Kremlchef Putin irritierte derweil bei seinem mehrstündigen Auftritt beim 26. Internationalen Wirtschaftsforum gleich mehrfach. So sagte er etwa mit Blick auf nukleare Rüstungskontrolle: «Wir haben mehr solcher Waffen als die Nato-Länder. Sie wissen das und drängen uns die ganze Zeit dazu, dass wir Gespräche über Reduzierungen anfangen.»
Dann fügte er hinzu: «Scheiss drauf, verstehen Sie, wie man bei uns im Volk sagt.» Wenig später musste Kremlsprecher Dmitri Peskow die Aussagen Putins vor Journalisten erklären – und relativierte sie. «Russland ist bereit, Verhandlungen zu führen», versicherte er.
Putin: Ukrainische Gegenoffensive hat keine Chance
Der russische Präsident Wladimir Putin sieht die ukrainische Gegenoffensive als aussichtlos an. «Die ukrainischen Streitkräfte haben dort wie auch in den übrigen Gebieten keine Chance», sagte Putin beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg mit Blick
16.06.2023
Weiterhin sagte Putin über mögliche Lieferungen von F-16-Kampfjets an die Ukraine: Sollten die Maschinen ausserhalb der Ukraine stationiert sein, dann werde die russische Seite «schauen, wie und wo wir diese Mittel zerstören». Auch hier ruderte Sprecher Peskow im Anschluss zurück und erklärte, Russland werde die Jets im Falle ihrer Lieferung nur auf ukrainischem Staatsgebiet angreifen.
Und schliesslich sorgte in kritischen russischen Medien für Aufsehen, dass Putin behauptete, seine Armee habe im Gebiet um Kiew fünf Patriot-Flugabwehrsysteme zerstört. Denn: Die Ukraine hat gerade mal zwei solcher Systeme von ausländischen Partnern erhalten.
Putin: Russland hat die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt
Russland hat nach Angaben von Staatschef Wladimir Putin die ersten Atomsprengköpfe nach Belarus geschickt. «Die ersten Atomsprengköpfe sind auf das Gebiet von Belarus geschickt worden», sagte Putin beim Wirtschaftsforum in St. Petersburg und konkr
16.06.2023
Darüber hinaus beschimpfte Putin den ukrainischen Staatschef Selenskyj. «Ich habe viele jüdische Freunde, seit meiner Kindheit. Sie sagen: ‹Selenskyj ist kein Jude. Das ist eine Schande für das jüdische Volk›», sagte er. Moskau rechtfertigt seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland immer wieder mit der Propaganda-Behauptung, man müsse die Ukraine von angeblichen «Neonazis» befreien.
Solche Aussagen sorgen international auch deshalb für grosses Entsetzen, weil Selenskyj jüdischer Abstammung ist. Ausserdem sind unter den vielen Tausend Opfern russischer Angriffe in der Ukraine nachgewiesenermassen auch mehrfach Holocaust-Überlebende gewesen.