Sicherheitsrats zur Ukraine-Frage teilnehmen und am Mittwoch voraussichtlich in der UN-Generalversammlung sprechen. US-Präsident Joe Biden wird ihn zudem im Weissen Haus empfangen.

  • Dienstag, 24. September 2024, 3.50 Uhr

    Nationalrat debattiert Stalins Holodomor

    Im Nationalrat steht am heutigen Dienstag eine Erklärung zur Diskussion, wonach der von Josef Stalin zu verantwortende millionenfache Hungertod in der Ukraine der 1930er-Jahren als Akt des Völkermordes anerkannt werden soll. Die Mehrheit der zuständigen Kommission beantragt dem Rat die Erklärung. Der Holodomor kostete 1932 und 1933 in der Ukraine mehrere Millionen Menschen das Leben. Die Parlamente in mehreren Ländern haben den Holodomor als Völkermord anerkannt, darunter in Deutschland, Frankreich, Polen, den baltischen Staaten und ebenso das EU-Parlament.

  • 21.34 Uhr

    Russland distanziert sich erneut von UN-Reformplänen

    Nach einem Eklat beim UN-Zukunftsgipfel mit Kanzler Olaf Scholz hat sich Russland erneut von dem angenommenen Reformplan der Vereinten Nationen distanziert. «Wir möchten unterstreichen, dass die Abschlussdokumente dieses Gipfels der Russischen Föderation keinerlei Verpflichtungen auferlegen», sagte Russlands stellvertretender Aussenminister Sergej Werschinin in New York.

    Das Land könne unter anderem die Stärkung des Hohen Kommissars für Menschenrechte und eine schnellere atomare Abrüstung nicht unterstützen. «Die Abschlussdokumente können nicht in anderen UN-Erklärungen automatisch übernommen werden, sie brauchen zusätzliche aufwendige Überlegungen aller Mitgliedstaaten», sagte Werschinin.

    Am Sonntag hatten die UN-Mitgliedstaaten nach langen mühsamen Verhandlungen unter Federführung von Deutschland und Namibia die geplanten Reformen beschlossen. Ursprünglich sollten die Pläne als Zeichen der Einigkeit einstimmig anerkannt werden, doch in letzter Minute hatte Russland die ausdrückliche Zustimmung verweigert.

    In dem Pakt finden sich unter anderem Absichtserklärungen für eine Reform des UN-Sicherheitsrats und Forderungen nach einer Anpassung des internationalen Finanzsystems zugunsten des Globalen Südens. Ebenso wendet sich der Text gegen ein Wettrüsten im Weltraum.

  • 18.48 Uhr

    Keine Schweizer Schutzwesten für Ukraine

    Der Ständerat will die Lieferung von Schutzwesten in die Ukraine nicht ermöglichen. Er hat eine Motion abgelehnt, die verlangte, den Schutz der Zivilbevölkerung höher zu gewichten als das Gebot, Konfliktparteien gleich zu behandeln.

    Mit 24 zu 17 Stimmen und mit zwei Enthaltungen sagte er am Montag Nein zu der Motion der GLP-Fraktion. Der vom Nationalrat noch mit knappem Mehr angenommene Vorstoss ist damit vom Tisch.

    Der Ständerat folgte beim Entscheid der Mehrheit seiner Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-S). Schutzwesten gehörten zu den militärisch und zivil verwendbaren Dual-Use-Gütern. Für diese gelte das Gleichbehandlungsgebot.

    Die Minderheit hätte sich eine flexiblere Haltung gewünscht, um die unter dem russischen Angriff leidende Zivilbevölkerung in der Ukraine zu schützen. Die Schweiz sei als Depositarstaat der Genfer Konventionen verpflichtet, Opfer von bewaffneten Konflikten beizustehen, argumentierte sie.

  • 5.45 Uhr

    Verletzte bei Angriff auf Saporischschja

    Bei Luftangriffen auf die südostukrainische Stadt Saporischschja in der Nacht auf Montag sind nach Angaben der ukrainischen Behörden mindestens neun Zivilisten verletzt worden, darunter ein Kind. Rettungskräfte evakuierten die Bewohner mehrerer beschädigter Wohnhäuser, teilte das ukrainische Innenministerium über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Russland habe nach ersten Informationen gelenkte KAB-Fliegerbomben eingesetzt.

  • 5.05 Uhr

    Lage in der Ukraine weiter schwierig

    In der Nacht auf Montag hat es weitere russische Angriffe auf die Ukraine gegeben. In Ternopol fiel der Strom in Teilen der Grossstadt aus. Medien berichteten zuvor von einer Explosion an einem Umspannwerk. Verletzte gab es offiziellen Angaben zufolge aber nicht.

    Explosionen meldete auch der Gouverneur der südukrainischen Region Saporischschja, Iwan Fjodorow. Zuvor hatte die Flugabwehr vor dem Abwurf russischer Gleitbomben gewarnt. Nähere Angaben zu den Folgen gab es zunächst nicht. Immer wieder wird auch das Hinterland der Ukraine mittels Drohnen, Raketen und gelenkten Bomben attackiert.

    An der Front halten derweil die Kämpfe mit unvermittelter Härte an. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew gab es im Tagesverlauf weit mehr als 100 Zusammenstösse zwischen russischen und ukrainischen Truppen. Die intensivsten Angriffe habe das russische Militär dabei einmal mehr zwischen den Städten Pokrowsk und Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk geführt, hiess es im abendlichen Lagebericht.

  • 5.01 Uhr

    Selenskyj hofft in den USA auf Zustimmung für seinen Plan

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht den Herbst als entscheidende Phase für den weiteren Verlauf und die Beendigung des Kriegs an. «Zusammen mit unseren Partnern können wir unsere Position so stärken, wie es nötig ist für unseren gemeinsamen Sieg – für einen wirklich gerechten Frieden», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Ein gerechtes Ergebnis ist seinen Angaben nach, wenn sich Russland für den Angriffskrieg verantworten muss und dessen Folgen spürt. Selenskyj hielt seine Rede diesmal an Bord eines Flugzeugs. Kurz darauf veröffentlichte der Pressedienst des Präsidenten Bilder von dessen Landung in den USA.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (M.) besichtigt bei seinem Besuch in den USA die Scranton Army Ammunition Plant in Scranton (Pennsylvania), die der Armee der Vereinigten Staaten gehört. (22. September 2024)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (M.) besichtigt bei seinem Besuch in den USA die Scranton Army Ammunition Plant in Scranton (Pennsylvania), die der Armee der Vereinigten Staaten gehört. (22. September 2024)
    Bild: Keystone/Staff Sgt. Deonte Rowell/U.S. Army via AP

    In seiner Videoansprache kündigte Selenskyj an, den sogenannten Siegesplan US-Präsident Joe Biden, den beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump sowie beiden Parteien im Kongress vorstellen zu wollen. Er werde den Plan, dessen Details er bisher nicht bekanntgegeben hatte, auch anderen Staatsführern präsentieren, sagte er.

    Anlass der Reise Selenskyjs ist der UN-Zukunftsgipfel. Heute will der ukrainische Präsident beim Zukunftsgipfel im UN-Hauptquartier sprechen. Am Dienstag ist nach Angaben aus seinem Büro Selenskyjs Teilnahme an der Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Ukraine-Frage geplant und am Mittwoch wird er voraussichtlich in der UN-Generalversammlung sprechen.

    Am Rande der Veranstaltung will Selenskyj Gespräche mit internationalen Staats- und Regierungschefs führen. Dabei ist auch ein Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz geplant.

    Abseits von der UN-Grossveranstaltung nutzt Selenskyj die Reise aber auch, um in Washington bei beiden Parteien vor der anstehenden US-Präsidentenwahl noch einmal für Unterstützung zu werben. Empfangen wird er dabei unter anderem von Präsident Biden im Weissen Haus.

    Die USA sind militärisch der wichtigste Unterstützer der Ukraine, die sich seit zweieinhalb Jahren eines russischen Angriffskriegs erwehrt. Während sich Kiew des weiteren Beistands aus Washington bei einem Sieg der Demokraten relativ sicher sein kann, ist der aussenpolitische Kurs des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers Trump bezüglich der Ukraine unklar. Im Wahlkampf erklärte er mehrfach, er wolle einen schnellen Frieden erreichen, sagte dabei aber nicht, wie und zu welchen Bedingungen.

  • Montag, 23. September 2024 – 4.30 Uhr

    Selenskyj trifft Scholz in New York

    Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selensky trifft am heutigen Montag den deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD). Bei dem Gespräch mit Selenskyj wird es darum gehen, wie der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beendet werden kann.

  • 22.58 Uhr

    Selenskyj: Herbst entscheidend für weiteren Kriegsverlauf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht den Herbst als entscheidende Phase für den weiteren Verlauf und die Beendigung des Kriegs an. «Zusammen mit unseren Partnern können wir unsere Position so stärken, wie es nötig ist für unseren gemeinsamen Sieg - für einen wirklich gerechten Frieden», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Ein gerechtes Ergebnis ist seinen Angaben nach, wenn sich Russland für den Angriffskrieg verantworten und dessen Folgen spüren würde. Selenskyj hielt seine Rede diesmal an Bord eines Flugzeugs. Kurz darauf veröffentlichte der Pressedienst des Präsidenten Bilder von dessen Landung in den USA.

    In seiner Videoansprache kündigte Selenskyj an, den sogenannten Siegesplan US-Präsident Joe Biden, den beiden Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump sowie beiden Parteien im Kongress vorstellen zu wollen. Er werde den Plan, dessen Details er bisher nicht bekanntgegeben hatte, auch anderen Staatsführern präsentieren, sagte er.

  • 16.12 Uhr

    Ukraine will Russland bei Drohnenproduktion überflügeln

    Die Ukraine wird nach eigenen Angaben Russland bei der Produktion von Drohnen schon in diesem Jahr deutlich übertreffen. «Unsere Möglichkeit - das sind mehrere Millionen Drohnen, und wir sind in der Lage, sie herzustellen», sagte Verteidigungsminister Rustem Umjerow im ukrainischen Fernsehen. Die Ukraine werde Russland keine Chance geben, sie auf dem Gebiet zu überholen, da sie schon im laufenden Jahr ein Vielfaches der gegnerischen Produktion bauen werde, fügte Umjerow hinzu.

    Die Ukraine will die Drohnenproduktion der Russen um ein Vielfaches übertreffen. (Archivbild)
    Die Ukraine will die Drohnenproduktion der Russen um ein Vielfaches übertreffen. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Zudem werde Kiew alles dafür tun, auch die Raketenproduktion deutlich zu steigern, sagte Umjerow. Erst vor wenigen Wochen hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj die Entwicklung einer eigenen ballistischen Rakete verkündet. Damit will Kiew das Übergewicht Moskaus bei den weitreichenden Waffen brechen. Den Einsatz westlicher Raketen gegen russisches Gebiet haben die Partner der Ukraine bislang nicht erlaubt.

  • 12.10 Uhr

    Mehr als 20 Verletzte nach russischem Bombenangriff

    Bei einem Bombenangriff auf die ukrainische Grossstadt Charkiw nahe der Grenze zu Russland sind in der Nacht nach Behördenangaben 21 Menschen verletzt worden. Eine Gleitbombe sei vor dem Eingang eines Hochhauses explodiert, teilte die Polizei mit. Unter den Verletzten seien auch Minderjährige - zwei 17-Jährige und ein achtjähriges Kind, heisst es. Etwa 80 Bewohner des Wohnhauses mussten in Sicherheit gebracht werden.

    Nach Angaben von Militärgouverneur Oleh Synjehubow sind ein 17-jähriger Junge und eine 39-jährige Frau schwer verletzt. Die übrigen Opfer hätten Verletzungen mittleren Grades davongetragen. Zwei Hochhäuser sind demnach durch den Bombenangriff schwer beschädigt worden, bei sieben weiteren beschädigten Gebäuden sind demnach vor allem die Fensterscheiben zu Bruch gegangen.

    Während seines nunmehr über zweieinhalb Jahre andauernden Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Russland den Einsatz von Gleitbomben immer weiter verstärkt. Diese können aus grosser Entfernung - im Fall von Charkiw teilweise noch über russischem Gebiet - vom Flugzeug aus abgeworfen und dann ins Ziel gelenkt werden. Im Vergleich zu Drohnen ist die Zerstörungskraft dieser Bomben deutlich höher. Die Ukraine fordert vom Westen die Freigabe weitreichender Waffen, um die Flugzeuge, die diese Bomben abwerfen, schon am Boden bekämpfen zu können.

  • 07.34 Uhr

    Russland sorgt vor Zukunftsgipfel in New York für Unruhe

    Vor der geplanten feierlichen Annahme eines UN-Reformplans im Beisein von Kanzler Olaf Scholz bei den Vereinten Nationen in New York sorgt Russland für Unruhe. UN-Mitgliedsstaaten bereiten sich wenige Stunden vor der anvisierten einstimmigen Annahme darauf vor, dass Moskau versuchen könnte, eine Abstimmung über den sogenannten Zukunftspakt am Sonntag zu erzwingen, berichteten Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur. Eigentlich sollte das Abkommen ohne Votum von allen 193 Staaten der Vereinten Nationen gemeinsam verabschiedet werden.

    Es blieb zunächst unklar, ob es sich nur um eine leere Drohung Russlands handelte. Moskau ist bei den Vereinten Nationen bekannt für prozedurale Winkelzüge, die Staaten im Unklaren über seine Intentionen lassen. Eigentlich hatten Diplomaten trotz Blockade-Androhungen damit gerechnet, dass das Land den mühsam ausgehandelten Kompromiss mittragen würde. Falls Russland auf eine Abstimmung pocht, könnte diese mit einem sogenannten Antrag auf Nichtbefassung mit der nötigen Mehrheit an Stimmen der UN-Vollversammlung abgewehrt werden.

    Der Zukunftspakt wurde unter Führung Deutschlands und Namibias verhandelt. UN-Generalsekretär António Guterres hatte ambitionierte Reformen der Vereinten Nationen sowie internationaler Organisationen verlangt, um die Staatengemeinschaft angesichts vieler Krisen und Kriege handlungsfähiger und die Welt gerechter zu machen. Russland wurde während der Arbeit an dem Papier übereinstimmend als Quertreiber bezeichnet.

  • 06.49 Uhr

    Selenskyj besteht weiter auf Freigabe weitreichender Waffen

    Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski beharrt auf einer Freigabe weitreichender westlicher Waffen für den Einsatz gegen Ziele tief im russischen Staatsgebiet. «Wir sind dabei, unsere Partner zu überzeugen und werden das auch in der nächsten Woche fortsetzen, dass die Ukraine eine vollwertige Reichweitenfähigkeit benötigt», sagte Selenski in seiner abendlichen Videoansprache. Das sei nicht mit den eigenen Drohnen oder den eigenen Raketen möglich, die bisher keine ausreichende Reichweite haben. Kommende Woche reist Selenski zu Gesprächen in die USA und wird dort unter anderem US-Präsident Joe Biden treffen.

  • Sonntag, 22. September 2024 – 06.43 Uhr

    Zahlreiche Verletzte bei Angriff in Charkiw

    Durch russischen Beschuss eines Wohnblocks in der grenznahen Grossstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mehr als 20 Menschen verletzt worden. Unter ihnen seien auch ein achtjähriges Kind und zwei Jugendliche, teilte der zuständige Gouverneur Oleh Synjehubow in der Nacht bei Telegram mit. Er veröffentlichte Fotos, die etwa Trümmer vor einem mehrgeschossigen Haus und ein abgebranntes Auto zeigen. Auch der Bürgermeister von Charkiw berichtete auf Telegram von dem Luftangriff. Mehrere Autos stünden in Flammen, Dutzende Menschen seien evakuiert worden, sagte Ihor Terechow.

    Charkiw war vor dem von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieg die zweitgrösste Stadt der Ukraine mit mehr als einer Million Einwohnern. Zu Kriegsbeginn versuchte Moskau, die nur etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernte Stadt einzunehmen, scheiterte aber. Seither ist Charkiw eine der am meisten beschossenen Städte in der Ukraine.

  • 21.16 Uhr

    Zwölfjährige bei russischem Drohnenangriff auf Auto getötet

    Bei einem russischen Drohnenangriff auf ein Auto in der südukrainischen Stadt Nikopol sind ein zwölfjähriges Mädchen und eine junge Frau getötet worden. Verletzungen erlitten ein vierjähriges Kind und ein Mann, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit.

    Das Kind musste schwer verletzt in ein Spital gebracht werden. Der Angriff sei mit einer selbstzerstörenden Kamikaze-Drohne erfolgt, hiess es.

  • 20.15 Uhr

    Russland nimmt nicht an möglichem zweiten Ukraine-Friedensgipfel teil

    Russland wird nach eigenen Angaben nicht wie vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gewünscht an einem möglichen zweiten Ukraine-Friedensgipfel teilnehmen. «Der Gipfel wird die gleichen Ziele verfolgen: die illusorische ‹Selenskyj-Formel› als Grundlage für eine Beilegung des Konflikts zu fördern, die Unterstützung der Mehrheit der Welt zu erhalten und dies zu nutzen, um Russland ein Ultimatum zur Kapitulation zu stellen», erklärte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau.

    «Wir werden nicht an solchen ‹Gipfeln› teilnehmen», betonte die Sprecherin. Moskau ist nach eigenen Angaben bereit, «ernsthafte Vorschläge» zu erörtern, die der von Präsident Wladimir Putin im Juni beschriebenen «geopolitischen Realität vor Ort» Rechnung tragen. Putin hatte damals gesagt, dass Russland Friedensgesprächen zustimmen werde, wenn die Ukraine vier ihrer Regionen aufgibt, die Moskau für sich beansprucht.

  • 16.12 Uhr

    Russland: Weiteres Waffenlager nach ukrainischem Angriff in Flammen

    Bei nächtlichen ukrainischen Drohnenangriffen ist nach russischen Medienberichten ein weiteres Waffenlager in der Region Krasnodar im Südwesten Russlands in Flammen geraten. Das Feuer habe mehrere Explosionen ausgelöst, woraufhin Evakuierungen angeordnet worden seien, hiess es in Meldungen. In sozialen Medien kursierten Videos, die orangefarbene Rauchwolken am Horizont zeigten, zudem waren Detonationen zu hören.

    Russische Behörden sperrten einen 100 Kilometer langen Abschnitt einer Autobahn ab und brachten Passagiere an einer nahegelegenen Bahnstation in Sicherheit. Das betroffene Raketenlager befinde sich nahe der Stadt Toropez in der Region Twer rund 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine, hiess es in Posts in Telegram-Kanälen. Es war offenbar nur wenige Kilometer von einem anderen Waffendepot entfernt, das nach russischen Angaben am Mittwoch von ukrainischen Drohnen getroffen worden war. Dabei gab es demnach 13 Verletzte, auch dort kam es zu einem Grossbrand.

    Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte zuvor gemeldet, seine Streitkräfte hätten mehr als 100 ukrainische Drohnen über russischem Territorium und der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen. Angaben zu möglichen Verletzten oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

  • 13.33 Uhr

    London: Angriff auf Munitionsdepot mit Folgen für Kursk

    Der schwere ukrainische Drohnenangriff auf ein Munitionsdepot in Nordwestrussland hat nach britischer Einschätzung wohl Folgen für die russische Kriegsführung. «Obwohl Teil eines grösseren Versorgungsnetzes, wird der Verlust wahrscheinlich die russischen Bodenoperationen stören, vor allem im Gebiet Kursk», teilte das britische Verteidigungsministerium mit.

    In London war die Rede von einem erfolgreichen ukrainischen Angriff in der Nacht zum 18. September auf das Depot nahe der Kleinstadt Toropez im Gebiet Twer. Vermutlich sei Munition schlecht gelagert worden und dadurch Ziel unbemannter Drohnen geworden. Die Detonationen hätten dann eine Kettenreaktion im unterirdischen Bunkersystem der Anlage in Gang gesetzt, «was zu einem enormen Verlust an Munition führte».

    Bei Toropez seien wahrscheinlich Munition verschiedener Kaliber, darunter vermutlich auch aus Nordkorea, gelagert worden sowie Marschflugkörper und Gleitbomben, hiess es in der Mitteilung weiter. «Die russische Flugabwehr hat weiterhin Probleme mit ukrainischen Operationen in der Tiefe, obwohl sie behauptet, mehr als 50 unbemannte ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben.»

    Die britische Behörde verwies auf mehrere Satellitenbilder, auf denen zerstörte Bunker sowie Bombenkrater auf dem Militärgelände zu sehen sein sollen.

    Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 regelmässig Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

  • 08.52 Uhr

    Ukraine meldet drei Tote und Verletzte nach russischen Angriffen

    Bei neuen russischen Raketenangriffen auf die Stadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden. Unter den Toten sei auch ein zwölf Jahre alter Junge, teilte der Gouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, bei Telegram mit. Der Angriff mit Iskander-M-Raketen und Lenkwaffen sei mitten in der Nacht erfolgt. Lyssak veröffentlichte mehrere Bilder von in Trümmern liegenden Häusern. Es werde nach Verschütteten gesucht, hiess es.

    Die Industriestadt Krywyj Rih, in der Präsident Wolodymyr Selenskyj geboren wurde, ist immer wieder Ziel russischer Angriffe in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg.

    In der Nacht meldeten mehrere Regionen der Ukraine erneut Luftalarm wegen russischer Angriffe. Die ukrainische Flugabwehr sprach von 25 Attacken insgesamt. 5 Raketen und 11 Drohnen seien abgefangen worden, hiess es.

  • 8.13 Uhr

    Russland: Mehr als 100 Drohnen abgeschossen – Dorf evakuiert

    Russlands Flugabwehr hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als 100 Drohnen in verschiedenen Regionen des Landes abgeschossen. Im grenznahen Gebiet Krasnodar hätten Trümmer einer abgeschossenen Drohne einen Brand ausgelöst, ein Dorf müsse wegen der Explosionsgefahr evakuiert werden, teilten die Behörden mit. Details gab es zunächst nicht.

    Nach Angaben des Verteidigungsministeriums schoss die Flugabwehr allein im Gebiet Brjansk 53 Drohnen ab. Im Raum Krasnodar wurden demnach 18 Drohnen abgefangen, in den verschiedenen Regionen insgesamt 101.

    Der Krasnodarer Gouverneur Weniamin Kondratjew teilte mit, dass in der Stadt Tichorezk eine Notunterkunft für Menschen eingerichtet werde, die ihre Häuser verlassen mussten. Was genau brannte und explodierte, sagte er nicht.

    Die Ukraine hat in ihrem Abwehrkampf gegen den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Moskauer Angriffskrieg immer wieder Ziele in Russland angegriffen, darunter Munitionslager und Treibstoffdepots, um den militärischen Nachschub zu stoppen.

  • 07.47 Uhr

    Hunderten russischen Forschern droht Ausweisung aus der Schweiz 

    Die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN) in Genf beendet zum 1. Dezember ihr Abkommen mit Russland. Ab dem 30. November droht hunderten russischen Wissenschaftlern die Ausweisung aus der Schweiz, es sei denn, sie schliessen sich nicht-russischen Institutionen an. Das berichtet das Naturwissenschaftsmagazin «Nature». Das CERN hatte bereits nach dem Einmarsch Moskaus in die Ukraine im Dezember 2023 beschlossen, die Beziehungen zum Land abzubrechen.

    CERN wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um friedliche Forschung zu fördern, und arbeitete seit 1955 mit der Sowjetunion zusammen. Russland hatte jedoch nie einen vollwertigen Mitgliedsstatus und verlor im März 2022 seinen Beobachterstatus. Der Ausschluss könnte für CERN schmerzhaft sein, da russische Wissenschaftler weiterhin an Experimenten am Large Hadron Collider (LHC) beteiligt sind.

    Das CERN beendet zum 1. Dezember ihr Abkommen mit Russland – hunderten Wissenschaftlern droht die Ausweisung.
    Das CERN beendet zum 1. Dezember ihr Abkommen mit Russland – hunderten Wissenschaftlern droht die Ausweisung.
    Keystone

    Trotz des Abbruchs bleibt die Zusammenarbeit mit dem Joint Institute for Nuclear Research (JINR) in Dubna bestehen, was auf Widerstand stösst. Ukrainische Physiker kritisieren diese Entscheidung scharf, da das JINR stark vom russischen Staat finanziert wird und befürchten, dass dies militärische Forschung unterstützen könnte.

  • 23.11 Uhr

    Mehr als zwei Dutzend Festnahmen nach Schüssen bei russischem Online-Unternehmen

    Nach den tödlichen Schüssen bei einem mutmasslichen Überfall auf die Zentrale des russischen Onlinehandelsriesen Wildberries in Moskau sind mehr als zwei Dutzend Menschen festgenommen worden. Wie russische Nachrichtenagenturen am Freitag berichteten, ist unter den Festgenommenen ein Vizekommandeur einer tschetschenischen Militäreinheit innerhalb der russischen Nationalgarde. Der Mann sei zudem Kampfsportler.

    Laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti wurden seit dem Überfall am Mittwoch etwa 27 Menschen festgenommen und verhört. Unter ihnen ist auch der Ehemann von Wildberries-Chefin Tatjana Bakaltschuk, der sich mit seiner Frau überworfen hat. Die Festnahme von Wladislaw Bakaltschuk hatten dessen Anwälte bereits am Donnerstag bekanntgegeben. Ihm werden unter anderem Mord, versuchter Mord, Selbstjustiz und ein Angriff auf Sicherheitskräfte vorgeworfen.

    Bei der Schiesserei am nahe des Kreml gelegenen Wildberries-Firmensitz waren zwei Menschen getötet worden, darunter ein Wachmann. Laut Geschäftsführerin Tatjana Bakaltschuk hatten ihr Mann und zwei Ex-Manager des Unternehmens versucht, den Firmensitz zu besetzen. Ihr Mann hatte hingegen erklärt, er sei zu vorab vereinbarten «Verhandlungen» in die Unternehmenszentrale gekommen.

  • 21.19 Uhr

    Kadyrow schickt «zwei weitere» Cybertrucks an die Front

    Erst hatte Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow mit einem Tesla-Cybertruck geprotzt, auf dessen Dach ein Maschinengewehr montiert wurde. Das Fahrzeug sei bei Kämpfen in der Ukraine eingesetzt worden und habe eine «bewundernswerte» Leistung erbracht. Dann kam plötzlich der zornige Ausruf «Wie kannst du das tun, Elon?». Denn Tesla-Chef Elon Musk soll das Fahrzeug aus der Ferne abgeschaltet haben.

    Jetzt die nächste überraschende Wendung. Kadyrow erklärt, er habe «zwei weitere» Cybertrucks «in die spezielle militärische Operationszone» geschickt. In einem Video soll gezeigt werden, dass die «Fernabschaltung keine Auswirkungen» auf die beiden anderen Pickups hatte und dass sie «normal und reibungslos funktionieren». Wo und wann (und warum) es gefilmt wurde, ist unbekannt.

  • 19.36 Uhr

    Ukrainische Piloten schliessen Jet-Ausbildung in Frankreich ab

    Die erste Gruppe ukrainischer Piloten hat die Alpha-Jet-Ausbildung in Frankreich abgeschlossen. Das teilen die französischen Streitkräfte auf X mit. Die Ausbildung für die ukrainischen Streitkräfte für die Nutzung von F-16-Kampfjets startete im März 2024. Die Ukraine drängt seit Beginn des Krieges auf Kampfflugzeuge von seinen westlichen Verbündeten. Bislang haben die Niederlande, Belgien, Dänemark und Norwegen der Ukraine gemeinsam über 60 F-16-Jets zugesagt.

  • 16.48 Uhr

    Selenskyj will seinen «Siegesplan» bis Jahresende umsetzen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will einen sogenannten «Siegesplan» noch in diesem Jahr umsetzen, um ein Ende des Krieges mit Russland zu erreichen. «Der gesamte Plan basiert auf schnellen Entscheidungen unserer Partner, die unverzüglich zwischen Oktober und Dezember kommen müssen. Dann wird der Plan funktionieren», sagte Selenskyj auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew.

    Da die meisten Entscheidungen zur Umsetzung des Plans von US-Präsident Joe Biden abhingen, werde er die Details zuerst mit diesem besprechen und nicht vorher verkünden, sagte Selenskyj. Welches Kriegsergebnis er als Sieg vorstellen will, sagte er nicht.

  • 15.34 Uhr

    Ukrainer bauen KZs in Kursk – meint Moskau

    Moskau will Informationen darüber bekommen haben, dass die ukrainischen Streitkräfte in Kursk Konzentrationslager für die lokale Bevölkerung aufbauen würden. Das verbreitet die staatliche Nachrichtenagentur Tass unter Verweis auf Kreml-Sprecherin Maria Sacharowa. 

    Ihr zufolge werde die Bevölkerung von Kursk, «die keine Zeit zur Evakuierung hatte», von den «Anhängern Banderas» verschleppt. «Ich erinnere sie nebenbei daran, dass das  eine typische Praxis der Nazi-Bsesetzer ist. Erinnern sie sich, wie sie Bürger der Sowjetunion in Gefangenschaft und in Sklaverei geführt haben?»

    Es gebe «zahlreiche Zeugenaussagen» von geflüchteten Russen aus Kursk, die das belegten. «Tatsächlich gibt es einfach direkte Beweise, dass ukrainische Kämpfer im russischen Grenzgebiet» die Bewohner mit Waffengewalt in jene Konzentrationslager zwingen würden.

    Vorlegen wollte Sacharowa jene Beweise aber nicht: Die Sprecherin sagte, dass alles nun «dokumentiert» würde – «inklusive neuer Fakten über die Erschiessung und Misshandlung von Zivilisten». Weiterhin würden ukrainische Soldaten sich mit Nazi-Symbolen schmücken, hiess es auch Moskau.

    Die russische Propaganda bemüht sich, die Behauptungen mit Lügen zu untermauern. So geistert ein Video duch Social Media, das schon im August gezeigt wurde: In dem Clip verladen Russen, die als ukrainische Soldaten  verkleidet sind, Zivilisten.

  • 15 Uhr

    Telegram-Verbot für Kiews Soldaten

    Die Ukraine hat Militärs, hochrangigen Staatsbeamten und Mitarbeitern von Rüstungsbetrieben und wichtigen Infrastruktur-Objekten die Installation und Nutzung der Messenger-App Telegram auf Dienstgeräten verboten.

    Den entsprechenden Beschluss habe das Koordinationszentrum für Cybersicherheit des nationalen Sicherheitsrats gefasst, heisst es in einer Mitteilung des ukrainischen Parlaments. Ausgenommen von der Regelung seien nur Personen, in deren Aufgabenbereich die Kommunikation per Telegram falle.

    Nach Angaben von Andrij Kowalenko, Chef des Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation beim nationalen Sicherheitsrat, betrifft die Vorgabe vor allem Arbeitscomputer. Sie erstrecke sich nicht auf private Handys, sagte er.

    Der ukrainische Geheimdienst und der Generalstab hatten in der Vergangenheit mehrfach erklärt, dass russische Dienste Telegram für Cyberangriffe, Phishing, das Einschmuggeln von Schadsoftware, aber auch zur Standortbestimmung der Geräte nutzten, die dann wiederum ein leichtes Ziel für Raketenangriffe seien.

  • 14.39 Uhr

    Ukraine bleibt trotz Gegenoffensive in Bedrängnis

    Die Front in der Ostukraine ist westlich der bereits seit 2014 von russischen Kräften besetzten Grossstadt Donezk in Bewegung geraten. Langsam, aber stetig rücken die Truppen Moskaus seit Jahresbeginn vor.

    Der Raumgewinn von etwas mehr als 30 Kilometer seit dem Fall der Festung Awdijiwka bedeutet keinen Durchbruch, aber er nagt am Selbstvertrauen der ukrainischen Verteidiger.

    Dorf um Dorf müssen sie aufgeben. Was die russischen Angreifer dann einnehmen, erinnert in den wenigsten Fällen noch an menschliche Behausungen. Ruinen, teilweise zu Steinhaufen zerbombte Häuser und versengte Erde sind die Trophäen dieses alles zermalmenden Angriffskriegs.

    Es gibt Gründe für das Wanken der Front, die zuvor an diesem Abschnitt in einem festen Stellungskrieg verharrte. Zunächst startete Kiew, seine Kräfte überschätzend, nach verspäteten westlichen Panzerlieferungen im vergangenen Sommer eine Offensive zur Befreiung der Südukraine. Diese traf auf gut vorbereitete russische Verteidigungslinien und endete mit hohen Verlusten weitgehend ergebnislos in der Steppe von Saporischschja.

  • 14 Uhr

    Smog in Kiew

    Brände in der Region rund um Kiew haben die ukrainische Hauptstadt am Freitag in eine Smog-Wolke gehüllt. Das Umweltministerium rief die Einwohner auf, die Fenster ihrer Wohnungen geschlossen zu halten und Aufenthalte im Freien auf ein Minimum zu begrenzen.

    Die ukrainische Hauptstadt führte am frühen Freitagmorgen vorübergehend eine Liste der am stärksten verschmutzten Grossstädte in einer Echtzeit-Datenbank von IQAir an, einem Schweizer Unternehmen, das weltweit die Luftqualität überwacht.

    Neben Bränden im Norden von Kiew machte das Ministerium auch herbstliche Temperaturschwankungen für den Smog verantwortlich. Am Morgen lag Brandgeruch in der Luft. Einige Menschen gingen mit Atemschutzmasken vor die Tür.

    Der vom Menschen verursachte Klimawandel kann das Risiko von Waldbränden erhöhen. Steigende Temperaturen und zunehmend trockene Luft sowie trockene Bäume und Böden begünstigen eine Ausbreitung von Bränden.

  • 13.17 Uhr

    Von der Leyen will Kiew 35 Milliarden Euro geben

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will der Ukraine gegen Widerstand aus Ungarn neue EU-Finanzhilfen in Höhe von bis zu 35 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Das kündigte sie während eines Besuchs beim ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew auf der Plattform X an. Das Geld soll Teil des von der G7-Gruppe geplanten Unterstützungspakets werden, das insgesamt bis zu 50 Milliarden Dollar umfassen soll. Von der Leyens Vorschlag braucht unter anderem noch die Zustimmung der Mehrheit der EU-Staaten.

    «Aufgrund der unerbittlichen russischen Angriffe ist die Ukraine auf die fortgesetzte Unterstützung der EU angewiesen», schrieb von der Leyen. Das Geld sei ein weiterer wichtiger Beitrag der EU zum Wiederaufbau der Ukraine.

    Die sieben grossen westlichen Industriestaaten (G7) hatten bei ihrem Gipfel im Juni neue Finanzhilfen für Kiew beschlossen. Der Kredit in Höhe von 50 Milliarden Dollar soll durch Zinserträge aus eingefrorenem russischen Vermögen abgesichert werden. Vertreter der EU nehmen an Treffen der G7 teil.

    Die Finanzhilfen sollen zwischen den Ländern und der EU aufgeteilt werden. Die USA wollen sich jedoch nur beteiligen, wenn das russische Geld dauerhaft eingefroren bleibt. Ungarn stellt sich dabei quer. Für das Einfrieren des Geldes braucht es nach EU-Regeln alle sechs Monate Einstimmigkeit zwischen den 27 EU-Ländern.

    Der Vorschlag von der Leyens sieht nun einen Weg vor, für den es keine Einstimmigkeit braucht. Demnach wird die EU-Kommission der Ukraine die 35-Milliarden-Finanzhilfe selbst gewähren. Dafür braucht es nach Angaben der Kommission die Zustimmung des Europäischen Parlaments sowie einer qualifizierten Mehrheit der EU-Staaten. Das heisst, es müssen 15 Länder zustimmen, die mindestens 65 Prozent der EU-Gesamtbevölkerung stellen.

  • 9.39 Uhr

    Von der Leyen verspricht in Kiew Hilfe für den Winter

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den Wintervorbereitungsplan der Kommission für die Ukraine vorlegen.

    «Es handelt sich um eine zusätzliche Unterstützung in Höhe von rund 160 Millionen Euro, die dazu beitragen wird, über 25 Prozent des Strombedarfs des Landes zu decken», sagte von der Leyen in Kiew einem Journalisten, der für den European Newsroom (enr) und andere Journalisten auf der Reise berichtete.

    «Mein achter Besuch in Kiew findet zu einem entscheidenden Zeitpunkt statt. In zwei Wochen beginnt die Heizsaison, und die unerbittlichen Angriffe Russlands auf die zivile Energieinfrastruktur der Ukraine zielen darauf ab, grösstmöglichen Schaden anzurichten.»

    Die Internationale Energieagentur hatte zuvor mitgeteilt, dass die Energieinfrastruktur der Ukraine angesichts zunehmender russischer Angriffe auf Kraftwerke, Heizwerke und Übertragungsnetze unter grossem Druck stehe. Regelmässig komme es zu Stromausfällen und Problemen bei der Wasserversorgung, und die Situation könnte sich noch verschärfen, wenn die Tage kürzer und kälter werden. Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

    Von der Leyen kündigt ausserdem an, mit Selenskyj über vereinbarte G7-Darlehen sprechen zu wollen. «Diese werden den ukrainischen Haushalt in einer Zeit der Not erheblich entlasten.» Die EU werde sich in vollem Umfang an den vorgesehenen Darlehen beteiligen.

  • 6.15 Uhr

    Ukraine nimmt erstmals an Nato-Übung teil

    Die Ukraine nimmt erstmals direkt an einer Nato-Übung unter Schirmherrschaft der Niederlande teil. Die Übung zur Erprobung von Antidrohnensystemen laufe noch, schreibt der Pressedienst der Nato. «Mehr als 60 Anti-Drohnen-Systeme und -Technologien wie Sensoren, Drohnen-gegen-Drohnen-Systeme, Störsender und Cyber-Abfangjäger wurden live getestet», teilt die Allianz mit. Die Teilnahme Kiews sei Teil des Nato-Ukraine-Fahrplans für Innovationskooperation, die auf dem Gipfel im Juli beschlossen worden sei.

  • 5 Uhr

    Russischer Bombenangriff auf nordöstliche ukrainische Grossstadt Sumy

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in seiner Abendbotschaft auf einen russischen Angriff auf die Grossstadt Sumy im Nordosten des Landes eingegangen. Nach Angaben des Innenministeriums wurde eine Frau getötet und mindestens 13 Menschen wurden verletzt. «Russland musste wissen, dass dies ein Altenheim ist – keine Militärbasis, kein Militärobjekt», sagte Selenskyj. Die Angreifer hätten im Laufe des Donnerstags fast 90 Gleitbomben gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. «Wir werden der russischen Armee unbedingt auf diesen Terror antworten, spürbar antworten.»

    Der ukrainische Generalstab informierte in seinem Bericht über fortdauernde Kämpfe. Entlang der gesamten Frontlinie habe es über 90 russische Angriffe gegeben. Der Grossteil sei abgewehrt worden. Ein Teil der Gefechte dauerte zur Berichtszeit jedoch noch an. Zu Frontveränderungen machte der Generalstab genauso wie zur Lage im russischen Grenzgebiet Kursk keine Aussagen.

    Die russische Armee beanspruchte im Frontabschnitt Kurachowe im Donezker Gebiet die Eroberung des Ortes Heorhijiwka für sich. Ukrainische Militärbeobachter stuften das Dorf teils als umkämpft, teils als russisch kontrolliert ein.

    Im ukrainisch kontrollierten Teil des Gebiets Kursk wurden im September nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung 23 Zivilisten getötet. «Die Russen haben begonnen, friedliche Einwohner zu beschiessen», sagte der Vertreter der ukrainischen Militärkommandantur, Olexij Dmytraschkiwskyj. Auch hierfür gab es keine unabhängige Bestätigung.

  • 4.56 Uhr

    Selenskyj: Äusserst schwierige Lage im Donezker Gebiet

    Die ukrainischen Streitkräfte haben die Schlagkraft der russischen Armee im Gebiet Donezk nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj erheblich geschwächt. Dennoch sagte der Staatschef in seiner per Video verbreiteten Abendansprache, dass die Situation äusserst schwierig bleibe. Schwere Kämpfe gebe es täglich in den Abschnitten Kurachowe und Pokrowsk. Es werde alles dafür getan, die Kampfkraft der eingesetzten Brigaden aufrechtzuerhalten.

    Selenskyj hob auch die seit August währenden Kämpfe im russischen Grenzgebiet Kursk hervor. Dort seien zehntausende russische Soldaten gebunden und auch zahlreiche Gefangene gemacht worden, sagte er. Die Angaben beider Kriegsparteien zum Geschehen auf dem Schlachtfeld lassen sich in der Regel kaum unabhängig überprüfen.

  • 4.50 Uhr

    Transgender-Aktivistin in Georgien erstochen

    In Georgien ist kurz nach Verabschiedung eines international hochumstrittenen LGBTQ-Gesetzes eine bekannte Transgender-Aktivistin getötet worden. Wie das georgische Innenministerium erklärt, wurde die als Model, Schauspielerin und Influencerin aktive Kesaria Abramidze am Mittwoch in ihrer Wohnung «mit mehreren Messerstichen» getötet. Demnach nahm die Polizei den Freund Abramidzes als Tatverdächtigen fest, ihm wird Mord mit «besonderer Grausamkeit und aufgrund des Geschlechts» zur Last gelegt.

    Die Tötung erfolgte am Tag nach der Verabschiedung eines von der EU und Menschenrechtsorganisationen als Einschränkung der LGBTQ-Rechte kritisierten Gesetzes über die «Familienwerte». Das Gesetz ähnelt der russischen Gesetzgebung zur Einschränkung von LGBTQ-Rechten – und verbietet unter anderem Geschlechtsangleichungen.

  • 4.49 Uhr

    UN warnt vor langen Stromsperren im Winter

    Die Vereinten Nationen haben vor langen Stromabschaltungen im Winter infolge der russischen Raketenattacken auf die ukrainische Energieinfrastruktur gewarnt. Befragte Experten gingen von Stromsperren zwischen 4 und 18 Stunden pro Tag aus. Auswirkungen werde das vor allem auf Bewohner von Hochhäusern haben, die in den oberen Etagen auf elektrisch betriebene Pumpen für die Wasser- und Zentralheizungsversorgung angewiesen seien.

