Ein Skyranger beim Versuchsschiessen am Schiessstand in Ochsenboden SZ: Das in der Schweiz entwickelte Luftabwehrsystem ist nun in der Ukraine im Einsatz. Die ...
... Oerlikon Revolver Gun Mk3. – hier vor dem Panorama der Schwyzer Alpen – firmiert zusammen mit dem Radargerät unter dem Namen Skynex oder Skyshield. Die Kanone ...
... verschiesst spezielle AHEAD-Munition, deren Explosion programmiert werden kann. Dabei verstreut sie kleinere Projektile, die Flugobjekte aufhalten.
Das System kann mit beliebig vielen Kanonen bestückt werden, aber auch Lenkwaffen oder potenzielle Laser können damit kombiniert werden.
Ein Prototyp des Skyranger 30: Dieses System verwendet im Gegensatz zum Skyranger 35 das Kaliber 30 mal 173 Millimeter (und nicht 35 mal 228 Millimeter).
Das in der Schweiz entwickelte Luftabwehrsystem Skynex
Ein Skyranger beim Versuchsschiessen am Schiessstand in Ochsenboden SZ: Das in der Schweiz entwickelte Luftabwehrsystem ist nun in der Ukraine im Einsatz. Die ...
... Oerlikon Revolver Gun Mk3. – hier vor dem Panorama der Schwyzer Alpen – firmiert zusammen mit dem Radargerät unter dem Namen Skynex oder Skyshield. Die Kanone ...
... verschiesst spezielle AHEAD-Munition, deren Explosion programmiert werden kann. Dabei verstreut sie kleinere Projektile, die Flugobjekte aufhalten.
Das System kann mit beliebig vielen Kanonen bestückt werden, aber auch Lenkwaffen oder potenzielle Laser können damit kombiniert werden.
Ein Prototyp des Skyranger 30: Dieses System verwendet im Gegensatz zum Skyranger 35 das Kaliber 30 mal 173 Millimeter (und nicht 35 mal 228 Millimeter).
Die Ukraine hat aus Deutschland ein hochmodernes Flugabwehrsystem vom Typ Skynex erhalten, das in der Schweiz von Oerlikon Contraves entwickelt worden ist. Rheinmetall erklärt, wie das abgelaufen ist.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Deutschland hat für die Ukraine zwei Luftabwehrsysteme vom Typ Skynex gekauft, das Rheinmetall erst 2016 vorgestellt hat.
- Herzstücke sind die Kanone, die auf der Oerlikon Millenium Gun fusst, und die programmierbare Munition.
- Entwickelt wurde das seit den 90er-Jahren in der Schweiz.
- Die mobile begleitende Luftabwehr hat in den letzten Jahren eine neue Bedeutung erlangt, sagt Rheinmetall.
Im Dezember 2023 hat die deutsche Bundesregierung bekannt gegeben, dass sie beim Hersteller Rheinmetall zwei Luftverteidigungssysteme im Wert von 182 Millionen Euro, also 172 Millionen Franken bestellt hat, die Anfang 2024 ausgeliefert werden sollen.
Das erste ist nun mit Munition übergeben worden, teilt Berlin mit. Die «Kyiv Post» gibt sich beeindruckt: «Das Skynex-System ist eines der weltweit neuesten Flugabwehrsysteme kurzer Reichweite, das erst 2016 erstmals vorgestellt worden ist.» Entwickelt wurde diese Technik in der Schweiz.
Was das System auszeichnet, ist die Kanone in Verbindung mit ihrer Munition: Sie ist in der Lage, in hoher Kadenz eine Art Teppich aus Geschossen in die Luft zu stellen, den Flugobjekte kaum durchqueren können. Die Flächenwirkung lässt auch Schwärmen von Drohnen keine Chance, suggerieren zumindest Rheinmetall-Aufnahmen.
Die 35-Millimeter-Kanone «bietet hohe Wirkung, hohe Treffsicherheit, die Fähigkeit zur Kleinstziel-Bekämpfung sowie die Fähigkeit zur Bekämpfung vieler gleichzeitig auftretender Ziele», sagt Rheinmetall-Sprecher Jan-Philipp Weisswange zu blue News – gemeint ist eine «hohe Resistenz gegen Sättigungsangriffe».
Programmierte Explosionen in der Luft
Bei der speziellen AHEAD-Munition handele es sich um «Air-Burst-fähige Geschosse», fährt Weisswange fort: «Die Tempierung der Geschosse erfolgt beim Verlassen der Mündung. Programmiert wird die genaue Flugzeit des Geschosses bis zur Aktivierung. Nach dem Ablauf der programmierten Zeit öffnet sich das Geschoss und stösst eine hohe Anzahl inerte Wolfram-Subprojektile vor dem Ziel aus.»
So könnten auch kleinste Ziele wie Quadrokopter erfolgreich bekämpft und neutralisiert werden, so Weisswange: «Diese Ziele können oftmals mit klassischer Munition oder mit Lenkwaffen nicht oder nur ungenügend getroffen werden.»
Die Oerlikon Mk3 Revolver Gun von Skynex fusst auf der Rheinmetall Oerlikon Millenium Gun, die 1995 in der Schweiz von Oerlikon Contraves für den Einsatz auf Schiffen entwickelt worden ist, um Seeziel-Flugkörper abzufangen. Doch auch die Verwendung mit Fahrzeugen war schon früh ein Thema, weiss der Rheinmetall-Sprecher: «Schon in den frühen 1990er-Jahren, vor der Entwicklung des Millennium-Systems.»
«Die Bedrohung war nie wirklich weg»
Damals waren Drohnen jedoch noch kein so grosses Thema wie heute: Wann wurde das System dahingehend optimiert? Weisswange antwortet, es sei «von Anfang an auf die Fähigkeit zur Bekämpfung von Kleinstzielen entwickelt» worden – darunter insbesondere die Abwehr von Abstandswaffen wie Luft-Boden-Lenkwaffen oder Cruise-Missiles.
Weisswange weiter: «Ab Mitte der 00er-Jahre folgte die Optimierung auf Raketen und Mörser-Ziele, also C-RAM für Counter Artillery, Rockets Mortars. Dies geschah vor allem, um Feldlager schützen zu können.» Nun könnten viele Kanonen im Verbund einen Luftraum schützen und mit weiteren «Effektoren» wie «Lenkwaffen, Jammern oder perspektivisch Hochenergie-Lasern» kombiniert werden, so Weisswange.
Kiew kann sich über das neue Flugabwehrsystem freuen, das den ukrainischen Luftraum sicherer machen wird. «Die Fähigkeit zur mobilen begleitenden Flugabwehr von Bodentruppen hat neue Bedeutung erlangt», weiss der Rheinmetall-Sprecher, gibt aber auch zu bedenken: «Die Bedrohung, welche mit dem Ende des Kalten Krieges vermeintlich verschwunden war, war nie wirklich weg.»
Das Thema sei schon seit einigen Jahren wieder aktuell: Weisswange erinnert an den Nagorny-Karabach-Konflikt 2020. Auch weil mitunter die Langstrecken-Flugabwehrlenkwaffen Probleme hätten, kleine Luftzeile wie zum Beispiel Drohnen effizient zu bekämpfen, werde sich Skynex in der Ukraine bewähren.