«Särge nach Frankreich liefern» Putin-Vasall Medwedew droht Macron mit «Vernichtung»

tbz

20.3.2024

Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew ist sich sicher, dass bereits französische Soldaten in der Ukraine kämpfen.
Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew ist sich sicher, dass bereits französische Soldaten in der Ukraine kämpfen.
Bild: Ekaterina Shtukina/AP/dpa

Frankreich soll Truppen auf den Einsatz in der Ukraine vorbereiten, behauptet ein russischer Spionagebericht. Putins Vertrautrer Dmitri Medwedew reagiert wütend und droht mit der «Vernichtung» Frankreichs.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Der russische Geheimdienst behauptet, Frankreich bereite sich auf einen Bodeneinsatz in der Ukraine vor.
  • Dmitri Medwedew reagierte auf diese Berichte mit Drohungen und bezeichnet es als Russlands «vorrangige und glorreiche Aufgabe», in der Ukraine aktive westliche Soldaten zu «vernichten».
  • Der Putin-Getreue ist bekannt für seine Ausfälle gegenüber dem Westen.

Bisher haben westliche Länder lediglich Waffen und Hilfsgüter an die Ukraine geliefert oder diese finanziell unterstützt. Nun befürchtet ein Teil der russischen Regierung, es könnte zu einem Einsatz westlicher Soldaten kommen, die vor Ort an der Seite Kiews kämpfen sollen. Dmitri Medwedew, ein langjähriger treuer Gefolgsmann Wladimir Putins, ist überzeugt, das sei bereits der Fall.

Gemäss der staatlichen russischen Nachrichtenagentur «Tass» plant Frankreich die Entsendung von 2000 Soldaten in die Ukraine. Das sagt auch Sergei Naryschkin, Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, unter Berufung auf «konkrete Informationen» gegenüber der russischen und staatstreuen Nachrichtenagentur RIA Novosti (via Merkur).

Medwedew plant systematische Vernichtung Frankreichs

Medwedew reagierte auf diesen Bericht mit Drohungen gegenüber dem Westen. Der Vorsitzende des russische Sicherheitsrates bezeichnete die systematische Vernichtung der Franzosen auf dem Nachrichtendienst «Telegram» als «wichtige Aufgabe» und beschrieb die Zerstörung französischer Truppen als «vorrangig und glorreich» für die russischen Streitkräfte.

Darüber hinaus warf Medwedew Frankreich vor, sich ohnehin schon am Krieg zu beteiligen, dies aber zu verbergen. Nun sei eine Verheimlichung nicht mehr möglich, bei «so vielen Särgen, die aus einem fremden, fernen Land nach Frankreich geliefert werden.»

Des Weiteren prophezeite Medwedew innenpolitische Differenzen zwischen Macrons Regierung und der Opposition, weil der französische Regierungschef versprochen hätte, nicht gegen Russland in den Krieg zu ziehen. Das käme für die «Hähne» der französischen Regierung nun der Guillotine gleich, zitiert die «Frankfurter Rundschau» den 58-Jährigen. Medwedew ist für seine regelmässigen verbalen Ausfälle gegenüber dem Westen bekannt.

Unterstützt Emmanuel Macron die Ukraine bald mit Bodentruppen?
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Bild: Gonzalo Fuentes/RTR/AP/dpa

Auch Polen von westlicher Beteiligung überzeugt

Die russische Nachrichtenagentur «Tass» hatte zuvor schon berichtet, dass französische Mitglieder der internationalen Legion bei einem Raketenangriff am 23. Januar in Charkiw getötet worden seien. Die Zahl der französischen Todesfälle habe eine «psychologisch bedeutsame Schwelle überschritten». Frankreich dementierte diese Berichte.

Auch der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hat keine Zweifel, dass sich bereits westliche Soldaten in der Ukraine aufhalten. Gegenüber der «dpa» sprach Sikorski von einem «offenen Geheimnis». Aus welchen Ländern die Truppen stammen sollen, sagte er nicht.

Er begrüsste zudem den Ansatz des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, die Option einer Entsendung von Bodentruppen ins Kriegsgebiet nicht vom Tisch zu nehmen. Der russische Präsident Wladimir Putin habe erst die Krim annektiert, dann einen Krieg im ostukrainischen Donbass angefangen und sei schliesslich in die Ukraine einmarschiert.

«Und wir machen uns Sorgen über die Art und Weise, wie wir dagegen vorgehen», sagte Sikorski. «Ich kann Präsident Macrons strategische oder in diesem Fall taktische Logik nachvollziehen, die Erzählung umzukehren. Soll sich doch Putin darüber Sorgen machen, was wir tun werden.» Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Entsendung von Bodentruppen hingegen kategorisch ausgeschlossen.

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Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron wollen versuchen, in der Ukraine-Politik doch noch auf einen Nenner zu kommen. Ob das klappt, wird sich zeigen: Vor dem gemeinsamen Treffen in Berlin hat der französische Präsident nochmal bekräftigt, dass er ein Entsenden westlicher Bodentruppen in die Ukraine nicht ausschliesst.

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