    Der Strommangel kann dem Bericht zufolge auch massive Auswirkungen auf den Betrieb von Kanalisationssystemen und Kläranlagen haben. Im schlimmsten Szenario mit Stromausfällen von über drei Tagen werde ungeklärtes Abwasser in Flüsse geleitet werden müssen, um Rückstaus zu vermeiden. Der massenhafte Einsatz von mit Diesel und Benzin betriebenen Notstromern verschlechtere zudem die Luftqualität in den ukrainischen Städten. Besonders betroffen vom Strommangel seien Alte, Kranke, Menschen mit Behinderungen, Binnenflüchtlinge und andere einkommensschwache Haushalte.

    Zwischen März und September habe das russische Militär in neun Wellen systematisch Kraftwerke, Stromnetze und Anlagen für die Stromverteilung angegriffen. Der Strombedarf im Winter wurde im Bericht für Spitzenzeiten mit über 18 Gigawatt angegeben. Ukrainische Schätzungen gehen von einer Eigenproduktion von 14 bis 15 Gigawatt und einem Defizit von bis zu 4 Gigawatt aus, das nicht vollständig durch Importe aus der EU oder dem Nachbarland Moldau gedeckt werden kann.

  • 4.45 Uhr

    Wegen Russland-Sanktionen: Lufthansa erwägt Aus für Flüge Frankfurt-Peking

    Die Lufthansa stellt ihre tägliche Flugverbindung von Frankfurt am Main in die chinesische Hauptstadt Peking auf den Prüfstand. Eine Entscheidung werde im Oktober fallen. Ein Unternehmenssprecher verweist auf einen «extrem ungleichen Wettbewerb» europäischer Fluggesellschaften mit China und mit den Fluggesellschaften vom Persischen Golf und Bosporus, die von niedrigen Standortkosten, niedrigen Sozialstandards und hohen staatlichen Investitionen in den Luftverkehr profitierten. Ausserdem könnten diese Fluggesellschaften weiterhin den russischen Luftraum nutzen, der seit der Einführung der Sanktionen gegen Russland wegen des Krieges in der Ukraine für europäische und amerikanische Fluggesellschaften gesperrt ist. Sie müssen den russischen Luftraum umfliegen, was mit höheren Kerosinkosten verbunden ist.

  • Freitag, 20. September 2024, 4.47 Uhr

    Von der Leyen in Kiew erwartet

    EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wird am heutigen Freitag zu einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew erwartet. Bei dem Zusammentreffen soll es unter anderem um Hilfe bei der Energieversorgung der Ukraine vor dem Winter gehen. Zuvor hatte die Kommissionspräsidentin dem von Russland angegriffenen Land weitere EU-Hilfen im Umfang von 160 Millionen Euro versprochen. Das Geld solle in die Reparatur der beschädigten Energieversorgung, den Ausbau erneuerbarer Energien, mobile Heizgeräte und Unterkünfte fliessen.

  • 22.33 Uhr

    Kadyrow wirft Musk «Deaktivierung» von ihm angeblich geschenkten Cybertruck vor

    Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow hat Elon Musk beschuldigt, einen Tesla-Cybertruck deaktiviert zu haben, den er angeblich im August von dem Tech-Milliardär und Tesla-Chef erhalten habe. Musk habe den Cybertruck «vor Kurzem aus der Ferne abgeschaltet», erklärte Kadyrow bei Telegram. «Das ist keine nette Sache, die Elon Musk da macht. Er macht aus tiefstem Herzen teure Geschenke und schaltet sie dann aus der Ferne ab», fügte der Tschetschenenführer hinzu.

    Kadyrow hatte im August ein Video veröffentlicht, das ihn bei einer Fahrt durch die tschetschenische Hauptstadt Grosny am Steuer des futuristischen Pick-up-Modells des US-Elektroautobauers zeigt. Auf dem Dach des Fahrzeugs wurde offenbar ein Maschinengewehr montiert.

    Tschetscheniens Machthaber Ramzan Kadyrow am Steuer seines Cybertrucks.
    Tschetscheniens Machthaber Ramzan Kadyrow am Steuer seines Cybertrucks.
    Bild: IMAGO/ZUMA Press Wire

    Kadyrow bedankte sich darin bei Musk. Musk sei «zweifellos das grösste Genie unserer Zeit», ein «Spezialist» und ein «grossartiger Mann», sagte Kadyrow und lud Musk ein, ihn in Russland zu besuchen. Später erklärte Kadyrow, das Fahrzeug sei bei Kämpfen in der Ukraine eingesetzt worden und habe eine «bewundernswerte» Leistung erbracht.

    Musk stritt ab, Kadyrow den Cybertruck geschenkt zu haben und erklärte bei X, es handele sich um eine «Lüge».

    Kadyrow, der Tschetschenien seit mehr als 17 Jahren mit harter Hand regiert, ist ein enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin und hat nach eigenen Angaben tausende Soldaten zur Unterstützung der russischen Offensive in die Ukraine geschickt.

    Tesla hatte einen ersten Prototypen des Cybertrucks im Jahr 2019 vorgestellt, seit dem vergangenen Jahr wird der Wagen in Serie produziert.

  • 20.02 Uhr

    Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Man kann Putins Kalkül ändern

    Kurz vor seinem Abschied als Nato-Generalsekretär betont Jens Stoltenberg, dass die militärische Unterstützung der Ukraine den russischen Präsidenten Wladimir Putin an den Verhandlungstisch bringen soll. «Ich glaube nicht, dass Präsident Putin seine Meinung über die Ukraine ändern wird», sagte der Norweger. Er glaube jedoch, dass man Putins Kalkül ändern könne, «denn es gibt eine Grenze dafür, wie hoch der Preis sein darf, den er zu zahlen bereit ist.»

    Nach Ansicht des Nato-Generalsekretärs erhöhe die militärische Unterstützung der Ukraine die Wahrscheinlichkeit, Putin zu überzeugen, eine Friedensvereinbarung treffen zu müssen, in der die Ukraine als souveräne, unabhängige Nation auftrete. «Und dann ist es Sache der Ukraine und Russlands zu verhandeln», sagte Stoltenberg. Die Nato müsse die Ukraine in die Lage versetzen, die Botschaft zu vermitteln, dass Putin auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen könne, weil der Preis dafür zu hoch wäre.

    Die Ukraine führt seit zweieinhalb Jahren einen Abwehrkampf gegen eine grossangelegte russische Invasion und erhält dabei auch massive Unterstützung aus dem Westen.

    Stoltenberg übergibt sein Amt als Nato-Generalsekretär am 1. Oktober nach zehn Jahren an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte. Der 65-jährige Stoltenberg war von 2000 bis 2001 sowie von 2005 bis 2013 norwegischer Ministerpräsident. Medien zufolge soll er im kommenden Jahr Christoph Heusgen als Chef der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) ablösen. Entsprechende Berichte wurden der Deutschen Presse-Agentur aus mehreren Quellen bestätigt.

  • 19.44 Uhr

    Selenskyj trifft Biden, Harris und Trump bei USA-Besuch

    US-Präsident Joe Biden empfängt in der kommenden Woche den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weissen Haus in Washington. Das Treffen sei für Donnerstag geplant, teilte die US-Regierungszentrale mit. Selenskyj werde sich separat auch mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris treffen, die als Kandidatin der Demokraten bei der Wahl im November antritt und Biden im Weissen Haus ablösen will. Selenskyj hatte bereits vor einigen Tagen ein Treffen mit Biden in Washington in Aussicht gestellt und angekündigt, er wolle dem US-Präsidenten einen «Plan für den Sieg» im Krieg gegen Russland vorstellen.

    Das Büro des ukrainischen Präsidenten kündigte die USA-Reise nun offiziell an. Demnach will Selenskyj zunächst bei der UN-Generalversammlung in New York sprechen und dort am Rande Gespräche führen. Ausserdem seien neben der Zusammenkunft mit Biden und Harris in Washington auch Treffen mit Mitgliedern des US-Kongresses geplant - ebenso mit dem früheren US-Präsidenten und republikanischen Präsidentschaftsanwärter, Donald Trump, der bei der Wahl im November gegen Harris antritt. Details zu dem geplanten Treffen mit Trump gab es zunächst nicht. Selenskyj wolle sich ausserdem mit Vertretern von amerikanischen Rüstungs- und Energieunternehmen treffen, hiess es weiter.

  • 18.43 Uhr

    EU-Parlament fordert, Waffen-Einsatz in Russland zu erlauben

    Das Europaparlament fordert die EU-Mitgliedsstaaten auf, der Ukraine den Einsatz von westlichen Waffen gegen Militärziele auf russischem Boden zu erlauben. Die Ukraine müsse die Möglichkeit haben, sich vollständig zu verteidigen, teilte das Parlament mit. Ohne eine Aufhebung von Beschränkungen sei dies nicht in vollem Umfang möglich.

    Eine entsprechende – rechtlich unverbindliche – Resolution haben die Parlamentarier in Strassburg mit 425 Ja-Stimmen, 131 Nein-Stimmen und 63 Enthaltungen angenommen. Das Parlament appelliert darin an alle EU-Staaten, ihre Hilfen für die Ukraine aufzustocken, anstatt sie zu kürzen.

    Die Abgeordneten fordern die Mitgliedsstaaten ausserdem dazu auf, ihre Zusage vom März 2023, eine Million Schuss Munition an die Ukraine zu liefern, einzuhalten und grundsätzlich die Lieferung von Waffen zu beschleunigen.

    Das Parlament will zudem, dass EU-Sanktionen gegen Russland und Weissrussland sowie gegen den Iran und Nordkorea wegen deren Unterstützung der illegitimen Kriegsanstrengungen Russlands aufrechterhalten und ausgeweitet werden. Ausserdem sollen Regelungen geschaffen werden, um die Ukraine mit beschlagnahmtem russischen Staatsvermögen für die Zerstörung zu entschädigen, fordert das Parlament.

  • 16.58 Uhr

    Putin lobt Produktionssteigerung der Rüstungsindustrie

    Die russische Rüstungsindustrie hat nach Angaben von Kremlchef Wladimir Putin in diesem Jahr ihre Produktion vervielfacht. «Dieser Tage arbeiten die Unternehmen der Rüstungsbranche rhythmisch und präzise, tun alles Notwendiges, um den Streitkräften bei der militärischen Spezialoperation moderne Waffen, Technik, Munition und Ausrüstung zur Verfügung zu stellen», lobte Putin auf einer Sitzung der Militär- und Rüstungskommission in St. Petersburg. Hätten etwa die russischen Truppen im vergangenen Jahr 140.000 Drohnen bekommen, so würden es in diesem Jahr 1,4 Millionen sein, führte er aus. Gleichzeitig forderte er eine weitere Steigerung.

    Drohnen sind eine der wichtigsten Waffen in dem seit mehr als zweieinhalb Jahre andauernden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine geworden - auf beiden Seiten der Front. Sie dienen der Aufklärung, aber auch der Bekämpfung von Infanterietruppen, gepanzerten Fahrzeugen, aber auch strategischen Zielen im Hinterland.

    Seit September gelten in China erhöhte Exportbeschränkungen für Drohnen und Drohnenkomponenten. Bisher hatten beide Kriegsgegner vor allem bei der Aufklärung im Nahbereich stark auf teils umgebaute chinesische Drohnen gesetzt.

    Daher legen sowohl Kiew als auch Moskau nun besonderen Wert auf die Weiterentwicklung eigener Drohnen. Putin erklärte, dass bis 2030 im Land noch 48 weitere Produktionsstätten für den Drohnenbau entstehen sollen. Russland müsse auf dem Gebiet vom Ausland unabhängig werden, forderte er.

    Präsident Putin an einem Treffen der militärisch-industriellen Kommission in St. Petersburg am 19. September 2024.
    Präsident Putin an einem Treffen der militärisch-industriellen Kommission in St. Petersburg am 19. September 2024.
    Bild: Keystone
  • 16.18 Uhr

    USA befürchten russische Sabotage von Tiefseekabeln

    In regelmässigen Abständen werden Angriffe russischer Hacker auf westliche Ziele bekannt. Mindestens so grossen Schaden könnte Russland mit Attacken auf Tiefseekabel anrichten, die die Kommunikation zwischen den Kontinenten sicherstellen. Sie sind viel leistungsfähiger und schneller als Satelliten und das Rückgrat der Telekommunikation, für Telefongespräche ebenso wie für das Internet.

    Ein nicht mit Namen genannter US-Offizieller hat zu CNN gesagt: «Wir sind besorgt über die verstärkte russische Marineaktivität auf der ganzen Welt und darüber, dass sich Russlands Entscheidungskalkül, die kritische Unterwasserinfrastruktur der USA und ihrer Verbündeten zu schädigen, ändern könnte.»

    Russische Schiffe, U-Boote und Seedrohnen würden immer wieder in der Nähe kritischer Tiefseekabel gesichtet. Russland unterhalte zu diesem Zweck die Generalstabs-Hauptdirektion für Tiefseeforschung. Deren Flotte sei für die Aufklärung ebenso geeignet, wie für Sabotageakte in der Tiefsee, schreibt t-online.

    Das weltweite Netz an Tiefseekabeln, gemäss TeleGeography.
    Das weltweite Netz an Tiefseekabeln, gemäss TeleGeography.
    TeleGeography

    Über Tiefseekabel läuft praktisch die gesamte Kommunikation zwischen den Kontinenten. Würde dieses weltweite Netz empfindlich getroffen, würde nicht nur die private, staatliche und militärische Kommunikation massiv gestört. Auch Industrien, die auf Kommunikation angewiesen sind, etwa Finanzinstitute oder Energie-Versorger gerieten in grossen Schwierigkeiten, fasst CNN die Bedrohungslage zusammen.

    Sicherheitsberater John Hultquist fordert denn auch bei «The Register», dass der Westen seine kritische Infrastruktur nicht nur im Cyberspace, sondern auch physisch stärker schütze.

  • 14.26 Uhr

    Munitionsdepot in Toropez brennt noch immer

    Es soll «ein grosser Schwarm» von Drohnen gewesen, der in der Nacht auf den 17. September das 107. Arsenal der Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie in Toropez angegriffen hat, weiss «Forbes»: Mit dem Bau des Munitionsdepots, der rund 820 Millionen Franken verschlungen haben soll, war erst 2015 begonnen worden.

    2018 war die Anlage erst in Betrieb genommen worden: Zunächst wurde gemeldet, dass dort 122-Millimeter-Munition für den Raketenwerfer BM-21 Grad, 82-Millimeter-Geschosse für Mörser und 7,62-Millimeter-Patronen gelagert wurden.

    Einer ukrainischen Quelle zufolge sollen sich aber auch S-300-Raketen, Kurzstrecken-Raketen vom Typ 9K720 Iskander sowie nordkoreanische Kurzstrecken-Raketen vom Typ KN-23 befunden haben, als angeblich mehr als 100 Drohnen zuschlagen. «Im schlimmste Fall hat Russland einen signifikanten Teil seiner Munition für Angriffe tief in ukrainischem Gebiet verloren», meint «Forbes».

    Auch das Washingtoner Institute for the Study of War schreibt, in Toropez seien Kurzstrecken- und Flugabwehr-Raketen in die Luft gegangen. Laut «The War Zone» ist das Feuer in dem Depot noch nicht gelöscht.

  • 13.31 Uhr

    ZFF hält an umstrittenem Dokfilm fest

    Der Dokumentarfilm «Russians at War» soll trotz Kritik am Zurich Film Festival gezeigt werden. Der russisch-kanadischen Filmemacherin Anastasia Trofimova wird vorgeworfen, mit der Dokumentation russische Kriegsverbrechen in der Ukraine zu verharmlosen.

    «Russians at War» wird wie geplant am 20. Zurich Film Festival (ZFF) gezeigt, wie Festivaldirektor Christian Jungen heute an einer Medienkonferenz in Zürich sagte.

    Der Film, für den Trofimova eine russische Militäreinheit im Krieg gegen die Ukraine mehrere Monate lang begleitete, löste vor allem bei Ukrainerinnen und Ukrainern heftige Reaktionen aus. Vorführungen am Toronto Film Festival mussten wegen Drohungen abgesagt werden.

    Der Film war vorübergehend von der Website des ZFF verschwunden. Ein Sprecher des ukrainischen Aussenministeriums warnte das ZFF in einer Mitteilung auf X, die Vorführung des Films würde den Ruf des Festivals ruinieren. Es handle sich nicht um einen Dokumentarfilm, sondern um einen Propagandafilm, der Kriegsverbrechen verharmlose.

    Ukrainischer Protest gegen die Vorführung von «Russians at War» beim Filmfest Toronto am 13. September.
    Ukrainischer Protest gegen die Vorführung von «Russians at War» beim Filmfest Toronto am 13. September.
    Bild: Keystone

    Trofimowa, die früher als Journalistin für den kremlnahen Medienkonzern «Russia Today» arbeitete, hatte die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Sie habe unabhängig gearbeitet und für den Film keine Genehmigung des russischen Verteidigungsministeriums eingeholt.

    In Zürich soll die Entstehungsgeschichte des Films thematisiert werden, nach Möglichkeit soll es laut Jungen auch eine Podiumsdiskussion geben. Dazu soll die ukrainische Botschafterin in der Schweiz eingeladen werden. Auch Trofimowa soll nach Zürich kommen.

    «Wir verstehen den Unmut der Ukrainer», sagte Jungen. Er räumte auch ein, dass die Regisseurin aufgrund ihrer früheren Arbeit «nicht ganz unproblematisch» sei. Trotzdem sei es richtig, den Film zu zeigen. «Filme sollen zu Diskussionen anregen. Und wir verstehen diesen Film als Antikriegsfilm», so Jungen.

  • 13.12 Uhr

    Ukraine benennt 327 Ortschaften um

    Das ukrainische Parlament hat insgesamt 327 Ortschaften im Land umbenannt. Die Massnahme diene dazu, das Land vom sowjetischen und russischen Erbe zu befreien, teilte einer der Autoren des Gesetzes, Roman Losynskyj, auf Facebook mit.

    Er schrieb von einer «historischen Entscheidung», der allerdings noch weitere Umbenennungen folgen sollen. Für die Gesetzesinitiative stimmten nach Angaben des Abgeordneten Jaroslaw Schelesnjak 281 Parlamentarier. Insgesamt gibt es 450 Abgeordnete.

    Als Beispiele für die jetzt beschlossenen Umbenennungen führte Losynskyj unter anderem Nowomoskowsk, Krasnohrad, Druschba und Perwomajsk an, die künftig Samar, Berestin, Chutir-Mychajliwskiyj und Sokolohirsk heissen sollen. Während bei einigen Siedlungen auf die vorrevolutionären Bezeichnungen zurückgegriffen wurde, bekam etwa das an Moskau erinnernde seit 1794 so heissende Nowomoskowsk einen völlig neuen Namen.

    Schon in den vergangenen Jahren wurden einige Städte umbenannt, die an sowjetische Parteiführer erinnerten. So wurde aus der Millionenstadt Dnipropetrowsk – zu Ehren des des damaligen Vorsitzenden des Obersten Sowjets der Ukrainischen Sowjetrepublik, Grigori Petrowski – Dnipro, aus Kirowohrad (nach dem Parteiführer Sergej Kirow) Kropywnyzkyj und aus Artjomowsk (nach dem Revolutionär Artjom) Bachmut.

    Die Kampagne zur Umbenennung, die den Worten ihrer Verfasser nach der Befreiung vom kolonialen Erbe Russlands dienen soll, ist nicht unumstritten. Vorgestern noch hatten bei der Debatte mehrere Abgeordnete das Rednerpult blockiert, um die Abstimmung zu verschieben.

  • 12.28 Uhr

    Ein Gepard schnappt präzise zu

    In der deutschen Bundeswehr firmierte er unter dem Namen «Flugabwehrkanonenpanzer Gepard» – zumindest bis die letzten Exemplare 2012 ausser Dienst gestellt wurde. Aus Kostengründen, wie das Militär damals begründete.

    Die Ukraine setzt seit Juli 2022 auf den Flakpanzer, der dort gute Dienste leistet: Insbesondere gegen Drohnen bewährt sich der Gepard als kostengünstige Lösung, obwohl er für Deutschland einst zu teuer war. Im unten stehenden Video ist ein besonders präziser Schuss der Waffe zu sehen, die in der Ukraine ihren zweiten Frühling erlebt.

  • 11.52 Uhr

    Berlin gibt Kiew 400 Millionen zusätzlich für Waffen

    Für die militärische Unterstützung der Ukraine will die deutsche Regierung kurzfristig rund 400 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen. Das geht aus einem Schreiben des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

    Das Geld diene der Beschaffung militärischer Ausrüstung für die ukrainische Armee – insbesondere bei Luftverteidigung, Drohnen und Schutzausrüstung. Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP), der den Brief unterzeichnet hat, warnt darin vor der Gefahr, «dass die Ukraine ohne signifikant gesteigerte materielle Unterstützung in ihrem Verteidigungskampf unterliegt».

    Nach Angaben des Bundesfinanzministeriums werden zur Unterstützung der Ukraine bis Jahresende noch rund 1,42 Milliarden Euro benötigt. Das sind 397 Millionen Euro mehr als im Haushalt vorgesehen, weshalb die Zustimmung des Bundestags erforderlich ist.

    Der FDP-Abgeordnete Karsten Klein signalisierte bereits Unterstützung für das Vorhaben. «Wir halten unser Wort», versicherte das Mitglied des Haushaltsausschusses. «Die Ukraine benötigt dringend weiteres militärisches Material und militärische Ausrüstung, um ihre Freiheit und unsere Werte zu verteidigen.» Die FDP gehört neben den Grünen zum Regierungsbündnis von Kanzler Olaf Scholz (SPD).

  • 11.17 Uhr

    Rehabilitierung Tausender Stalin-Opfer widerrufen

    Vor dem Hintergrund zunehmender Repressionen gegen die Zivilgesellschaft hat Russland die Rehabilitierung von mehr als 4000 Opfern der Säuberungen unter Sowjetdiktator Josef Stalin widerrufen.

    Seit 2020 habe die Generalstaatsanwaltschaft eine Reihe von Fällen gefunden, in denen in den 1990er- und frühen 2000er-Jahren Personen rehabilitiert worden seien, die während des Zweiten Weltkriegs Vaterlandsverrat begangen hätten, sagte der offizielle Vertreter der Behörde, Andrej Iwanow, der Tageszeitung «Kommersant».

    Nach Angaben Iwanows handelt es sich bei den zuvor Rehabilitierten um Männer und Frauen, die mit den Nazis kooperiert haben. Sie seien teilweise freiwillig der Waffen-SS beigetreten oder den Polizeihilfstruppen oder hätten in den von den Nazis aufgebauten Organen der Selbstverwaltung gearbeitet, sagte der Beamte.

    Josef Stalin war seit Mitte der 1920er-Jahre bis zu seinem Tod 1953 in Moskau an der Macht. In die Zeit seiner Herrschaft fallen mehrere Wellen der Repression. Die grösste lief von 1936 bis 1938 und wurde als Grosser Terror oder verharmlosend auch als Stalinsche Säuberungen bezeichnet.

    Aber auch während und nach dem Zweiten Weltkrieg, in den die Sowjetunion nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf das Land 1941 eintrat, wurden Personen, die der Kollaboration mit den Nazis verdächtigt wurden, hingerichtet oder ins Straflager gesteckt. Viele dieser Opfer wurden später nach eingehender Untersuchung rehabilitiert.

  • 10.33 Uhr

    Kiew greift russische Basis mit unbekannter Waffe an

    Die ukrainischen Streitkräfte haben eine russische Militärbasis im Oblast Brjansk mit einer unbekannten Waffe attackiert.

    Markiert: die Lage von Potschep.
    Markiert: die Lage von Potschep.
    Google Earth

    Ziel des Angriffs war ein Stützpunkt bei der Stadt Potschep.

    Diese Basis in Potschep wurde attackiert.
    Diese Basis in Potschep wurde attackiert.
    Google Earth

    Ein russischer Soldat hat den Treffer zufällig gefilmt und das Video auf einem prorussischen Telegram-Kanal gepostet. Was an dem Clip auffällt: «Das Geräusch ist charakteristisch für einen Jet», schreibt der Russe dazu. Er vermutet, dass die Paljanyzja am Werk war.

    Die Drohne mit Düsenantrieb ist erst im August der Öffentlichkeit vorgestellt worden – natürlich ohne Geheimnisse wie deren Reichweite oder Sprengkraft zu verraten.

  • 9.24 Uhr

    General spricht über Präventivschlag

    Der Stabschef der estnischen Verteidigungsstreitkräfte denkt laut darüber nach, Russland mit einem Präventivschlag anzugreifen. «Unsere Fähigkeit, den Feind auf seinem eigenen Territorium zu neutralisieren, ist entscheidend», sagt Vahur Karus dem estnischen Sender ERR.

    Der Generalmajor führt aus: «In jeder Militärschule, überall auf der Welt, wird den Kadetten immer als Erstes beigebracht, dass man die Initiative ergreifen muss, dass man einen guten Plan haben muss, und zwar genau darin, den Gegner zu finden, ihn zu binden und ihn zu schlagen, und dann vorwärts.»

    Zuvor habe die Taktik etwa der Baltischen Staaten darin bestanden, nach einem Angriff zehn Tage durchzuhalten – und auf Nato-Hilfe zu warten. Diese Taktik sei mit dem Krieg in der Ukraine aber über den Haufen geworfen worden.

  • 9.09 Uhr

    «Man kann sich in Pausen für die Zeugung engagieren»

    Russland Geburtenrate ist so tief wie seit 1999 nicht mehr. Im Juni gab es weniger als 100'000 Babys. Zwischen Januar und Juni sind laut «Euronews» 599'600 Kinder auf die Welt gekommen. Das ins 16'0000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Toten stieg im gleichen Zeitraum um 18 Prozent: Sie lag um 49'000 Personen höher als im Vorjahr.

    Die Zahl der Kinder pro Paar liegt 2023 bei 1,41 – mit diesem Wert schrumpft Russlands Bevölkerung in den kommenden Jahren deutlich. Um die Bevölkerung stabil zu halten, ist ein Wert von 2,1 nötig. Den Wert zu steigern, hat für den Kreml nun oberste Priorität.

    «Das Schicksal Russlands hängt davon ab, wie viele von uns da sein werden», zitiert «Metro» Wladimir Putin. «Es ist eine Frage von nationaler Bedeutung.»

    Wladimir Putin mit einem Baby: Russland gehen die Kinder aus. (Archivbild)
    Wladimir Putin mit einem Baby: Russland gehen die Kinder aus. (Archivbild)
    Bild: Keystone

    Ein lokaler Verantwortlicher für Gesundheit geht noch weiter: «Man kann sich in Pausen für die Zeugung engagieren, denn das Leben fliegt so schnell vorbei», sagt Jewgeni Schestopalow aus der Region Primorje. Dass man viel arbeite, sei kein Hindernis beim Kinderkriegen – nur eine lahme Ausrede, meint der Offizielle.

    Den neuen Kurs bekommen auch Frauen zu spüren, die statt Kind auf Karriere setzen. Walentina Matwijenko kritisiert sie, der Feminismus baue ab: «Er hat sich in eine Anti-Männer verandelt, die gegen traditionelle Werte ist», sagt die Vorsitzende des russischen Föderationsrates der Zeitung «Iswestija»

    Und weiter: «Jetzt dreht sich alles um alle möglichen Sorten des Geschlechts: Über 50 sind bereits erfunden worden. Die Kein-Kind-Bewegung sollte meiner Meinung nach gesetzlich verboten werden.»

  • 8 Uhr

    Putin hält Sitzung zur Lage des Rüstungssektors ab

    Kremlchef Wladimir Putin hat eine Videokonferenz mit ranghohen Militärs und Beamten aus der Rüstungswirtschaft abgehalten. Darin begründete er auch die jüngst befohlene Anhebung der Truppenstärke.

    Dies sei für die neuen Wehrbezirke notwendig, sagte er. Für die dort entstehenden Truppenteile würden gut an Waffen ausgebildete neue Soldaten gebraucht. «Eben zur Lösung dieser Aufgabe wurde vor Tagen das Dekret über die Festlegung der Truppenstärke der Streitkräfte veröffentlicht», so Putin.

    Am 16. September hatte Putin per Dekret befohlen, die Streitkräfte auf etwa 2,4 Millionen Mann aufzustocken, darunter 1,5 Millionen Soldaten – seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurde die Sollstärke des Militärs damit zum dritten Mal erhöht.

  • 6.35 Uhr

    Selenskyj: Alles läuft nach Plan – auch in Kursk

    Die Kämpfe in der westrussischen Region Kursk, wo Moskauer Truppen versuchten, die ukrainische Gegenoffensive zu kontern, verlaufen seinen Angaben zufolge nach dem Plan Kiews.

    Unabhängigen Militärbeobachtern zufolge konnten die Ukrainer die russischen Angriffe tatsächlich vorerst stoppen. Unklar hingegen ist, ob der darauffolgende ukrainische Vorstoss zur Einschliessung russischer Truppenteile erfolgreich war.

    Den von russischen Truppen bedrängten Verteidigern der Städte Pokrowsk, Torezk und Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk versprach er baldige Verstärkung. Seiner Darstellung nach sind inzwischen neue Brigaden aufgebaut, allerdings noch nicht vollständig mit Waffen ausgerüstet.

  • 6.03 Uhr

    Kiew: Massiver Druck an der Ostfront

    Der Generalstab in Kiew hat in seinem abendlichen Lagebericht die Kämpfe speziell zwischen Pokrowsk und Kurachowe als schwer gekennzeichnet. Mehr als die Hälfte der über 150 russischen Angriffsversuche des Tages hätten in dem Frontabschnitt stattgefunden. Mehrere dieser Attacken liefen noch, heisst es.

  • Donnerstag, 19. September 2024, 5.52 Uhr

    Moskau sucht Annäherung an Pakistan

    Russland und Pakistan hoffen, den bilateralen Handel auszuweiten und ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit zu verbessern. Das kündigen der russische Vizepremier Alexei Overchuk und der pakistanische Aussenminister Mohammad Ishaq Dar in Islamabad an. Moskau verspricht ausserdem Unterstützung für Pakistans Antrag, der internationalen Allianz BRICS beizutreten.

    Während Russland aufgrund westlicher Sanktionen nach der gross angelegten Invasion der Ukraine mit einer zunehmenden wirtschaftlichen Isolation konfrontiert ist, ist der Handel zwischen Moskau und Islamabad gestiegen und erreichte im Jahr 2023 eine Milliarde Dollar. Die Länder hofften, ihre Wirtschaftsbeziehungen trotz der durch die Sanktionen verhängten Einschränkungen weiter ausbauen zu können, sagt Dar während der Pressekonferenz.

  • 23.08 Uhr

    Selenskyj beklagt Verzögerungen bei Flugabwehr

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die westlichen Partner zu mehr Tempo bei den versprochenen Lieferungen zur Stärkung der Flugabwehr aufgefordert. «Bis jetzt sind noch nicht alle Versprechen zur Flugabwehr, die beim Gipfel in Washington gemacht worden, umgesetzt», mahnte er in seiner abendlichen Videoansprache. Gerade zu Herbstbeginn sei es jedoch wichtig, eine effiziente Flugabwehr zu haben, sagte er mit Blick auf die systematischen russischen Angriffe gegen die Energie- und Wärmeversorgung.

    Selenskyj wandte sich einmal mehr gegen ein Einfrieren des Konflikts. Die Ukraine und ganz Europa bräuchten langfristig Sicherheit. Das sei nur durch einen gerechten Frieden zu erreichen.

    Zur Lage an der Front äusserte er sich nicht detailliert. Gleich zu Beginn lobte er den Drohnenangriff auf ein Munitionsdepot bei der nordwestrussischen Kleinstadt Toropez.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Tempo bei versprochenen Lieferungen von Flugabwehrwaffen. (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert mehr Tempo bei versprochenen Lieferungen von Flugabwehrwaffen. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Efrem Lukatsky

    Die Kämpfe in der westrussischen Region Kursk, wo Moskauer Truppen versuchten, die ukrainische Gegenoffensive zu kontern, verlaufen seinen Angaben zufolge nach dem Plan Kiews.

    Den von russischen Truppen bedrängten Verteidigern der Städte Pokrowsk, Torezk und Kurachowe im ostukrainischen Gebiet Donezk versprach er baldige Verstärkung. Seiner Darstellung nach sind inzwischen neue Brigaden aufgebaut, allerdings noch nicht vollständig mit Waffen ausgerüstet.

  • 22.19 Uhr

    Putin erklärt Truppenaufstockung mit neuen Stützpunkten

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat die jüngst befohlene Erhöhung der Truppenstärke mit der Schaffung neuer Wehrbezirke in Russland erklärt. Für die dort entstehenden Truppenteile würden gut an Waffen ausgebildete neue Soldaten gebraucht.

    «Eben zur Lösung dieser Aufgabe wurde vor Tagen das Dekret über die Festlegung der Truppenstärke der Streitkräfte veröffentlicht», sagte Putin in einer Videokonferenz zur Entwicklung des Militärs. Am Montag hatte Putin per Dekret befohlen, die Streitkräfte auf etwa 2,4 Millionen Mann aufzustocken, darunter 1,5 Millionen Soldaten – seit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 wurde die Sollstärke des Militärs damit zum dritten Mal erhöht.

    Die Schaffung neuer Wehrbezirke für die Regionen Leningrad - für das Umland von St. Petersburg wird in Russland immer noch der sowjetische Name Leningrad verwendet - und Moskau hatte der Kreml Ende 2023 verkündet. Damit einher geht der Aufbau neuer Militärstützpunkte und Truppenteile.

    Die Notwendigkeit der Wehrbezirke hatte der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow damals unter anderem mit dem NATO-Beitritt von Schweden und Finnland begründet. Auf den Auslöser dieser Vorgänge, den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, ging Gerassimow nicht ein.

    In der Videokonferenz forderte Putin Aufrüstung und Militarisierung weiter zu forcieren. In Zukunft werde die russische Armee neue moderne Waffen nicht mehr stückweise, sondern in Serie bekommen, kündigte er an. In den Waffenschmieden und Raketenlabors sollten auch die Erkenntnisse aus dem Krieg genutzt werden, sagte der Kremlchef, der am Donnerstag eine Waffenfabrik in St. Petersburg besuchen will.

  • 21.18 Uhr

    Tödliche Schiesserei bei russischem Online-Grosshändler

    Bei einer Schiesserei im Hauptquartier von Russlands grösstem Onlinehändler Wildberries in unmittelbarer Nähe des Kremls sind zwei Wachmänner ums Leben gekommen, drei Menschen wurden verletzt. Die Polizei hat nach eigenen Angaben 30 Personen festgenommen. Wildberries-Gründerin Tatjana Bakaltschuk erhob anschliessend schwere Vorwürfe gegen ihren Ehemann. Er habe versucht, mit einem bewaffneten Trupp das Unternehmen quasi im Handstreich zu übernehmen, sagte sie in einem Video. Das Paar streitet sich seit Monaten um die Rechte an dem milliardenschweren Konzern.

    Nach Darstellung Tatjana Bakaltschuks tauchten die Bewaffneten unter Führung ihres Mannes Wladislaw unangekündigt in der Zentrale des Unternehmens auf. Als die Wachmänner sie nicht einliessen, kam es zu einer Auseinandersetzung, in der schliesslich Schüsse fielen. «Wladislaw, was tust du. Wie wirst du deinen Eltern und unseren Kindern in die Augen schauen», wandte sie sich an ihren Mann. Der Beschuldigte wiederum erklärte, er sei zu Verhandlungen über den Bau eines Lagerhauses im Hauptquartier erschienen, als er und seine Leute angegriffen worden seien.

    Wildberries wurde Anfang der 2000er-Jahre von dem Paar als Start-up gegründet und ist inzwischen zum grössten Onlinehändler Russlands aufgestiegen. Im Mai wurde ein Zerwürfnis zwischen den beiden bekannt, als Tatjana Bakaltschuk die Fusion mit der Werbeagentur Russ bekannt gab, deren Chef Robert Mirsojan sie zum Generaldirektor ernannte. Die Fusion soll von Kremlchef Wladimir Putin abgesegnet worden sein.

    «Putins Bluthund» und Machthaber Tschetscheniens Ramsan Kadyrow (l.) mit Wladimir Putin (r.) am 20. August 2024 in Tschetschenien.
    «Putins Bluthund» und Machthaber Tschetscheniens Ramsan Kadyrow (l.) mit Wladimir Putin (r.) am 20. August 2024 in Tschetschenien.
    Bild: Keystone/EPA/Sputnik/Alexei Danichev/Kremlin Pool

    Der so kalt gestellte Wladislaw Bakaltschuk holte sich hingegen Rückendeckung bei Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow. Der bezeichnete die Fusion als «räuberische Übernahme» und versprach Hilfe. An der Auseinandersetzung waren nach Medienangaben mehrere Kaukasier, darunter auch mindestens ein Tschetschene aus dem von Kadyrow gegründeten Kampfsportklub «Achmat» beteiligt. Die Polizei hat wegen der laufenden Ermittlungen offiziell keine Angaben zu den Beteiligten bekanntgegeben.

  • 19.55 Uhr

    London bestellt russischen Botschafter ein

    Die britische Regierung hat den russischen Botschafter einbestellt, nachdem Russland in der vergangenen Woche sechs britischen Diplomaten die Akkreditierung entzogen hatte. Der russische Botschafter in London, Andrej Kelin, sei darauf hingewiesen worden, dass das Verhalten Russlands, einschliesslich der «böswilligen und völlig unbegründeten» Spionagevorwürfe gegen die sechs britischen Diplomaten, gegen das Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen verstosse, erklärte das Aussenministerium am Freitag.

    Es verurteile die «beispiellose und unbegründete öffentliche Aggressionskampagne gegen das Vereinigte Königreich», hiess es in der Erklärung des Ministeriums.

    Russland hatte am Freitag sechs britischen Diplomaten ihre Akkreditierung entzogen und dies mit Spionagevorwürfen und einer gezielten «Bedrohung der russischen Sicherheit» begründet. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB warf den Betreffenden «subversive Aktivitäten» und das Sammeln geheimer Informationen vor.

    London wies die Anschuldigungen zurück und erklärte, es handele sich um einen Vergeltungsschritt Moskaus infolge westlicher Massnahmen gegen «russische staatlich gelenkte Aktivitäten in ganz Europa und im Vereinigten Königreich». Die sechs Diplomaten haben Russland bereits verlassen und sind ersetzt worden.

  • 17.42 Uhr

    Ukraine bittet Rumänien um Abschuss russischer Drohnen

    Die Ukraine bittet das NATO-Land Rumänien, russische Drohnen abzuschiessen, die sich dem rumänischen Luftraum nähern. Das sagte der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha nach einem Treffen mit seiner rumänischen Kollegin Luminita Odobescu in Bukarest, wie die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax berichtete.

    Besondere Sorgen bereitet, dass kürzlich eine russische Drohne etwa 45 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt über dem rumänischen Donaudelta in der Luft gesichtet wurde. Rumänische F-16 Kampfjets stiegen auf und eskortierten das Objekt, bis es ukrainischen Luftraum erreichte. 

    Seither streiten in Rumänien Politiker und Militärs darüber, ob Gesetzesänderungen notwendig sind, um feindliche Drohnen im eigenen Luftraum abzuschiessen.

     Rumäniens Rechtslage dazu wirkt widersprüchlich: Ein Paragraf besagt, dass die Armee ihre Waffen nur zu Übungszwecken gebrauchen darf, es sei denn, es wird ein Kriegs- oder Ausnahmezustand erklärt. Ein anderer Paragraf sagt, man dürfe feindliche Flugzeuge nach Vorwarnung abschiessen – und sogar ohne Vorwarnung, wenn die Zeit dafür nicht reicht. 

    In Rumänien wird diskutiert, ob das Land russische Drohnen abschiessen darf.
    In Rumänien wird diskutiert, ob das Land russische Drohnen abschiessen darf.
    Archivbild: Kathrin Lauer/dpa
  • 17.32 Uhr

    Ukraine: Russische Gegenoffensive in der Region Kursk gestoppt

    Die russische Gegenoffensive in der russischen Region Kursk ist nach ukrainischen Angaben gestoppt worden. Wie ein Sprecher des ukrainischen Regionalkommandos der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch sagte, hatten «die Russen versucht, über die Flanken anzugreifen, aber sie sind gestoppt worden». Die Lage habe sich stabilisiert und sei «unter Kontrolle», sagte Sprecher Oleksiji Dmitratschkiwsky. Nach seinen Angaben halten sich noch mehrere tausend russische Zivilisten in den von der ukrainischen Armee besetzten russischen Gebieten in der Region Kursk auf.

    Die ukrainische Armee hatte am 6. August einen Angriff auf die russische Region Kursk gestartet und war überraschend weit vorgerückt. Am 12. September gab Moskau bekannt, eine Gegenoffensive gestartet zu haben. «Sie haben einige kleinere Erfolge errungen, aber der Erfolg hat sich jetzt in eine Fast-Einkreisung von ihnen verwandelt», sagte der Militärsprecher weiter. 

  • 17.21 Uhr

    Kreml wirft NATO-Generalsekretär Stoltenberg Provokation vor

    Der Kreml hat die Position von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg zu Raketenschlägen tief im Inneren Russlands scharf kritisiert. «Dieser zur Schau gestellte Wille, die Äusserungen des russischen Präsidenten nicht ernst zu nehmen, ist ein kurzsichtiger und unprofessioneller Schritt», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge. Solch eine Haltung sei «zutiefst provokant und gefährlich», warnte er.

    Seiner Ansicht nach seien Stoltenbergs Äusserungen auch auf dessen baldigen Abschied als Generalsekretär des westlichen Militärbündnisses zurückzuführen, entgegnete Peskow nun. Schliesslich trage der Norweger ab dem 1. Oktober keine weitere Verantwortung mehr für die Folgen einer solchen Auseinandersetzung.

    Stoltenberg hatte zuvor der britischen Tageszeitung «The Times» gesagt, dass der Einsatz von Raketen mit längerer Reichweite die NATO nicht in den Konflikt mit Russland hineinziehen würde. «Es ist falsch zu sagen, dass die NATO-Verbündeten in den Konflikt hineingezogen würden, wenn sie den Einsatz der Waffen gegen legitime Ziele auf russischem Gebiet zulassen», so der Norweger. «Nordkorea und der Iran leisten erhebliche militärische Unterstützung und stellen Russland Raketen und Drohnen zur Verfügung, ohne dass sie direkt in den Konflikt verwickelt werden.»

    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild)
    NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht während einer Pressekonferenz. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 11.33 Uhr

    Ukraine verabschiedet Nachtragshaushalt

    Die von Russland angegriffene Ukraine hat wegen des andauernden Kriegs einen Nachtragshaushalt mit umgerechnet rund 9,4 Milliarden Franken Mehrausgaben, hauptsächlich für das Militär, verabschiedet. Nach örtlichen Medienberichten stimmte eine deutliche Mehrheit im Parlament für das Gesetz.

    Die Haushaltsausgaben steigen damit um gut 13 Prozent auf umgerechnet rund 76 Milliarden Franken – ein Rekordwert für die Ukraine. Finanziert werden sollen die Ausgabensteigerungen über höhere Steuereinnahmen und Kredite unter anderem von der Europäischen Union. Zudem soll es Einsparungen im Sozialen geben.

    Aktuell werden im Parlament umstrittene Steuererhöhungen diskutiert. Notwendig geworden waren die Haushaltsänderungen, um Soldaten unter anderem die Frontzuschläge für den September zahlen zu können. Die ursprüngliche Haushaltsplanung für 2024 ging Ministerpräsident Denys Schmyhal zufolge nur von Kämpfen bis Ende August aus.

    Grundlage seien Prognosen des Internationalen Währungsfonds gewesen. Gestützt wurde der Haushaltsplan bisher auch durch eine von der Zentralbank zugelassene langsame Abwertung. Die Landeswährung Hrywnja wertete seit Jahresbeginn gegenüber dem US-Dollar gut acht Prozent und gegenüber dem Euro fast zehn Prozent ab.

    Aus dem Ausland eintreffende Hilfsgelder und Kredite ergeben so grössere Summen in Hrywnja. Für 2025 ist im Haushaltsentwurf bereits eine Abwertung um weitere etwa acht Prozent eingeplant. Seit Kriegsbeginn hat die Ukraine nach eigenen Angaben umgerechnet über 82 Milliarden Franken Finanzhilfen aus dem Ausland erhalten.

  • 10.31 Uhr

    Frankreich liefert 19'000 Tonnen Schienen

    Frankreich will der Ukraine helfen, dass heimische Schienennetz auf den westlichen Standard umzustellen: Paris liefert Kiew deshalb 19'000 Tonnen Schienen, die für eine 150 Kilometer lange Strecke reichen sollen.

    Die ersten Schienen sollen per Schiff im Januar 2025 in der Ukraine ankommen. Paris will weiterhin 200 Millionen Euro für den Wiederaufbau der kritischen Infrastruktur zur Verfügung stellen, heisst es weiter.

  • 9.42 Uhr

    Toropez wird geräumt

    Die Kleinstadt Toropez im nordwestrussischen Gebiet Twer ist nach offiziellen Angaben wegen eines durch Drohnenbeschuss ausgelösten Grossbrandes zum Teil evakuiert worden – siehe vorheriger Eintrag.

    «Für die Sicherheit der Bürger hat Gouverneur Igor Rudenja eine Teilevakuierung der Bevölkerung von den Territorien angeordnet, wo die Flugabwehr im Einsatz ist und das Feuer bekämpft wird», teilte der Pressedienst der Gebietsregierung per Telegram mit.

    Die Lage sei unter Kontrolle, heisst es. Während nach offizieller Darstellung herabstürzende Drohnentrümmer den Brand in der Stadt ausgelöst haben, galt der Drohnenangriff Medienberichten zufolge einem nahegelegenen Munitionsdepot. Die dort ausgelösten Explosionen haben demnach zu dem Feuer geführt.

    Es gibt mehrere Videos von schweren Explosionen, die von dem Munitionsdepot stammen sollen. Kiew hat die Einschläge bereits als Erfolg für sich in Anspruch genommen. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, verbreitete eines der Videos mit dem Kommentar: «Russlands Demilitarisierung ist für die Beendigung des Terrors nötig.»

    Das russische Verteidigungsministerium machte keine Angaben zu über der Region Twer abgeschossenen Drohnen. Unabhängig lassen sich die Aufnahmen nicht überprüfen. In der Nähe von Toropez gibt es aber mehrere Militäreinheiten. Im Mai soll es bereits einen Drohnenangriff auf eines der Objekte gegeben haben.

    Toropez ist eine Kleinstadt mit etwa 13'000 Einwohnern und liegt knapp 400 Kilometer Luftlinie nordwestlich von Moskau.

  • 9.15 Uhr

    Ukraine trifft riesiges Munitionslager in Russland

    Die ukrainischen Streitkräfte haben erneut ein russisches Munitionsdepot attackiert, nachdem gestern ein entsprechendes Lager in Bezirk von Mariupol im russisch besetzten Teil von Donezk getroffen worden war. In der Nacht schlug Kiew in Toropez im russischen Oblast Twer wieder zu.

    Markiert: Die Lage von Toropez.
    Markiert: Die Lage von Toropez.
    Google Earth

    Wie der pro-russische Tekegram-Kanal Astra berichtet, haben sechs ukrainische Drohnen gegen 3.30 Uhr zugeschlagen. Anwohner hätten eine laute Explosion und einen grellen Blitz gesehen, bevor ein Feuer ausgebrochen sei.

    Ziel ist offenbar das 107. Arsenal der Hauptverwaltung für Raketen und Artillerie gewesen, das zuvor angeblich auch schon mit Drohnen angegriffen worden war.

    Das Feuer führt zu laufenden Explosionen der gelagerten Munition: Die Anwohner werden nun angeblich evakuiert. Sculen in Kindergräten im Bezirk bleiben demnach heute geschlossen. Die Rauchentwicklung ist so stark, dass sie aus dem All gut zu erkennen ist.

    Die zahlreichen Folge-Explosionen der Munitionen sorgen angeblich sogar für Ausschläge auf der Richter-Skala.

  • 4.58 Uhr

    Russische Gouverneure melden Drohnenangriffe

    Die Ukraine greift nach Angaben örtlicher Gouverneure mehrere Regionen im Westen Russlands mit Drohnen an. In der Region Smolensk an der Grenze zu Belarus seien sieben ukrainische Drohnen abgeschossen worden, schreibt Gouverneur Wassili Anochin auf der Messenger-App Telegram.

    Die russische Luftabwehr zerstört eine Drohne über dem Gebiet Orjol, teilt Gouverneur Andrej Klitschkow auf Telegram mit. Mindestens 14 ukrainische Angriffsdrohnen werden über der Region Brjansk an der Grenze zur Ukraine abgeschossen, meldet Gouverneur Alexander Bogomaz auf Telegram. Die Regierung in Kiew erklärt, die Angriffe richteten sich gegen Militär-, Energie- und Transportinfrastruktur, die für Moskaus Kriegsanstrengungen wichtig sei.

  • 4.35 Uhr

    Selenskyj: Einsatzpläne für F-16 fertiggestellt

    Die ukrainische Luftwaffe hat ihre Einsatzpläne für die vom Westen gelieferten F-16-Kampfflugzeuge ausgearbeitet. Alle Aufgaben für die Streitkräfte und das Verteidigungsministerium seien festgelegt, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

    Daneben sei mit dem Luftwaffenkommando noch über Möglichkeiten zum Ausbau der Flugzeugflotte sowie die weitere Ausbildung von Piloten gesprochen worden.

    Die Ukraine hat von ihren europäischen Verbündeten Zusagen für rund 60 Kampfflugzeuge des amerikanischen Typs F-16 erhalten, von denen bisher nur ein geringer Teil übergeben wurde. Die USA wollten nur Waffen und Ausrüstung beisteuern.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (links) sitzt am 30. August 2023 mit Dänemarks Premier Mette Frederiksen in einer F-16 in Vojens in Dänemark. 
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (links) sitzt am 30. August 2023 mit Dänemarks Premier Mette Frederiksen in einer F-16 in Vojens in Dänemark. 
    Bild: Keystone/Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix via AP

    Angesichts oft schwerer Verluste an den Fronten werden in der Ukraine Überlegungen zu einer besseren Grundausbildung neuer Soldaten laut. So sprach sich Roman Kostenko, Sekretär im Parlamentskomitee zu Fragen der nationalen Sicherheit, für eine längere Grundausbildung anstatt der bisher üblichen rund 40 Tage aus.

    Ähnliches hatte zuletzt auch Oberkommandeur Olexander Syrskyj gefordert. «Es wird kaum geschossen, kaum mit Handgranaten geübt», beklagte Kostenko Mängel bei der Ausbildung der Rekruten. Ideal wären fünf Monate für die Ausbildung junger Soldaten. Um eine qualitativ gute Ausbildung zu sichern, sollten jedoch auch die Ausbilder zusätzlich geschult werden.

  • Mittwoch, 18. September 2024, 4.30 Uhr

    Bevölkerung der Ukraine schrumpft

    Die Bevölkerungszahlen der Ukraine sind stark rückläufig. Zählte die Ukraine im Jahr 1991, dem Jahr der Unabhängigkeit von der ehemaligen Sowjetunion, noch 52 Millionen Einwohner, so waren es zuletzt noch knapp 35 Millionen.

    Von diesen lebten etwa 4 Millionen in den russisch besetzten Gebieten, berichtete Ella Libanowa vom Institut für Demographie in Kiew. Zu den 35 Millionen kämen noch knapp 4,2 Millionen Menschen hinzu, die vor dem Krieg in die Länder der EU geflüchtet waren. Nach den Berechnungen ihres Instituts dürfte die Gesamt-Bevölkerungszahl der Ukraine bis 2050 auf knapp 25 Millionen schrumpfen.

  • 23.05 Uhr

    Fehlalarm in Lettland: Unbekanntes Flugobjekt war Vogelschwarm

    Falscher Alarm in Lettland: Eine mutmassliche Verletzung des Luftraums des baltischen EU- und NATO-Staats durch ein unbekanntes Flugobjekt hat sich als harmloser Vorfall erwiesen. Bei dem Objekt, dass sich am Dienstag aus dem benachbarten Belarus kommend der Grenze näherte und diese im östlichen Gebiet Kraslava überquerte, handelte es sich um einen Vogelschwarm. Dies berichtete die lettische Nachrichtenagentur Leta unter Berufung auf die Luftwaffe.

    Das Verteidigungsministerium in Riga hatte zuvor darüber informiert, dass ein unbekanntes Flugobjekt erfasst worden sei. Daher seien zur Luftraumüberwachung auf dem Stützpunkt Lielvarde stationierte NATO-Abfangjäger aufgestiegen. Sie hätten aber keine verdächtigen Objekte ausfindig machen können.

    Lettland besitzt wie seine Nachbarn Estland und Litauen keine eigenen Kampfjets. Die NATO-Verbündeten sichern deshalb bereits seit 2004 im Wechsel den baltischen Luftraum. Die Mission wird gegenwärtig auch von der Bundeswehr übernommen, die dazu in Lielvarde mehrere Eurofighter stationiert hat. 

    Die Entscheidung, die NATO-Jets zu alarmieren, sei gefallen, weil zunächst unklar war, um was für ein Flugobjekt es sich genau handelte, sagte Verteidigungsminister Andris Spruds auf der Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. Er verwies darauf, dass Lettland an Russland grenze und den Gefahren eines hybriden Krieges ausgesetzt sei. 

  • 21.45 Uhr

    Kiew meldet Zerstörung russischer Munitionsdepots

    In Nähe der ukrainischen Hafenstadt Mariupol soll nach Angaben des ukrainischen Militärs ein russisches Munitionsdepot zerstört worden sein. Dieses sei von Aufklärern der Armee entdeckt und schliesslich von der Marine via Raketenangriffen attackiert worden. Es seien Tonnen an Munition zerstört worden. Überprüfbar sind diese Angaben indes nicht.

  • 19.36 Uhr

    Putin schickt 38’000 Soldaten zur Gegenoffensive in die Regio Kursk

    Bei der russischen Gegenoffensive in der Grenzregion Kursk setzt Moskau laut einem Bericht rund 38’000 Soldaten ein. Wie die «Financial Times» (Bezahlartikel) unter Berufung auf einen hochrangigen ukrainischen Geheimdienstmitarbeiter berichtet, seien dafür einige Soldaten aus dem Süden der Ukraine abgezogen worden. Bislang seien die Gegenangriffe «noch immer nicht gross angelegt». Laut der Quelle müsse der Kreml jedoch noch mehr seiner kampferprobten Brigaden einsetzen, um grössere Erfolge zu erzielen.

  • 19.25 Uhr

    Russische Truppen sprengen ukrainisches Kohlebergwerk

    Russische Truppen haben an der Frontlinie in Donezk die ukrainischen Bergbaustadt Wuhledar erreicht. Dort sprengten sie eines der grössten Kohlebergwerke des Landes. Videos zeigen die Explosion und den anschliessenden Einsturz des Turms über dem Hauptschacht der Mine. Vor der Invasion lag die jährliche Kohleproduktion hier bei rund 1,42 Millionen Tonnen. In dem Flöz lagern wohl noch mehr als 150 Millionen Tonnen Kohle.

  • 18.17 Uhr

    Wegen Kritik an Ukraine-Offensive in Strassenumfrage: Fünf Jahre Straflager für Russen

    Wegen Kritik an der russischen Offensive in der Ukraine bei einer Strassenumfrage ist ein Russe am Dienstag in Moskau zu fünf Jahren Straflager verurteilt worden. Wie die amtliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, hatte der 38-jährige Angeklagte sich bereits Ende April wegen «Diskreditierung der Armee» schuldig bekannt. In der Folge war er zu fünf Jahren Arbeitsdienst verurteilt worden, blieb aber in Freiheit.

    Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein und verlangte eine härtere Strafe. Das Moskauer Gericht entschied nun, dass der 38-jährige Juri Kochowez fünf Jahre lang in ein Straflager müsse. Laut einem Tass-Korrespondenten wurde er noch im Gerichtssaal festgenommen und abgeführt.

    Kochowez hatte im Juli 2022 bei einer Strassenumfrage des US-Auslandssenders Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) an einer Metro-Station in Moskau spontan geantwortet und offen Kritik an der Offensive in der Ukraine geäussert. So warf er der russischen Armee vor, in Butscha in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew «ohne Grund» Zivilisten getötet zu haben.

    Daraufhin wurde Kochowez festgenommen, er kam aber zunächst mit einer geringen Geldstrafe davon. Später wurde sein Fall jedoch neu bewertet und ein Anklagepunkt geltend gemacht, der nach dem Beginn der Ukraine-Offensive im russischen Strafrecht eingeführt worden war und auf dessen Grundlage mittlerweile bereits tausende Russen verurteilt wurden, mitunter zu langen Haftstrafen.

  • 14.05 Uhr

    Russland und Ukraine verloren eine Million Soldaten

    Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Recherchen der US-Zeitung «Wall Street Journal» auf beiden Seiten Hunderttausende Soldaten verletzt und getötet worden. Die ukrainischen Truppen hätten etwa 80'000 tote und 400'000 verwundete Soldaten zu beklagen.

    Das berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine vertrauliche ukrainische Schätzung. Russland wiederum habe nach Schätzung westlicher Geheimdienste sogar 600'000 Soldaten – 200'000 Tote und 400'000 Verletzte – verloren, schreibt das «Wall Street Journal» weiter. Offiziell gibt es weder aus Kiew noch aus Moskau Angaben zu den eigenen Verlusten.

  • 09.07 Uhr

    Stromausfälle nach russischen Drohnenangriffen in Sumy

    Das russische Militär hat in der Nacht wieder Dutzende Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine geschickt. (Archivbild)
    Das russische Militär hat in der Nacht wieder Dutzende Kampfdrohnen gegen Ziele in der Ukraine geschickt. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    Im nordostukrainischen Gebiet Sumy ist es nach russischen Drohnenangriffen zu Stromausfällen gekommen. Betroffen sei unter anderem die Gebietshauptstadt Sumy, teilte der örtliche Stromversorger bei Telegram mit. Trotz laufender Reparaturarbeiten waren am Morgen noch über 280'000 Haushalte ohne Elektroenergie.

    Objekte der kritischen Infrastruktur wie Spitäler und Wasserwerke werden nach Behördenangaben über Reserveleitungen mit Strom versorgt. Über dem Gebiet Sumy sind den Angaben zufolge 16 russische Kampfdrohnen abgeschossen worden. Das Gebiet grenzt an die umkämpfte russische Region Kursk, in die ukrainische Truppen Anfang August eingedrungen sind.

    Insgesamt hat das russische Militär nach ukrainischen Angaben mindestens 51 Kampfdrohnen in der Nacht gegen Ziele in der Ukraine eingesetzt. 34 davon will die ukrainische Flugabwehr abgeschossen haben.

    Zwölf weitere russische Drohnen seien mit elektronischen Mitteln vom Kurs abgebracht und zum Absturz gebracht worden. Es habe dabei keine Informationen über Schäden oder Opfer gegeben. Zudem sollen zwei Drohnen wieder in den russischen Luftraum zurückgekehrt sein. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Russland und die Ukraine setzen regelmässig Kampfdrohnen ein.

  • 6.11 Uhr

    Selenskyj will den Russen echtes Bild vom Krieg verschaffen

    Die ukrainische Staatsführung will der russischen Bevölkerung ein realistisches Bild vom Kriegsgeschehen verschaffen und damit die kremltreue Propaganda im Nachbarland aushebeln. «Für uns ist es wichtig, dass sich die Wahrnehmung des Krieges in Russland verschlechtert», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Die russische Gesellschaft müsse erfahren, welche negativen Ergebnisse die Politik von Kremlchef Wladimir Putin habe. Selenskyj sprach zugleich von einem «Siegesplan» seiner Regierung, den er bei seinem USA-Besuch in den nächsten Tagen dem amerikanischen Präsidenten Joe Biden vorstellen wolle.

    Akute militärische Fragen dürften nicht ausser Acht gelassen werden, sagte der Präsident. «Natürlich bereiten wir uns auch auf das vor, was Russland als Nächstes in den Kämpfen an der Front tut», sagte Selenskyj. Die ukrainische Führung arbeite etwa ständig daran, um über genügend Kräfte und Mittel zu verfügen, um Drohnen herzustellen und zu liefern. «Egal, wie sich die Lage in der Welt verändert, egal, wie sich die Umstände ändern: Die ukrainischen Soldaten müssen alles bekommen, was sie für unsere erfolgreichen defensiven und aktiven Aktionen brauchen.» Die Bereitstellung von Drohnen sei nicht nur eine taktische Frage, sondern eine strategische Priorität.

  • 5.31 Uhr

    Lukaschenko begnadigt in Belarus 37 Häftlinge

    Der autoritär regierende Staatschef von Belarus, Alexander Lukaschenko, hat 37 Häftlinge begnadigt. Das Präsidialamt in Minsk erklärt, es handele sich um wegen «Extremismus» verurteilte Gefangene – mit diesem Vorwurf werden in Belarus in der Regel Regierungskritiker gebrandmarkt. Zu den Begnadigten zählen den Angaben zufolge sechs Frauen sowie mehrere Menschen mit gesundheitlichen Problemen. Zur genauen Identität der 37 Begnadigten werden keine Angaben gemacht.

    In den vergangenen zwei Monaten wurden in Belarus mehrfach Häftlinge begnadigt, die wegen Protesten gegen die Regierung inhaftiert worden waren. Mitte August erliess Lukaschenko 30 politischen Gefangenen ihre Strafe, Anfang September folgten 30 weitere Begnadigungen. In all diesen Fällen hatte der Staatschef versichert, dass die Häftlinge Reue gezeigt und um Gnade gebeten hätten.

  • 4.30 Uhr

    Schweden soll geplante NATO-Präsenz in Finnland leiten

    In der NATO wird am Aufbau einer Militärpräsenz im Norden von Finnland gearbeitet, bei der Schweden die Führungsrolle übernehmen könnte. Dabei geht es um ein eigenes Modell der Präsenz von multinationalen NATO-Kräften, sogenannten Forward Land Forces (FLF), wie es sie auch in anderen an Russland grenzenden NATO-Ländern gibt. Das geben der schwedische Verteidigungsminister Pål Jonson und sein finnischer Amtskollege Antti Häkkänen auf einer Pressekonferenz in Stockholm bekannt. Man fühle sich geehrt, von finnischer Seite gefragt worden zu sein, bei der Präsenz als sogenannte Rahmennation zu fungieren, sagt Jonson. Die Präsenz werde die Sicherheit der gesamten NATO stärken.

  • Dienstag, 17. September 2024, 4.22 Uhr

    Facebook-Konzern Meta sperrt russischen Sender RT weltweit

    Sieben Wochen vor der US-Präsidentenwahl schiebt der Facebook-Konzern Meta der Verbreitung russischer Staatspropaganda über Medien wie den TV-Sender RT einen Riegel vor. RT (vormals Russia Today) sowie mehrere angeschlossene Organisationen werden weltweit aus den Apps des Unternehmens verbannt, wie Meta mitteilte. Zum Konzern gehören neben Facebook unter anderem Instagram, WhatsApp und Threads. In der EU ist RT bereits seit Frühjahr 2022 wegen Desinformations-Kampagnen rund um den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesperrt.

    Am vergangenen Freitag hatte die US-Regierung RT Einmischung in «die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt» vorgeworfen. Der Staatssender beteilige sich an Operationen zur verdeckten Einflussnahme und arbeite Hand in Hand mit dem russischen Militär, sagte Aussenminister Antony Blinken. Zuvor hatte die Regierung in Washington Russland eine Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf vorgeworfen - nachdem es im Umfeld früherer Wahlen schon ähnliche Anschuldigungen gegeben hatte. Die USA belegten nun mehrere Personen und Organisationen mit Sanktionen, darunter Vertreter von RT.

    Meta war bereits nach Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gegen russische Staatsmedien vorgegangen und hatte unter anderem die Verbreitung ihrer Beiträge gebremst. Russland bleibt aus Sicht des Konzerns die grösste Quelle für verdeckte Operationen zur Einflussnahme.

    Bei Elon Musks Online-Plattform X (ehemals Twitter) sind die Accounts von RT unterdessen ausserhalb der EU und einiger anderer Länder weiterhin verfügbar. Der Tech-Milliardär liess nach der Übernahme des Dienstes auch Markierungen entfernen, mit denen Twitter zuvor Staatsmedien kenntlich gemacht hatte.

  • 20.21 Uhr

    Kasachstans Präsident zu Scholz: Russland ist unbesiegbar

    Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat beim Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz Russland als unbesiegbar bezeichnet und zu schnellen Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg aufgerufen. «Eine weitere Eskalation des Kriegs führt zu irreparablen Folgen für die ganze Menschheit und in erster Linie für alle Länder, die direkt an dem russisch-ukrainischen Konflikt beteiligt sind», sagte er kasachischen Nachrichtenagenturen zufolge. «Es ist Fakt, dass Russland in militärischer Hinsicht unbesiegbar ist.»

    Scholz betonte, dass Deutschland die Ukraine weiter unterstützen werde, um sich gegen die russischen Angreifer zu verteidigen. Gleichzeitig bekräftigte er, dass er eine Friedenskonferenz unter Einbeziehung Russlands befürworten würde. Jetzt sei die Zeit, «zu gucken, was geht», sagte Scholz. Russland müsse aber einen Beitrag leisten, indem es seine Aggression einstelle.

    Scholz wirbt seit Ende August offen für einen Friedensprozess. Im Juni hatten sich 93 Staaten zu einer ersten Friedenskonferenz in der Schweiz getroffen, zu der Russland aber nicht eingeladen war und die von Russlands wichtigstem Verbündeten China boykottiert wurde. Die Nachfolgekonferenz soll nun mit Russland stattfinden. Ort und Termin gibt es aber noch nicht.

  • 20.03 Uhr

    Menschenrechte in Russland immer stärker missachtet

    In Russland werden die Menschenrechte nach einem UN-Bericht immer stärker missachtet. «Es gibt jetzt ein strukturelles, staatlich gefördertes System von Menschenrechtsverletzungen», berichtet Mariana Katzarova. Die Bulgarin war 2023 vom UN-Menschenrechtsrat als Sonderberichterstatterin über die Lage in Russland eingesetzt worden. Das System sei darauf angelegt, die Zivilgesellschaft und politische Opposition zu unterdrücken, heisst es in ihrem Bericht.

    Kritiker des russischen Krieges gegen die Ukraine und Andersdenkende würden immer schärfer verfolgt. Die Zahl der verurteilten politischen Gefangenen bezifferte Katzarova auf mindestens 1372. Diese Menschenrechtsverteidiger, Journalisten und Kriegskritiker seien unter fadenscheinigen Gründen angeklagt und zu langen Haftstrafen verurteilt worden.

    In Gewahrsam erlebten sie Folter. Politische Gefangene würden in Isolierzellen festgehalten, andere zwangsweise in psychiatrische Kliniken eingewiesen. Es handelt sich nur um solche, die Katzarova bekannt sind. Die wahre Zahl sei womöglich höher, sagte eine Mitarbeiterin.

  • 18.52 Uhr

    Russische Truppen setzen Sturmangriffe in Ostukraine fort

    Russische Truppen haben im Osten der Ukraine ihre Sturmangriffe fortgesetzt. «Schwerpunkt des Tages» war die Umgebung von Kurachowe am Rande des Donbass, wie der ukrainische Generalstab am Abend in seinem Lagebericht mitteilte. Von den ukrainischen Verteidigern seien im Tagesverlauf insgesamt 26 russische Angriffe abgeschlagen worden.

    Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus der Umgebung des seit Wochen umkämpften Pokrowsk im Gebiet Donezk gemeldet. Dort hätten russische Einheiten 24 Versuche unternommen, die ukrainischen Verteidigungslinien auszuhebeln. Auch diese Angriffe seien abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Eine vor dem Sturmangriff der Russen geflüchtete Frau aus Pokrowsk sitzt in einem Durchgangslager. (5. September 2024)
    Eine vor dem Sturmangriff der Russen geflüchtete Frau aus Pokrowsk sitzt in einem Durchgangslager. (5. September 2024)
    Bild: Keystone/EPA/Maria Senovilla
  • 14.58 Uhr

    Putin erhöht Truppenstärke des Militärs auf 2,4 Millionen

    Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum dritten Mal seit Beginn des von ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Truppenstärke seiner Streitkräfte angehoben. Die Zahl der beim Militär Beschäftigten solle ab Dezember bei 2,389 Millionen Menschen liegen, darunter 1,5 Millionen Soldaten, hiess es in einem Dekret des Präsidenten.

    Erst im Dezember vorigen Jahres hatte Putin die Soll-Truppenstärke bei den Streitkräften auf 2,2 Millionen Personen, darunter 1,33 Millionen Soldaten erhöht. Zu Kriegsbeginn 2022 lag die Zahl der Soldaten in Russland bei etwas mehr als einer Million. Das neue Ziel würde im Vergleich dazu eine Zunahme der Truppenstärke um 50 Prozent bedeuten.

    Zunächst gab es keine Reaktion des Verteidigungsministeriums in Moskau zu den neuen Planzahlen aus dem Kreml. Beim vergangenen Mal hatte die Behörde versichert, den Mehrbedarf an Personal mit Freiwilligen zu decken. Im September 2022 hatte Putin angesichts mehrerer Niederlagen im Krieg eine Teilmobilmachung befohlen, was in Russland zu Unzufriedenheit und der eiligen Ausreise vieler junger Männer führte.

  • 14.48 Uhr

    Kreml warnt IKRK und UNO

    Russland hat die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gewarnt, an einer Inspektionsreise in das teilweise von ukrainischen Truppen kontrollierte westrussische Kursk teilzunehmen.

    «Wir rechnen damit, dass solche provokativen Äusserungen von den Angesprochenen nicht berücksichtigt werden», kommentierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow eine Einladung des ukrainischen Aussenministeriums an die Organisationen.

    Zuvor hatte das Aussenministerium in Kiew erklärt, die ukrainischen Truppen hielten sich an die Menschenrechte und täten alles, um vor allem die Zivilbevölkerung vor den Auswirkungen der Kriegshandlungen im Gebiet Kursk zu schützen. Bei der Versorgung dieser Menschen mit humanitärer Hilfe bitte die Ukraine die UNO um Hilfe. Auch das Internationale Rote Kreuz solle sich dieser Mission anschliessen, bat das Ministerium in dem auf der Webseite der Behörde veröffentlichten Brief.

  • 9.46 Uhr

    Acht Verletzte nach Beschuss westrussischer Stadt Belgorod

    Beim Beschuss der westrussischen Grossstadt Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach offiziellen Angaben acht Menschen verletzt worden. «Eine der Verletzten ist im kritischen Zustand, die übrigen haben mittelschwere Verletzungen davongetragen», schrieb der Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf seinem Telegramkanal. Ein privates Wohnhaus und «mehr als 15 Fahrzeuge» seien durch den Beschuss der ukrainischen Streitkräfte am Montagmorgen ausgebrannt.

    Insgesamt seien vier Wohnhäuser beschädigt worden – vor allem zerbrachen Fensterscheiben, in der Fassade und im Dach waren Einschusslöcher. Zudem habe es eine Gasleitung getroffen, schrieb Gladkow.

    Das russische Militär, das gewöhnlich die Abwehr ukrainischer Angriffe für sich in Anspruch nimmt, machte keine Angaben zu nächtlichen oder morgendlichen ukrainischen Attacken im Gebiet Belgorod.

  • 6.16 Uhr

    RIA: Mehr als 15 russische Kriegsschiffe bei gemeinsamem Manöver mit China

    Kriegsschiffe der russischen Pazifikflotte und der chinesischen Marine halten nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA im Rahmen des Manövers «Ocean-2024» im Japanischen Meer Raketen- und Artillerieübungen ab. An den Übungen seien auf russischer Seite mehr als 15 Kriegsschiffe beteiligt, darunter das Flaggschiff der Pazifikflotte, der Raketenkreuzer «Warjag», meldet die russische Nachrichtenagentur.

  • 5.48 Uhr

    Generalstab in Kiew: 23 russische Sturmangriffe auf Pokrowsk

    Im Osten der Ukraine setzen russische Truppen ihre Angriffe gegen ukrainische Stellungen rund um den Donbass mit unverminderter Heftigkeit fort. Der Generalstab in Kiew berichtet von 23 russischen Sturmangriffen bei Pokrowsk im Tagesverlauf, bei Kurachowe seien 27 Attacken abgeschlagen worden.

  • 4.50 Uhr

    Selenskyj: 128 Fliegerbomben innert 24 Stunden

    Allein am Sonntag haben russische Besatzer 128 gelenkte Fliegerbomben gegen die Ukraine eingesetzt. Dies sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «In Charkiw laufen die Rettungsarbeiten noch. Eine russische Fliegerbombe hat ein Haus getroffen. Ein gewöhnliches mehrstöckiges Wohngebäude. Es gab ein Feuer, Decken sind eingestürzt», sagt er laut Ukrinform. «Allein in den vergangenen 24 Stunden hat Russland 128 gelenkte Fliegerbomben eingesetzt. Diesem Terror kann man nur mit einer systemischen Lösung begegnen, und diese Lösung sind Langstreckenfähigkeiten, die es uns ermöglichen, russische Militärflugzeuge auf ihren Stützpunkten zu zerstören», betont Selenskyj.

    Feuerwehrleute versuchen einen Brand in einem von einer russischen Fliegerbombe getroffenen Wohnblock in Charkiw zu löschen. (15. September 2024) 
    Feuerwehrleute versuchen einen Brand in einem von einer russischen Fliegerbombe getroffenen Wohnblock in Charkiw zu löschen. (15. September 2024) 
    Bild: Keystone/AP Photo/Andrii Marienko
  • Montag, 16. September 2024, 3.51 Uhr

    Mutmasslicher Trump-Schütze verstand sich als Ukraine-Unterstützer

    Der 58-Jährige, der vom FBI wegen eines versuchten Attentats auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump festgenommen wurde, äusserte auf der Plattform X den Wunsch, in der Ukraine zu kämpfen und zu sterben. Laut «New York Times» offenbarten die Posts eine Vorliebe für gewalttätige Rhetorik in den Wochen nach der Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022. «ICH BIN BEREIT, NACH KRAKAU ZU FLIEGEN UND AN DIE GRENZE DER UKRAINE ZU GEHEN, UM MICH FREIWILLIG ZU MELDEN, ZU KÄMPFEN UND ZU STERBEN», schrieb der Verdächtige laut der Zeitung. Seine Accounts bei X und Facebook sind bereits gesperrt.

    In mehreren Beiträgen scheint er ausserdem versucht zu haben, Soldaten für den ukrainischen Kriegseinsatz zu rekrutieren. Die Strafverfolgungsbehörden lehnen eine Stellungnahme ab.

  • 23.44 Uhr

    Ukraine bietet Nachbarländern bei Flutkatastrophe Hilfe an

    Die Ukraine hat angeboten, ihre Notfalleinheiten in die Nachbarländer Moldawien, Polen, Rumänien, die Slowakei, Ungarn und Tschechien zu schicken, um bei der Bewältigung der Überschwemmungen zu helfen. Der neu ernannte ukrainische Außenminister Andrii Sybiha schreibt in den sozialen Medien, dass er den Nachbarländern auf Anweisung von Präsident Selenskyj und in Abstimmung mit Premierminister Denys Shmyhal Hilfe angeboten habe.

  • 23.04 Uhr

    Opferzahlen nach russischem Luftschlag auf Charkiw steigen weiter

    Bei einem russischen Luftangriff auf die Grossstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine sind nach offiziellen Angaben eine Frau getötet und Dutzende Zivilisten verletzt worden. «Beschädigt wurde ein Wohnhochhaus», schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. Am Abend berichteten die Behörden von einer Toten und 42 Verletzten. Bürgermeister Ihor Terechow sagte, unter den Verletzten seien auch mehrere Kinder.

    Rettungskräfte waren am Abend noch im Einsatz, um das Feuer zu löschen, das nach dem Einschlag der Bombe zwischen der neunten und zwölften Etage ausgebrochen war. Sie suchten in den Trümmern zudem nach weiteren Opfern. Am Abend entdeckten sie die Leiche einer Frau unter den Trümmern.

  • 22.06 Uhr

    Selenskyj fordert vom Westen Erlaubnis für Angriffe auf russische Luftwaffenstützpunkte

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, Kiew den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen für Angriffe auf Ziele in Russland zu erlauben. Nach einem russischen Angriff auf ein Hochhaus in Charkiw sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft, es gebe nur eine Möglichkeit, diesen «Terror» zu stoppen: Sein Land müsse in der Lage sein, Luftwaffenstützpunkte in Russland direkt anzugreifen.

    «Wir erwarten angemessene Entscheidungen in erster Linie von den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien», fügte der ukrainische Staatschef hinzu.

  • 20.45 Uhr

    Ischinger für Lockerung von Waffen-Auflagen für Ukraine - Johnson: Auch Taurus liefern

    Der ehemalige Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich für eine grundsätzliche Lockerung von Auflagen an die Ukraine für die Nutzung westlicher Waffen ausgesprochen. «Es wäre für alle klarer und leichter, wenn wir schlicht und ergreifend sagen würden: Wir verpflichten die Ukraine darauf, dass sie die von uns erhaltenen Waffensysteme ausschliesslich in dem Rahmen einsetzt, der mit dem geltenden Völkerrecht vereinbar ist», sagte Ischinger der «Süddeutschen Zeitung».

    Das bedeute, dass man damit keine Krankenhäuser beschiessen dürfe, «was die Russen die ganze Zeit machen», erläuterte Ischinger. Es dürften nur militärische Ziele wie Flughäfen oder Abschussbasen angegriffen werden - dies aber auch auf russischem Gebiet, etwa um Angriffe mit Gleitbomben zu unterbinden. Andere Änderungen von Auflagen wie eine Kilometerbeschränkung für Waffeneinsätze auf russischem Gebiet seien dagegen wenig zielführend, sonst gebe es immer wieder die nächste Debatte, betonte Ischinger.

  • 20.02 Uhr

    41 Verletzte nach russischem Angriff auf Charkiw

    Bei einem russischen Angriff auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw sind nach Angaben des Bürgermeisters mindestens 41 Menschen verletzt worden. Eine russische Lenkbombe sei dort am Sonntagnachmittag in die zehnte Etage eines mehrstöckigen Wohngebäudes eingeschlagen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit. Ein Feuer sei ausgebrochen und habe vier Stockwerke erfasst. Zwölf weitere Gebäude seien ebenfalls beschädigt worden.

  • 19.10 Uhr

    Selenskyj beklagt Waffenmangel und spricht über Siegesplan

    Die Ukraine hat nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht genügend Waffen, um ihre Truppen vollständig auszurüsten. «Wir müssten 14 Brigaden ausrüsten, können aber von den bisher gelieferten Waffen gerade einmal vier Brigaden ausrüsten», sagte Selenskyj im Interview eines US-Journalisten, das in Teilen auf der Plattform Telegram und in ukrainischen Medien veröffentlicht wurde. Er führte diesen Mangel auf zu langsame Lieferungen zurück.

    Vor allem in der Zeit, in der US-Waffenlieferungen zu Jahresbeginn über Monate hinweg im Kongress in Washington blockiert waren, habe die Ukraine alle Reserven aufgebraucht. «Wir haben alles gegeben, was wir in Reserve hatten, sowohl in Depots als auch bei Reserve-Einheiten», erklärte Selenskyj. «Wir haben alle Waffen ausgegeben, die sie noch hatten.» Jetzt aber müssten diese Reserve-Einheiten aufgerüstet werden, betonte der ukrainische Präsident.

  • 16.39 Uhr

    Ukrainische Luftwaffe greift russische Kaserne an

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach offizieller Darstellung ein vom russischen Militär genutztes Kasernengebäude in der westrussischen Region Kursk angegriffen und zerstört. Die dem Militär in Kiew nahestehende Khorne-Gruppe veröffentlichte zu dem Angriff ein vermutlich von einer Drohne aufgezeichnetes Video. Der genaue Standort des Gebäudes wurde nicht genannt. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Angaben.

    Die Attacke sei die Antwort auf den russischen Angriff gegen eine Militärschule in Poltawa. «Bringt uns mehr Wehrpflichtige und Fallschirmjäger, wir kümmern uns um Euch», hiess es. Von russischer Seite gab es zu dem Angriff zunächst keine Reaktion. Die Darstellung der ukrainischen Seite konnte nicht unabhängig überprüft werden.

  • 15.53 Uhr

    Mindestens 33 Verletzte nach russischem Angriff auf Charkiw

    Bei einem russischen Angriff auf die zweitgrösste ukrainische Stadt Charkiw sind nach Behörden-Angaben mindestens 33 Menschen verletzt worden. Eine russische Fliegerbombe habe dort am Sonntagnachmittag ein mehrstöckiges Wohngebäude getroffen, teilte Bürgermeister Ihor Terechow mit.

  • 13.39 Uhr

    Gouverneur: Zwei Tote bei russischem Angriff auf Odessa

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die Stadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Bei den Opfern vom Samstagabend handle es sich um ein Ehepaar, teilte der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, am Sonntag mit. Eine weitere Person sei verletzt worden. Vorläufigen Erkenntnissen zufolge sei ein Sprengkopf mit verbotener Streumunition eingesetzt worden.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, sie habe 10 der 14 Drohnen und eine der drei Raketen abgefangen, die Russland am Samstagabend und in der Nacht auf Sonntag abgefeuert habe. Die anderen hätten Vororte von Odessa getroffen.

  • Sonntag, 15. September, 11.46 Uhr

    Moskau kündigt Reaktion auf US-Sanktionen gegen RT an

    Moskau hat die US-Sanktionen gegen den staatlichen russischen Fernsehsender RT scharf kritisiert und Gegenmassnahmen angedroht. «Die Handlungen der US-Regierung bleiben nicht unbeantwortet», sagte die Sprecherin des russischen Aussenministeriums, Maria Sacharowa, der offiziellen Webseite der Behörde zufolge.

    Beobachter sehen darin eine Warnung für noch in Russland arbeitende amerikanische Journalisten. Im März 2023 hatte Russland den US-Reporter Evan Gershkovich wegen angeblicher Spionage festgenommen. Der Korrespondent des renommierten «Wall Street Journal» war 16 Monate in Haft, ehe er im Rahmen eines Austauschs freikam. Sowohl Gershkovich als auch die Zeitung haben die Vorwürfe stets bestritten.

    Sacharowa warf nun den USA Zensur und einen Angriff auf die Pressefreiheit vor. Mit dem Vorgehen gegen die RT-Gruppe hätten die USA eine «weitere Welle von Restriktionen gegen russische Medien und Journalisten» gestartet. Washington wolle populäre russische Medien ausschalten, um die Verbreitung anderer Standpunkte zu verhindern, klagte sie.

  • 22.12 Uhr

    Grossbritannien und USA besorgt über ein mögliches Atomabkommen zwischen dem Iran und Russland

    Grossbritannien und die USA haben Befürchtungen geäussert, dass Russland im Gegenzug dafür, dass Teheran Moskau mit ballistischen Raketen beliefert, um die Ukraine zu bombardieren, Atomgeheimnisse mit dem Iran geteilt hat.

    Während ihres Gipfeltreffens in Washington D.C. am Freitag räumten Keir Starmer und US-Präsident Joe Biden ein, dass die beiden Länder ihre militärische Zusammenarbeit zu einem Zeitpunkt vertiefen, in dem Iran dabei ist, genügend Uran anzureichern, um sein lang gehegtes Ziel, eine Atombombe zu bauen, zu erreichen .

    Britische Quellen gaben an, dass Bedenken hinsichtlich des iranischen Handels mit Nukleartechnologie geäussert wurden, der Teil einer sich vertiefenden Allianz zwischen Teheran und Moskau sei, schreibt der «Guardian».

  • 20.19 Uhr

    G7 verurteilen iranische Raketen-Lieferungen an Russland

    Nach Berichten über die Lieferung iranischer Raketen an Russland haben die wirtschaftsstarken westlichen Demokratien der G7 die Bereitstellung der Waffen scharf verurteilt. Dass Teheran trotz wiederholter internationaler Aufforderungen, die Lieferungen einzustellen, Moskau weiterhin mit Waffen versorge, stelle eine weitere Eskalation der militärischen Unterstützung des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine durch den Iran dar, hiess es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Aussenminister von Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Grossbritannien und der USA sowie des Aussenbeauftragten der EU.

    Russland setze iranische Waffen ein, um ukrainische Zivilisten zu töten und kritische Infrastruktur anzugreifen. Zuletzt hatten Grossbritannien und die USA mitgeteilt, Russland habe ihren Informationen zufolge ballistische Raketen aus dem Iran erhalten. Die Regierung in Teheran wies die Vorwürfe zurück.

  • 18.57 Uhr

    Scholz schliesst Lieferung weitreichender Waffen aus

    Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung weitreichender Präzisionswaffen an die Ukraine auch für die Zukunft und unabhängig von Entscheidungen der Bündnispartner ausgeschlossen. Bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Prenzlau bekräftigte er sein Nein zur Lieferung der Marschflugkörper Taurus mit einer Reichweite von der Ukraine bis nach Moskau (etwa 500 Kilometer) mit der Begründung, dass das «eine grosse Eskalationsgefahr» mit sich bringen würde.

    «Da habe ich Nein gesagt. Und das gilt natürlich auch für andere Waffen, wenn wir sie geliefert hätten, die in dieser weiten Distanz dort hineinschiessen könnten», sagte Scholz. «Das bleibt so. (...) Auch wenn andere Länder anders entscheiden.»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Verbündeten immer wieder um weitreichende Waffen, um russische Logistik und Militärflugplätze der Luftwaffe weit hinter der Frontlinie auch auf russischem Territorium angreifen zu können. Die weitreichendste von Deutschland gelieferte Waffe ist der Raketenwerfer Mars II, der Ziele in 84 Kilometern Entfernung treffen kann.

  • 13.55 Uhr

    Russland meldet weiteren Gefangenenaustausch mit der Ukraine

    Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau ein weiteres Mal Kriegsgefangene ausgetauscht. Jede Seite habe 103 Gefangene übergeben, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. «Alle russischen Soldaten befinden sich derzeit auf dem Gebiet der Republik Belarus, wo ihnen die nötige psychologische und medizinische Hilfe gewährt und zudem ermöglicht wird, mit ihren Angehörigen Kontakt aufzunehmen», heisst es in der Mitteilung. Die Soldaten würden in Kürze nach Russland zurückkehren. Später bestätigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Austausch.

    Moskau bedankte sich bei den Vereinigten Arabischen Emiraten für die Vermittlung in dem Fall. Auf russischer Seite sind demnach viele Wehrpflichtige freigekommen, die von der ukrainischen Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk überrascht und dort gefangen genommen wurden.

    Nach Angaben Selenskyjs kamen auf ukrainischer Seite 82 Soldaten und 21 Offiziere frei. Neben Angehörigen der regulären Streitkräfte seien auch Grenzschützer, Nationalgardisten und Polizisten dabei gewesen, schrieb er auf Telegram. Dazu postete er Bilder der Freigelassenen mit ukrainischen Flaggen.

    Schon am Vortag hatte Kiew einen Gefangenenaustausch vermeldet. Präsident Selenskyj sprach von 49 Rückkehrern aus der Gefangenschaft, darunter vielen Frauen. Während die diplomatischen Kontakte auf anderen Gebieten kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor mehr als zweieinhalb Jahren abgebrochen sind und es derzeit keine Gespräche über ein mögliches Ende der Kampfhandlungen gibt, funktioniert der Gefangenaustausch weiterhin. Mehr als 50 Mal haben beide Seiten inzwischen Kriegsgefangene übergeben.

  • 12.12 Uhr

    USA: Verkauf von 32 Kampfjets an Rumänien

    Die US-Regierung hat den milliardenschweren Verkauf von 32 hochmodernen Kampfjets vom Typ F-35 an den NATO-Partner Rumänien, ein Nachbarland der Ukraine, genehmigt. Mit dem Erwerb der Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeuge des Herstellers Lockheed Martin erlange Rumänien «beispiellose Luftabwehr-Kapazitäten», sagte US-Botschafterin in Bukarest, Kathleen Kavalec. Die erste Lieferung soll demnach 2031 erfolgen.

  • 7.46 Uhr

    Biden und Starmer vertagen Entscheidung über Einsatz westlicher Waffen gegen Ziele in Russland

    Trotz des Drängens der Ukraine haben US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer eine Entscheidung über einen Einsatz weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland vertagt. Nach einem Treffen mit Biden am Freitagabend (Ortszeit) in Washington sagte Starmer, sie hätten eine «weitreichende Diskussion über Strategie» geführt, nicht aber über «bestimmte Fähigkeiten». Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor gedroht, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz von Waffen auf russischem Territorium durch die Ukraine würde «Krieg» gegen Russland bedeuten.

    Starmer machte nach dem Gespräch deutlich, er und Biden würden das Thema bei der UN-Generalversammlung in New York in der übernächsten Woche «mit einer grösseren Gruppe von Personen» erörtern. Vor dem Treffen in Washington war erwartet worden, dass Starmer sich von Biden Unterstützung holen wolle, um britische Storm-Shadow-Raketen für die Ukraine tiefer in russischem Gebiet einzusetzen.

  • Samstag, 14.09.2024 - 7.30 Uhr

    Moskau attackiert Ukraine nachts landesweit mit Drohnen

    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf die Hauptstadt in Kiew. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf die Hauptstadt in Kiew. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
    sda

    Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut grossflächig mit Drohnen angegriffen. Insgesamt seien etwa 70 der unbemannten Flugobjekte gestartet worden, schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Telegramkanal.

    Demnach waren Objekte in den Gebieten Tscherkassy, Schytomyr, Winnyzja, Odessa, Sumy, Dnipropetrowsk, Poltawa, Cherson, Charkiw, Donezk, aber auch rund um die Hauptstadt Kiew Ziel der Attacken. Die Mehrzahl der Angriffe sei abgewehrt worden, teilte er mit – forderte allerdings zugleich erneut eine weitere Stärkung der Flugabwehr.

    Die ukrainische Luftwaffe selbst meldete den Abschuss von 72 der insgesamt 76 gestarteten Drohnen. Über die Folgen des Angriffs machte die Luftwaffe keine Angaben.

    Grössere Schäden wurden vor allem aus der Schwarzmeerregion Odessa gemeldet. In einem Vorort der Gebietshauptstadt seien durch Drohnentrümmer mehrere Gebäude, darunter auch ein Wohnhaus beschädigt worden, schrieb Militärgouverneur Oleh Kiper auf Telegram. Im Landkreis Ismajil, über den die Ukraine Teile ihres Getreides verschifft, wurden demnach Lagergebäude getroffen.

    Auch in Kiew gingen Behördenangaben zufolge mehrere Trümmerteile nieder. Getroffen worden sei ein städtisches Unternehmen, ein Brand sei aber nicht ausgebrochen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko.

  • 23.14 Uhr

    Russland verlagert Angriffsrichtung nach Süden

    Die schweren Kämpfe im Osten des Landes halten nach Angaben des ukrainischen Militärs weiter an. Es habe 115 Gefechte gegeben, teilte der Generalstab in Kiew in seinem abendlichen Lagebericht mit. «Am heissesten war heute die Lage in Richtung Kurachowe, daneben war der Feind auch in Richtung Lyman und Pokrowsk aktiv», heisst es. Im Raum Kurachowe hätten die ukrainischen Verteidiger bislang 30 Angriffe abgewehrt, 5 weitere liefen noch.

  • 23 Uhr

    Selenskyj lobt neuen Gefangenenaustausch

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat das Zustandekommen eines weiteren Austauschs von Kriegsgefangenen mit Russland gelobt. An der Rückkehr der Ukrainer in ihre Heimat hätten sehr viele Menschen mitgewirkt, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Neben den Diplomaten lobte er dabei auch Geheimdienst und Militär, die mit der Gefangennahme russischer Soldaten erst die Basis für den Austausch geschaffen hätten. Die Ukraine hatte vor allem bei ihrer überraschenden Gegenoffensive im westrussischen Gebiet Kursk Anfang August viele Gefangene gemacht. Selenskyj hatte dies als eines der wichtigsten Ergebnisse bezeichnet.

  • 22.37 Uhr

    Washington: Putins Drohungen sind gefährlich, aber nicht neu

    Die US-Regierung hat Drohungen von Kremlchef Wladimir Putin hinsichtlich eines möglichen ukrainischen Einsatzes weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele in Russland als «unglaublich gefährlich» bezeichnet. Diese Rhetorik sei aber nicht ungewöhnlich oder neu, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre. «Das ist die Art von Propaganda, die wir von Russland während dieses Krieges gehört haben», betonte Jean-Pierre mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

  • 22.25 Uhr

    Russland weist sechs britische Diplomaten aus

    Russland hat die sechs britische Diplomaten ausgewiesen. Sie seien an «nachrichtendienstlichen und subversiven Aktionen» beteiligt gewesen, erklärte der Geheimdienst FSB am Freitag. Das russische Außenministerium habe ihre Akkreditierungen zurückgezogen. Das Außenministerium in London nannte die Vorwürfe völlig unbegründet und erklärte, die Diplomaten seien schon vor Wochen ausgewiesen worden. Es handle sich wohl um eine Retourkutsche für die Ausweisung eines russischen Attachés an der Botschaft in London im Frühjahr.

    Der FSB erklärte, die beschuldigten Briten seien von einer Abteilung des britischen Außenministeriums nach Russland geschickt worden, «deren Hauptaufgabe darin besteht, unserem Land eine strategische Niederlage zuzufügen». Das Außenministerium habe die Akkreditierung der Beschuldigten zurückgezogen, auch «als Antwort auf zahlreiche unfreundliche Schritte Londons». Falls weitere Diplomaten «ähnliche Handlungen» begingen, werde der Geheimdienst auch «die vorzeitige Beendigung von deren Missionen» in Russland fordern.

    Das russische Außenministerium erklärte, es stimme dem FSB zu. «Die britische Botschaft hat die in den Wiener Konventionen festgelegten Grenzen weit überschritten», schrieb Ministeriumssprecherin Maria Sacharowa im Internet. Die Diplomaten führten «subversive Aktionen durch, die darauf abzielen, unserem Volk Schaden zuzufügen».

  • 21.21 Uhr

    USA erheben schwere Vorwürfe gegen russischen Sender RT

    Die US-Regierung erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen den staatlichen russischen Fernsehsender RT und beschuldigt ihn, sich in «die souveränen Angelegenheiten von Ländern auf der ganzen Welt» einzumischen. Dank neuer Informationen wisse man, dass RT über Cyber-Fähigkeiten verfüge und sich an verdeckten Informations- und Beeinflussungsoperationen beteilige sowie Hand in Hand mit dem russischen Militär arbeite, sagte US-Aussenminister Antony Blinken. Der Sender betreibe zum Beispiel verdeckte Operationen, um russische Streitkräfte mit militärischer Ausrüstung auszustatten. Blinken kündigte weitere Sanktionen gegen den Sender an.

    Der Sender operiert dem US-Aussenministerium zufolge als ein «direkter Arm der russischen Regierung». RT sei nicht nur für die Verbreitung von Falschinformationen zuständig, sondern sei «ein vollwertiges Mitglied des Nachrichtendienstes und der Operationen der russischen Regierung im Krieg in der Ukraine». Ein Projekt sei ein grosses Online-Crowdfunding-Programm in Russland, das bei RT und über soziale Medienkanäle verbreitet werde, um russische Militäreinheiten in der Ukraine zu unterstützen und mit militärischer Ausrüstung und Waffen zu versorgen, sagte Blinken.

    Als weiteres Beispiel für die Einflussnahme des Senders nannte Blinken eine verdeckt in Berlin ansässige englischsprachige Plattform namens «Red» (theread.stream). Trotz der Behauptungen auf der Website des Unternehmens sei Red ein Nachfolger der inzwischen eingestellten RT-Plattform Redfish, die von der in der Türkei ansässigen Aktiengesellschaft AFA Medya betrieben werde, so das US-Aussenministerium.

  • 20.50 Uhr

    Deutsche Abfangjäger starten wegen russischer Flieger

    Russische Militärflugzeuge über der Ostsee haben einen Einsatz für Abfangjäger der Bundeswehr ausgelöst. Deutsche Eurofighter stiegen vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern und aus Lielvarde in Lettland auf, um ein russisches Flugzeug ohne Flugplan und Transponder zu identifizieren, wie die Luftwaffe auf der Plattform X mitteilte. Sie trafen demnach auf eine Maschine des Typs TU-142 - dabei handelt es sich um einen Seefernaufklärer und U-Boot-Jäger -, die mit Kampfflugzeug-Eskorte unterwegs war. Die deutschen Kampfjets hätten ihn über der Ostsee begleitet, hiess es weiter.

  • 19.50 Uhr

    Russische Zentralbank hebt Leitzins an

    Im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation hat die russische Zentralbank ihren Leitzins um einen Prozentpunkt auf 19 Prozent angehoben. Die Notenbank teilte am Freitag mit, das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteige die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen immer noch deutlich. Sie stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht, um die Inflation von derzeit 9,1 Prozent auf das angestrebte Ziel von 4 Prozent im Jahr 2025 zu drücken.

    Die russische Wirtschaft verzeichnet weiterhin ein solides Wachstum, das auf die anhaltenden Einnahmen aus dem Ölexport und die Ausgaben der Regierung, auch für das Militär, zurückzuführen ist. Die staatlichen Ausgaben für die Streitkräfte belasten die Kapazität der Wirtschaft zur Produktion von Waren und treiben die Löhne der Arbeitnehmer in die Höhe. Eine Folge ist die Inflation, die die Zentralbank mit höheren Zinssätzen senken will. Sie sollen die Kreditaufnahme verteuern, was den Druck auf die Preise verringern soll.

    Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina während einer Pressekonferenz in der russischen Zentralbank in Moskau.
    Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina während einer Pressekonferenz in der russischen Zentralbank in Moskau.
    Archivbild: Uncredited/Russian Central Bank Press Office/AP
  • 19.40 Uhr

    USA blocken Fragen zu Waffenbeschränkungen für Ukraine ab

    Das Weisse Haus hat sich zu einer möglichen Genehmigung eines ukrainischen Einsatzes weitreichender westlicher Waffen gegen Ziele im russischen Hinterland ausweichend geäussert. «Ich würde nicht erwarten, dass heute eine Ankündigung über den Einsatz weitreichender Waffen innerhalb Russlands gemacht wird - ganz sicher nicht von den USA», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, vor einem Treffen von US-Präsident Joe Biden und Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer im Weissen Haus. Es gebe keine Veränderung bei der Position der US-Regierung zu diesem Thema.

  • 19.13 Uhr

    Selenskyj sieht keine russischen Erfolge im Gebiet Kursk

    Russische Truppen konnten bei Rückeroberungsversuchen im Gebiet Kursk nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bisher kaum Fortschritte erzielen. «Sie wollten dort schnell durchbrechen. [...] Ernsthafte Erfolge sehen wir bislang nicht», sagte der Staatschef bei einem Auftritt in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Moskau beabsichtige, 60’000 bis 70’000 Soldaten an dem Abschnitt einzusetzen. Aktuell seien dort etwa 40’000 konzentriert. «Unsere Militärs halten sich heldenhaft und tun alles Notwendige, was für unsere anderen militärisch-politischen Schritte nötig ist», sagte Selenskyj, ohne in Details zu gehen.

  • 18.35 Uhr

    Russland warnt NATO im Sicherheitsrat

    Unter Verweis auf seine Atomwaffen warnt Russland die Vereinigten Staaten und die NATO vor einem möglichen ukrainischen Einsatz weitreichender westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief in russischem Territorium. «Das hier ist kein Spiel. Tatsache ist, dass die NATO direkt an Feindseligkeiten gegen eine Atommacht beteiligt sein wird. Ich denke, Sie sollten das nicht vergessen und über die Konsequenzen nachdenken», sagte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

    «Das NATO-Militär wird Raketensysteme programmieren. Wir sprechen hier nicht davon, Kiew Langstreckenangriffe auf Russland zu erlauben, sondern vielmehr davon, eine Entscheidung für direkte Angriffe aus dem Westen zu treffen», so der Diplomat. Die NATO würde direkte Kriegspartei. Ähnlich hatte sich zuvor Russlands Präsident Wladimir Putin geäussert, dabei aber nicht auf das Arsenal an Atomwaffen verwiesen. 

    «Ich habe nie gesagt, und wir würden auch nie sagen, dass wir die Drohungen von Herrn Putin nicht ernst nehmen», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats im Weissen Haus, John Kirby. Dass Putin mit Atomwaffen drohe, nehme man ernst. Putin habe bewiesen, dass er zu Eskalation und Aggression fähig sei. «Wir nehmen diese Äusserungen also ernst, aber das ist nichts, was wir nicht schon einmal gehört hätten. Wir nehmen sie also zur Kenntnis.»

  • 18.22 Uhr

    NATO verurteilt russischen Beschuss von Getreide-Schiff

    Eine russische Rakete trifft in internationalen Gewässern im Schwarzen Meer ein aus der Ukraine kommendes Frachtschiff. Das Nachbarland Rumänien und die NATO machen Moskau schwere Vorwürfe.

    Die NATO und Rumänien haben den russischen Beschuss eines aus der Ukraine kommenden Handelsschiffs im Schwarzen Meer scharf verurteilt. Für solche Attacken gebe es keine Rechtfertigung, teilte eine NATO-Sprecherin mit. Der Angriff zeige einmal mehr den rücksichtslosen Charakter des russischen Angriffskriegs. Das rumänische Aussenministerium sprach von einer «noch nie dagewesenen Eskalation». Es handle sich um einen «schweren Verstoss gegen internationales humanitäres Recht».

    Der Frachter «Aya» sollte Weizen aus der Ukraine nach Ägypten transportieren und befand sich zum Zeitpunkt des Angriffs in internationalen Gewässern.

  • 15.47 Uhr

    Militärflugzeug in Bulgarien vor NATO-Feier verunglückt - Zwei Tote

    In Bulgarien ist ein militärisches Trainingsflugzeug bei einem Übungsflug für eine Schau zum NATO-Beitritt Bulgariens vor 20 Jahren verunglückt. Die beiden Piloten kamen ums Leben, wie Verteidigungsminister Atanas Saprjanow sagte. Die für Samstag geplante Veranstaltung wurde abgesagt.

    Die Gründe für das Unglück unweit des südbulgarischen Luftwaffenstützpunkts Graf Ignatiewo und den dadurch ausgelösten Brand werden ermittelt. Der frühere Ostblockstaat Bulgarien ist seit 2004 NATO-Mitglied. Ausrüstungen aus kommunistischer Zeit werden verstärkt durch westliche Waffen und Maschinen ersetzt.

    Staatschef Rumen Radew, der früher Fighter-Jet-Pilot und Chef der Luftstreitkräfte gewesen war, nahm vor dem Vorfall als zweiter Pilot an einem Demonstrationsflug eines US-Kampfjets vom Typ F-16 teil.

  • 14.45 Uhr

    Wieder Luftalarm in Russlands hohem Norden

    In der nordrussischen Region Murmansk gehen die Behörden erneut von einer Gefahr durch ukrainische Drohnen aus. Zur Sicherheit werde der Luftraum gesperrt, schrieb Gouverneur Andrej Tschibis auf Telegram.

    Die Region ist etwa 1900 Kilometer von der Ukraine entfernt. Bereits am Mittwoch hatte Tschibis von einem Angriff auf das Gebiet Murmansk geschrieben, bei dem drei Drohnen abgeschossen worden seien. Die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija hatte aus Sicherheitsgründen vorübergehend Starts und Landungen auf den Flughäfen Murmansk und Apatity ausgesetzt.

    Im hohen Norden Russlands befinden sich die Nordflotte sowie ein Luftwaffenstützpunkt, von dem aus strategische Bomber zu Angriffen auf die Ukraine aufsteigen. Russlands Nordflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Grossmanöver der Marine in den Gewässern der Arktis teil.

    Ende Juli hatte der ukrainische Militärgeheimdienst einen Angriff gegen einen russischen Luftwaffenstützpunkt bei Murmansk für sich reklamiert. Die Ukraine hat zuletzt wiederholt Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen angegriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen die russische Invasion.

    Die ukrainische Flugabwehr meldete 26 Drohnenangriffe in der Nacht, 24 Drohnen seien in den Regionen Mykolajiw, Odessa, Chmelnyzkyj und Iwano-Frankiwsk abgeschossen worden. In der Region Odessa wurde ein 74-jähriger Mann verletzt, wie der Gouverneur der Militärverwaltung des Gebiets, Oleh Kiper, mitteilte. Herabfallende Trümmerteile hätten 20 Wohnhäuser, 4 Autos und 4 Garagen beschädigt. Die Militärverwaltung in Sumy schrieb auf Telegram, dass es einen Luftangriff auf die Stadt Ochtyrka gegeben habe. Unter anderem seien ein Wohnhaus und Autos beschädigt worden.

    Auch Moskau meldete Beschuss. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden 20 Drohnen in den Regionen Brjansk, Belgorod, Kursk, Smolensk, Orjol und Kaluga zerstört. Aus dem Gebiet Belgorod wurden leichte Schäden gemeldet. Die Militärangaben beider Seiten waren zunächst nicht im Detail überprüfbar.

  • 14.30 Uhr

    Ukraine und Russland tauschen Gefangene aus

    In einem Austausch hat die Ukraine von Russland 49 Kriegsgefangene zurückerhalten. «Das sind Kämpfer der Streitkräfte der Ukraine, der Nationalgarde, der Polizei, des Grenzschutzdienstes und ebenfalls unsere Zivilisten», teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram mit.

    Ein Teil davon sei bei der Verteidigung des Stahlwerkes Azovstal in der südostukrainischen Hafenstadt Mariupol zu Kriegsbeginn in Gefangenschaft geraten. Unter den Freigekommenen seien 23 Frauen, hiess es.

    Wie viele Gefangene der russischen Seite übergeben wurden, wurde nicht mitgeteilt. Der Koordinationsstab für Kriegsgefangenenbelange schrieb jedoch von einem Austausch. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben.

    Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Dabei haben Moskau und Kiew nach ukrainischen Angaben bereits 56-mal Gefangene ausgetauscht. Insgesamt 3.569 Ukrainer seien dabei von Russland an die ukrainische Seite übergeben worden.

  • 12.25 Uhr

    Bundesrat will 96 Millionen Franken in Wiederaufbau der Ukraine investieren

    Der Bundesrat hat dem Parlament einen Kredit von 96,11 Millionen Franken für den Wiederaufbau der Ukraine beantragt. Mit diesem Geld soll sich die Schweiz an eine Kapitalerhöhung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) beteiligen.

    An seiner Sitzung hat der Bundesrat die entsprechende Botschaft verabschiedet, wie er am Freitag mitteilte. Die Mitgliedsländer der Bank hätten eine Kapitalerhöhung von vier Milliarden Euro beschlossen.

    Dank des Geschäftsmodells der EBRD werde dieses zusätzliche Kapital bis 2032 Darlehen in Höhe von rund 24 Milliarden Euro für die Ukraine generieren.

    Der Krieg in der Ukraine verursacht eine hohe Anzahl an Todesopfern und immense Zerstörung, wie der Bundesrat weiter schrieb. Mit dem Geld sollen im Rahmen des Wiederaufbaus bedeutende Klimainvestitionen in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor getätigt und das Geschäftsumfeld reformiert werden. Die Beteiligung der Schweiz unterstreiche ihre Rolle als «glaubwürdige und verlässliche Partnerin».

    Der Bundesrat habe weiter eine Änderung des Gründungsabkommens der EBRD beantragt, damit die Bank ihre Aktivitäten schrittweise auf Subsahara-Afrika und Irak ausweiten könne. Die EBRD wurde 1991 gegründet, um den Aufbau der Marktwirtschaft in Mittel- und Osteuropa zu unterstützen. Die Schweiz ist Gründungsmitglied.

  • 9.23 Uhr

    JD Vance beschreibt Trumps Friedensplan für die Ukraine

    Im Podcast «The Shawn Ryan Show» hat JD Vance skizziert, welchen Vorschlag Trump den Konfliktparteien in der Ukraine und ihren Partnern machen könnte: «Wahrscheinlich sieht es so aus, dass die derzeitige Demarkationslinie zwischen Russland und der Ukraine zu einer entmilitarisierten Zone wird.» Diese würde schwer befestigt werden, sodass Russland keine neue Invasion starten könne, führt er aus. «Die Ukraine würde ihre Souveränität behalten, Russland die Garantie erhalten, dass die Ukraine nicht der NATO oder einer anderen Allianz beitritt.»

    Dieser Plan würde eine Abkehr von der Politik der Biden-Administration bedeuten, die der Ukraine Waffen liefert und deren Forderung unterstützt, ihr gesamtes Territorium inklusive der seit 2014 besetzten Krim zurückzuerhalten. Das wäre mit dem von JD Vance beschriebenen Plan nicht der Fall.

  • 5.40 Uhr

    Selenskyj bestätigt russische Gegenoffensive in Kursk

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Berichte bestätigt, wonach die russischen Truppen im Grenzgebiet Kursk mit Gegenangriffen begonnen haben. «Alles läuft nach unserem ukrainischen Plan», versicherte er dennoch am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit dem litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda in Kiew. Berichten aus Russland zufolge sind knapp ein Dutzend Orte in dem russischen Gebiet wieder zurückerobert worden. Gleichzeitig haben die ukrainischen Einheiten ihrerseits versucht, Bodengewinne zu erzielen.

    Anfang August waren ukrainische Truppen auf russisches Gebiet vorgedrungen und haben innerhalb kürzester Zeit nach eigenen Angaben gut 1300 Quadratkilometer und etwa 100 Ortschaften, darunter die Kleinstadt Sudscha, unter ihre Kontrolle gebracht.

    Nauseda stellte seinerseits den Ukrainern den Kauf von weiteren Flugabwehrsystemen kurzer Reichweite in Aussicht. Zehn Millionen Euro werde sein Land zudem in die Produktion der jüngst vorgestellten weitreichenden ukrainischen Drohne «Paljanyzja» stecken.

  • 5.35 Uhr

    Russische Rakete beschädigt Weizenfrachter im Schwarzen Meer

    Die ukrainische Marine hat neue Details zu einem mutmasslichen russischen Luftangriff auf einen zivilen Frachter im Schwarzen Meer gemeldet. Demnach habe ein Tu-22-Bomber wahrscheinlich eine Ch-22-Antischiffsrakete auf das Schiff abgefeuert. Das Frachtschiff unter der Flagge Karibikstaats St. Kitts und Nevis habe sich dabei bereits ausserhalb der ukrainischen Hoheitsgewässer befunden. Es sei vom südukrainischen Hafen Tschornomorsk mit einer Ladung Weizen auf dem Weg nach Ägypten gewesen.

    Einem BBC-Bericht zufolge hat sich der Frachter dabei in der ausschliesslichen Wirtschaftszone Rumäniens befunden. Demnach sei auch keine Ch-22-Rakete, sondern eine zur Radarbekämpfung verwendete Ch-31-Rakete eingesetzt worden, die eine wesentlich geringere Sprengkraft hat als die zur Bekämpfung von Flugzeugträgern entwickelten Ch-22-Marschflugkörper.

    Präsident Selenskyj hatte zuvor bereits Bilder von den Schäden auf dem Schiff veröffentlicht. Opfer habe es keine gegeben. Medienberichten zufolge zogen die internationalen Weizenpreise nach der Nachricht über den Angriff sofort an. Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Weizenexporteuren der Welt.

  • 4.20 Uhr

    Vorfall an Demarkationslinie: Moldawischer Soldat tot

    Unter bisher ungeklärten Umständen ist ein moldawischer Soldat während seines Einsatzes an der Demarkationslinie zur separatistischen Region Transnistrien gestorben. Wie das Verteidigungsministerium der Republik Moldau mitteilt, ist der Soldat durch einen Schuss aus seiner eigenen Waffe tödlich verwundet worden, als er seine Pflichten auf seinem Posten erfüllte. Polizei und Gerichtsmediziner würden den Vorfall nun untersuchen, hiess es weiter.

    Soldaten aus Moldawien und dem separatistischen Transnistrien sind an der Trennungslinie zwischen den beiden Seiten zusammen mit russischen Truppen stationiert, die seit einem Konflikt im Jahr 1992 nach dem Zusammenbruch der Sowjetherrschaft im Einsatz sind. Moldawien hat sich verpflichtet, Transnistrien wieder in sein Hoheitsgebiet einzugliedern. Zwischenfälle an der Trennungslinie sind äusserst selten.

  • Freitag, 13. September 2024, 1.18 Uhr

    Britischer Premier: Wollen keinen Konflikt mit Russland

    Der britische Premierminister Keir Starmer hat die Behauptung von Russlands Präsident Wladimir Putin zurückgewiesen, dass eine Freigabe weitreichender Waffen des Westens für Angriffe tief in russischem Territorium einer Kriegsbeteiligung der NATO gleichkäme. Grossbritannien wolle keinen Konflikt mit Russland, sagte Starmer auf dem Weg nach Washington. «Die Ukraine hat ein Recht auf Selbstverteidigung», dieses Recht unterstütze Grossbritannien voll und ganz und biete in diesem Kontext Ausbildungsmöglichkeiten an. «Aber wir suchen keinen Konflikt mit Russland – das ist nicht im Geringsten unsere Absicht», betonte der britische Premier.

    Kiew hat wiederholt darum gebeten, dass Grossbritannien und die USA den Gebrauch weitreichender Raketen freigeben, damit die Ukraine damit Ziele im russischen Hinterland angreifen kann. Dies dürfte auch bei Starmers Treffen mit US-Präsident Joe Biden am Freitag in Washington ein Thema sein. «Ich möchte morgen sicherstellen, dass diese Diskussionen, die taktischen Diskussionen, in den richtigen strategischen Kontext der Situation in der Ukraine gestellt werden», betonte Starmer.

    Die USA beschränken den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland nach offizieller Darstellung auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw. Die britische Regierung äussert sich bislang nicht konkret zur Frage, was sie der Ukraine mit den von ihr zur Verfügung gestellten Waffen genau erlaubt.

    Kremlchef Putin hat einen möglichen ukrainischen Einsatz westlicher weitreichender Präzisionswaffen gegen Ziele tief auf russischem Territorium als Kriegsbeteiligung der NATO gewertet. «Das wird bedeuten, dass die Länder der NATO, die USA, die europäischen Länder mit Russland kämpfen», sagte er auf die Frage eines Journalisten in St. Petersburg. Putin erklärte weiter, damit würde sich das Wesen des Krieges ändern. «Wir werden entsprechende Entscheidungen treffen, ausgehend von den Bedrohungen, denen wir ausgesetzt sein werden», sagte er, ohne Details zu nennen.

    «Russland hat diesen Konflikt gestartet. Russland ist illegal in die Ukraine einmarschiert», sagte Starmer weiter. «Russland könnte diesen Konflikt sofort beenden.»

  • 23.17 Uhr

    Deutsche Politiker für Einsatz weitreichender Waffen gegen Russland

    Politiker der Ampel-Koalition sprechen sich dafür aus, der Ukraine den Einsatz von Waffen mit grosser Reichweite gegen Ziele in Russland zu erlauben. Es sei es richtig und zudem völkerrechtskonform, «nun endlich militärische Ziele in Russland mit weitreichenden westlichen Raketen anzugreifen», sagte etwa SPD-Aussenpolitiker Michael Roth dem Portal «t-online.de». Er äusserte sich wie die anderen Politiker vor der jüngsten Stellungnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in der er mit scharfen Worten vor einer solchen Erlaubnis warnte.

    Als mögliche Ziele in Russland für die weitreichenden Waffen nannte Roth «Militärflugplätze, Kommandozentralen oder Abschussbasen». Von diesen Basen aus würden die «perfiden Angriffe auf zivile ukrainische Ziele durchgeführt», - dort können sie auch am effektivsten gestoppt werden. Russland begehe «fast täglich» schwerste Kriegsverbrechen, «indem es zivile Ziele wie Kinderkrankenhäuser, Baumärkte oder Wohnhäuser angreift», argumentierte Roth, der dem Auswärtigen Ausschuss vorsitzt.

    Auch der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP) sagte, die Genehmigung, «russische Militärflughäfen mit weitreichenden Waffen wie ATACMS und Storm Shadow ins Ziel zu nehmen, ist überfällig». Roth und Faber verwiesen beide auch auf die mutmassliche Lieferung iranischer Raketen an Russland. Dies sei eine Eskalation, auf die die Bundesregierung reagieren müsse, sagte Faber. Er forderte als Reaktion die Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine.

    Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagte «t-online.de», «Russland terrorisiert die ukrainische Zivilbevölkerung täglich mit Raketenangriffen auf Krankenhäuser, Wohnhäuser und die Energieversorgung». Um die ukrainische Zivilbevölkerung effektiv schützen zu können, müsse die ukrainische Armee in die Lage versetzt werden, militärische Basen auf russischem Territorium mit weitreichenden Waffen treffen zu können, sagte der Vorsitzende des Europaausschusses.

  • 20.10 Uhr

    «Lehren aus Ukraine-Krieg»: Schweden will Ausgaben für Zivilschutz verdoppeln

    Schweden will in den kommenden drei Jahren seine Ausgaben für den Zivilschutz verdoppeln, um für den Kriegsfall gewappnet zu sein. «Die Lehren aus dem Ukraine-Krieg zeigen, dass es wichtig ist, das Funktionieren der Schlüsselbereiche der Gesellschaft sicherzustellen», teilte die Regierung in Stockholm mit.

    Zivilschutzminister Carl-Oskar Bohlin sagte vor Journalisten, sein Land werde in diesem Jahr das Budget für den Zivilschutz um zwei Milliarden Kronen auf insgesamt umgerechnet rund 700 Millionen Franken aufstocken. Bis zum Jahr 2028 werde ein jährliches Budget von 15 Milliarden Kronen angestrebt. «Die Sicherheitslage bleibt ernst und wird es in absehbarer Zukunft bleiben», sagte Bohlin.

    Das Geld soll in die Stärkung von Gesundheits- und Rettungsdiensten, die Bevorratung mit Lebensmitteln und Trinkwasser sowie in eine Verbesserung der Verkehrs- und Energieinfrastruktur fliessen. Bereits im April hatte Schweden seine diesjährigen Ausgaben für den Zivilschutz um 385 Millionen Kronen erhöht.

    Im Januar hatte Bohlin für Aufsehen gesorgt, als er auf einer Verteidigungskonferenz darauf hinwies, dass es in Schweden einen «Krieg» geben könnte. Kurz darauf erklärte auch der Befehlshaber der schwedischen Streitkräfte, Micael Byden, die Menschen im Land müssten sich «geistig auf einen Krieg vorbereiten».

  • 19.01 Uhr

    Xi reist wieder nach Russland

    Der chinesische Präsident Xi Jinping will im Oktober Russland besuchen. Xi werde an einem Gipfel der Ländergruppe Brics teilnehmen, bestätigte der chinesische Aussenminister Wang Yi. Dieser traf am Donnerstag in St. Petersburg den russischen Staatschef Wladimir Putin. Beide lobten die Beziehungen zwischen China und Russland. Xi habe «sehr gerne» die Einladung Putins zum Brics-Gipfel in der Stadt Kasan angenommen, liess Wang wissen. Putin sagte, er und Xi würden dann auch bei einem bilateralen Treffen über Aspekte der Beziehungen sprechen, die «sich ziemlich erfolgreich» entwickelten.

    Es wird Xis zweiter Besuch in Russland seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sein. China nimmt nach eigener Darstellung mit Blick auf den Krieg eine neutrale Position ein. Allerdings hat Peking die Position des Kremls unterstützt, wonach westliche Provokationen Russland zur Invasion in die Ukraine veranlasst habe. China liefert Russland weiterhin wichtige Bauteile, die zur Herstellung von Waffen nötig sind.

  • 18.32 Uhr

    Putin: Bei Ja zu Raketeneinsatz durch Kiew wäre NATO «im Krieg mit Russland»

    Eine Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bedeuten, dass sich die NATO «im Krieg» mit Russland befände. «Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Mass verändern. Es würde bedeuten, dass NATO-Staaten im Krieg mit Russland sind», sagte Putin einem Reporter des staatlichen Fernsehens. Wenn diese Entscheidung getrofen werde, «wäre dies nichts weniger als eine direkte Verwicklung der NATO-Länder in den Krieg in der Ukraine».

    Der russische Präsident Wladimir Putin droht dem Westen abermals.
    Der russische Präsident Wladimir Putin droht dem Westen abermals.
    Vyacheslav Prokofyev/Sputnik Kremlin/AP/dpa
  • 18.17 Uhr

    BND muss Journalist keine Auskunft über Einschätzung zu Ukraine geben

    Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) muss einem Journalisten nicht mitteilen, ob er in Hintergrundgesprächen einen militärischen Sieg der Ukraine als schwierig oder ausgeschlossen darstellte. Welche Medien an Hintergrundgesprächen mit der Presse teilnahmen, muss ebenfalls vorerst nicht offengelegt werden, wie das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied. Der Antrag des Journalisten auf eine einstweilige Anordnung wurde grösstenteils abgelehnt. (Az. 10 VR 1.24)

    Allerdings muss der BND Auskunft darüber geben, wie viele sogenannte vertraulichen Einzelhintergrundgespräche zur militärischen Situation in der Ukraine es in diesem Jahr gab. Der Eilantrag wurde von einem Redakteur einer Tageszeitung gestellt. Anlass war dem Gericht zufolge ein Zeitungsartikel aus dem Mai. Darin sei berichtet worden, ein CDU-Politiker habe angegeben, dass der BND eine bewusst negative Einschätzung der militärischen Situation in der Ukraine verbreite, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

    Die Zahl der Einzelhintergrundgespräche soll der BND nun nennen. Dieser Anspruch folgt aus dem Grundrecht der Pressefreiheit, wie das Bundesverwaltungsgericht entschied. Dagegen muss der BND nicht darüber informieren, welche Medien teilnahmen – dem stehe die Pressefreiheit dieser Medien entgegen. Wessen Pressefreiheit im Einzelfall schwerer wiege, könne im Eilverfahren nicht entschieden werden, sondern erst im Hauptsacheverfahren, erklärte das Gericht.

    Der erbetenen Auskunft über die BND-Einschätzung zur Ukraine wiederum stünden öffentliche Interessen entgegen, und zwar der Schutz der auswärtigen Beziehungen Deutschlands. Der BND habe plausibel dargelegt, dass die Auskunft darüber die Stellung und Wahrnehmung Deutschlands in der internationalen Gemeinschaft beeinträchtigen könnte, erklärte das Gericht.

  • 16.30 Uhr

    Blinken will bei Militärhilfe «nachjustieren»

    Die USA sind nach Angaben ihres Aussenministers Antony Blinken bereit, die militärische Unterstützung für die Ukraine nach Bedarf anzupassen und «nachzujustieren».

    Blinken wurde bei einer Pressekonferenz in Warschau gefragt, ob die Amerikaner der Ukraine mittlerweile grünes Licht gegeben hätten, Ziele im Inneren Russlands mit westlichen Waffen anzugreifen. Darauf antwortete er: «Ich kann Ihnen sagen, dass wir weiterhin genau das machen werden, was wir bisher getan haben: Wir werden nachjustieren, wir werden uns anpassen, wenn es nötig ist, auch im Hinblick auf die Mittel, die der Ukraine zur Verfügung stehen.»

    Blinken sagte, er habe am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit seinem britischen Kollegen David Lammy in der ukrainischen Hauptstadt Kiew «gute und ausführliche Gespräche» geführt und Informationen darüber erhalten, wie die Ukrainer das Schlachtfeld einschätzten und was ihre Bedürfnisse seien. Dies werde man berücksichtigen. «Und wenn nötig, werden wir uns anpassen.»

    Sein polnischer Amtskollege Radoslaw Sikorski forderte die westlichen Verbündeten dazu auf, die Ukraine «weiterhin mit fortschrittlichen Luft- und Raketenabwehrsystemen auszustatten und die Beschränkungen für den Einsatz von reichweitenstarke Waffen aufzuheben».

    Die Frage der Erlaubnis für den Einsatz von weitreichenden Waffen durch die Ukraine dürfte auch bei einem Treffen von Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer mit US-Präsident Joe Biden morgen in Washington Thema sein.

    In Kiew hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut für die Freigabe geworben. Bislang beschränkten die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw.

    Blinken kam bei seinem Besuch in Warschau auch mit Polens Präsident Andrzej Duda zusammen. Am Nachmittag folgte ein Gespräch mit Regierungschef Donald Tusk.

    Polen zählt zu den wichtigsten militärischen Unterstützern der von Russland angegriffenen Ukraine. Das EU- und NATO-Land spielt auch eine wichtige Rolle als logistische Drehscheibe für die Hilfe des Westens für Kiew. Von Russland wird Polen deshalb als Feind betrachtet.

  • 15.51 Uhr

    Litauen liefert Kiew gepanzerte Fahrzeuge

    Die Ukraine wird aus Litauen erneut gepanzerte Fahrzeuge als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Das EU- und NATO-Land werde eine nicht genannte Zahl an Personentransportern vom Typ M113 sowie Geländefahrzeuge und Ersatzteile an die ukrainische Armee übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit.

    Die Ausrüstung soll in dieser Woche in der Ukraine eintreffen und die Fähigkeiten der ukrainischen Armee im Bereich der Minenräumung stärken. Litauen hatte zuvor bereits wiederholt Militärfahrzeuge geliefert.

    Litauen zählt zu den entschiedensten Unterstützern der Ukraine und hat nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn militärische Unterstützung im Wert von mehr als 670 Millionen geleistet.

    Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda sagte heute bei einem Besuch in Kiew seinem Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj die weitere Unterstützung des Baltenstaats zu. Der Schwerpunkt soll dabei vor allem auf militärischer Hilfe liegen, hiess es in einer Mitteilung der Präsidialkanzlei in Vilnius.

  • 15.40 Uhr

    Umkämpftes Pokrowsk teilweise ohne Wasser und Gas

    Nach russischen Angriffen gibt es in der Stadt Pokrowsk in der ukrainischen Region Donezk nach Angaben des dortigen Gouverneurs keine reguläre Trinkwasserversorgung und für viele Bewohner kein Gas mehr zum Kochen und Heizen.

    Vor kurzem sei eine Wasseraufbereitungsanlage bei den Kämpfen beschädigt worden und die Stadt sei für die Trinkwasserversorgung auf mehr als 300 eilig gebohrte Brunnen angewiesen, teilte Gouverneur Wadym Filaschkin heute mit. Tags zuvor hätten die Russen zudem ein Erdgasverteilerzentrum zerstört.

    18'000 Menschen in Pokrowsk hätten kein Gas mehr. Filaschkins Angaben zufolge flohen in den vergangenen sechs Wochen rund 20'000 Menschen vor den näherrückenden russischen Truppen aus Pokrowsk.« «Die Evakuierung ist die einzige Möglichkeit für Zivilisten.»

    Pokrowsk ist eine der wichtigsten Verteidigungsstellungen der Ukraine und ein Logistikknotenpunkt an der 1000 Kilometer langen Front. Eine Eroberung der Stadt würde Russland seinem erklärten Ziel, die gesamte Region Donezk zu erobern, näher bringen.

  • 14.24 Uhr

    Mehr Details zum Su-30SM-Abschuss

    Die Ukraine und Russland haben sich nach übereinstimmenden Berichten im Schwarzen Meer ein See- und Luftgefecht geliefert. Allerdings erwähnten die Darstellungen beider Seiten jeweils nur einen Teil des Geschehens.

    Der Militärgeheimdienst der Ukraine teilte mit, bei einem Spezialeinsatz auf See sei es gelungen, einen russischen Kampfjet des Typs Su-30 mit einer tragbaren Flugabwehrwaffe abzuschiessen – siehe Eintrag 12.29 Uhr. Weitere Angaben zu dem Einsatz in der Nacht auf den gestrigen Mittwoch wurden in Kiew nicht gemacht.

    Das russische Verteidigungsministerium berichtete schon gestern von einem gescheiterten Versuch der Ukraine, mit schnellen Motorbooten eine russische Bohrplattform im Schwarzen Meer anzugreifen. Von 14 Booten seien acht abgeschossen und versenkt worden. Die anderen Boote seien abgedreht. Für diese Details gab es keine Bestätigung.

    Vom Verlust eines Flugzeugs war in Moskau zunächst keine Rede. Der ministeriumsnahe russische Militärblog Rybar berichtete jedoch, dass eine Su-30 bei der Abwehr des ukrainischen Angriffs abgeschossen worden sei. Die Maschine war demnach vom russischen Militärflugplatz Saki auf der Halbinsel Krim gestartet.

    Um die Öl- und Gasplattformen im Norden des Schwarzen Meeres zwischen der Krim und dem ukrainischen Festland gibt es sporadisch Gefechte. Dabei geht es für beide Seiten vor allem darum, die eroberten Anlagen als Späh- und Aufklärungsposten zu nutzen. Den weiter westlich gelegenen Teil des Meeres beherrscht Kiew trotz des russischen Angriffskrieges so weit, dass die internationale Schifffahrt ukrainische Häfen wie Odessa weitgehend ungehindert anlaufen kann.

  • 13.43 Uhr

    Russische Teenager zerstören Mi-8T-Helikopter

    Am Flughafen von Nojabrsk im Oblast Tjumen ist ein russischer Mi-8T-Helikopter in Flammen aufgegangen. Der Telegram-Kanal Baza, der den Sicherheitsdiensten nahesteht, kennt die Hintergründe: Demnach sind zwei Teenager im Alter von 13 und 14 Jahren durch ein Loch im Zaum auf den Flugplatz geschlichen.

    «Die Schulkinder haben den Helikopter mit einer Zigarette in Brand gesteckt«, heisst es. «Nachdem sie eine Flüssigkeit im Helikopter verteilt haben, haben sie eine Zigarette hineingeworfen. Es gab kein Feuer. Dann hat einer der Jungen eine zweite Zigarette angemacht und sie in die Flüssigkeit gedrückt. In diesem Moment gab es eine Explosion.»

    Die Teenager haben ernste Verbrennungen unter anderem im Gesicht erlitte und wurden verhaftet. Angeblich ist das Duo via Teegram zu der Tat angestiftet worden: Ihnen seien 5 Millionen Rubel, also 47'000 Franken dafür versprochen worden. Ein Mi-8T-Helikopter schlägt mit bis zu 13 Millionen Franken zu Buch.

  • 13.17 Uhr

    «Katastrophal»: Panzerhaubitze 2000 als Rohrkrepierer

    Die urkainische Armee hat ein Problem mit der Panzerhaubitze 2000, die aus Deutschland, den Niederlanden und Italien geliefert worden ist: Laut «Bild» liegen viele der Systeme still. Der Grund: Die Ersatteillage sei «katastrophal», sagen Artilleristen der deutschen Zeitung.

    «Wir hatten nach kurzer Zeit den Bedarf an Ersatzrohren angemeldet», berichtet einer von ihnen. Denn diese müssen nach einer gewissen Anzahl von Schüssen ersetzt werden, wenn es nicht zu schweren Unfällen kommen soll. «Es ist ein exzellentes System, aber der Verschleiss ist sehr hoch.»

    «Bild» ergänzt: «Die Fertigung dauert wegen der zeitaufwändigen Aushärtung der speziellen Rohre mehrere Monate.» Der deutsche FDP-Politiker Marcus Faber kritisiert, es seien «mehr Waffensysteme wegen fehlender Ersatzteile ausgefallen sind als durch Feindbeschuss».

  • 12.57 Uhr

    Russisches U-Boot vor Portugal aufgetaucht

    Die portugiesische Marine beobachtet offenbar ein russisches U-Boot, das vor der iberischen Küste aufgetaucht ist: Es handelt sich demnach um ein U-Boot der verbesserten Kilo-Klasse alias Projekt 636, die ab 1997 in Dienst gestellt worden sind und die auch Marschflugkörper abfeuern können.

    Das U-Boot wird von dem Schlepper Evgeny Churov begleitet. Das Duo kommt aus dem Mittelmeer und fährt wahrscheinlich zurück in die heimische Ostsee.

  • 12.48 Uhr

    Der Flakturm feiert in Russland sein Comeback

    Flaktürme und Hochbunker scheinen ein Relikt des Zweiten Weltkriegs zu sein. Man kennt sie aus Berlin, ...

    Der Flakturm in Berlin Tiergarten im Mai 1945.
    Der Flakturm in Berlin Tiergarten im Mai 1945.
    Gemeinfrei

    ... wo sie im Falle der Anlage beim Zoo nach dem Friedensschloss gesprengt und zurückgebaut worden sind. In Wien hingegen ...

    Der Flakturm Wien-Augarten wird nicht mehr genutzt.
    Der Flakturm Wien-Augarten wird nicht mehr genutzt.
    Commons/Guido Radig

    ... und in Hamburg liessen sich die monströsen Bauwerke nicht beseiteigen – und sind heute noch Teil des Stadtbildes.

    Der Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg wurde aufwändig saniert.
    Der Hochbunker auf dem Heiligengeistfeld in Hamburg wurde aufwändig saniert.
    KEYSTONE

    Und nun feiert der Flakturm in Russland sein Comeback: Bei Moskau sind ähnliche Anlagen hochgezogen worden, um die Hauptstadt vor Luftangriffen zu schützen. Darauf ist das System 96K6 Panzir platziert, das je nach Rakete angeblich Ziele in bis zu 100 Kilometer Entfernung abfangen kann.

  • 12.29 Uhr

    Billig-Rakete holt 50-Millionen-Jet vom Himmel

    Die ersten Berichte tauchen am gestrigen Mittwoch auf Telegram auf: Ein pro-russischer Militärblogger meldet, dass eine Su-30SM vermisst wird, die über dem Schwarzen Meer unterwegs war. Zwei Helikopter, die von Kacha bei Sewastopol gestartet waren, konnten nur eine Öl-Lache im Meer entdecken.

    Markiert: der Ort Kache nebst seinem Militärflugplatz. Unten ist Sewastopol zu sehen.
    Markiert: der Ort Kache nebst seinem Militärflugplatz. Unten ist Sewastopol zu sehen.
    Google Earth

    Doch nun steht fest, dass Moskau die Sucher abblasen kann: Der ukrainische Militärgeheimdienst GUR alias HUR hat ein Video veröffentlich, das zeigt, was mit dem rund 50 Millionen Dollar teuren Jet passiert ist.

    Die Ukrainer haben die Suchoi Su-30SM angeblich mit einer schultergestützen Boden-Luft-Rakete abgeschossen, nachdem sie eine der Bohrplattformen im Schwarzen Meer besetzt haben.

    Angeblich ist die Su-30SM zusammen mit einer Su-35 aufgestiegen, um Luft-Boden-Raketen vom Typ Ch-31 abzufeuern. Die beiden Piloten im Rang eines Hauptmanns seien ums Leben gekommen.

  • 11.15 Uhr

    So fühlt es sich an, wenn dich eine Drohne jagt

    Der russische Sender RT nimmt seine Zuschauer mit auf eine schreckliche Reise: Er zeigt den Film eines Russen, der sich in einem Fabrikgebäude vor einer ukrainischen Drohne versteckt. Das ferngesteuerte Fluggerät sirrt und saust nach kurzer Zeit in die Ruine hinein, wo sie zwar explodiert, den Filmenden aber nicht verletzt.

  • 10.30 Uhr

    Blinken beendet Europa-Reise 

    US-Aussenminister Antony Blinken ist zum Abschluss einer Europa-Reise mit Schwerpunkt Ukraine nach Polen gereist. Der Amerikaner kam heute in Warschau an, nachdem er gemeinsam mit dem britischen Aussenminister David Lammy einen Tag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew verbracht hatte.

    Bei dem Besuch versprachen beide Aussenminister, sie würden ihren Regierungschefs übermitteln, worum es der Ukraine gehe. Ukrainische Vertreter haben wiederholt darum gebeten, vom Westen gelieferte Waffen für Angriffe in weiter Entfernung in Russland einsetzen zu dürfen.

    NATO-Mitglied Polen ist ein Nachbarstaat der Ukraine. Es hat die Ukrainer gegen den russischen Angriffskrieg unterstützt. Es wurde damit gerechnet, dass sich der polnische Präsident Andrzej Duda, Ministerpräsident Donald Tusk und Aussenminister Radoslaw Sikorski gegenüber Blinken dafür aussprechen würden, die Beschränkungen für den Einsatz von Waffen durch die Ukraine weiter zu lockern.

    Blinken und Lammy gaben am gestrigen Mittwoch bekannt, dass die USA und Grossbritannien zusammen knapp 1,5 Milliarden Dollar an zusätzlicher Hilfe für die Ukraine zugesagt hätten. Am morgigen Freitag sollen sich US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer in den USA treffen.

    Es gibt Anzeichen dafür, dass bei beiden Regierungen die Bereitschaft dafür wächst, dem ukrainischen Militär zu erlauben, mit US- und britischen Waffen Ziele in weiterer Entfernung in Russland anzugreifen. Bislang schreckten westliche Vertreter vor einer solchen Genehmigung zurück, weil sie die Sorge hatten, dass dies den Krieg eskalieren könnte.

  • 9.45 Uhr

    14 Zivilisten in Konotop verletzt

    Bei einem russischen Drohnenangriff sind nach Behördenangaben mindestens 14 ukrainische Zivilisten in der Stadt Konotop im Nordosten der Ukraine in der Nacht verletzt worden – siehe auch Eintrag 5.30 Uhr. Nach Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft wurden mehrere Wohnhäuser, Schulen und Geschäfte beschädigt.

    Strom und Wasser fielen aus in der Stadt, die vor dem russischen Angriffskrieg knapp 90'000 Einwohner hatte. Reparaturtrupps versuchten, das Krankenhaus und das Wasserwerk wieder ans Stromnetz zu bringen, schrieb Bürgermeister Artem Semenichin auf Telegram. Wann Wohnhäuser wieder versorgt werden können, lasse sich nicht vorhersagen.

    Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge griff die russische Armee in der Nacht mit 5 Raketen und 64 Kampfdrohnen iranischer Bauart an. 44 Drohnen seien abgefangen worden. Die Militärangaben sind nicht im Detail überprüfbar, geben aber einen Überblick über das Ausmass des Angriffs.

    Auch im Umland der Hauptstadt Kiew war die Flugabwehr mehrfach im Einsatz, um anfliegende Drohnen abzuschiessen. 

  • 6 Uhr

    Teheran und Moskau bestreiten Raketen-Lieferung

    US-Aussenminister Antony Blinken und der britische Aussenminister David Lammy haben bei einem Auftritt am Mittwoch in Kiew kritisiert, dass der Iran Russland für den Krieg gegen die Ukraine ballistische Kurzstreckenraketen bereitgestellt habe. Der Iran bestreitet das.

    Die beiden Aussenminister warnten vor einer gefährlichen Eskalation in dem Krieg. Die Raketen würden die russische Aggression gegen die Ukraine noch einmal verstärken, sagte Blinken. Die Ukraine forderte mit Blick auf die mutmassliche Lieferung iranischer Raketen für Russland, dass nun auch der Westen im Gegenzug seine Beschränkungen für die reichweitenstarken Waffen aufheben müsse.

    Kremlsprecher Dmitri Peskow wies zurück, dass Russland vom Iran Raketen erhalten habe. Die Anschuldigungen entbehrten jeder Grundlage, weil die russischen Streitkräfte selbst ein volles Arsenal mit allen Waffen hätten, die für die Fortsetzung des Krieges gegen die Ukraine notwendig seien. Zugleich machte Peskow deutlich, dass Russland bereits von einer Freigabe der Waffen für die ukrainischen Angriffe ausgehe.

    «Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen», sagte er angesichts des Besuchs von Blinken und Lammy in Kiew. Peskow meinte, dass derzeit die Öffentlichkeit nur auf diesen Entschluss noch vorbereitet werde. Nach seiner Darstellung verstrickt sich der Westen so noch tiefer in den Konflikt. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an. Details nannte er nicht. Moskau betont immer wieder, dass auch die Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine ein Hauptgrund für die Fortsetzung des Krieges seien.

  • 5.30 Uhr

    Russischer Angriff auf Konoptop: Schwere Schäden an Energieinfrastruktur

    Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Konotop in der Region Sumy sind mehrere Zivilisten verwundet worden. Nach Angaben des Bürgermeisters Artem Semenikhin war die Wasserversorgung in der Stadt zeitweise unterbrochen. Ausserdem gebe es schwere Schäden an der Energieinfrastruktur und es sei unklar, wann Privathaushalte wieder Strom hätten. Nach dem Angriff im Zentrum der Stadt habe es mehrere Feuer gegeben, Schul- und Wohngebäude seien beschädigt worden. Zwei Menschen seien ins Spital eingeliefert worden, einer von ihnen befinde sich in kritischem Zustand.

    Ein bei einem russischen Angriff schwer beschädigtes DTEK-Kraftwerk. (Archivbild)
    Ein bei einem russischen Angriff schwer beschädigtes DTEK-Kraftwerk. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • Donnerstag, 12. September 2024, 5.10 Uhr

    Selenskyj will starke Waffen – USA: Tun alles für den Sieg

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit US-Aussenminister Antony Blinken in Kiew erneut für die Freigabe westlicher Waffen mit grosser Reichweite geworben. «Es ist wichtig, dass die ukrainischen Argumente gehört werden», teilte Selenskyj nach Gesprächen mit Blinken und dem britischen Aussenminister David Lammy mit. Die Ukraine fordert seit Monaten, dass die westlichen Verbündeten die bisher geltenden Einschränkungen für die reichweitenstarken Waffen aufheben. Kiew will dann mit den Raketen militärische Ziele im russischen Hinterland zerstören.

    Blinken ging zunächst öffentlich nicht auf die Frage ein, ob die USA die Beschränkungen für die Waffen aufheben. Er kündigte aber an, dass die USA alles für einen Sieg der Ukraine und für einen «gerechten und dauerhaften Frieden» im russischen Angriffskrieg tun werden. «Wir wollen, dass die Ukraine gewinnt», sagte Blinken bei einer Pressekonferenz mit Lammy. Er deutete an, dass die Frage der Erlaubnis für den Einsatz von weitreichenden Waffen durch die Ukraine bei einem Treffen von Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer mit US-Präsident Joe Biden am Freitag in Washington besprochen werden wird.

    Selenskyj hatte schon Ende August angekündigt, dass er im September Biden seinen Siegesplan vorstellen wolle. Selenskyj könnte dies mit einem Besuch bei der UN-Generalversammlung in New York verbinden.

  • 23.05 Uhr

    Ukrainische Stadt plant Sprachpatrouillen gegen Russisch

    Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat aufgrund zunehmender Verwendung des Russischen Sprachpatrouillen angekündigt. «Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden», sagte der Bürgermeister der Grossstadt, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA. Vor allem viele Menschen aus der Ostukraine haben Russisch als Muttersprache. Marzinkiw erwarte mindestens 100 solcher Sprachkontrolleure, aktuell hätten sich bereits knapp 50 Freiwillige gemeldet. Zudem nannte er die Nummer einer Telefonhotline, bei der Bürger sich über Russischsprechende im öffentlichen Raum beschweren können.

    «Leider verspüren wir jetzt einen Anstieg der russischen Sprache in der Stadt und wollen, dass unsere Stadt höchstmöglich ukrainischsprachig ist», begründete das Stadtoberhaupt das Vorhaben. Zusätzlich bemühe sich die Stadt, etwa mit Ukrainisch-Kursen die Landessprache zu popularisieren. Marzinkiw räumte ein, dass diese Inspekteure keine gesetzlichen Vollmachten haben werden und lediglich Hinweise geben können.

    Seit der prowestlichen Revolution 2014 wird in dem osteuropäischen Land das seit Sowjetzeiten dominierende Russisch systematisch aus dem öffentlichen Raum, aus Musik, Radio, Fernsehen und Presse verdrängt.

    Russland begründete unter anderem mit dem angeblichen Schutz von Russisch-Muttersprachlern seinen Einmarsch in das Nachbarland im Februar 2022. Aufgrund des Krieges sind Millionen Menschen vor allem aus den russischsprachigen Gebieten im Osten und Süden des Landes in den relativ sicheren ukrainischsprachigen Westen oder ins Ausland geflohen.

  • 22.08 Uhr

    Blinken: USA prüfen «mit Dringlichkeit» Kiews Forderungen zu Langstreckenwaffen

    Die USA arbeiten laut ihrem Aussenminister Antony Blinken «mit Dringlichkeit» an der Erfüllung der militärischen Forderungen der Ukraine, die vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf Ziele in Russland nutzen will. «Wir arbeiten mit Dringlichkeit daran, weiterhin sicherzustellen, dass die Ukraine alles hat, was sie braucht, um sich wirksam zu verteidigen», sagte Blinken am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem britischen Kollegen David Lammy und dem ukrainischen Aussenminister Andrij Sybiga in Kiew.

    US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer würden am Freitag über die Forderungen sprechen, fuhr Blinken fort. Er war am Mittwoch mit Lammy zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über eine weitere Unterstützung im Verteidigungskrieg gegen Russland nach Kiew gereist.

    Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha traf seine beiden Amtskollegen Antony Blinken und David Lammy zu Gesprächen.
    Der ukrainische Aussenminister Andrij Sybiha traf seine beiden Amtskollegen Antony Blinken und David Lammy zu Gesprächen.
    Bild: Keystone/AP/Mark Schiefelbein

    «Es ist wichtig, alle Beschränkungen für den Einsatz amerikanischer und britischer Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufzuheben», sagte Sybiga bei der Pressekonferenz. Der ukrainische Aussenminister appellierte zudem an die NATO-Nachbarländer der Ukraine, russische Drohnen und Raketen über dem Westen des Landes abzuschiessen. «Die Russen (...) greifen immer öfter Einrichtungen nahe der NATO-Grenze an», sagte Sybiga. Die Verbündeten sollen «die Möglichkeit prüfen, Raketen über dem Territorium der Ukraine abzuschiessen».

    Lammy kündigte indes weitere militärische Unterstützung Grossbritanniens an. «Ich kann verkünden, dass wir nun auch bis Jahresende hunderte zusätzliche Flugabwehrraketen, zehntausende zusätzliche Schuss Artilleriemunition und mehr gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine schicken werden», sagte er.

    Erst am Freitag hatte Selenskyj bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet beschiessen zu dürfen. Am Dienstag dann sagte US-Präsident Joe Biden, seine Regierung «arbeite» an einer entsprechenden Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen.

  • 21.43 Uhr

    Selenskyj: «Die Ukraine handelt nicht mit ihrem Land»

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat beim Gipfel der sogenannten Krim-Plattform eine Abtretung der russisch annektierten Halbinsel erneut ausgeschlossen. «Die Ukraine handelt nicht mit ihrem Land und lässt ihre Leute nicht im Stich», unterstrich Selenskyj bei dem Treffen. Das gehöre zur Moral der Ukraine. Er rief die Anwesenden dazu auf, bei der Rückholung von in russischer Gefangenschaft befindlichen Ukrainern zu helfen.

    Insbesondere hob der Staatschef dabei die muslimische Minderheit der Krimtataren als besonders durch die russischen Behörden verfolgte Gruppe auf der Krim hervor. Selenskyj appellierte an die muslimisch geprägten Nachbarstaaten Türkei und Aserbaidschan, Druck auf Russland auszuüben.

    Selenskyj zufolge gab es mehr als 60 Gipfelteilnehmer. Unter anderem waren der litauische Präsident Gitanas Nauseda, der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic, die lettische Regierungschefin Evika Silina, der tschechische Senatspräsident Milos Vystrcil und der moldauische Parlamentspräsident Igor Grosu zu dem Treffen nach Kiew gereist. Ebenso nahmen US-Aussenminister Antony Blinken und sein britischer Kollege David Lammy persönlich teil. Der Grossteil der Redner beschränkte sich allerdings auf Videobotschaften.

    Russland hatte die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim 2014 annektiert. Seit 2021 versucht Kiew, mit Treffen der sogenannten Krim-Plattform die internationale Aufmerksamkeit für die Situation auf der Halbinsel zu stärken. 

  • 21.02 Uhr

    Erdogan fordert Rückgabe der Krim an Ukraine

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die Rückgabe der von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine gefordert. «Unsere Unterstützung für die territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine ist unerschütterlich. Die Rückgabe der Krim an die Ukraine ist eine Forderung des Völkerrechts», sagte der türkische Staatschef in einer Videobotschaft anlässlich des Gipfeltreffens der sogenannten Krim-Plattform. Mit der 2021 geschaffenen Krim-Plattform wollte Kiew international mehr Aufmerksamkeit für die Lage rund um die annektierte Halbinsel wecken.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild)
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Francisco Seco

    Ankara hat bereits in der Vergangenheit die russische Annexion der Krim 2014 verurteilt. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Erdogan immer wieder auf die Achtung der Souveränität der Ukraine gepocht. Ankara gilt als traditionelle Schutzmacht der Minderheit der Krimtataren, die etwa 10 Prozent der Bevölkerung auf der Krim ausmachen. Die sollten «frei, sicher und friedlich in ihrer eigenen Heimat» leben können, so Erdogan.

    Das NATO-Land Türkei unterhält gleichzeitig enge Beziehungen zu Moskau, auch im Handel. Russland ist zudem einer der grössten Energieversorger der Türkei.

  • 20.35 Uhr

    Raketenlieferungen an Russland: Grosbritannien bestellt iranischen Geschäftsträger ein

    Vor dem Hintergrund mutmasslicher iranischer Raketenlieferungen an Russland hat Grossbritannien nach eigenen Angaben den iranischen Geschäftsträger einbestellt. «Die britische Regierung hat deutlich gemacht, dass jede Weitergabe von ballistischen Raketen an Russland als gefährliche Eskalation angesehen und eine deutliche Reaktion nach sich ziehen würde», hiess es in einer Erklärung des Aussenministeriums in London.

    Am Dienstag hatten Deutschland, Frankreich und Grossbritannien vor dem Hintergrund der mutmasslichen Raketenlieferungen weitere Sanktionen gegen Teheran angekündigt – insbesondere die Aussetzung bilateraler Luftverkehrsabkommen.

    Die Europäische Union hatte am Montag «glaubwürdige Informationen» über die Lieferung iranischer Raketen an Russland angeführt. Moskau und Teheran dementierten dies. Die USA hatten Mitte August erneut gewarnt, dass der Iran mit weitreichenden Konsequenzen rechnen müsse, sollte er Raketen an Russland liefern.

    Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Moskau und Teheran ihre Annäherung in den Bereichen Wirtschaft, Energie und Rüstung weiter vorangetrieben. Die USA und die EU haben bereits Sanktionen gegen iranische Drohnenhersteller verhängt. Die Ukraine wird von Russland täglich mit iranischen Schahed-Drohnen angegriffen.

  • 19.36 Uhr

    USA kündigen weitere 700 Millionen Dollar Hilfe für die Ukraine an

    US-Aussenminister Antony Blinken hat während eines Besuchs in Kiew weitere Hilfen für die Ukraine in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar angekündigt. Mit dem Geld soll das ukrainische Energienetz vor einem möglicherweise schweren Winter ausgebaut werden. Zudem sollten Minenräumaktionen und weitere Unterstützung finanziert werden, wie Blinken auf einer Medienkonferenz mit seinem ukrainischen Kollegen Andrij Sybiha und dem britischen Aussenminister David Lammy sagte.

    Im Paket sind 325 Millionen Dollar für die Energieversorgung vorgesehen. Davon sollen laut dem Minister unter anderem ukrainische Kraftwerke repariert und eine Notstromversorgung bereitgestellt werden. Mit 290 Millionen Dollar sollen Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte, Gesundheitsfürsorge und Bildungsprogramme für bedürftige Ukrainer im Inland und für Flüchtlinge im Ausland finanziert werden. Die verbleibenden 102 Millionen Dollar werden für die Minenräumung verwendet.

    Erst Ende der vergangenen Woche gaben die USA bekannt, dass sie weitere Waffen im Wert von 250 Millionen Dollar an die Ukraine liefern werden. Dazu gehörten Luftabwehrraketen und Artillerie.

  • 18.25 Uhr

    EU importiert wieder mehr Gas aus Russland

    Ungeachtet des Ukraine-Kriegs importiert die Europäische Union immer noch fast ein Fünftel ihres Erdgases aus Russland. Im Vergleich zum vergangenen Jahr stiegen die Einfuhren sogar wieder, wie ein in Brüssel veröffentlichter Energiebericht der EU-Kommission zeigt. Für die Slowakei, Ungarn und Österreich bleibt Russland der grösste Lieferant.

    Im ersten Halbjahr 2024 führten die EU-Länder laut dem Bericht 18 Prozent ihres Erdgases aus Russland ein, das entsprach einer Menge von 25,4 Milliarden Kubikmetern. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es dagegen nur 14 Prozent, insgesamt 21,2 Milliarden Kubikmeter. Damit überholte Russland die USA und wurde erneut zum zweitgrössten Lieferanten der EU nach Norwegen, wie bereits die Brüsseler Denkfabrik Bruegel berichtet hatte.

    Energiekommissarin Kadri Simson rief die Mitgliedsländer auf, grössere Anstrengungen zur Unabhängigkeit von Moskau zu unternehmen. Russland könne die EU aber durch Drehen am Gashahn heute «nicht mehr erpressen», betonte sie. Im Jahr 2021 hatten die EU-Länder nach ihren Angaben noch 45 Prozent ihres Bedarfs durch russisches Pipeline- oder Flüssigerdgas (LNG) gedeckt.

    Insbesondere Ungarn importiert noch viel Erdgas aus Russland.
    Insbesondere Ungarn importiert noch viel Erdgas aus Russland.
    Bild: Keystone/AP Photo/Bela Szandelszky

    Nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verpflichteten sich die EU-Länder, die Einfuhren fossiler russischer Energieträger wie Öl und Gas «so schnell wie möglich» zurückzufahren. Ein Importverbot für Erdgas lässt allerdings weiter auf sich warten. Dafür fehlt unter den Mitgliedstaaten die nötige Einstimmigkeit.

    Das liegt an der weiter grossen Abhängigkeit einiger Staaten. Österreich bezog im vergangenen Jahr laut dem Bericht noch 44 Prozent seines Erdgases aus Russland. In Ungarn waren es sogar 69 Prozent, nach nur 61 Prozent 2021. An der Spitze steht die Slowakei mit 70 Prozent russischem Gas, nach 68 Prozent 2021. Deutschland verzichtet dagegen zumindest auf russisches Pipeline-Gas.

  • 17.32 Uhr

    Aussenminister der USA und Grossbritanniens sichern Ukraine anhaltende Unterstützung zu

    US-Aussenminister Antony Blinken hat bei einem gemeinsamen Besuch in der Ukraine mit seinem britischen Amtskollegen David Lammy die anhaltende Unterstützung beider Staaten für die Ukraine bekräftigt. Von der Reise gehe «eine starke Botschaft aus, dass wir uns für den Erfolg der Ukraine einsetzen, dass wir uns für den Sieg der Ukraine einsetzen», sagte Blinken am Mittwoch in Kiew. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, der «Sieg» der Ukraine hänge massgeblich von den USA ab.

    Sein britischer Kollege Lammy bekräftigte ebenfalls die Unterstützung seines Lands für die Ukraine. Diese werde anhalten, bis der Krieg des «russischen Imperialismus und der Aggression ein Ende hat».

    Bei einem Treffen der beiden Chefdiplomaten mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sollte es voraussichtlich um die Forderung Kiews gehen, mit westlichen Waffen auch militärische Ziele auf russischem Gebiet angreifen zu dürfen.

    Die Ukraine befindet sich weiterhin in einer militärisch schwierigen Lage: Russische Truppen rücken in der ostukrainischen Region Donezk weiter auf die logistisch wichtige Stadt Pokrowsk vor – trotz der ukrainischen Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk.

    Erst am Freitag hatte Selenskyj bei einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet beschiessen zu dürfen. Am Dienstag dann sagte US-Präsident Joe Biden, seine Regierung «arbeite» an einer entsprechenden Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen.

    Unterdessen erhielt die Regierung in Kiew eine wichtige finanzielle Zusage: Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab eine Einigung auf Arbeitsebene über die Freigabe von bis zu 1,1 Milliarde Dollar (rund eine Milliarde Euro) aus einem Hilfspaket bekannt.

    Bei den Mitteln handelt es sich um die fünfte Tranche eines im März 2023 beschlossenen IWF-Hilfspakets im Umfang von 15,6 Milliarden Dollar. Das Exekutivdirektorium der Organisation muss die Mittel nun noch freigeben. Sollte dies geschehen, stiege der Gesamtumfang der aus dem Hilfspaket bewilligten Mittel auf 8,7 Milliarden Dollar an.

    IWF-Verhandlungsführer Gavin Gray erklärte, zwar habe der russische Angriffskrieg weiterhin «verheerende Auswirkungen» auf die Ukraine. Durch «geschicktes politisches Handeln, die Anpassungsfähigkeit der Haushalte und Unternehmen sowie eine solide Aussenfinanzierung» sei es der Ukraine aber gelungen, sich sowohl wirtschaftlich als auch mit Blick auf die Staatsfinanzen zu stabilisieren.

  • 16.56 Uhr

    Ukraine-Transit für Gas aus Russland nicht mehr nötig

    Die Europäische Kommission drängt erneut auf ein Ende des Transits von Gas aus Russland durch die Ukraine nach Europa. Nun gebe es Alternativen.

    «Die EU ist bereit, ohne das verbleibende russische Erdgas zu leben, das über die Transitroute durch die Ukraine geliefert wird», sagte EU-Energiekommissarin Kadri Simson in Brüssel. Man habe sich mehrere Monate auf den Stopp des Gasflusses vorbereitet und alternative Lieferwege gefunden.

    Der Vertrag zum Transit russischen Gases durch die Ukraine nach Europa zwischen den Staatskonzernen Gazprom und Naftogaz endet am 31. Dezember 2024. Trotz des vor mehr als zwei Jahren von Moskau begonnenen Angriffskriegs wurde er bislang erfüllt - auch auf Drängen der europäischen Nachbarländer der Ukraine, speziell Ungarns. Auch Österreich bezieht über die Verbindung noch in grossen Ausmass Gas aus Russland.

    Die EU-Mitgliedstaaten beziehungsweise deren Unternehmen, die noch Gas aus Russland beziehen, hätten im Vergleich zu anderen Unternehmen, denen Russland bereits 2022 den Lieferstopp verordnet habe, zwei zusätzliche Jahre erhalten, so Simson bei der Vorstellung des Berichts zur Lage der Energieunion. «Es besteht keine Notwendigkeit, neue Wege zu finden, um den Handel mit Gazprom zu verlängern.»

  • 15.53 Uhr

    Kreml geht von US-Erlaubnis zu Raketenschlägen für Kiew aus

    Der Kreml geht davon aus, dass der Ukraine der Einsatz weitreichender Waffen aus den USA und Grossbritannien gegen russisches Gebiet erlaubt wird. «Höchstwahrscheinlich sind all diese Entscheidungen schon gefallen.»

    Das sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Agenturen zufolge angesichts von Medienberichten über Diskussionen zu diesem Thema zwischen den USA, Grossbritannien und der Ukraine. Zugleich besuchen aktuell die Aussenminister der beiden Länder die ukrainische Hauptstadt Kiew und führen dort Gespräche.

    Peskow fügte hinzu, derzeit werde in den Medien Stimmung für den angeblich bereits gefallenen Entschluss gemacht. Nach Darstellung Peskows verstrickt sich der Westen so immer tiefer in den Konflikt. Er kündigte eine entsprechende Reaktion Moskaus an.

    Kiew dringt seit Monaten auf die Erlaubnis, insbesondere russische Militärflugplätze im Landesinneren Russlands mit US-amerikanischen und britischen Raketen angreifen zu können. Von dort startet die russische Luftwaffe regelmässig verheerende Angriffe auf das Nachbarland. Für ukrainische Waffen - abgesehen von Drohnen - sind die Flugplätze nicht erreichbar.

    Angesichts der nun von Moskau erwarteten Freigabe der Waffen stellte sich die russische Führung einmal mehr als Opfer und den von ihr befohlenen Angriffskrieg als Selbstverteidigung dar.

  • 15.52 Uhr

    Nordrussische Region Murmansk meldet Drohnenangriff

    In der nordrussischen Region Murmansk hat es nach Angaben des Gouverneurs Andrej Tschibis einen Angriff feindlicher Drohnen gegeben. Er teilte bei Telegram mit, dass «alle drei Drohnen» abgeschossen worden seien.

    Auf den Flughäfen Murmansk und Apatity gebe es aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen, teilte die Luftverkehrsbehörde Rosawiazija mit.

    In der Region Murmansk befinden sich die russische Nordmeerflotte unter anderem mit atomar betriebenen Eisbrechern sowie ein Luftwaffenstützpunkt. Russlands Nordmeerflotte nimmt seit Montag auch an einem strategischen Grossmanöver der Kriegsmarine in den Gewässern der Arktis teil. Die zudem in anderen Gewässern des flächenmässig grössten Landes der Erde organisierte Führungs- und Stabsübung ist bis 16. September angesetzt und gilt als die grösste seit drei Jahrzehnten.

  • 12.50 Uhr

    Blinken und andere Politiker zu Krim-Gipfel in Kiew

    US-Aussenminister Antony Blinken und sein britischer Kollege David Lammy sind zu Gesprächen und der Teilnahme am vierten Gipfel der sogenannten Krim-Plattform in die Ukraine gereist. Örtliche Medien zeigten ihre Ankunft auf dem Bahnhof der Hauptstadt Kiew.

    Angekündigt waren unter anderem Gespräche mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und dem neuen Aussenminister Andrij Sybiha. Als wichtigstes Thema gilt die Forderung Kiews, weitreichende US-amerikanische und britische Waffen auch gegen Ziele auf russischem Territorium einsetzen zu dürfen.

    Zum Treffen der Krim-Plattform reisten auch der litauische Präsident Gitanas Nauseda, Kroatiens Ministerpräsident Andrej Plenkovic, Lettlands Regierungschefin Evika Silina und der Präsident des tschechischen Senats, Milos Vystrcil, nach Kiew.

    Die sogenannte Krim-Plattform war von Kiew 2021 als regelmässiges Gipfeltreffen eingerichtet worden, um mehr internationale Aufmerksamkeit für die Situation um die 2014 durch Russland annektierte ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim zu wecken. Seit zweieinhalb Jahren wehrt die Ukraine zudem eine grossangelegte russische Invasion gegen weitere Gebiete ab. Erklärtes Ziel Kiews ist dabei auch eine Rückholung der Krim.

  • 12.34 Uhr

    Russland startet Gegenoffensive im Gebiet Kursk

    Moskaus Militär hat nach eigenen Angaben im westrussischen Gebiet Kursk eine Gegenoffensive zur Vertreibung der dort eingedrungenen ukrainischen Truppen begonnen.

    Die Ukraine war Anfang August überraschend in das Gebiet Kursk vorgestossen. Im Zuge dieser Offensive hatte Kiew mehr als 1000 Quadratkilometer erobert und viele russische Soldaten gefangen genommen. Ziel des Vorstosses war es, Moskau zumindest zum teilweisen Abzug von Soldaten aus dem ostukrainischen Gebiet Donezk zu zwingen, um die Region Kursk zu decken.

  • 4.55 Uhr

    Aussenminister in Kiew – Darf die Ukraine bald weit schiessen?

    Die Aussenminister der USA und Grossbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, werden am heutigen Mittwoch gemeinsam in der ukrainischen Hauptstadt Kiew erwartet. Mit diesem Besuch könnte die Erlaubnis näherrücken, dass die bedrängte Ukraine mit westlichen Waffen militärische Ziele auch tief auf russischem Gebiet angreifen darf.

    Blinken sagte vor der Reise in London, sein Kollege und er wollten erkunden, wie die Ukraine in der gegenwärtigen Lage am besten unterstützt werden kann. Dies wollten sie ihren Chefs für deren Treffen am Freitag berichten. US-Präsident Joe Biden empfängt dann in Washington den britischen Premierminister Keir Starmer. Im Kern geht es um den Einsatz von ATACMS-Artillerieraketen aus US-Produktion und britischen Storm-Shadow-Raketen.

    In Kiew sei ein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und ranghohen Regierungsvertretern geplant, teilte das US-Aussenministerium mit. Die Reise komme zu einem kritischen Zeitpunkt für die Ukraine, sagte Blinken. Russland intensiviere seine Aggression gegen Zivilisten, wichtige Infrastruktur und das ukrainische Militär. «Wir sehen, wie es seine Angriffe auf Städte, Menschen und im Besonderen die Energieinfrastruktur vor den kalten Monaten erhöht», sagte der US-Aussenminister.

    Die Ukraine wehrt seit mehr als zweieinhalb Jahren eine grossangelegte russische Invasion ab. Ministerpräsident Denys Schmyhal sagte in Kiew, wegen der Schäden am Energiesystem stehe die Ukraine wahrscheinlich vor dem bislang schwierigsten Kriegswinter. Auch in der Nacht auf Mittwoch meldete das ukrainische Militär wieder russische Luftangriffe.

    Bislang haben die USA den Einsatz ihrer Waffen gegen Russland auf die Abwehr der russischen Offensive gegen die ostukrainische Stadt Charkiw beschränkt. Doch die Ukraine bittet seit längerem darum, dass sie weitreichende Waffen aus US-Produktion auch gegen Ziele weit hinter der russischen Grenze einsetzen darf. Nur so könnten russische Militärflugplätze getroffen werden, von denen Kampfjets aufsteigen, um Gleitbomben abzuwerfen oder Raketen abzufeuern. Diese treffen grosse Städte wie Charkiw, aber auch ukrainische Schützengräben an der Front. In Washington forderten mehrere Politiker der Republikaner Präsident Biden in einem Brief auf, die Beschränkungen aufzuheben.

    Allerdings verfügen die bisher von Washington bereitgestellten ATACMS-Raketen nur über eine Reichweite von gut 300 Kilometern. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin räumte kürzlich in Ramstein auch ein, dass das russische Militär seine Kampfflugzeuge bereits seit einiger Zeit auf weiter entfernte Flugfelder verlegt hat. Bislang setzt die Ukraine für Angriffe im russischen Hinterland nur eigene Drohnen ein, die aber vergleichsweise wenig Sprengstoff tragen.

    Deutschland hat der Ukraine keine Waffen mit vergleichbaren Reichweiten geliefert. Es wird stillschweigend akzeptiert, dass die Ukraine deutsche Panzer oder Artilleriegeschütze zum Beispiel bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk einsetzt. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt es aber strikt ab, die stärkste deutsche Waffe zu liefern, den Marschflugkörper Taurus. Dieser könnte mit 500 Kilometer Reichweite auch Moskau erreichen.

  • 4.30 Uhr

    Russland: Güterzug nach Fremdeinwirkung entgleist

    In der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der russischen Eisenbahn ein Güterzug durch Fremdeinwirkung entgleist. Eine Lokomotive und mehrere Waggons des Zuges seien wegen eines Eingriffs in den Bahnverkehr von den Gleisen abgekommen, teilt die Süd-Ost-Eisenbahn über Telegram mit. Nach ersten Informationen gibt es keine Verletzten. Weitere Details gibt die Bahn zunächst nicht bekannt.

  • Mittwoch, 11. September 2024, 1.15 Uhr

    Bericht: Training ukrainischer Soldaten zulasten britischer Truppen

    Die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in Grossbritannien schränkt einem Bericht des Rechnungshofs in London zufolge das Training britischer Soldaten ein. Ein Viertel der Ausbildungskapazitäten werde für das Programm für ukrainische Rekruten verwendet, die sogenannte Operation Interflex, hiess es in dem Bericht des National Audit Office (NAO).

    Ukrainische Soldaten bei der Ausbildung im Süden Englands. (22. August 2024) 
    Ukrainische Soldaten bei der Ausbildung im Süden Englands. (22. August 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Neil Hall

    Bitten britischer Einheiten um Zeit auf Truppenübungsplätzen seien 2023 achtmal häufiger abgelehnt worden als 2019. «Das Verteidigungsministerium hat anerkannt, dass Interflex die Fähigkeit der britischen Armee einschränken wird, ihre eigenen Soldaten auszubilden», teilte NAO weiter mit.

    Die Ausbildung ukrainischer Marinesoldaten sei bereits Anfang des Jahres in die Niederlande verlegt worden, weil die Nutzung der Einrichtungen in Grossbritannien die Ausbildungsbedürfnisse der Royal Marines zu gefährden drohte.

    Grossbritannien hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 mehr als 42'000 Ukrainerinnen und Ukrainer ausgebildet. Operation Interflex soll nach Worten von Verteidigungsminister John Healey das gesamte Jahr 2025 über weiterlaufen.

    Den Angaben zufolge sehen sich 89 Prozent der in Grossbritannien trainierten ukrainischen Soldaten besser auf den Kampfeinsatz vorbereitet. Kritik gab es laut NAO aber an der mangelnden Ausbildung beim Einsatz und der Bekämpfung von Drohnen. Grund dafür sind militärische und zivile Flugbeschränkungen in Grossbritannien.

    Dem NAO-Bericht zufolge hat Grossbritannien aus eigenen Vorräten bisher Waffen und Ausrüstung im Wert von umgerechnet rund 190 Millionen Franken an die Ukraine geliefert. Die Kosten für die Aufstockung übersteigen die Spenden demnach deutlich. Das Verteidigungsministerium rechnet bis zum Geschäftsjahr 2030/31 mit umgerechnet gut 3 Milliarden Franken. Die neu beschaffte Ausrüstung sei in einigen Fällen moderner als die gespendete.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 10. September 2024

  • 23.03 Uhr

    US-Republikaner fordern Aufhebung von Waffenbeschränkungen

    Wichtige Republikaner im US-Parlament fordern die Regierung von Präsident Joe Biden dazu auf, der Ukraine den Einsatz weitreichender Raketensysteme gegen weitere Ziele in Russland zu erlauben. Es sei längst überfällig, dass die Regierung die Beschränkungen für den Einsatz der von den USA gelieferten Waffen gegen legitime militärische Ziele in Russland aufhebe, heisst es in einem Brief an Biden. Unterzeichnet ist das Schreiben unter anderem von dem Vorsitzenden des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten im US-Repräsentantenhaus, Michael McCaul.

  • 21.38 Uhr

    Selenskyj macht seinen Diplomaten Dampf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert von seinen Diplomaten ein energischeres Eintreten für die Interessen des von Russland angegriffenen Landes. Der neue Aussenminister Andrij Sybiha solle die ukrainische Diplomatie so umgestalten, «dass wir und unsere Partner viel aktiver auf Herausforderungen reagieren können». Das sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Vorher hatte er Sybiha im Aussenministerium offiziell als neuen Minister vorgestellt.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf mehr Verständnis für die Ukraine in Europa. (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dringt auf mehr Verständnis für die Ukraine in Europa. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP Photo/Luca Bruno

    Es müsse dafür gesorgt werden, dass die Ukraine in Europa noch mehr Verständnis findet, sagte Selenskyj. Zugleich brauche das Land engere Beziehungen zu Lateinamerika, Afrika und Asien. «Wir müssen das volle Potenzial unserer strategischen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten ausschöpfen», sagte der Präsident in Kiew. Auch solle die Ukraine bei den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen aktiver auftreten.

    Selenskyj erwähnte den bisherigen Aussenminister Dmytro Kuleba nicht, der vergangene Woche einer Kabinettsumbildung zum Opfer gefallen war. Doch seine Äusserungen liessen sich als Kritik an der bisherigen ukrainischen Diplomatie verstehen. Wer sich auf die geforderte Weise für das Land einsetze, sei willkommen, sagte er. «Jeder, der dieses Niveau nicht erreicht, sollte sich überlegen, ob er wirklich im System des Aussenministeriums sein sollte.»

  • 19.31 Uhr

    Ukrainische Regierung erwartet bislang schwierigsten Winter

    Die ukrainische Regierung rechnet angesichts der Zerstörungen im Energiesektor mit dem schwierigsten Winter seit Kriegsbeginn. Es sei eine Herausforderung, in der kommenden Heizsaison eine stabile Energieversorgung zu gewährleisten, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in Kiew vor Journalisten. «Wir haben drei Heizperioden erfolgreich überstanden.» Der kommende Winter werde «nicht weniger schwierig, sondern vielleicht sogar der schwierigste» sein.

    Die Ukraine bekomme aus der ganzen Welt Ausrüstung für ihren Energiesektor, sagte Schmyhal. Man versuche, beschädigte Kraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Um das Energiesystem weniger anfällig zu machen, werde es dezentraler organisiert. «Wir erhöhen auch die Autonomie der kritischen Infrastrukturen», sagte der Regierungschef.

  • 18.59 Uhr

    Wegen Waffenlieferungen an Russland: Westen verhängt neue Sanktionen gegen Iran

    Wegen Waffenlieferungen des Iran an Russland haben mehrere westliche Sanktionen der Ukraine neue Sanktionen gegen Teheran verhängt. Es würden «umgehend» Massnahmen ergriffen, um bilaterale Luftverkehrsabkommen mit Iran ausser Kraft zu setzen, hiess es am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung der Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens. US-Aussenminister Antony Blinken sprach von einer «dramatischen Eskalation».

    Russland habe Lieferungen ballistischer Raketen aus dem Iran erhalten, «und wird sie wahrscheinlich innerhalb von Wochen in der Ukraine gegen Ukrainer einsetzen», sagte Blinken in London. Demnach handelt es sich bei den Raketen um Fath-360 mit einer Reichweite von 120 Kilometern.

    Der US-Aussenminister verwies auf Äusserungen des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian, wonach der Iran die Zusammenarbeit mit Europa wiederaufnehmen und eine Lockerung der Sanktionen erreichen wolle. «Destabilisierende Massnahmen wie diese werden genau das Gegenteil bewirken», betonte Blinken.

  • 15.34 Uhr

    Schoigu: Keine Verhandlungen ohne ukrainischen Truppenabzug

    Der Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrats Sergej Schoigu hat Friedensverhandlungen ohne einen Abzug ukrainischer Truppen aus russischem Gebiet ausgeschlossen.

    «Solange wir sie nicht aus unserem Territorium geworfen haben, werden wir natürlich keine Gespräche über Verhandlungen mit ihnen führen», sagte der frühere Verteidigungsminister dem russischen Staatsfernsehen.

    Seit Anfang August läuft in der russischen Region Kursk eine Offensive der Ukraine. Dabei sind erstmals seit Kriegsbeginn ukrainische Bodentruppen auf russisches Gebiet vorgerückt. Die Operation ist Teil des Verteidigungskampfes der Ukraine, die sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion wehrt.

    Den Angriff auf die Region Kursk hält Schoigu für einen Versuch, Russland zu Verhandlungen zu Bedingungen der Ukraine sowie zum Abzug russischer Kräfte aus dem Donbass zu zwingen. Russland habe jedoch bei seiner Offensive im Osten der Ukraine allein seit August rund 1000 Quadratkilometer Gelände erobert. Überprüfbar von unabhängiger Seite sind die Angaben nicht. Allerdings hatten auch ukrainische und westliche Militärbeobachter den Russen Geländegewinne bescheinigt.

  • 14.26 Uhr

    Moskau sieht Kiews Drohnenattacken als Aufruf zum Kampf

    Nach den jüngsten ukrainischen Drohnenangriffen Richtung Moskau sieht sich der Kreml in seinem Kriegskurs bestätigt.

    «Wir müssen die militärische Spezialoperation fortführen, um uns vor solchen Erscheinungen zu schützen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Bei den Angriffen in der Nacht war eine Frau in einem Wohnhaus ums Leben gekommen. Obwohl es in der Ukraine fast täglich zivile Opfer durch russische Drohnen- oder Raketenattacken gibt, kennzeichnete Peskow den tödlichen ukrainischen Angriff als «Wesen des Kiewer Regimes».

    Das russische Verteidigungsministerium meldete den Abschuss von insgesamt 144 Drohnen über den Gebieten Belgorod, Brjansk, Kursk, Orjol, Woronesch, Lipezk, Kaluga, Tula und dem Gebiet Moskau. Die Ukraine greift in ihrem Kampf gegen den seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg immer wieder auch russisches Gebiet mit Drohen und Raketen aus eigener Produktion an, um dort den militärischen Nachschub zu stören. Kiew weist zurück, dabei zivile Ziele anzugreifen.

  • 6.04 Uhr

    Ukraine: Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt

    Die ukrainischen Luftabwehreinheiten haben einen russischen Drohnenangriff auf Kiew abgewehrt, teilt die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Die ukrainische Luftabwehr fängt eine Shahed-Drohne während eines russischen Luftangriffs auf Kiew ab. (7. September 20249
    Bild: Keystone/AP Photo/Evgeniy Maloletka
  • 6 Uhr

    Wieder Greenpeace-Büro in der Ukraine eröffnet

    Die Umweltorganisation Greenpeace eröffnet wieder ein Büro in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Ziel sei, Wiederaufbauprojekte in der Ukraine zu beschleunigen und Umweltverbrechen infolge des russischen Angriffskriegs zu untersuchen und zu dokumentieren, teilte Greenpeace Mittel- und Osteuropa mit. Schon jetzt werde dafür mit lokalen Umweltorganisationen zusammengearbeitet. «Unsere Aufgabe ist es, der Ukraine beim grünen Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur zu helfen, indem wir die saubere Kraft von Sonne und Wind nutzen», sagte die neue Büroleiterin Natalija Hosak der Mitteilung zufolge.

    Greenpeace macht immer wieder auf Umweltschäden in der Ukraine durch den russischen Angriffskrieg aufmerksam. Unter anderem beobachtet die Organisation die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja. Die Organisation hatte in den 1990er-Jahren ein Büro in Kiew unterhalten. Mit Beginn des Krieges 2022 sei die Arbeit wieder verstärkt worden, hiess es nun.

  • 5.20 Uhr

    Ukraine attackiert Raum Moskau mit Drohnen

    Nach dem Abschuss zweier ukrainischer Drohnen über dem Domodedowo-Bezirk bei Moskau sind nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin Einsatzkräfte zur Absturzstelle ausgerückt. Zu möglichen Schäden oder Opfern macht Sobjanin zunächst keine Angaben. Im Bezirk Domodedowo, rund 50 Kilometer südlich des Kremls, befindet sich einer der grössten Flughäfen Moskaus.

  • 5.15 Uhr

    Russlands Luftverteidigung zerstört Drohne auf dem Weg nach Moskau

    Russische Luftabwehreinheiten haben nach Angaben des Moskauer Bürgermeisters Sergej Sobjanin eine Drohne zerstört, die auf die russische Hauptstadt zuflog. «Nach ersten Informationen gibt es keine Schäden und keine Verletzten dort, wo die Trümmer niedergegangen sind», teilt Sobjanin über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Von ukrainischer Seite liegt keine Stellungnahme vor.

  • 5.10 Uhr

    Russland: Drohnentrümmer fallen auf Treibstoff- und Energiewerk

    Wrackteile einer von der russischen Luftabwehr über der Region Tula abgeschossenen Drohne sind nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS auf ein Treibstoff- und Energiewerk gestürzt. «Es gab keine Verletzten», zitiert TASS die Behörden in Tula. Der technologische Prozess und die Versorgung der Verbraucher mit Ressourcen seien nicht unterbrochen. Die Situation sei unter Kontrolle.

  • Dienstag, 10. September 2024, 1.16 Uhr

    Grossbritannien und USA wollen Partnerschaft ausbauen

    Grossbritannien und die USA wollen ihre enge Partnerschaft weiter ausbauen. Bei einem Besuch von US-Aussenminister Antony Blinken in London solle ein neuer strategischer Dialog zwischen den Verbündeten eröffnet werden, kündigte das britische Aussenministerium an. Es gehe darum, die Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehungen zu vertiefen.

    «Grossbritannien hat keinen grösseren Freund als Amerika», sagte Aussenminister David Lammy. «Die besondere Beziehung wird auf beiden Seiten des Atlantiks seit mehr als 80 Jahren geschätzt, aber gemeinsam sind wir entschlossen, unser Bündnis zu stärken, um Briten und Amerikanern gleichermassen Sicherheit und Wachstum zu bringen.»

    In ihren Gesprächen würden die Aussenminister auch «die unerschütterliche Unterstützung der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russische Aggression» diskutieren sowie über eine langfristige Friedenslösung im Nahen Osten beraten. «In einer volatileren und unsichereren Welt ist es noch wichtiger, dass wir eng verbundene Nationen sind», sagte Lammy.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Montag, 9. September 2024

  • 22.52 Uhr

    Kara-Mursa: Putin darf keinen gesichtswahrenden Ausweg aus Ukraine-Krieg bekommen

    Der führende russische Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa hat den Westen davor gewarnt, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin einen «gesichtswahrenden Ausweg» aus dem Ukraine-Krieg zu gewähren. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin den Krieg gegen die Ukraine nicht gewinnen darf», sagte Kara-Mursa am Montag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. «Es ist sehr wichtig, dass Wladimir Putin keinen gesichtswahrenden Ausweg aus diesem Krieg in der Ukraine findet.»

    Gut einen Monat nach seiner Freilassung im Rahmen eines Gefangenenaustauschs sagte Kara-Mursa, er begreife zwar, dass in den westlichen Gesellschaften «Ermüdung» wegen des Krieges herrsche. Putin müsse aber «besiegt werden». Er ergänzte: «Wenn, Gott bewahre, das Putin-Regime den Ausgang dieses Krieges als Sieg für sich darstellen und an der Macht bleiben darf, werden wir in einem Jahr oder in 18 Monaten über einen weiteren Konflikt oder eine andere Katastrophe sprechen.»

    Kara-Mursa fügte aber an, er glaube, dass die Herrschaft Putins in Russland «in einer sehr nahen Zukunft enden wird». Mit Blick auf die jeweils in kurzer Zeit erfolgten Zusammenbrüche des russischen Zarenreichs im Jahr 1917 und der Sowjetunion im Jahr 1991 sagte er: «Grosse politische Veränderungen treten in Russland plötzlich und unerwartet auf und niemand ist je darauf vorbereitet.»

    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Wladimir Kara-Mursa gehört zu den prominentesten Oppositionellen in Russland. (Archivbild)
    Bild: Keystone/dpa/Christoph Reichwein
  • 21.16 Uhr

    Selenskyj mahnt bei Waffenlieferungen zur Eile

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zur schnellstmöglichen Umsetzung der Hilfsvereinbarungen mit dem Westen aufgerufen. «Der Kriegsverlauf hängt direkt von der Qualität der Logistik bei den Lieferungen und der Erfüllung aller Versprechen der Partner ab», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Waffen und Gerät müssten rechtzeitig ankommen, um Erfolg zu haben. «Was im September gebraucht wird, muss im September an unsere Truppen geliefert werden.»

  • 19.57 Uhr

    Raketenlieferungen: Kiew bestellt iranischen Gesandten ein

    Nach Berichten über mögliche iranische Lieferungen ballistischer Raketen an Russland hat das ukrainische Aussenministerium den iranischen Gesandten einbestellt. Diesem sei in «harter Form» eine Warnung an Teheran übermittelt worden, teilte das Ministerium in Kiew mit. Eine Bestätigung der Berichte werde «verheerende und nicht wiedergutzumachende Folgen» für die bilateralen Beziehungen haben.

    Zuvor hatten US-amerikanische Zeitungen unter Berufung auf Quellen in Washington berichtet, dass Teheran ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert habe. Moskau greift Ziele in der Ukraine bereits seit Herbst 2022 regelmässig mit Kampfdrohnen iranischer Bauart an. Teheran streitet Waffenlieferungen jedoch immer wieder ab.

  • 19.20 Uhr

    Lawrow: Westen will nicht ehrlich über Ukraine verhandeln

    Russland hat dem Westen nach dem diplomatischen Vorstoss von dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz Unehrlichkeit im Ukraine-Streit vorgeworfen. «Der Westen will nicht ehrlich verhandeln», sagte Russlands Aussenminister Sergej Lawrow nach einem Treffen mit arabischen Kollegen des Golfkooperationsrats in Riad.

    Westliche Staatschefs klammerten sich an die für Moskau unannehmbare Initiative des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Das bedeute, dass der Westen weiterhin alles tue, um Russland eine strategische Niederlage auf dem Schlachtfeld zuzufügen. Die Initiative Selenskyjs sieht als eine Forderung den Abzug russischer Truppen von ukrainischem Gebiet vor.

    Lawrow ging in seiner Kritik auch auf den Vorstoss von Scholz ein. Nach dessen Worten über die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung gebe es in der deutschen Presse Andeutungen darüber, dass eine Lösung die russischen Eroberungen berücksichtigen müsse. Es gehe aber nicht um Territorien, behauptete Lawrow. «Wir haben niemals fremden Boden gewollt, wir wollten nur, dass man den Menschen, die Teil der russischen Welt, der russischen Kultur, russischen Sprache, Geschichte, Religion sind, human begegnet, wie dies das internationale Recht, viele Menschenrechts- und Minderheitskonventionen und vor allem die Satzung der Vereinten Nationen fordert», sagte der Minister.

  • 19.10 Uhr

    Niederlande erlauben Ukraine Einsatz von Waffen in Russland

    Die Niederlande erlauben der Ukraine, mit von ihnen gelieferten Waffen militärische Ziele auf russischem Gebiet anzugreifen. «Die Ukraine darf unsere Waffen auf russischem Territorium einsetzen, um sich gemäss dem Völkerrecht zu verteidigen», sagte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans der «FAZ». Er ermutigte zugleich andere westliche Länder, die Einsatzbeschränkung für von ihnen gelieferte Waffen aufzuheben.

    Die Ukraine habe ein Recht auf Selbstverteidigung, sagte Brekelmans. «Und wenn das Land von Grenzgebieten oder von russischen Flugplätzen aus angegriffen wird, dann kann es militärische Ziele ins Visier nehmen. Das Gleiche gilt für feindliche Raketen - auch diese dürfen mit unseren Waffen über Russland abgefangen werden.» Laut Brekelmans gilt diese Erlaubnis ausdrücklich auch für die zugesagten F-16-Kampfflugzeuge. Die niederländische Regierung vertraue darauf, dass Kiew auch die F-16-Jets gemäss dem Völkerrecht einsetze.

  • 18 Uhr

    Trümmer russischer Drohnen in Rumänien gefunden

    Rumäniens Armee hat an der Grenze zur Ukraine bei Periprava Trümmer einer russischen Drohne gefunden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest am Montag mit. Man habe die Suche eingeleitet, nachdem am Sonntag der Überflug von Drohnen gemeldet worden war. In der Region kam es seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zu mehreren derartigen Vorfällen.

    Periprava liegt an der Donau, weniger als 500 Meter von der ukrainischen Grenze entfernt. Derzeit untersuche man auch eine weitere mögliche Drohnen-Absturzstelle bei Caraorman im Donaudelta, rund 40 Kilometer landeinwärts von der Grenze zur Ukraine. Es handle sich in beiden Fällen um unbewohnte, sumpfige Gebiete, hiess es weiter aus dem Ministerium.

  • 13.24 Uhr

    Britischer Geheimdienst: Russische Luftwaffenbasis schwer getroffen

    Ein Luftwaffenstützpunkt in der russischen Region Wolgograd hat nach britischen Geheimdienst-Informationen schwere Schäden bei einem ukrainischen Angriff erlitten.

    Bei dem Angriff auf die Marinowka-Luftwaffenbasis am 22. August seien vier Hangars zerstört und drei weitere beschädigt worden, hiess es in dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London auf X. Ebenfalls zerstört wurde demnach eine Radarkuppel sowie weitere Gebäude und Lagerkapazitäten unter freiem Himmel.

    Als Beweis veröffentlichten die Briten Satellitenbilder, auf denen im Vorher-Nachher-Stil die Zerstörung zu erkennen ist. Der russische Gebietsgouverneur Andrej Botscharow hatte die Schäden durch den ukrainischen Drohnenangriff seinerzeit heruntergespielt. Er hatte damals angegeben, lediglich durch den Absturz einer Drohne sei Feuer ausgebrochen.

  • 11.26 Uhr

    Denkzettel für Stadtoberhaupt von St. Petersburg

    Bei den russischen Regionalwahlen hat die Kreml-Partei Geeintes Russland nach offiziellen Angaben alle ihre Kandidaten für Gouverneursposten durchgesetzt. Einen Denkzettel gab es aber für den Gouverneur der nördlichen Millionenstadt St. Petersburg, Alexander Beglow.

    Ihm wurde ein Ergebnis von knapp 60 Prozent zugeschrieben – das schwächste Resultat bei landesweit 21 Abstimmungen über regionale Spitzenposten.

    In Russlands am ehesten westlich geprägter Stadt gilt Beglow (68) wegen seiner Misswirtschaft als unbeliebt; er kann sich nur mit Unterstützung des Kremls halten. In der Heimatstadt von Präsident Wladimir Putin beklagten unabhängige Beobachter besonders viele Wahlmanipulationen. Die offizielle Auszählung in St. Petersburg lief am Montag noch.

    In anderen Regionen wurden für die Amtsinhaber meist Resultate um die 80 Prozent verkündet. Bei der dreitägigen Wahl vom Freitag bis Sonntag wurden auch mehrere Regionalparlamente neu besetzt. Für die Führung in Moskau galt der Urnengang auch als Test für die Stimmung in der Bevölkerung nach zweieinhalb Jahren Krieg.

  • 4.30 Uhr

    Russischer Beschuss in Mykolajiw: 70-Jährige tot

    Eine 70-jährige Frau ist am Sonntagabend durch russischen Beschuss in Otschakiw in der Region Mykolajiw getötet worden. «Die Russen haben Otschakiw heute Abend mit Rohrartillerie beschossen und dabei eine 70-jährige Frau in ihrem eigenen Haus getötet», schreibt Leiter der Staatsverwaltung von Mykolajiw Vitali Kim auf Telegram.

  • 4.26 Uhr

    Ukrainische Truppen sprengen Brücke in Kursk

    Ukrainische Truppen haben die letzte verbliebene Brücke über den Sejm in der Region Kursk beschädigt. Die Brücke in der Nähe des Dorfes Karysch sei nur noch von leichten Personenwagen befahrbar, berichtete die Agentur Unian unter Berufung auf Militärquellen. Mit der Zerstörung von mehreren Brücken in der Region haben die ukrainischen Truppen die dort verteidigenden russischen Einheiten in eine schwierige Lage gebracht und von der Versorgung weitgehend abgeschnitten.

  • 3.40 Uhr

    Erneut schwere Kämpfe um Pokrowsk in der Ostukraine

    Der seit Wochen andauernde Ansturm russischer Truppen gegen die ukrainischen Verteidigungslinien rund um Pokrowsk am Rande des Donbass sind mit aller Wucht fortgesetzt worden. Am Sonntag seien in dem Abschnitt im Osten des Landes insgesamt 23 russische Angriffe abgewehrt worden, teilte der Generalstab in Kiew in seinem Lagebericht mit. «Die Lage im Sektor Pokrowsk bleibt angespannt», hiess es.

    Ähnlich schwere Gefechte wurden auch aus dem nahe gelegenen Kurachowe gemeldet. Dort habe die russische Armee insgesamt 19-mal versucht, die ukrainische Verteidigung auszuhebeln. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Die russische Armee versucht seit Monaten, ihre Positionen rund um den Donbass auszuweiten.

    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bei russischen Raketenangriffen zerstörte Häuser in Pokrowsk. (Archivbild) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Emergency Service via AP
  • Montag, 9. September 2024, 3.30 Uhr

    Selenskyj hofft auf positive Signale

    Nach seinen Gesprächen mit Vertretern der US-Regierung während des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein wartet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt «sehr gespannt» auf Ergebnisse. Konkret hatte Selenskyj am Freitag von den Verbündeten weitreichende Waffen und die Erlaubnis zu deren Einsatz gegen militärische und logistische Ziele auf russischem Staatsgebiet gefordert. Bisher wurde diese Erlaubnis nicht erteilt.

    Die Ukraine versuche, ihre Partner auf allen Ebenen vom Einsatz weitreichender Raketen zu überzeugen, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft und beklagte fehlende Entscheidungsbereitschaft: «Russland kann vor der Suche nach Frieden ebenso zurückschrecken wie die Welt vor starken Entscheidungen, Russland zu besiegen, zurückschreckt.»

    «Wir arbeiten ständig mit Vertretern beider Parteien in den Vereinigten Staaten von Amerika zusammen - am Rande des Forums in Italien traf ich mit einer Delegation des US-Kongresses zusammen», berichtete Selenskyj von einem anschliessenden Besuch in Italien am Freitag. «Wir sprachen insbesondere über den Siegesplan für die Ukraine – über einige seiner Details.» Die Ukraine werde sowohl US-Präsident Joe Biden als auch die beiden Bewerber um seine Amtsnachfolge, Donald Trump und Kamala Harris, über Details informieren.

    Bei dem Treffen in Ramstein waren Kiew weitere Waffen und sonstige militärische Unterstützung zugesagt worden. «Jetzt, zu Beginn des Herbstes, geht es für uns vor allem darum, die Position der Ukraine und der Ukrainer zu stärken, unsere Städte und Dörfer vor dem russischen Terror zu schützen und natürlich unseren Soldaten an der Front mehr Möglichkeiten zu geben», sagte Selenskyj. Dabei meinte er vor allem die zuletzt schwer umkämpften ostukrainischen Regionen Pokrowsk, Torezk und Kurachowe.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Sonntag, 8. September 2024

  • 23.33 Uhr

    Selenskjy spricht über die Verletzten nach dem Poltawa-Angriff.

    In seiner abendlichen Videoansprache hat der der ukrainische Präsident Selenskyj über die aktuelle Situation nach dem schweren russischen Angriff auf die Stadt Poltawa mit bislang 58 Toten. Noch immer seien 220 Menschen in Krankenhäusern. Einige Verletzte würden sich in einem kritischen Zustand befinden. «Der Septemberanfang war leider durch brutale russische Angriffe gekennzeichnet», sagt Selenskyj. 

  • 22.19 Uhr

    Eine Frau stirbt bei Angriff auf Wohngebiet in der Region Charkiw

    Bei einem russischen Angriff auf eine Stadt in der Oblast Charkiw ist eine 76 Jahre alte Frau ums Leben gekommen. 13 Person wurden verletzt, berichtet «Kyiv Independent». Bei dem Angiff auf ein Wohngebiet in der Stadt Derhatschi wurden von russischer Seite Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Acht Häuser seien beschädigt worden, berichtete Gouverneur Oleh Syniehubov.

  • 18.16 Uhr

    NATO-Länder melden russische Drohnen in ihrem Luftraum

    Die NATO-Mitglieder Rumänien und Lettland haben Russland vorgeworfen, ihren Luftraum mit Drohnen verletzt zu haben. Eine russische Drohne sei auf rumänisches Gebiet geflogen, als Russland zivile Ziele und Hafenanlagen an der Donau attackiert habe, teilte das rumänische Verteidigungsministerium am Sonntag mit. F-16-Kampfflugzeuge seien aufgestiegen, um den Luftraum zu überwachen. Rumänien halte seine NATO-Verbündeten auf dem Laufenden.

    Vorläufige Daten deuteten darauf hin, dass es in einem unbewohnten Gebiet in der Nähe des rumänischen Dorfes Periprava nicht weit von der ukrainischen Grenze eine Einschlagszone geben könne, teilte das Ministerium weiter mit. Der Fall werde näher geprüft. Die rumänischen Notstandsbehörden gaben Warnungen an die Bewohner von zwei Regionen im Osten des Landes heraus.

    Der rumänische Vize-NATO-Generalsekretär Mircea Geoana verurteilte den Vorfall. «Uns liegen noch keine Informationen vor, die auf einen absichtlichen Angriff Russlands auf Bündnispartner hindeuten. Doch diese Handlungen sind unverantwortlich und potenziell gefährlich», schrieb Geoana im Kurznachrichtendienst X.

    Später teilte der lettische Verteidigungsminister Andris Spruds mit, am Samstag sei eine russische Drohne in der Nähe der Stadt Rezekne abgestürzt. Sie sei wahrscheinlich aus dem benachbarten Belarus nach Lettland eingedrungen. Rezekne liegt etwa 55 Kilometer westlich der russischen und rund 75 Kilometer von der belarussischen Grenze entfernt.

  • 17.44 Uhr

    Ukrainische Drohne trifft Treibstofflager in Russland

    Die ukrainischen Streitkräfte haben bei einem Drohnenangriff auf die südrussische Region Belgorod ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Unter Berufung auf Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow meldete die russische Staatsagentur Tass, dass eine Kampfdrohne das Lager im Bezirk Wolkonowsk getroffen habe. «Durch die Explosion sind die Tanks in Brand geraten.»

  • 17.38 Uhr

    Regionalwahlen in Russland – Kritiker rügen Rechtsverstösse

    Unter dem Eindruck des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben Millionen Russen über neue Gouverneure, Regionalparlamente und Bürgermeister abgestimmt. Unabhängige Beobachter der vom Kreml als «ausländischer Agent» geächteten Organisation «Golos» registrierten auch am letzten der drei Tage eine Vielzahl von Wahlrechtsverstössen. Arbeitgeber hätten ihre Mitarbeiter zur Stimmabgabe gedrängt, diese auch bis an die Urne verfolgt. Es habe wie immer in Russland auch illegale Mehrfachabstimmungen und andere Rechtsverletzungen gegeben.

    «Golos» hatte schon vorab erklärt, dass der Machtapparat alles daran setze, vor allem den Vertretern der Kremlpartei Geeintes Russland in politische Ämter zu verhelfen. Kremlchef Wladimir Putin, der selbst online über den neuen Moskauer Stadtrat abstimmte, sagte in einem Video des Kreml, die Wahlen hätten immer «eine grosse Bedeutung für die politische Stabilität im Land, und heute ist das besonders wichtig».

  • 16.48 Uhr

    Kreml-Kritiker Jaschin verzichtet auf Polizeischutz in Deutschland

    Kreml-Kritiker Ilja Jaschin lehnt trotz der möglichen Gefahren durch den russischen Geheimdienst einen Polizeischutz in Deutschland ab. Bei seiner Ankunft nach dem beispiellosen Gefangenenaustausch zwischen Russland und dem Westen vor rund einem Monat sei ihm ein Personenschutz angeboten worden, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das wolle er «auf keinen Fall». «Ich hatte nicht mal in Moskau Bodyguards, warum sollte ich dann hier welche haben?»

    Er habe während eines Café-Besuchs in Berlin mit einem Freund allerdings einen «seltsamen Vorfall» erlebt, berichtet Jaschin. Ein Mann am Nebentisch habe plötzlich sein Handy gezückt und angefangen, ihn zu filmen. «Dieser Mann war kein normaler Café-Besucher, sondern hat uns ausspioniert», sagte er. «Ich weiss mittlerweile sehr gut, wie russische Agenten oder Polizisten aussehen.»

    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bei einem beispiellosen Gefangenenaustausch wurden Anfang August von Russland und Belarus neben Ilja Jaschin (links) 15 weitere Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko
  • 15.18 Uhr

    Scholz für Ukraine-Friedenskonferenz mit Russland

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz spricht sich für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine aus. «Ich glaube, das ist jetzt der Moment, in dem man auch darüber diskutieren muss, wie wir aus dieser Kriegssituation doch zügiger zu einem Frieden kommen, als das gegenwärtig den Eindruck macht», sagte der SPD-Politiker im ZDF-Sommerinterview.

    Auf die Frage, ob es eine weitere Friedenskonferenz geben solle, antwortet er: «Es wird auf alle Fälle eine weitere Friedenskonferenz geben. Und der (ukrainische) Präsident und ich sind einig, dass es auch eine sein muss mit Russland dabei.»

    Scholz wich der Frage aus, ob er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch vertraue, nachdem bekannt wurde, dass ein Ukrainer an der Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee beteiligt gewesen sein soll. «Ich habe ein gutes Verhältnis zu Wolodymyr Selenskyj», sagte der Kanzler. «Und gleichzeitig ist für mich völlig klar, dass diese Sache aufgeklärt werden muss.» Er sei froh, dass der Generalbundesanwalt und die Sicherheitsbehörden bei ihren Ermittlungen so weit gekommen seien, wie berichtet werde.

  • 14.53 Uhr

    Rumänien prangert «neuerliche Verletzung» von Luftraum durch russische Drohne an

    Rumänien hat die «neuerliche Verletzung» seines Luftraums durch eine russische Drohne angeprangert. Die Drohne habe am frühen Sonntagmorgen bei einem Angriff auf die Ukraine den rumänischen Luftraum durchquert, teilte das Verteidigungsministerium in Bukarest mit. Militärflugzeuge der rumänischen Luftwaffe beobachteten die Situation und Bewohner in den Regionen Tulcea und Constanta im Südosten wurden demnach alarmiert.

    Das Aussenministerium verurteilte die «neuerliche Verletzung» des rumänischen Luftraums und rief Moskau auf, seine wiederholten «illegalen Angriffe» zu unterlassen, die zu einer «unverantwortlichen Eskalation» in der Region führen könnten. Das Ministerium forderte auch die Einhaltung des internationalen Rechts ein. Demnach wurden die NATO-Verbündeten über den Vorfall informiert.

    Erste Informationen zu der russischen Drohne hatten nach Angaben aus Bukarest darauf hingewiesen, dass ein Einschlag der Drohne auf rumänischem Gebiet wahrscheinlich sein könnte - auf unbewohntem Gebiet in der Nähe des Dorfes Periprava. Seit dem Morgen wurde in der Region nach Überresten einer Drohne gesucht.

  • 14.48 Uhr

    Russland nimmt nach eigenen Angaben weitere Ortschaft in Ostukraine ein

    Die russische Armee hat nach eigenen Angaben eine weitere Ortschaft im Osten der Ukraine eingenommen. Die Truppen hätten die in der Region Donezk gelegene Ortschaft Nowohrodiwka «befreit», erklärte das russische Verteidigungsministerium am Sonntag. Nowohrodiwka, wo vor dem Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 mehr als 14’000 Menschen lebten, liegt rund 20 Kilometer von der logistisch wichtigen Stadt Pokrowsk entfernt.

  • Sonntag, 8. September 2024, 11.02 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischem Luftschlag gegen Ukraine

    Bei einem neuen russischen Luftschlag gegen die Ukraine sind in der Stadt Sumy im Nordosten des Landes mindestens zwei Menschen getötet und vier weitere verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch ein zwei Jahre altes Mädchen und ein achtjähriger Junge, teilten die ukrainischen Behörden mit. Bei den Toten handele es sich um ein älteres Ehepaar. Das Haus der 79 und 77 Jahre alten Leute sei zerstört worden bei dem nächtlichen Angriff, hiess es.

    Die Stadt und die Region Sumy in russischer Nachbarschaft sind immer wieder Ziel von Attacken in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine.

    Die ukrainische Luftverteidigung meldete am Morgen erneut die Abwehr zahlreicher russischer Schläge. Demnach zerstörte die Flugabwehr 15 von 23 Drohnen und eine von vier Raketen. Betroffen waren den Angaben nach die Gebiete Odessa, Charkiw und Dnipropetrowsk.

  • 22.09 Uhr

    Polens Aussenminister: Sollten ukrainische AKW vor Raketen schützen

    Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski befürwortet in einem Interview mit BBC Radio 4 den Abschuss russischer Raketen in Polen. Sein Land habe aus seiner Sicht das Recht, verirrte russische Raketen und Drohnen, die in den polnischen Luftraum eindringen, abzuschiessen. «Russland kann uns nicht länger diktieren, wie wir unser eigenes Land verteidigen. Wir haben sowohl eine Verfassung als auch die völkerrechtliche Anerkennung, unseren Luftraum zu verteidigen», sagt Sikorski. Zudem warnt er davor, dass eine russische Rakete ein ukrainisches Atomkraftwerk treffen könnte. «Ich denke, wir sollten der Ukraine helfen, ihre Kernkraftwerke vor solchen verirrten russischen Raketen zu schützen», sagt er.

  • 19.48 Uhr

    Ukraine warnt vor iranischen Raketen für Russland

    Die Ukraine hat den Iran eindringlich aufgerufen, Russland unter keinen Umständen mit ballistischen Raketen für seinen Angriffskrieg auszustatten. Wenn Berichte internationaler Medien bestätigt würden, dass der Iran Russland mit diesen Raketen für Angriffe auf die Ukraine versorge, werde das schwere Folgen für die bilateralen Beziehungen zwischen Kiew und Teheran haben, teilte das Aussenministerium mit. Gemäss den Regeln der Vereinten Nationen und des internationalen Rechts sei Russland ein Aggressorstaat.

    Gleichwohl bereite Sorgen, dass Teheran und Moskau ihre militärische Zusammenarbeit vertiefen und so die Sicherheit nicht nur der Ukraine, sondern ganz Europas, im Nahen Orten und in der Welt bedrohten, teilte das Aussenministerium in Kiew weiter mit. Die iranische Führung müsse durch Taten überzeugen, dass sie Russland Kriegsmaschine nicht unterstütze, hiess es. Kiew wirft Teheran schon seit langem vor, Moskaus Krieg zu unterstützen – am Anfang vor allem auch mit der Überlassung iranischer Drohnen oder den Plänen für den Bau der unbemannten Flugobjekte.

    Der Iran dementierte indes einen Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» über die Lieferung von ballistischen Raketen an Russland. «Der Iran hält die Lieferung von Militärhilfe für Kriegsparteien für unmenschlich und wird daher diesbezüglich nichts unternehmen», gab Teherans UN-Mission in New York in einer Presseerklärung bekannt. Eine solche Kooperation schwäche auch den Friedensprozess und führe zu einer weiteren Eskalation des Konflikts. Auch dies wolle Teheran nicht, hiess es in der Presseerklärung laut dem Nachrichtenportal Mashregh.

  • 17.30 Uhr

    Opfer des russischen Angriffs auf Poltawa beigesetzt

    Zahlreiche Ukrainerinnen und Ukrainer haben Abschied von den bei einem russischen Angriff auf die Stadt Poltawa Getöteten genommen. Hunderte Trauernde, Angehörige, Einwohner und Regierungsvertreter versammelten sich am Samstag vor der Himmelfahrtskathedrale der Stadt rund 350 Kilometer südöstlich von Kiew. Weinende Angehörige, viele von ihnen mit roten Nelken standen vor den in ukrainische Flaggen gehüllten Särgen. Während des Gottesdienstes ertönte eine Luftschutzsirene. Als die Leichenwagen zur Beerdigung auf einem Militärfriedhof vor der Stadt vorüberfuhren, knieten die Menschen nieder.

    Nach Angaben von Präsident Wolodmyr Selenskyj ist die Zahl der bei dem Angriff auf das Militärinstitut für Kommunikation Getöteten auf 55 gestiegen. 328 Menschen wurden verletzt. «Dazu gehören auch Menschen mit schweren Verletzungen, wie Amputationen und Organschäden», sagte Selenskyj in Mailand. «Unser Volk ist ständig von russischen Raketen- und Drohnenangriffen bedroht – jede Nacht und jeden Tag.»

  • 17.06 Uhr

    Ukrainische Drohnen treffen russisches Munitionslager mit Raketen aus Nordkorea

    Nach einem nächtlichen Drohnenangriff durch die Ukraine auf ein russisches Munitionslager in der Grenzregion Woronesch dauern die Brände Insidern zufolge auch am Nachmittag noch an. Es gebe vier grosse Brandherde, wird aus ukrainischen Sicherheitskreisen gemeldet. Laut Andriy Kovalenko, Leiter des Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation in der Ukraine, soll es sich um Munitionslager gehandelt haben, in denen auch Raketen aus Nordkorea aufbewahrt wurden.

  • 14.38 Uhr

    Meloni sichert Selenskyj anhaltende militärische Unterstützung Italiens zu

    «Wir dürfen mit Blick auf die Ukraine nicht aufgeben», sagte Meloni nach dem Gespräch mit Selenskyj vor Journalisten. Die Position Italiens zur Ukraine sei «äusserst seriös, entschlossen und klar». An die italienische Öffentlichkeit gerichtet sagte die seit Herbst 2022 amtierende ultrarechte Politikerin, diese sei «verängstigt und zu Recht besorgt über den Krieg». Die Menschen im Land sollten jedoch «nicht in die Falle der russischen Propaganda tappen» und glauben, das Schicksal der Ukraine sei besiegelt.

    Meloni fügte hinzu, gerade die Unterstützung für die Ukraine bei ihrem Kampf gegen den weitaus mächtigeren Nachbarn Russland habe die Bedingungen für eine «Pattsituation» geschaffen, angesichts dessen über Frieden verhandelt werden könne. Sollte Kiew hingegen dem russischen Angriffskrieg überlassen werden, werde dies «keinen Frieden bringen», sondern «Chaos und wirtschaftliche Folgen haben, die schwerer wiegen als das, was es heute kostet, die Ukraine zu unterstützen».

  • 13.03 Uhr

    Ukraine meldet Tote nach russischem Angriff im Gebiet Donezk

    Bei neuem russischen Artilleriebeschuss sind in der Stadt Kostjantyniwka im ostukrainischen Gebiet Donezk nach offiziellen Angaben mindestens drei Menschen getötet worden. Drei Männer im Alter zwischen 24 und 69 Jahren seien ihren Verletzungen erlegen, teilte die ukrainische Militärverwaltung mit. Sie rief erneut die Bewohner auf, den Evakuierungsaufforderungen Folge zu leisten.

    Bei dem morgendlichen Beschuss von russischer Seite seien ein mehrgeschossiges Wohnhaus, ein Verwaltungsgebäude, Läden, Autos und Stromleitungen beschädigt worden. Die strategisch wichtige Stadt Kostjantyniwka ist immer wieder Ziel russischer Angriffe.

    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Die Stadt Kostjantyniwka im Gebiet Donezk im Osten der Ukraine ist immer wieder Ziel schwerer russischer Angriffe. 
    Archivbild: dpa
  • 12.05 Uhr

    Explosionen im Gebiet Woronesch nach Kiewer Drohnenangriff

    Nach einem ukrainischen Drohnenangriff haben Behörden im russischen Gebiet Woronesch von Explosionen im Kreis Ostrogoschsk berichtet und dort den Ausnahmezustand ausgerufen. Gouverneur Alexander Gussew teilte bei Telegram mit, dass mehrere Ortschaften in dem Kreis evakuiert würden. Demnach kam es an einem Objekt mit explosiven Materialien nach einem Brand zu Detonationen.

    Gussew sagte nicht, um welche Art von Objekt es sich handelte. Ukrainische Beobachter gingen allerdings davon aus, dass ein Munitionslager im Westen Russlands getroffen worden sei. Nach Darstellung Gussews gab es zunächst keine Verletzten. Das Ausmass der Schäden war demnach nicht klar. Die meisten Bewohner würden bei Verwandten und Bekannten unterkommen, teilte er mit.

    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Das russische Gebiet Woronesch ist immer wieder Ziel von Angriffen, mit denen die Ukraine Treibstoff- und Munitionslager für den militärischen Nachschub zerstören will. 
    Archivbild: dpa
  • 11.49 Uhr

    Ukraine meldet Zerstörung zahlreicher russischer Drohnen

    Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Dutzende russische Drohnen abgefangen. Russland habe in der Nacht 67 Drohnen gestartet, teilte die Luftwaffe am Samstag mit. Davon seien 58 abgeschossen und drei weitere mit elektronischen Mitteln zerstört worden. Bilder von Drohnentrümmern wurden vor dem Gebäude des ukrainischen Parlaments in Kiew fotografiert. Die Parlamentsverwaltung erklärte, es habe keine Verletzen gegeben.

  • Samstag, 7. September 2024, 11.39 Uhr

    Selenskyj wirbt nach Ramstein um westliche Unterstützung bei Meloni in Italien

    Nach seiner Teilnahme am Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Italien mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni um weitere Unterstützung für sein Land gebeten. Die beiden kamen nach Angaben von Melonis Büro am Rande eines Wirtschaftsforums im norditalienischen Cernobbio am Comer See zusammen. Selenskyj hatte bei der Konferenz schon am Freitag um weitere Unterstützung für die Ukraine gebeten. Am Samstag war auch eine Rede von Meloni geplant.

  • 22.01 Uhr

    Scholz und Macron bekräftigen Solidarität mit der Ukraine

    Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben am Freitag am Rande eines deutsch-französischen Unternehmertreffens im ostfranzösischen Evian ihre gemeinsame Haltung zu den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten bekräftigt. «Gemeinsam brachten sie ihre volle Unterstützung für das ukrainische Volk zum Ausdruck und erinnerten an ihre Entschlossenheit, die Ukraine so lange und intensiv wie nötig zu unterstützen, um den von Russland geführten Angriffskrieg scheitern zu lassen», erklärte die französische Präsidentschaft.

    Demnach verurteilten Macron und Scholz den russischen Luftangriff auf die ukrainische Stadt Poltawa «aufs Schärfste». Am Dienstag waren bei der Attacke mindestens 55 Menschen getötet worden.

  • 21.22 Uhr

    Selenskyj: Ukraine würde Langstreckenwaffen bei Angriff in Russland nie auf Zivilisten richten

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zugesichert, dass vom Westen gelieferte Langstreckenwaffen im Fall einer Erlaubnis für Angriffe auf russisches Gebiet keinesfalls auf Zivilisten oder nicht-militärische Ziele gerichtet würden.

    Die Waffen würden nicht für solche Attacken verwendet, selbst wenn die Zivilisten «unsere Feinde sind, weil sie Putins Politik unterstützen», sagte Selenskyj im norditalienischen Cernobbio, wo er an einem Wirtschaftsforum teilnahm und am Samstag Regierungschefin Giorgia Meloni treffen sollte.

    Zuvor hatte der ukrainische Staatschef bei einem Besuch des Treffens der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein erneut für die Erlaubnis geworben, mit westlichen Langstreckenwaffen auch Ziele auf russischem Gebiet zu beschiessen. Deutschland wie die USA reagierten hierauf erneut zurückhaltend.

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, dass die Ukraine nicht auf russische Zivilisten zielen würde (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Susan Walsh
  • 19.55 Uhr

    Selenskyj zum Forum in Italien eingetroffen

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in Italien eingetroffen. Beim Teha-Wirtschaftsforum in Cernobbio am Comer See hält Selenskyj eine Rede. Mit einer Handbewegung grüsste er die wartenden Journalisten, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.

    Zuvor war Selenskyj in Deutschland gewesen. Er nahm überraschend an einem Treffen auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im Bundesland Rheinland-Pfalz teil. Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 im Wert von 150 Millionen Euro für ihren Abwehrkampf gegen die russischen Invasoren liefern.

  • 19.03 Uhr

    IAEA-Chef nennt Lage im AKW Kursk «besorgniserregend»

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat sich besorgt um die Sicherheit der von Kämpfen und Bombardierungen bedrohten Atomkraftwerke in der russischen Region Kursk und der ukrainischen Region Saporischschja gezeigt. «Die Zeiten sind nach wie vor sehr schwierig», sagte Grossi nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen bei einem Treffen mit dem Chef der russischen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschew, am Freitag im russischen Kaliningrad.

    Grossi hatte zuletzt sowohl das Atomkraftwerk in Kursk als auch die Anlage in Saporischschja besucht. Am Dienstag hatte er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen.

    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Die aktuelle Situation rund um das Kernkraftwerk Kursk lässt Rafael Grossi, Generalsekretär der IAEA, besorgt zurück.
    Bild: Keystone/IAEA/Jean Calma

    Die Situation am Atomkraftwerk Kursk sei «besorgniserregend», sagte Grossi. In der Region hatte die Ukraine Anfang August eine grenzüberschreitende Überraschungsoffensive gestartet. Grossi und Lichatschew sagten jedoch, der Betrieb der Anlage sei stabil.

    Der IAEA-Chef forderte beide Seiten erneut auf, von Angriffen auf Kraftwerke abzusehen: «Ich habe dies in Saporischschja gesagt, ich habe dies in Kiew gesagt und nun sage ich dies in Kaliningrad: Kraftwerke können in einem bewaffneten Konflikt nie legitime Ziele sein.»

    Der russische Präsident Wladimir Putin hatte der Ukraine vorgeworfen, das Akw Kursk angreifen zu wollen. Beweise dafür legte er nicht vor. Lichatschew sagte, Russland «erwarte eine angemessene Antwort» der IAEA.

  • 18.22 Uhr

    USA sichert Ukraine weitere Militärhilfen zu

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat der Ukraine angesichts der schwierigen Lage an der Front und verheerender russischer Luftangriffe weitere Militärhilfen zugesichert. US-Präsident Joe Biden habe ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von 250 Millionen Dollar (rund 225 Millionen Euro) für die Ukraine unterzeichnet, sagte Austin am Freitag vor Journalisten in Ramstein. «Damit erhält die Ukraine zusätzliche Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrwaffen und Munition für Raketensysteme und Artillerie», sagte der Pentagon-Chef.

    Seit mehr als zweieinhalb Jahren verteidige sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg, sagte Austin nach einem neuerlichen Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz, an dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilnahm. Er sei den Verbündeten und Partnern «zutiefst dankbar», dass sie den ukrainischen Streitkräften die Mittel an die Hand gegeben hätten, «um sich und ihr Land zu verteidigen».

    «Rund 50 Länder des guten Willens waren heute wieder in Ramstein und liefern der Ukraine weiterhin dringend benötigte Fähigkeiten, darunter Luftabwehr, Panzer, Artilleriemunition und seit kurzem auch F-16-Kampfflugzeuge», sagte Austin. Die Koalition habe der Ukraine seit Februar 2022 mehr als 106 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfen zugesagt. «Gemessen am Bruttoinlandsprodukt tragen ein Dutzend unserer Verbündeten sogar mehr zur Selbstverteidigung der Ukraine bei als die Vereinigten Staaten», betonte Austin. Auch weiterhin würden die westlichen Verbündeten «tief in die Tasche» greifen.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin versprach der Ukraine weitere Militärhilfen. 
    Bild: Susan Walsh/AP/dpa

    Doch die Ukraine-Koalition konzentriere sich «nicht nur auf den kurzfristigen Bedarf der Ukraine», sondern arbeite daran, auch die «langfristige Sicherheit» der Ukraine zu gewährleisten. Austin nannte in diesem Zusammenhang «Investitionen in die ukrainische Verteidigungsindustrie». Diese sollen der Ukraine helfen, «ihre eigene Produktion hochzufahren». Der Pentagon-Chef zeigte sich «zuversichtlich, dass wir die richtige Struktur aufbauen, um der Ukraine in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren zum Erfolg zu verhelfen».

    Zu Selenskyjs erneuten Forderungen nach einem Einsatz von weitreichenden westlichen Waffen gegen Ziele in Russland äusserte sich Austin hingegen zurückhaltend. «Ich glaube nicht, dass eine bestimmte Fähigkeit ausschlaggebend sein wird, und ich bleibe bei dieser Aussage», sagte der US-Verteidigungsminister. Aus seiner Sicht ist Kiew «sehr gut in der Lage, Ziele anzugreifen, die weit über die Reichweite von US-Raketen vom Typ ATACMS oder Storm-Shadow-Marschflugkörpern hinausgehen». Vielmehr gehe es um eine «Kombination von Fähigkeiten». «Und diese Fähigkeiten sind an bestimmte Ziele gebunden.»

    Selenskyj war nach Ramstein gereist, um beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe persönlich für mehr internationale Hilfe zu werben. Später kam Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Scholz in Frankfurt am Main zusammen.

  • 16.26 Uhr

    EU stockt humanitäre Hilfe für Ukraine auf

    Die EU stockt nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ihre humanitäre Hilfe auf. Vor dem kommenden Winter sollen zusätzliche 35 Millionen Euro (etwa 32,75 Millionen Franken) bereitgestellt werden, wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte. Weitere 5 Millionen Euro sind zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und ihrer Aufnahmegemeinschaften im Nachbarland Moldau vorgesehen.

    In der Ukraine will die EU mit dem Geld unter anderem dazu beitragen, dass beschädigte Gebäude repariert werden und die Strom- und Wärmeversorgung sichergestellt werden kann. In Moldau sollen die neuen Mittel etwa dazu dienen, die Vorbereitung auf zusätzliche Flüchtlinge zu verbessern.

  • 14.56 Uhr

    Kreml rechtfertigt Zensur wegen des Krieges

    Vor dem Hintergrund des seit mehr als zweieinhalb Jahren laufenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der Kreml die Unterdrückung der Meinungsfreiheit im eigenen Land und die Zensur von Medien gerechtfertigt. 

    «Im Kriegszustand, in dem wir uns befinden, sind die Einschränkungen berechtigt, so wie die Zensur berechtigt ist, seien wir ehrlich», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Rande des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok am Pazifik der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Nach Kriegsende müsse die Pressefreiheit aber wieder hergestellt werden, sagte er.

    Die Bemerkung Peskows ist ungewöhnlich, weil der Kreml sonst oft bestreitet, dass es Zensur gibt. Opposition, Bürgerrechtler und unabhängige Medien werden in Russland seit Jahren drangsaliert. Die Verfolgung Andersdenkender hat sich mit Beginn des von Präsident Wladimir Putin befohlenen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch einmal verschärft. Speziell Informationen zu Misserfolgen und Verbrechen der russischen Armee werden streng verfolgt.

    Das Parlament, die russische Staatsduma, hat dazu bereits nach Kriegsbeginn ein Gesetz zur Bestrafung der angeblichen «Diskreditierung der russischen Streitkräfte» abgesegnet. Selbst für die Bezeichnung der Invasion als Krieg wurden Oppositionelle verurteilt. Der Kreml selbst nennt seinen Angriff auf das Nachbarland «militärische Spezialoperation». Als Krieg werden die Aktionen der Ukraine und des Westens gegen Russland bezeichnet.

    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow rechtfertigte die Zensur in Russland.
    Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
  • 13.59 Uhr

    Viele Verletzte in Pawlohrad nach russischen Raketenschlägen

    Nach mehreren russischen Raketenschlägen auf die südostukrainische Grossstadt Pawlohrad ist mindestens ein Mensch getötet worden. Mehr als 50 seien verletzt worden, teilte Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mit. Armeeangaben zufolge hat das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf Ziele in der Industriestadt abgefeuert. Behördenangaben nach wurden mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt.

  • 11.32 Uhr

    Deutschland liefert der Ukraine zwölf neue Panzerhaubitzen

    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Eine deutsche Panzerhaubitze 2000 der ukrainischen Armee steht an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.
    Efrem Lukatsky/AP/dpa

    Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 für 150 Millionen Euro liefern. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite von mehr als 30 Kilometern würden noch in diesem Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an.

  • 5.10 Uhr

    Brennende Lagerhallen nach Drohnenangriff auf Lwiw

    Nach russischen Drohnenangriffen auf die westukrainische Stadt Lwiw brennen dort Industrieanlagen. Herabfallende Drohnentrümmer hätten Brände in Lagerhallen am nördlichen Stadtrand verursacht, berichtet Bürgermeister Andrii Sadovyi. Rettungskräfte seien damit beschäftigt, das Feuer zu löschen. Über mögliche Opfer ist derzeit nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe hatte am späten Abend Luftalarm für das Gebiet ausgerufen.

    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Ein bei einem russischen Raketenangriff schwer beschädigtes Wohnhaus in Lwiw. (4. September 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP
  • 5.05 Uhr

    Russische Angriffe in der Nacht

    Auch in der Nacht zum Freitag hat die ukrainische Luftwaffe wieder etliche russische Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen in weiten Teilen des Landes gemeldet. Im Gebiet Charkiw im Osten, in der nordöstlichen Grenzregion Sumy sowie in Winnyzja im Westen waren Berichten zufolge Explosionen zu hören. Zum Ausmass der Schäden oder zu Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

  • 4.59 Uhr

    Kontaktgruppe berät in Ramstein über Hilfe für Ukraine

    Verteidigungsminister und Militärs aus aller Welt treffen sich am heutigen Freitag auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Zu der Konferenz auf der grössten US-Airbase ausserhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen.

    Einem «Spiegel»-Bericht zufolge soll auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu den Gesprächen hinzustossen. Selenskyj trifft sich am frühen Nachmittag zudem mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz in Frankfurt am Main, wie ein Regierungssprecher am Abend sagte.

    Erwartet werden in Ramstein etwa Beratungen darüber, wie die Flugabwehr der Ukraine gestärkt werden kann. Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings wurden die meisten Gespräche als Videokonferenzen geführt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • 2.41 Uhr

    Gouverneur: Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino beschädigt

    Die ukrainischen Streitkräfte haben offiziellen Angaben aus Russland zufolge am Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmass der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig prüfen.

    Die ukrainischen Streitkräfte sind zuletzt dazu übergegangen, logistische und militärische Ziele auf russischem Staatsgebiet mit Kampfdrohnen anzugreifen. Immer wieder erzielen sie mit diesen Nadelstichen spektakuläre Ergebnisse. Die ukrainische Rüstungsindustrie hat in den vergangenen Monaten Tausende von Drohnen, die relativ preiswert sind, in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Reichweiten an die Streitkräfte geliefert.

    Russland führt seit Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Im Gegenzug greift Kiew immer wieder auch Ziele im Nachbarland an. Die Schäden und Opfer stehen dabei jedoch in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der Ukraine.

  • 1.31 Uhr

    London liefert Kiew Hunderte Luftabwehr-Raketen

    Grossbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit.

    Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von umgerechnet gut 180 Millionen Franken bei dem Treffen verkünden, hiess es in einer Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der umgerechnet fast 3,4 Milliarden Pfund schweren jährlichen Unterstützung Grossbritanniens für die Ukraine.

    «Diese neue Zusage wird der Luftabwehr der Ukraine einen wichtigen Schub verleihen und die Entschlossenheit unserer neuen Regierung zeigen, die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen», sagte der Labour-Politiker laut der Mitteilung.

    Die sogenannten Lightweight Multirole Missiles (LMM) werden vom Rüstungskonzern Thales in Belfast hergestellt und können von Land, See und aus der Luft abgefeuert werden. Mit einer Reichweite von sechs Kilometern und Überschallgeschwindigkeit (Mach 1,5) können sie London zufolge zur Abwehr einer grossen Zahl von Bedrohungen eingesetzt werden, darunter Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge und kleinere Schiffe.

    Bei dem Treffen in Ramstein zu dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin geladen hatte, wird dem «Spiegel» zufolge auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet.

    Zur Kontaktgruppe gehören rund 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen. Es ist bereits das 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt.

    Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

  • Freitag, 6. September 2024, 0.05 Uhr

    «Cyberkrieg»: US-Justiz klagt mehrere Russen an

    Die US-Justiz hat Anklage gegen mehrere Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, hinter einem grossangelegten Hacker-Angriff auf die ukrainische Regierung im Januar 2022 zu stecken, also kurz vor dem russischen Einmarsch in das Land, wie das US-Justizministerium mitteilte. Später hätten sie auch Computersysteme in anderen Ländern attackiert, die Kiew unterstützten – unter anderem in den USA und anderen NATO-Staaten.

    Den fünf GRU-Mitarbeitern wird zur Last gelegt, sich gemeinsam mit einem russischen Zivilisten an einer Verschwörung beteiligt zu haben, um sich vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Computersysteme der dortigen Regierung einzuhacken, Daten zu stehlen und weiterzugeben. «Die Angeklagten taten dies, um bei den ukrainischen Bürgern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Regierungssysteme und persönlichen Daten zu wecken», hiess es. Der russische Zivilist war in der Sache bereits zuvor angeklagt worden in den USA, die fünf Angehörigen des russischen Militärs kamen nun hinzu.

    Ein Vertreter der US-Bundespolizei FBI sagte, die Attacke damals könne als Auftakt des Ukraine-Krieges angesehen werden. Die Cyberkriminellen hätten mit ihrem Angriff eine Botschaft ausgesendet, um den Ukrainern Angst zu machen. Einen Monat später sei das russische Militär in die Ukraine einmarschiert. «Diese Art der Cyber-Kriegsführung wird nicht toleriert», sagte der FBI-Vertreter. «Das Ausmass der russischen Verbrechen kann nicht ignoriert werden.»

    Wo die sechs Russen sich derzeit aufhielten, sei nicht klar, sagten Mitarbeiter der US-Strafverfolgungsbehörden. Die Anklageschrift gehe an die internationale Polizeiorganisation Interpol. Falls die Männer in Russland seien, sässen sie dort nun fest. Falls sie anderswo seien, könnten sie sich nicht mehr sicher fühlen. Die USA setzten auch ein Kopfgeld von jeweils zehn Millionen Dollar (etwa neun Millionen Euro) aus für Informationen zu den sechs Männern und für Hinweise, um sie aufzuspüren.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Donnerstag, 5. September 2024

  • 22.17 Uhr

    Berichte: Japanischer Spion in Belarus festgenommen

    Der Geheimdienst von Belarus (ehemals Weissrussland) hat einen mutmasslichen japanischen Spion enttarnt und festgenommen. Der Mann soll militärische Geheimnisse ausspioniert und Truppenbewegungen an der Grenze zur Ukraine dokumentiert haben, berichtete die Staatsagentur Belta unter Berufung auf den Geheimdienst KGB.

    Zudem soll der Japaner versucht haben, Mitarbeiter diverser belarussischer Behörden anzuwerben oder Informationen von ihnen zu kaufen. Für welchen ausländischen Dienst der Mann spioniert haben soll, wurde nicht erwähnt. Der KGB berichtete lediglich, der Japaner sei geständig und kooperiere «aktiv» mit den Ermittlern.

  • 21.53 Uhr

    Scholz trifft Selenskyj zu Vieraugen-Gespräch über Waffen

    Der deutsche Kanzler Olaf Scholz trifft am Freitag mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammen. «Der Bundeskanzler trifft den ukrainischen Staatspräsidenten am Freitagnachmittag zu einem Vieraugen-Gespräch in Frankfurt am Main», teilte ein Regierungssprecher in Berlin am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP mit.

    Am Freitag findet auch auf der nahe Frankfurt gelegenen US-Militärbasis Ramstein ein neuerliches Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe statt. Der «Spiegel» berichtete, Selenskyj werde auch an diesem Treffen der Verteidigungsminister teilnehmen.

    Selenskyj will die Verbündeten im rheinland-pälzischen Ramstein laut «Spiegel» persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

    Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und hochrangige Militärvertreter regelmässig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Auch der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius wird in Ramstein am Freitag dabei sein. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.

    Beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage im Krieg gegen Russland eindrücklich schildern, berichtete der «Spiegel» weiter. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.

    Seit dem ukrainischen Vorstoss in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens 55 Menschen getötet und über 300 verletzt worden.

  • 21.24 Uhr

    Ukraine sagt Evakuierung von Zivilisten per Zug aus Pokrowsk ab

    Aus Sorge vor einem möglichen russischen Angriff hat die Ukraine die Evakuierung von Zivilisten per Zug aus der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes ausgesetzt. Aufgrund von «Komplikationen» bei der Sicherheitslage sei die Abfahrt vom Bahnhof Pokrowsk in der Region Donezk abgesagt worden, teilte die Militärverwaltung im nahe gelegenen Myrnograd in einem Onlinebeitrag mit.

    Stattdessen solle der Zug nun rund hundert Kilometer weiter westlich in Pawlograd in der Nähe der Grossstadt Dnipro abfahren, hiess es weiter. Die staatliche ukrainische Bahngesellschaft teilte unter Berufung auf neue «Sicherheitsprotokolle» mit, dass die Abfahrtsorte für Sonderevakuierungszüge von nun an variieren würden. Gewöhnliche Züge verkehrten allerdings weiterhin von und nach Pokrowsk.

    Die ukrainischen Behörden lassen erhöhte Vorsicht walten, wenn es darum geht, eine grosse Zahl von Zivilisten nahe der Frontlinie an Orten wie Bahnhöfen zu versammeln. Bei einem russischen Angriff auf den Bahnhof Kramatorsk in der Region Donezk waren im April 2022 mehr als 60 Zivilisten getötet worden, als sie vor dem russischen Vormarsch fliehen wollten.

    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Schwere Zerstörungen in Pokrowsk durch russische Angriffe. (Archivbild)
    Bild: Keystone/AP/Evgeniy Maloletka

    In der Stadt Pokrowsk, in der vor Beginn des Krieges rund 60'000 Menschen lebten, befinden sich derzeit noch rund 27'000 Menschen. Da die russischen Truppen bereits seit Monaten auf den wichtigen Logistikknotenpunkt vorrücken und sich der Stadt inzwischen bis auf zehn Kilometer genähert haben, fordern die Behörden die verbliebenen Einwohner auf, Pokrowsk zu verlassen.

    In der zentralukrainischen Stadt Poltawa, in der am Dienstag russische Raketen ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Spital getroffen hatten, stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf 55. Wie die Behörden am Donnerstag mitteilten, wurden zudem 328 Menschen bei dem verheerenden Angriff verletzt.

  • 20.35 Uhr

    US-Strafverfahren gegen russische Agenten wegen Cyberangriffs

    Wegen mutmasslicher Cyberattacken auf die zivile Infrastruktur in der Ukraine hat die US-Justiz Strafverfahren gegen fünf russische Geheimagenten eröffnet. Diese Attacken seien vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 erfolgt, teilte Matthew Olsen mit, Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit im Justizministerium,

    Die Cyber-Kampagne habe den Namen «WhisperGate» gehabt und auf Rettungsdienste, Justizbehörden und Behörden der Lebensmittelversorgung in der Ukraine abgezielt. Damit sei der Angriff Russlands am 24. Februar 2022 vorbereitet worden. Die Anklageschrift nennt fünf russische Agenten sowie einen russischen Zivilisten, der als Hacker aktiv gewesen sein soll und bereits im Juni von der US-Justiz beschuldigt wurde.

  • 20.14 Uhr

    Selenskyj dankt Rumänien für Patriot-Flugabwehrsystem

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis für die Überlassung eines Patriot-Flugabwehrsystems «zutiefst gedankt». Dies sei ein bedeutender Beitrag zum Schutz der Ukraine «vor dem russischen Raketen-Terror» und ein weiterer Beweis für die echte Freundschaft und strategische Partnerschaft beider Länder, schrieb Selenskyj auf der Plattform X. Jede Aktion wie diese rette zahllose Leben.

    Iohannis hatte kurz zuvor einen Beschluss des rumänischen Parlaments unterzeichnet, mit dem Bukarest dem Nachbarland ein komplettes Patriot-Flugabwehrsystem zur Verfügung stellt. Die rumänische Regierung hatte diesen Schritt bereits im Juni angekündigt. Selenskyj hatte die Partner der Ukraine wiederholt um mehr Flugabwehr-Systeme gebeten, um die Ukraine besser vor den ständigen russischen Luft- und Raketenangriffen schützen zu können.

    Die Ukraine besitzt bisher vier komplette Patriot-Flugabwehrsysteme sowie weitere Startrampen aus den Niederlanden. Drei der Systeme stammen aus Deutschland, eines hatte Kiew aus den USA erhalten. Im Gespräch waren weitere Systeme aus israelischen Beständen, doch ist der aktuelle Stand der Verhandlungen unbekannt.

  • 19.13 Uhr

    Polens Armee: Wohl doch keine Verletzung des Luftraums

    Polens Armee hat ihre Angaben korrigiert, wonach in der vergangenen Woche bei russischen Angriffen auf die Ukraine ein nicht näher definiertes «Flugobjekt» auf polnisches Gebiet geraten sein soll. Die zehn Tage lange Suche nach dem möglicherweise abgestürzten Flugobjekt sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte General Maciej Klisz, der Einsatzkommandeur der polnischen Armee. «Aufgrund der vorliegenden Analysen komme ich vorläufig zu dem Schluss, dass es am 26. August mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keine Verletzung des polnischen Luftraums gegeben hat.» Nicht die Daten hätten sich geändert, sondern deren Bewertung, fügte der General dazu.

    In der vergangenen Woche hatte die polnische Armee bekanntgegeben, dass mindestens drei Radarstationen das vermutlich unbemannte Flugobjekt erfasst hätten. Die Agentur PAP meldete unter Berufung auf das Militär, Flughöhe und Geschwindigkeit des Objekts würden auf eine russische Shahed-Kampfdrohne iranischer Bauart hindeuten, wie sie von Russland gegen die Ukraine eingesetzt wird.

    Das EU- und NATO-Land Polen teilt sich eine 535 Kilometer lange Grenze mit der von Russland angegriffenen Ukraine. Im Jahr 2022 waren beim Absturz einer Rakete in Ostpolen zwei Menschen ums Leben gekommen. Ursache war in dem Fall eine fehlgeleitete ukrainische Luftabwehrrakete.

  • 18.38 Uhr

    FBI: Auch Deutschland im Visier russischer Desinformation

    Die US-Regierung wirft Moskau vor, mit einer Desinformationskampagne auch gezielt russische Regierungspropaganda in Deutschland verbreitet zu haben. Das Ziel sei es seit mindestens 2022 gewesen, die AfD zu unterstützen, die Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine zu untergraben und die USA sowie die NATO zu verunglimpfen. Das geht aus einem Bericht der US-Bundespolizei FBI hervor.

    Washington beschuldigt Russland schon länger, sich die in die US-Präsidentschaftswahlen einzumischen. Am Mittwoch ging Washington mit einem grossen Paket an Sanktionen dagegen vor und veröffentlichte Gerichtsunterlagen, die Moskaus Einmischung in den aktuellen Präsidentschaftswahlkampf zeigen sollen. Aus ihnen geht hervor, dass Russland auch Deutschland ins Visier genommen haben soll.

    Der 277 Seiten lange Bericht der Bundespolizei FBI zitiert aus Notizen und Memos entsprechender Treffen von russischen Beteiligten an der Desinformationskampagne. Ziel sei es gewesen, «die USA, Grossbritannien und die NATO diskreditieren» und «die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine» zu vermitteln, soll es in den Treffen geheissen haben. Bei einer Zusammenkunft sei beschlossen worden, die Bemühungen besonders auf Deutschland zu konzentrieren.

    In einem der Dokumente, welches die FBI-Ermittler dem russischen Unternehmen Social Design Agency zuschreiben, heisst, man wolle «die internen Spannungen in den mit den Vereinigten Staaten verbündeten Ländern verschärfen», um die Interessen Russlands auf internationaler Bühne zu fördern. So unterstütze man die AfD «mit allen Mitteln», in dem man das «Bild von Märtyrern» schaffe, «die für die Demokratie und die nationalen Interessen Deutschlands leiden». Dies sollte zum Beispiel mit der Verbreitung gefälschter Videos oder Webseiten erreicht werden. Das Nachrichtenportal «t-online» hat darüber berichtet.

    Die FBI-Untersuchung konzentriert sich in ihrer Untersuchung vor allem auf die russische «Doppelgänger»-Kampagne. Zu ihrer Taktik gehört es, Webseiten existierender Qualitätsmedien und öffentlicher Institutionen zu imitieren. Nach Einschätzung der US-Regierung werden Einflussversuche in Moskau von ganz oben initiiert - «unter der Leitung und Kontrolle der russischen Präsidialverwaltung».

  • 18.11 Uhr

    Niederlande investieren Milliarden in Panzer, Flugzeuge und Kriegsschiffe

    Die Niederlande wollen ihre Verteidigungsausgaben angesichts weltweiter Krisen spürbar erhöhen und Milliarden Euro in die Beschaffung neuer Panzer, Flugzeuge und Schiffe investieren. Die Verteidigungsausgaben sollen bis 2028 um 2,4 Milliarden Euro auf dann jährlich 24 Milliarden Euro erhöht werden, kündigte Verteidigungsminister Ruben Brekelmans in Amersfoort an.

    «Das zusätzliche Geld soll die Stärkung der Streitkräfte beschleunigen, weshalb wir jährlich rund 1,5 Milliarden Euro in die Kampfkraft investieren werden», sagte der Minister. Die Niederlande würden damit auch gemäss der NATO-Zielmarke mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in das Militär investieren.

    «Der beste Weg, einen Krieg zu verhindern, ist, potenzielle Gegner in Schach zu halten. Dies erfordert glaubwürdige, starke und innovative Streitkräfte», sagte der Minister. «In sie zu investieren, ist daher eine dringende Notwendigkeit, denn wir müssen unsere Sicherheit aktiv schützen. Die rücksichtslose russische Aggression in der Ukraine zeigt, dass ein Angriff auf das NATO-Bündnis nicht mehr undenkbar ist.»

    Neben zusätzlichen F-35-Kampfflugzeugen und Fregatten für die U-Bootabwehr wollen die Niederlande wieder ein eigenes Panzerbataillon aufbauen. 2011 hatten die Niederlande aus Kostengründen ihre letzten eigenen Panzer aufgegeben und in ein deutsch-niederländisches Panzerbataillon integriert, das im niedersächsischen Bergen-Hohne stationiert ist. Zuletzt leasten die Niederlande auf Basis dieser Kooperation 18 Leopard-2A6-Panzer aus Deutschland. Erwartet wird jetzt die Anschaffung von rund 50 neuen Leopard-2A8-Panzern durch die Niederlande.

  • 14.08 Uhr

    Ukrainisches Parlament entlässt Aussenminister Kuleba und ernennt Nachfolger Sibyha

    Das ukrainische Parlament hat Aussenminister Dmytro Kuleba nach dessen Rücktrittsgesuch in einer formellen Abstimmung entlassen. Designierter Nachfolger ist der bisherige Vize Andrij Sybiha. Der 49 Jahre alte Diplomat war bis April noch stellvertretender Leiter des Präsidentenbüros. Nach der Verfassung wird der Aussenminister dem Parlament vom Präsidenten vorgeschlagen.

    Kuleba gehörte zu den bekanntesten Gesichtern der Ukraine im Westen. Der Chefdiplomat warb immer wieder eindringlich um Unterstützung für die Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Invasion.

    Einem Bericht des ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehens zufolge hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj Kuleba auf einer Fraktionssitzung der Präsidentenpartei «Diener des Volkes» vorgeworfen, sich ungenügend für weitere Waffenlieferungen einzusetzen.

    Die Entlassung Kulebas ist Teil eines Regierungsumbaus in der Ukraine. Insgesamt sollen etwa die Hälfte der Ministerposten neu besetzt und auch einige Ressortzuschnitte geändert werden, hiess es in Kiew. Selenskyj hatte den Regierungsumbau damit begründet, dass das Land einen Neustart brauche. «Wir brauchen heute neue Energie», sagte der Staatschef.

    Kritiker halten den Umbau für Augenwischerei und Aktionismus, um Veränderungen vorzutäuschen und um von den Misserfolgen im Abwehrkampf gegen die russische Invasion abzulenken. Auch die Probleme bei der Energieversorgung durch die ständigen russischen Angriffe auf die Infrastruktur lassen die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der eigenen Führung wachsen.

  • 12.47 Uhr

    Kiew stellt wegen naher Front Evakuierugs-Züge aus Pokrowsk ein

    Angesichts der näher rückenden russischen Truppen hat die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes eingestellt.

    «Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk», teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit.

    Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk.

    In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30'000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70'000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmässig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

  • 12.20 Uhr

    Putin will weitere gefangene Russen in den USA freibekommen

    Nach einem grossen Gefangenaustausch zwischen Russland und den USA sowie anderen westlichen Staaten will Kremlchef Wladimir Putin weitere russische Gefangene freibekommen. Russland werde seinen Bürgern immer helfen, dies gelte auch im Ausland, sagte Putin beim Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok.

    Er antwortete auf die Frage, ob in den USA inhaftierte Russen eine Chance auf Rückkehr in die Heimat hätten. «Wir behandeln alle Bürger Russlands gleich, wenn sie die Hilfe des Staates benötigen. Und das werden wir auch in Zukunft tun.»

    Anfang August hatten Russland, die USA und Deutschland beim grössten derartigen Deal seit Ende des Kalten Krieges insgesamt 26 inhaftierte Personen ausgetauscht.

    Moskau erhielt den zu lebenslanger Haft verurteilten «Tiergartenmörder» Wadim Krassikow zurück. Dieser hatte 2019 in Berlin einen im Exil lebenden Tschetschenen aus Georgien erschossen. Russland liess im Gegenzug 16 Menschen frei, unter ihnen acht politische Gefangene.

    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Präsident Putin begrüsst den in Deutschland für einen Mord verurteilten Agenten Wadim Krassikow. Er hofft weitere Russen gegen in Russland inhaftierte Personen aus dem Westen tauschen zu können.
    Bild: Keystone/Mikhail Voskresensky/Sputnik Kremlin Pool via AP
  • 10.49 Uhr

    Belarussische Luftwaffe soll russische Drohne abgeschossen haben

    Pro-ukrainische Kanäle auf X teilen ein Video, das den Abschuss einer russischen Shahed-Drohne über Belarus zeigen soll, darunter jener des ukranischen Regierungsberaters Anton Gerashchenko. Belarussische Kampfjets seien in jener Nacht mehrmals aufgestiegen. 

    Belarus ist mit Russland verbündet und unterstützt die Politik des Kreml.

  • 9.31 Uhr

    Toter Spionagewal ist möglicherweise erschossen worden

    Nach dem Tod des als «Hvaldimir» berühmt gewordenen Belugawals in Norwegen vermuten Tierschutzorganisationen, dass der Meeressäuger von Menschen getötet worden ist. Die Organisationen OneWhale und Noah haben den Fall aufgrund von dokumentierten Verletzungen des Tieres bei der norwegischen Polizei sowie der Behörde für Wirtschafts- und Umweltkriminalität angezeigt. Die zuständige Polizeistelle teilte mit, dass man nun prüfe, ob es einen angemessenen Grund dafür gebe, Nachforschungen einzuleiten.

    «Unser geliebter Hvaldimir wurde erschossen», erklärte OneWhale auf Instagram. Es gebe Beweise dafür, dass der Wal durch Schüsse getötet worden sei. Mehrere Tierärzte, Biologen und ballistische Experten seien zu dem Schluss gekommen, dass «Hvaldimirs» Tod das Ergebnis einer kriminellen Handlung sei. OneWhale-Gründerin Regina Haug wies unter anderem darauf hin, sogar eine Kugel in seinem Körper stecken gesehen zu haben.

    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Die Organisation OneWhale hat am 4. September 2024 dieses Foto veröffentlicht, dass deren Mitarbeiterin Regina Haug neben dem Kadaver des toten Belugawals «Hvaldimir» zeigt. Die Verletzungen sollen von Schüssen herrühren.
    Bild: Keystone

    «Hvaldimir» ist eine Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal (hval) und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Jahr 2019 war er nicht weit von russischen Gewässern entfernt mit einer Befestigung für eine kleine Kamera und mit dem Aufdruck «Ausrüstung St. Petersburg» am Körper in Norwegen aufgetaucht. Das hatte Spekulationen ausgelöst, er könnte ein russischer Spionagewal sein. Eine andere Theorie besagte, er sei einmal als eine Art Therapiewal in Russland eingesetzt worden. Zugleich zeigte sich «Hvaldimir» gegenüber Menschen und Booten immer wieder überaus zutraulich, was ihm viele Freunde in Norwegen einbrachte.

    Am Samstag war der mehr als vier Meter lange Meeressäuger tot in einer Bucht in der Nähe von Stavanger entdeckt worden. Er wurde bereits obduziert – der Obduktionsbericht soll nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB aber erst in etwa drei Wochen fertig sein.

  • 8.55 Uhr

    Selenskyj kommt zu Ukraine-Treffen nach Ramstein

    Zu Gesprächen über die weitere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland in Ramstein reist am Freitag nach «Spiegel»-Informationen auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Beim Besuch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt in Rheinland-Pfalz wolle er bei den westlichen Verteidigungsministern und ranghohen Militärs den Ernst der Lage eindrücklich schildern und um frische Waffenlieferungen bitten, vor allem um weitreichende Raketen und Flugabwehrsysteme, berichtete das Portal. Von der Bundesregierung gab es auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur keinen Kommentar zu dem Bericht.

    Zu der Konferenz auf der größten US-Airbase außerhalb der Vereinigten Staaten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin die Mitglieder der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe eingeladen. Zur Kontaktgruppe gehören etwa 50 Staaten, darunter Deutschland. Wie bei früheren Gesprächen auf dem Stützpunkt bei Kaiserslautern wurden auch Nicht-NATO-Staaten eingeladen.

    Es ist das insgesamt 24. Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe, allerdings fanden die meisten Gespräche als Videokonferenz statt. Russland führt seit dem 24. Februar 2022 einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Der Westen unterstützt Kiew bei der Verteidigung unter anderem mit umfangreichen Waffenlieferungen.

    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Anders als am Ukraine-Treffen im Januar 2023 will Wolodymyr Selenskyj am Freitag, 6. September 2024, persönlich in Ramstein dabei sein. 
    Keystone
  • 6.27 Uhr

    AKW Saporischschja: Kühlturm wird wahrscheinlich abgerissen

    Nach einem Brand am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine muss ein beschädigter Kühlturm laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wohl abgerissen werden. «Dieses grosse Gebäude ist künftig nicht mehr nutzbar. Daher wird es wahrscheinlich irgendwann in der Zukunft abgerissen», sagte IAEA-Chef Rafael Grossi bei einem Besuch des Atomkraftwerks. In einem Video, das Grossi auf der Plattform X verbreitete, ist zu sehen, wie der IAEA-Chef in Schutzkleidung und mit Helm zusammen mit seinem Team die Anlage begutachtet.

    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Ein Brand auf dem Gelände des von den Russen besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja am 11. August verursachte schwere Schäden an den Kühltürmen. (11. August 2024) 
    Bild: Keystone/Ukrainian Presidential Press Office via AP

    Der Kühlturm war bei einem Brand im August beschädigt worden. Die Ukraine warf der russischen Besatzung der grössten Atomanlage Europas vor, den Brand ausgelöst zu haben. Die von Russland eingesetzte Kraftwerksleitung und die Verwaltung für den besetzten Teil des Gebiets Saporischschja sprachen dagegen von einem ukrainischen Drohnenangriff, der den Brand ausgelöst habe. Grossi sagte nach dem Vorfall, der Schaden am Kühlturm beeinträchtige die Sicherheit der sechs stillliegenden Reaktoren des AKW nicht.

    In Moskaus Angriffskrieg gegen das Nachbarland ist die Sicherheit der ukrainischen und russischen Atomkraftwerke immer wieder bedroht.

  • 5.18 Uhr

    Polen will beim Aufbau zerstörter Häuser in Lwiw helfen

    Polen hat der ukrainischen Stadt Lwiw zugesagt, nach den russischen Raketenangriffen beim Wiederaufbau zerstörter Häuser zu helfen. «Lwiw braucht Hilfe! Ziel des russischen Angriffs war das Stadtzentrum. Viele historische Altbauten wurden beschädigt», schrieb Regierungschef Donald Tusk. Lwiw liegt nur 70 Kilometer von der Grenze zum EU- und NATO-Land Polen. Viele Binnenflüchtlinge aus dem umkämpften Osten der Ukraine haben dort Zuflucht gefunden.

    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bei russischen Angriffen zerstörte Häuser in Lwiw. (4. September 2024)
    Bild: Keystone/State Emergency Service of Ukraine via AP
  • 4.10 Uhr

    Russische Streitkräfte beschiessen Wohngebiet in Kostjantyniwka

    Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt. Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1000 Kilometer langen Frontlinie.

    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Eine bei russischen Angriffen beschädigte Energieinfrastruktur in der ukrainischen Region Iwano-Frankiwsk. (5. April 2024) 
    Bild: Keystone/EPA/Igor Tkachenko
  • Donnerstag, 5. September 2024, 3.35 Uhr

    Im Winter stehen Ukrainern Stromausfälle von zwölf Stunden oder mehr bevor

    Die Menschen in der Ukraine müssen sich im kommenden Herbst und Winter einer Prognose zufolge auf tägliche Stromausfälle von mindestens zwölf Stunden einstellen. Im pessimistischen Szenario seien es bis zu 20 Stunden, so das ukrainische Institut für Energiestrategien. Die optimistische Prognose gilt demnach beim stabilen Betrieb von acht bis neun Kernkraftwerksblöcken und wenn der Winter ohne strengen Frost bleibt. Dafür müsste die Hälfte der sechs Gigawatt beschädigter Kapazität wiederhergestellt werden. Wenn Russland den ukrainischen Energiesektor weiter angreife, drohten dem Institut zufolge im schlimmsten Fall bis zu 20 Stunden ohne Heizung und Strom.

  • 23 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Mittwoch, 4. September 2024

  • 21.29 Uhr

    Russische Behörden: Sechs Tote bei ukrainischen Angriffen in russischem Belgorod und Ostukraine

    Bei ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzregion Belgorod und die von Russland besetzte Ostukraine sind nach russischen Angaben sechs Menschen getötet worden. Das Dorf Nowaja Tawolschanka «wurde wiederholt von den ukrainischen Streitkräften beschossen», erklärte der Gouverneur von Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Dabei seien drei Zivilisten getötet und zwei weitere verletzt worden.

    Die Grenzregion Belgorod ist regelmässig Ziel ukrainischer Luft- und Drohnenangriffe. Seit dem 6. August ist die Nachbarregion Kursk zudem Schauplatz der grössten ukrainischen Offensive seit Beginn des Kriegs im Februar 2022. Nach Angaben aus Kiew wurden bereits dutzende Ortschaften eingenommen.

    In der unter russischer Kontrolle stehenden Stadt Donezk in der gleichnamigen Region in der Ostukraine habe es bei ukrainischem Beschuss auf einem Markt drei Tote gegeben, erklärte indes der prorussische Verwaltungschef der Region, Denis Puschilin. Zwei der Toten seien minderjährig. Überdies hätten zehn Menschen Verletzungen davongetragen, fuhr Puschilin fort.

  • 21.16 Uhr

    IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW Saporischschja

    Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde Rafael Grossi hat das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine besucht. Seit Grossis letztem Besuch dort im Februar habe das Atomkraftwerk erhebliche Schäden erlitten, teilte die IAEA mit. Es sei von Drohnen getroffen worden, Stromleitungen seien ausgefallen und einer der beiden Kühltürme sei in Brand geraten.

    Grossi hatte bereits am Dienstag von einer «sehr fragilen» Lage in Europas grösstem Atomkraftwerk gesprochen. Ohne Strom könne das Kraftwerk nicht gekühlt werden, und das könne zu einer Katastrophe führen, sagte er.

    Nach Angaben des ukrainischen Netzbetreibers Enerhoatom war durch russischen Artilleriebeschuss am Montag die Energieversorgung des AKWs beschädigt worden. Sollte neben einer Stromleitung noch eine zweite beschädigt werden, käme es zu einer gefährlichen Notsituation, hiess es in einer Mitteilung.

  • 18.43 Uhr

    Litauen bestellt Vertreter der russischen Botschaft ein

    Litauen hat wegen der schweren russischen Luftangriffe auf die Ukraine einen Vertreter der russischen Botschaft in Vilnius einbestellt. In dem Gespräch sei dem Diplomaten der starke Protest gegen den verstärkten Beschuss ziviler Ziele in der Ukraine zum Ausdruck gebracht worden, teilte das litauische Aussenministerium mit. Demnach zeigten die Raketen und Bomben, die Bildungseinrichtungen, Spitäler und Wohngebiete treffen, Russlands Verzweiflung und dessen völlige Missachtung menschlichen Lebens und des humanitären Völkerrechts.

    Bei russischen Luftangriffen auf die westukrainische Grossstadt Lwiw wurden mindestens sieben Menschen getötet und mindestens 38 verletzt worden. Zuvor waren am Dienstag bei einem Angriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa mehr als 50 Menschen getötet und etwa 270 verletzt worden. Russland überzieht die Ukraine seit zweieinhalb Jahren mit Krieg.

  • 18.18 Uhr

    Bundesrat verlängert Schutzstatus S für Ukraine-Flüchtlinge 

    Der Bundesrat hebt den Schutzstatus S für Flüchtlinge aus der Ukraine bis zum 4. März 2026 nicht auf. Gleichzeitig verlängert er auch die Unterstützung für diesen Personenkreis bis dahin. Damit reagiert die Landesregierung auf die unveränderte Lage im Kriegsgebiet.

    Eine nachhaltige Stabilisierung der Lage in der Ukraine sei nicht absehbar, teilte der Bundesrat dazu am Mittwoch mit. Aktuell sei auf dem ganzen Staatsgebiet der Ukraine von kriegerischen Handlungen auszugehen.

    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Flüchtlinge aus der Ukraine stehen 2022 in der Warteschlange für die Registrierung.vor dem Bundesasylzentrum in Zürich.
    Bild: Keystone/Michael Buholzer

    Für eine Aufhebung des Schutzstatus müsste sich indessen die Lage stabilisieren. Das würde bedeuten, dass keine allgemeine Gefährdung mehr besteht. Das ist laut dem Bundesrat derzeit nicht der Fall.

    Mit seinem Beschluss, den Schutzstatus bis im März 2026 nicht aufzuheben, sofern sich die Lage nicht nachhaltig stabilisiert, will der Bundesrat für die Betroffenen Klarheit schaffen für die nächsten 18 Monate.

    Wegen der Einbindung der Schweiz in den Schengen-Raum sei zudem eine Abstimmung mit der EU unerlässlich, hiess es weiter. Die EU-Staaten verlängerten den temporären Schutz für Ukraine-Flüchtlinge bereits am 13. Juni bis zum 4. März 2026.

    Bei der Integration der Geflüchteten besonders auf dem Arbeitsmarkt sieht die Landesregierung weiterhin Handlungsbedarf. Die erstmals im April 2022 beschlossenen Unterstützungsmassnahmen verlängerte er darum ebenfalls bis zum März 2026.

    Dabei beteiligt sich der Bund mit 3000 Franken pro Jahr und Person an den Integrationsanstrengungen der Kantone. Namentlich geht es dabei um die Sprachförderung und den Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt.

  • 18.03 Uhr

    Tote und Verletzte nach ukrainischem Beschuss in Donezk

    In der von Russland annektierten ostukrainischen Grossstadt Donezk sind nach Angaben der Besatzungsbehörden bei Artilleriefeuer auf einem Markt mindestens drei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden.

    Ukrainische Truppen hätten den Markt beschossen, zwei Männer und eine Frau seien getötet worden, teilte der Chef der selbsternannten Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, bei Telegram mit.

    Auf Videos und Fotos in russischen Staatsmedien waren schwere Verwüstungen des Marktes zu sehen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

    Auch ein Linienbus sei getroffen worden, teilte Puschilin mit. Die Grossstadt Donezk wird schon seit 2014 immer wieder beschossen, seit sich bewaffnete prorussische Separatisten dort von der Zentralregierung in Kiew nach dem Sturz des moskaufreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch losgesagt hatten.

    Die Ukraine versucht seit Jahren, dort die Kontrolle zurückzuerlangen. Kremlchef Wladimir Putin hatte das gesamte Gebiet Donezk nach Beginn seines grossangelegten Krieges gegen die Ukraine 2022 annektiert und zu einem Teil Russlands erklärt.

    Russland will das bisher nicht vollständig besetzte Gebiet komplett unter seine Kontrolle bringen. Seit Wochen und Monaten nehmen die russischen Truppen dort immer mehr Ortschaften ein.

  • 9:00

    Bürgermeister informiert: 7 Tote und 35 Verletzt nach Angriff auf Lwiw

    Der Bürgermeister der Stadt Lwiw im Westen der Ukraine, Andrij Sadowyj, teilte mit, mindestens sieben Menschen seien bei einem Angriff auf den Ort in der Nacht zum Mittwoch getötet worden. 35 weitere seien verletzt worden. Unter den Toten sei ein Kind. Einige Verletzte befänden sich in kritischem Zustand.

  • 08:00

    Ukrainischer Aussenminister Kuleba reicht Rücktritt ein

    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    Der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba.
    dpa

    In einer grösseren Regierungsumbildung in der Ukraine hat nach Parlamentsangaben auch Aussenminister Dmytro Kuleba seinen Rücktritt erklärt. Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite ein Foto der handschriftlichen Bitte um Entlassung, die auf den heutigen Mittwoch datiert war. Eine andere Quelle gab es zunächst nicht.

    Stefantschuk kündigte an, das Gesuch auf einer der nächsten Sitzungen der Obersten Rada zu behandeln. Zuvor wurden weitere handschriftliche Rücktrittsgesuche auf der Facebook-Seite veröffentlicht.

    Der Karrierediplomat Kuleba war seit 2020 noch vor Beginn des russischen Angriffskrieges Aussenminister. Seit Dienstag haben mehrere ukrainische Minister sowie zwei Vizeregierungschefinnen offiziell um ihre Entlassung aus der Regierung gebeten. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Juli einen Umbau des Kabinetts angekündigt. Wie er sagt, soll dies die Regierungsarbeit unter der Last des Krieges effektiver machen.

  • 07:15

    Zwei Tote nach Drohnenangriff in Lwiw

    Am Mittwochmorgen gab es in der Nähe des Hauptbahnhofs von Lwiw einen Brand. Zuvor hatten russische Truppen einen Drohnenangriff auf die westukrainische Stadt ausgeführt. Erste Angaben der ukrainischen Streitkräfte und des Bürgermeisters der Stadt zufolge wurden zwei Menschen getötet und 19 Personen verletzt.

  • 5.10 Uhr

    Biden verspricht Ukraine neue Luftabwehrsysteme

    Nach dem verheerenden russischen Angriff auf die ukrainische Stadt Poltawa hat US-Präsident Joe Biden der Ukraine die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme zugesagt. «Ich verurteile diesen abscheulichen Angriff auf das Schärfste», teilte Biden mit. Washington werde Kiew weiterhin militärisch unterstützen, «einschliesslich der Bereitstellung der Luftverteidigungssysteme und -fähigkeiten, die das Land zum Schutz seiner Grenzen benötigt». Selenskyj hatte nach dem Angriff mit mindestens 51 Toten seine Forderung an die westlichen Verbündeten bekräftigt, seinem Land schnell neue Luftabwehrsysteme zu liefern und bereits gelieferte weitreichende Waffen für Angriffe auf russisches Territorium nutzen zu dürfen.

  • 5.04 Uhr

    Lage an der Front bleibt schwierig

    Die ukrainischen Streitkräfte stehen an der Front weiter unter Druck. Laut dem Lagebericht des ukrainischen Generalstabs von Dienstagabend gab es erneut fast 200 Gefechte. Das Hauptziel der russischen Angriffsbemühungen bleibt dabei die Kleinstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, von wo allein rund 60 Zusammenstösse gemeldet werden. In dem Raum haben die russischen Truppen aufgrund personeller und materieller Überlegenheit und der Lufthoheit in den vergangenen Wochen stetig Geländegewinne erzielt.

  • 5 Uhr

    Trauer nach verheerender Raketenattacke auf Poltawa

    In der Ukraine herrscht Trauer nach der verheerenden Raketenattacke auf die Grossstadt Poltawa – eine der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl stieg nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bis am Dienstagabend auf 51 Tote und 271 Verletzte. Unter den Trümmern seien noch weitere Menschen, die Rettungskräfte arbeiteten unter Hochdruck. Zerstört wurde insbesondere ein Gebäude des Militärinstituts für Telekommunikation und Informatisierung in Poltawa – viele der Opfer sollen Soldaten sein.

    Bei der Attacke auf die 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Stadt nutzte das russische Militär mutmasslich Iskander-Raketen. Auch wenn dieser Angriff besonders verheerende Folgen hatte: Der Beschuss von Städten und zivilen Objekten ist für die Menschen in der Ukraine bitterer Alltag – so wurde in der Nacht die Universität in der nordöstlichen Gebietshauptstadt Sumy durch einen weiteren Luftangriff zerstört.

  • Mittwoch, 4. September 2024, 1.11 Uhr

    Reise nach Kiew: Irlands Regierung kündigt Millionenhilfe an

    Zweieinhalb Jahre nach Kriegsbeginn sichert Irlands Regierungschef der Ukraine weitere Unterstützung zu. Regierungschef Simon Harris werde sich heute mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew treffen, teilte die Regierung in Dublin vorab mit. Irland will auch ein Paket von rund 36 Millionen Euro für humanitäre Hilfe und späteren Wiederaufbau zur Verfügung stellen.

    Die Ukraine verteidigt sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands. Am Dienstag wurden bei einem russischen Raketenangriff in der ukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Selenskyj Dutzende Menschen getötet.

    Der Angriff auf Poltawa sei eine düstere und schreckliche Erinnerung an die Bedrohung, der die Ukraine jeden Tag ausgesetzt sei, teilte Harris mit. Mit Selenskyj werde er eine Vereinbarung zur Unterstützung und Kooperation unterzeichnen.

    «Das macht deutlich, dass die Werte der Ukraine unsere Werte sind, und wir so lange wie nötig an der Seite der mutigen Menschen in der Ukraine stehen», teilte Harris mit. Der 37-Jährige hatte Selenskyj bereits Mitte Juli getroffen, als der ukrainische Präsident auf dem Rückweg vom NATO-Gipfel in den USA einen Zwischenstopp in Irland einlegte. Mit den neuen Hilfen will Irland etwa Projekte internationaler Hilfsorganisationen unterstützen.

  • 24 Uhr

    Wir beenden den Ticker am Dienstag, 3. September 2024

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert nach Raketenangriff weitreichende Waffen

    Nach einem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Grossstadt Poltawa hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen erneut um weitere Flugabwehrsysteme gebeten. Zugleich bat er um die Erlaubnis, weitreichende Waffen gegen Russland einsetzen zu dürfen.

    Am Morgen hatte Russland mit Raketen die 280 Kilometer östlich von Moskau gelegene Stadt Poltawa angegriffen. Der Schlag gilt hinsichtlich der Zahl der Opfer als einer der folgenreichsten seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor zweieinhalb Jahren. Die Opferzahl dürfte noch steigen. Nach Angaben Selenskyjs liegen unter den Trümmern noch weitere Menschen.

    «Die russischen Angriffe werden unmöglich, wenn es uns möglich wird, die Abschussrampen der Okkupanten dort zu vernichten, wo sie sind, und die russischen Militärflugplätze und die Logistik dazu», sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Seinen Angaben nach ist die Zahl der Toten in Poltawa inzwischen auf 51 und die der Verletzten auf 271 gestiegen.

    Der ukrainische Staatschef dankte dem Nachbarland Rumänien für die Ankündigung, eine Batterie des Flugabwehrsystems Patriot zu liefern. Er habe auch mit Kanadas Premier Justin Trudeau telefoniert und mit ihm über die Notwendigkeit weiterer Flugabwehrsysteme und weitreichender Waffen geredet, sagte Selenskyj.

  • 22.22 Uhr

    Mehr als 50 Tote und 270 Verletzte bei russischem Angriff im ukrainischen Poltawa

    Die Zahl der Todesopfer nach dem verheerendsten russischen Angriffe seit Kriegsbeginn sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa steigt weiter. Nach ukrainischen Angaben sind mindestens 51 Menschen getötet worden. «Die Zahl der Verletzten ist 271», sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videobotschaft. Die Raketen hatten ein Ausbildungszentrum des Militärs und ein Krankenhaus getroffen.

    «Wir wissen, dass sich Menschen unter den Trümmern des zerstörten Gebäudes befinden», sagte Selenskyj. Es werde «alles getan, um so viele Leben wie möglich zu retten». Er habe eine «vollständige und sofortige Untersuchung» angeordnet, betonte Selenskyj.

  • 22.15 Uhr

    Ukraine vor Umbau der Regierung

    Die kriegsgeplagte Ukraine steht vor dem Umbau der Regierung, nachdem mehrere Minister ihren Rücktritt eingereicht haben. Ihr Gesuche werden in der nächsten Parlamentssitzungen geprüft, wie Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk auf Facebook schrieb.

    Bei den zunächst bekannt gewordenen drei Ministern handelt es sich um den für die Rüstungsindustrie zuständigen Olexander Kamyschin sowie um Denys Maljuska (Justiz) und Ruslan Strilez (Umwelt). Auch der für Privatisierungen zuständige Chef des Fonds für Staatseigentum, Witalij Kowal, möchte aus dem Amt scheiden.

    Später wurden auch die Rücktrittsgesuche der Vizeregierungschefinnen Olha Stefanischyna und Iryna Wereschtschuk bekannt. Wereschtschuk ist für Flüchtlingsfragen, Stefanischyna für die europäische Integration der Ukraine verantwortlich. Sie soll dem Vernehmen nach aber einen anderen Posten in der Regierung bekommen.

  • 21.32 Uhr

    Ukraine wirft Russland Erschiessung Kriegsgefangener vor

    Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat russische Soldaten beschuldigt, weitere Kriegsgefangene getötet zu haben. Es seien Ermittlungen wegen der Erschiessung dreier Ukrainer im Raum Torezk im ostukrainischen Gebiet Donezk aufgenommen worden, teilte die Behörde auf ihrem Telegramkanal mit.

    Den vorliegenden Informationen nach seien die Ukrainer mit erhobenen Händen aus einem Bunker gekommen. «Die Besatzer haben sie mit dem Gesicht nach unten auf die Erde gelegt und ihnen unmittelbar danach in den Rücken geschossen», schrieb die Behörde unter Berufung auf im Internet kursierende Videos.

  • 20.30 Uhr

    IAEA-Chef: Lage am AKW Saporischschja «sehr fragil»

    Der Chef der internationalen Atomaufsichtsbehörde IAEA, Rafael Grossi, hat die Situation am russisch besetzten Atomkraftwerk Saporischschja in der Südukraine als «sehr fragil» bezeichnet. Es könne jederzeit zu Lageveränderungen beispielsweise durch Drohnen-Einschläge kommen, sagte Grossi in Kiew vor seiner Abreise zu dem Kraftwerk.

    Er wolle sich einen Eindruck von der Lage vor Ort verschaffen. Eines der Gesprächsthemen werde die Situation der immer wieder durch Beschuss beschädigten Stromversorgung für die Kühlungssysteme des Kraftwerks sein.

    Russische Angriffe auf ukrainische Umspannwerke haben Grossi zufolge auch zu Spannungsschwankungen im Stromnetz geführt, die ein allgemeines Sicherheitsrisiko für die Kernkraftwerke in der Ukraine darstellen. Grossi kündigte an, dass IAEA-Fachleute die Umspannwerke unter die Lupe nehmen werden.

    Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja ist mit einer Gesamtleistung von 6000 Megawatt das grösste Atomkraftwerk Europas und steht nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine seit März 2022 unter Kontrolle Moskaus. Mehrere ukrainische Rückeroberungsversuche scheiterten. Zur Verminderung der radioaktiven Risiken sind alle sechs Blöcke heruntergefahren worden. Beobachter der IAEA sind seit September 2022 vor Ort.

    Grossi sprach in Kiew unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dabei sei auch die Situation um das russische Atomkraftwerk Kursk diskutiert worden. Selenskyj habe zugestimmt, dass Atomkraftwerke in keinem Fall angegriffen werden dürfen, sagte Grossi.

    Militärbeobachtern aus Kiew zufolge haben sich ukrainische Truppen bei ihrem Vorstoss in das russische Grenzgebiet Kursk dem gleichnamigen Atomkraftwerk bis auf gut 30 Kilometer genähert.

  • 19.56 Uhr

    Russen plündern eigene Landsleute in Kursk aus

    Nach dem ukrainischen Angriff auf die Region Kursk haben die meisten russischen Anwohner die Gegend verlassen. Auf ihrer Flucht lassen sie nicht nur ihre Häuser, sondern auch einen Grossteil ihres Besitzes zurück. Mehreren Berichten zufolge soll es in der Region zu Plünderungen durch russische Soldaten gekommen sein. Videos in den sozialen Medien zeigen Kreml-Truppen auf Diebestour.

  • 19.19 Uhr

    Kritiker beklagen mehr Kreml-Propaganda in russischen Schulen

    Zum Beginn des neuen Schuljahres in Russland rechnen Experten mit einer deutlich stärkeren staatlichen Indoktrinierung von Kindern. Der Unterrichtsanteil, der sich als «Propaganda der Ideen des Kremls» werten lasse, werde sich in diesem Schuljahr auf etwa 1300 Stunden verdoppeln. Das schrieb das Portal «Agentstwo», in dem oppositionsnahe russische Journalisten zusammenarbeiten.

    Kremlchef Wladimir Putin hatte schon mehrfach gefordert, dass Schulen Kinder möglichst früh und intensiv zu Patrioten erziehen sollen. Erziehung zu kritischem Denken ist dagegen nicht gefragt.

    «Agentstwo» hat nach eigenen Angaben die Summe der Schulstunden addiert, in denen die Position des Kremls zu verschiedenen Themen wie Geschichte, Krieg in der Ukraine bis hin zu konservativen Familien- und gesellschaftlichen Werten vorangetrieben wird. Der Anteil dieser Stunden am Lehrplan könne von Klasse zu Klasse variieren, doch mehr als 1300 der 11’000 Schulstunden könnten für Propaganda genutzt werden, schrieb das Portal.

    Experten beklagen seit längerem eine Militarisierung des Unterrichts. Die Erhöhung der Schulstunden ergibt sich «Agentstwo» zufolge unter anderem durch das Modul «Militärische Ausbildung. Grundlagen des militärischen Wissens». Es wird im Fach Grundlagen der Sicherheit und Verteidigung des Heimatlandes unterrichtet. Kinder trainieren laut Medienberichten vielfach das Aufsetzen von Gasmasken oder das Auseinandernehmen und Zusammensetzen von Kalaschnikow-Sturmgewehren. Sie hören sich auch Vorträge von Soldaten an.

  • 18.33 Uhr

    Zahl der Toten nach russischem Angriff im ukrainischen Poltawa auf 49 gestiegen

    Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 206 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, am Dienstag im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Seinen Angaben zufolge werden noch bis zu 18 Menschen unter den Trümmern vermutet.

  • 17.45 Uhr

    Österreichs Ex-Ministerin Kneissl wird Putins Tiger-Botschafterin

    Die in Russland lebende frühere österreichische Aussenministerin Karin Kneissl dient Kremlchef Wladimir Putin künftig als Tiger-Botschafterin. Die 59-Jährige sei von Putin zur Botschafterin für den Schutz des Amurtigers ernannt worden, meldete die staatliche Moskauer Nachrichtenagentur Ria Nowosti.

    Wiens frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, Ria Nowosti zufolge in Wladiwostok am Pazifik.

    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Dieses Bild sorgte für Furore – und scharfe Kritik. Die damalige österreichische Aussenministerin Karin Kneissl von der rechtsextremen FPÖ lud den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu ihrer Hochzeit ein – und er kam.
    Bild: Keystone/APA/Roland Schlager

    Als Aussenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.

    Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die grösste Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde.

    Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.

  • 15.42 Uhr

    Kritik an Mongolei wegen Putin-Besuch

    Estland und Litauen haben die Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert. «Dass die mongolische Regierung beschlossen hat, ihm den roten Teppich auszurollen, anstatt ihn zu verhaften, untergräbt den Internationalen Strafgerichtshof und das internationale Rechtssystem massiv», teilte der estnische Aussenminister Margus Tsahkna in Tallinn mit.

    «Die Mongolei hatte die historische Chance, zum Ende des russischen Krieges in der Ukraine beizutragen, und sie hat sich entschieden, sie nicht wahrzunehmen», hiess es weiter.

    Sein litauischer Kollege Gabrielius Landsbergis bezeichnet es als «inakzeptabel», dass die mongolischen Regierung es ignorierte, den verbindlichen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshof gegen Putin zu vollstrecken. «Dies ist ein weiteres Beispiel für das ins Wanken geratenes System, das auf internationalem Recht basiert», sagte er der Agentur BNS zufolge in Vilnius.

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Putin trotz Haftbefehls in der Mongolei empfangen

    Trotz eines internationalen Haftbefehls gegen Wladimir Putin hat die Mongolei den russischen Präsidenten zu einem Besuch empfangen und nicht festgenommen. Das löste internationale Kritik aus. Erstmals befindet sich Putin damit in einem Land, das verpflichtet wäre, ihn nach dem Erlass eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs festzunehmen. Putin war am Montag zu Gesprächen in die Mongolei gereist. Dabei soll es auch um eine neue Gaspipeline von Russland durch die Mongolei nach China gehen.

    03.09.2024

    Der Haftbefehl gilt seit März vergangenen Jahres im Zusammenhang mit Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin ist nach Ansicht des Gerichts für die Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland verantwortlich.

    Der Kremlchef traf sich mit dem mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch, auf dessen Einladung er in dem Land ist. Russlands Nachbar erkennt den Strafgerichtshof an und hätte den Kremlchef bei dessen Aufenthalt in Ulan-Bator eigentlich festnehmen müssen.

  • 15.25 Uhr

    Wieso die hohen Donbass-Verluste?

    Nur in einer Region rückt die russische Armee vor, doch die Fortschritte im Donbass könnten für Kiew teuer werden: Moskaus Streitkräfte nähern sich weiter dem Logistik-Zentrum Pokrowsk an.

    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    Russlands Vorstoss nach Pokrowsk (Bildmitte links).
    DeepStateMap

    Gleichzeitig konnten Putins Soldaten den Kanal überqueren, der bisher die Verteidigungslinie von Tschassiw Jar war, während sich die Russen auch noch anschicken, Wuhledar zu umzingeln. Die Bergarbeiter-Stadt erwehrt sich seit Monaten Angriff um Angriff, doch nun droht die Versorgung mit Nachschub stark eingeschränkt zu werden.

    Ist die Kursk-Offensive schuld an der schwächelnden Verteidigung im Donbass? «Bei den Donezk-Verlusten kommen viele weitere Faktoren zusammen», erklärt Gustav Gressel vom Berliner European Council on Foreign Relations die Lage bei «Bild».

    «Die ukrainische Armee plagen viele schnell aufgestellte neue Brigaden, die geführt werden von Leuten, die wenig Führungserfahren haben und zum Teil auch in Stabsarbeit nicht gut geschult sind», fährt der österreichische Veteran fort. Kiew leide unter «Abnützung«: Die lange Verzögerung in den Militärhilfen habe« zu hohen Verlusten geführt», die nicht ersetzt werden könnten.

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Putin: Russische Armee rückt in der Ostukraine so rasch vor wie lange nicht

    Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Montag Schüler einer Oberschule in der südsibirischen Region Tuwa besucht. Dabei betonte er, dass die russischen Invasionstruppen in der Ostukraine so schnell vorrücken würden, wie schon lange nicht mehr. Es gehe nicht darum, 200 oder 300 Meter vorzurücken, sondern um Quadratkilometer.

    03.09.2024

    Kursk werde eher vorgeschoben, so Gressel: Die «qualitative Abnutzung» der ukrainischen Armee sei Fakt. Tröstlich sei für Kiew nur, dass Moskau «dasselbe Problem mit denselben Ursachen und denselben Symptomen« habe.

  • 14.44 Uhr

    Update Poltawa

    Zwei ballistische Raketen sind auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Spitals eingeschlagen.

    Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation sei stark zerstört worden. Selenskyj erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. «Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager», unterstrich der Staatschef.

    Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln.

    Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hiess es.

  • 13.55 Uhr

    41 Tote und 180 Verletzte nach Attacke auf Poltawa

    Ein russischer Angriff hat in der ukrainischen Region Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 41 Menschen das Leben gekostet.

    Zwei Raketen hätten eine Bildungseinrichtung und ein nahe gelegenes Krankenhaus getroffen, sagte Selenskyj heute in einem Video im Netzwerk Telegram. 180 Menschen seien verletzt worden.

    «Eines der Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört», sagte der Präsident. Menschen seien unter den Trümmern verschüttet worden, viele hätten aber gerettet werden können. Er habe eine umgehende Untersuchung des Vorfalls angeordnet. Details nannte Selenskyj nicht.

    Der Angriff war offenbar einer der folgenschwersten der russischen Streitkräfte seit Beginn des russischen Krieges am 24. Februar 2022. Poltawa ist der Name einer Region und ihrer Hauptstadt.

  • 8.55 Uhr

    Mongolische Ehrengarde empfängt Putin

    Der russische Präsident Wladimir Putin ist zum Auftakt seines Staatsbesuchs in der Mongolei von einer Ehrengarde in der Hauptstadt Ulan-Bator empfangen worden.

    Putin schritt heute an der Seite des mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch die Stufen zum Regierungspalast hinauf. Beide verneigten sich vor einer Statue des Herrschers Dschingis Khan, der im 13. Jahrhundert das Mongolische Reich gründete, und betraten dann das Gebäude.

    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Uchnaagiin Chürelsüch (links) heute beim Empfang von Wladimir Putin.
    Bild: Keystone

    Für den russischen Präsidenten ist es der erste Besuch in einem Land, das Mitgliedsstaat des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) ist, seit dieser vor knapp 18 Monaten einen Haftbefehl gegen ihn wegen mutmasslicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erliess. Die Ukraine forderte die Mongolei auf, Putin zu verhaften und an den Gerichtshof in Den Haag zu überstellen.

    Ein Sprecher Putins erklärte in der vergangenen Woche, der Kreml befürchte keine Festnahme Putins in der Mongolei. Der russische Präsident besucht zum ersten Mal seit fast fünf Jahren die Mongolei. Er wollte dort an einer Zeremonie zum 85. Jahrestag des sowjetischen und mongolischen Sieges über eine japanische Armee teilnehmen, die die Kontrolle über die Mandschurei im Nordosten Chinas übernommen hatte.

    1939 starben in monatelangen Kämpfen um den Verlauf der Grenze zwischen der Mandschurei und der Mongolei Tausende Soldaten.

  • 8.42 Uhr

    Tote und Verletzte nach russischen Angriffen

    Durch russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sind nach Behördenangaben mehrere Zivilisten getötet und verletzt worden. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Präsident Wolodymyr Selenskyj gstern Abend Geschosse ein und töteten zwei Menschen.

    Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram. Ein Gebäude sei beschädigt worden. Selenskyj hatte sich in der frontnahen Stadt mit dem niederländischen Ministerpräsidenten Dick Schoof getroffen.

    In der Grossstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.

    Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit dem gestrigen Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

    Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.

  • 5.50 Uhr

    Selenskyj: Eroberung von AKW Saporischschja gefährlich

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat ein Treffen mit dem Chef der Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) in Kiew angekündigt. Es soll nach dem Besuch von Rafael Grossi im Atomkraftwerk Saporischschja stattfinden, sagt Selenskyj in einem in den sozialen Medien veröffentlichten Video.

    Leider sei es der Ukraine in dieser Phase des Krieges nicht möglich, die Kontrolle über das Kraftwerk zurückzugewinnen. «Im Moment sehe ich auf dem Schlachtfeld keine solchen Möglichkeiten, und die, die es wahrscheinlich gibt, sind gefährlich.»

    Grossi hatte zuvor über X mitgeteilt, er sei auf dem Weg zum Kraftwerk, um «unsere Hilfe fortzusetzen und einen Atomunfall zu verhindern». Das grösste Atomkraftwerk Europas ist seit den ersten Tagen der russischen Invasion 2022 in russischer Hand. Beide Seiten werfen sich Angriffe auf die Anlage vor.

  • 3.25 Uhr

    Kiew zu Putin-Besuch: Mongolei macht sich mitverantwortlich für russische Kriegsverbrechen

    Die Ukraine hat die Regierung der Mongolei wegen des Empfangs des russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert und Folgen für das Land gefordert. Die Mongolei habe geholfen, dass der wegen des Verdachts von Kriegsverbrechen in der Ukraine gesuchte Putin der Strafjustiz entkomme, teilte der Sprecher des Aussenministeriums, Heorhij Tychyj, in Kiew mit. Damit mache sich das Land mitverantwortlich für Putins «Kriegsverbrechen». Putin traf am Montagabend in dem Land ein. «Wir werden mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass dies Konsequenzen für Ulan Bator hat», sagte Tychyj.

  • Dienstag, 3. September 2024, 3.10 Uhr

    Gouverneur: Russische Raketen töten mindestens einen Menschen in Dnipro

    Bei einem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Dnipro ist mindestens ein Mensch ums Leben gekommen, drei weitere sind verletzt worden. Dies teilt der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, über den Nachrichtendienst Telegram mit. Bei dem Angriff seien mehrere Wohnhäuser in einem Stadtviertel beschädigt worden. Die Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

  • 22.57 Uhr

    Selenskyj fordert in Saporischschja reichweitenstarke Waffen

    Unweit der Front hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Saporischschja bei einem Treffen mit dem niederländischen Regierungschef Dick Schoof erneut reichweitenstarke Waffen gefordert. Nötig sei nicht nur die Freigabe von Waffen für Angriffe gegen Ziele im russischen Hinterland, sondern auch die Lieferung dieser Raketen, sagte Selenskyj nur einige Dutzende Kilometer von der Front im Süden der Ukraine entfernt.

    Gesprochen worden sei über Wege, die Verteidigungskraft des Landes zu stärken, um einen gerechten Frieden zu erreichen, teilte Selenskyj mit. Dabei gehe es um Flugabwehr, darunter neue Flugabwehr-Systeme vom Typ Patriot samt Geschossen, um die Ausweitung der Flotte mit den von Partnern gelieferten Kampfjets vom Typ F-16 sowie um mehr Munition und Ausrüstung sowie um weitere Sanktionen gegen Russland. «All diese Massnahmen sind wichtig, um zu verhindern, dass Russland in der Ukraine neue Fronten eröffnet», sagte Selenskyj.

  • 21.33 Uhr

    Videos zeigen erstmals ukrainische Flammenwerfer-Drohne im Einsatz

    Videos in den sozialen Netzwerken zeigen erstmals den Einsatz einer ukrainischen Flammenwerfer-Drohne gegen russische Einheiten. Experten gehen davon aus, dass hochentzündliche Flüssigkeit versprüht wurde. Die neuartige Drohne soll den Namen «Dragon's Breath» tragen.

    Über den Einsatz solcher Waffen war im Verlauf des Kriegs immer wieder spekuliert worden. Zu sehen ist, wie ein Strahl aus einem brennendem Gemisch offenbar militärische Stellungen von Russen und ein schmale Baumreihe niederbrennt.

  • 20.56 Uhr

    Putin: Ukrainischer Vorstoss in Kursk wird Russlands Offensive nicht stoppen

    Angesichts des ukrainischen Vorstosses auf russisches Staatsgebiet hat Kreml-Chef Wladimir Putin seinen Landsleuten versichert, dass Moskaus Offensive im Nachbarland trotzdem unvermindert weitergehen werde. Die Armee mache in der Ostukraine Fortschritte in einem «Tempo, wie wir es lange nicht mehr hatten», sagte Putin am Montag vor Schulkindern in Sibirien. Laut einer AFP-Berechnung auf Grundlage von Daten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) verzeichnete die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine den stärksten Geländegewinn seit Oktober 2022.

    Zum ukrainischen Vorstoss in der russischen Region Kursk sagte Putin bei dem Besuch im sibirischen Kisil zum Beginn des neuen Schuljahres: «Ihr Kalkül war es, unsere Offensiv-Aktionen in wichtigen Teilen des Donbass zu stoppen.» Doch das Ergebnis sei «eindeutig». Der Feind habe sein «Hauptziel, unsere Offensive im Donbass zu stoppen, nicht erreicht».

    Putin räumte zugleich ein, dass die Menschen in Russland «schwierige Erfahrungen» machten, insbesondere in der Region Kursk. «Wir müssen uns natürlich mit diesen Banditen auseinandersetzen, die in die Russische Föderation eingedrungen sind und versuchen, die Lage in den Grenzgebieten zu destabilisieren.»

  • 18.34 Uhr

    IAEA-Chef reist nach Kiew und Saporischschja

    Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist am Dienstag erneut nach Kiew. Er werde auch das Atomkraftwerk Saporischschja besuchen, kündigte die IAEA in Wien an.

    Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben, die nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht wurde, teilte die IAEA mit. 

    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    IAEA-Chef ist besorgt um die Sicherheit am Kernkraftwerk Saporischschja. (Archivbild)
    Bild: Keystone
  • 14.53 Uhr

    Russische Hacker attackieren deutsche Flugsicherung

    Vergangene Woche haben russische Hacker die Deutsche Flugsicherung DFS angegriffen, wie der «Bayern Rundfunk» berichtet.

    Es sei nur die Büro-IT betroffen gewesen, habe die DFS mitgeteilt. Nur die interne Kommunikation sei beeinträchtigt gewesen. Auf die Flugsicherung habe der Angriff keinen Einfluss gehabt. 

    Hinter dem Angriff wird die Gruppe Einheit 26165 vermutet, auch bekannt als APT 28 und als Fancy Bear. Diese gehört nach allgemeiner Ansicht zum Militär-Geheimdienst GRU.

    Das Bundesamt für Verfassungsschutz bestätigt, Kenntnis vom Cyber-Angriff zu haben. Es untersuche den Vorfall, mache aber keine weiteren Angaben dazu.

  • 5.51 Uhr

    Russland greift Ukraine mit Drohnen und Raketen an

    Russland hat die Ukraine mit einer Reihe von Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen angegriffen. Betroffen seien die Hauptstadt Kiew und möglicherweise auch andere Städte, teilte die ukrainische Luftwaffe am Montagmorgen mit. Angesichts einer Reihe von Explosionen in Kiew flüchteten viele Einwohner der Stadt in Luftschutzbunker.

    Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Rettungsdienste seien in die Stadtteile Holosijwskij und Solomjanskij gerufen worden. Im Stadtteil Schewtschenkiwskij sei eine Person Berichten zufolge von herabfallenden Trümmerteilen verletzt worden. «Es wird eine Antwort auf alles geben. Der Feind wird es spüren», erklärte der Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Andrij Jermak, bei Telegram.

  • 4.55 Uhr

    Russen bombardieren Waisenhaus in Sumy – 13 Verletzte

    Russische Truppen haben ein Zentrum für soziale und psychologische Rehabilitation von Kindern und ein Waisenhaus in Sumy mit Raketen angegriffen. Laut dem Nachrichtenportal «Kyiv Independent» wurden dabei 13 Menschen verletzt, darunter vier Kinder. Das Gebäude liegen mitten in einem Wohngebiet, hiess es.

  • 4.50 Uhr

    Russische Angriffe gegen ukrainische Städte

    Russische Artillerie und Kampfflugzeuge haben am Sonntag erneut Städte in der Ukraine angegriffen. In der zweitgrössten Stadt Charkiw wurden 47 Menschen verletzt, als eine russische Rakete in einem Einkaufszentrum einschlug. Erst am Vortag waren in Charkiw bei einem russischen Luftangriff mindestens sechs Menschen getötet und weitere 99 Personen verletzt worden. In Kurachewe in der Region Donezk starben drei Menschen bei einem russischen Raketenwerfer-Angriff, wie die örtlichen Behörden am Abend mitteilten. Neun Bewohner wurden dabei verletzt.

    Auch aus der Region Sumy wurden von den Behörden wiederholte russische Artillerieangriffe gemeldet, in deren Verlauf mehrere Menschen verletzt wurden. Durch Sumy verläuft der gesamte Nachschub für die ukrainischen Truppen, die in die westrussische Region Kursk eingedrungen sind.

  • 4.45 Uhr

    Putin: Neue Gaspipeline nach China im Plan

    Die Vorbereitungen für den Bau einer neuen russischen Gaspipeline durch die Mongolei nach China verlaufen nach Angaben von Präsident Wladimir Putin planmässig. Im Januar 2022 seien die Machbarkeitsstudie genehmigt und die notwendigen technischen Untersuchungen durchgeführt worden, sagt Putin in einem Interview mit der mongolischen Zeitung Onoodor laut einer auf der Website des Kremls veröffentlichten Mitschrift. Die geplante Pipeline «Power of Siberia 2» soll jährlich 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus der russischen Region Jamal über die Mongolei nach China transportieren.

  • 4.40 Uhr

    Selenskyj: Russland muss den Krieg spüren

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die jüngsten Drohnenangriffe seines Militärs gegen Ziele in Russland als Notwendigkeit bezeichnet. «Der terroristische Staat muss spüren, wie es ist, Krieg zu führen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Ukrainische Kampfdrohnen hatten in der Nacht zum Sonntag Ziele auf russischem Staatsgebiet angegriffen, unter anderem auch in der Hauptstadt Moskau. Die Planungsstäbe in Kiew arbeiteten nun daran, möglichst viele russische Militäreinrichtungen, russische Logistik und kritische Teile ihrer Militärwirtschaft in Reichweite der ukrainischen Waffen zu bringen.

    Die ständigen russischen Angriffe gegen ukrainische Städte und dort vor allem gegen zivile Ziele führten nun zu den heftigen Gegenangriffen. «Wir müssen den Krieg nach Hause bringen, dorthin, von wo er in die Ukraine gebracht wird.» Dies gelinge nun mit dem Einsatz von Kampfdrohnen und mit dem neuen ukrainischen Raketenprogramm. «Mit unseren Drohnen und Raketen sind wir in der Lage, einen Teil der Aufgaben zu erfüllen.»

    Dennoch benötige die Ukraine vom Westen die Erlaubnis, auch schwere Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen, wiederholte Selenskyj eine altbekannte Forderung. «Um Russland zum Frieden zu zwingen, um von der falschen Rhetorik der Verhandlungen zu Schritten zur Beendigung des Krieges überzugehen, um unser Land von Besatzung und Besatzern zu befreien, dazu brauchen wir wirksame Instrumente», sagte er. Doch dies hänge von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Keir Starmer, dem französischen Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz ab. «Keine einzige russische Rakete, kein einziger russischer Angriff sollte ohne gerechte Antwort bleiben.»

    Erstmals in fast zweieinhalb Jahren Krieg hat die Ukraine mit einem massiven Drohnenangriff empfindliche Schäden in und um die russische Hauptstadt Moskau angerichtet. Im Südosten der Millionenstadt Moskau verursachte ein Treffer einen Brand in der grossen Raffinerie Kapotnja – nur 16 Kilometer Luftlinie vom Kreml entfernt. Auch ein Kraftwerk südlich von Moskau sowie ein Kraftwerk etwa 100 Kilometer entfernt im Gebiet Twer wurden nach russischen Berichten getroffen.

  • 4.35 Uhr

    Forbes: Böse Überraschung für Russland

    Das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» hat die ukrainischen Drohnenattacken gegen Ziele in Russland als Weg bezeichnet, den Russen ihre eigene Medizin zu verpassen. Angesichts des schlechten Zustands und der veralteten Technik der russischen Stromversorgung könnten die ukrainischen Angriffe der russischen Bevölkerung in diesem Winter grössere Probleme bereiten, als sie die Bewohner der Ukraine bisher erlebt hätten.

    Mit einem Rückblick auf den fast zehnjährigen Krieg der Sowjets in Afghanistan, der mit zum Zerfall der Sowjetunion beigetragen hatte, stellte das Magazin Überlegungen dazu an, wie lange die russische Bevölkerung den Krieg gegen die Ukraine mittragen wolle. «Die spannendste Frage ist, ob die russische Diktatur überleben wird.» Denn sollte Russland verlieren, könnte die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit und den politischen Eliten zunehmen. «Anhaltende Wirtschaftssanktionen und militärische Verluste könnten Russland weiter belasten und der politischen Opposition oder Fraktionen innerhalb der Regierung die Möglichkeit geben, Putins Führung herauszufordern.»

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