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Übersicht zum Krieg in Nahost Piraten kapern Handelsschiff vor Somalia +++ Mike Pence drückt Unterstützung für Israel aus
Agenturen/red
4.1.2024
Nach dem gewaltsamen Tod von Hamas Vize-Chef Saleh al-Aruri in Beirut droht eine weitere Eskalation. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah warnt Israel und kündigt «Bestrafung» an. Die Entwicklungen in der Übersicht.
Das Wichtigste im Überblick
- Mike Pence drückt bei Besuch Unterstützung für Israel aus.
- Piraten kapern Handelsschiff vor Somalias Küste.
- Nach drei Monaten Krieg und mehr als 22'000 Toten im Gazastreifen muss sich Israel ab kommender Woche vor einem internationalen Gericht für den Militäreinsatz verantworten.
- Der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Äusserungen israelischer Minister zu einer möglichen Massenvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen als «sehr verstörend» verurteilt.
- Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zu weltweiten Angriffen gegen Juden und Christen aufgerufen.
- Weiter zurückliegende Ereignisse kannst du hier nachlesen.
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Wir beenden unseren Ticker am 4. Januar 2024
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21.35 Uhr
Galant: Diplomatische Einigung mit Hisbollah noch möglich
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hält eine diplomatische Einigung mit der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah nach eigenen Angaben noch immer für möglich. «Wir befinden uns an einem Scheideweg. Es gibt ein kurzes Zeitfenster für diplomatische Absprachen, die wir vorziehen», sagte Galant zu dem US-Gesandten und Vermittler Amos Hochstein bei einem Treffen in Tel Aviv am Donnerstag.
Am Dienstag war in der libanesischen Hauptstadt Beirut der hochrangige Hamas-Funktionär Saleh al-Aruri bei einem mutmasslich israelischen Drohnenangriff getötet worden. Es drohte eine Eskalation zwischen den beiden Ländern, insbesondere zwischen der mit der Hamas verbündeten Hisbollah und Israel. Die Miliz, die Hamas-Vertretern im Libanon Unterschlupf gewährt, kündigte Vergeltung für den Angriff an.
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20.26 Uhr
Zehn Kinder und zwei Erwachsene bei israelischem Luftangriff getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus im südlichen Gazastreifen sollen zehn Kinder und zwei Erwachsene getötet worden sein. Einer Liste der Toten zufolge, die ins Nasser-Krankenhaus in Chan Junis, der zweitgrössten Stadt des Küstengebiets, gebracht wurden, handelte es sich um einen Mann und seine Ehefrau, sieben ihrer Kinder sowie drei andere Kinder im Alter zwischen fünf und 14 Jahren.
Der Angriff ereignete sich in Mauassi, einem kleinen ländlichen Gebiet an der Südküste des Gazastreifens, von dem das israelische Militär erklärt hatte, Palästinenser könnten sich dorthin zurückziehen, um den Kämpfen zu entkommen. Vom israelischen Militär lag zunächst keine Stellungnahme vor.
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19.19 Uhr
Mike Pence drückt bei Besuch Unterstützung für Israel aus
Der frühere US-Vizepräsident Mike Pence hat bei einem Besuch im Süden des Landes seine Unterstützung für Israel im Krieg mit der militant-islamistischen Hamas zum Ausdruck gebracht. Während er neben den Trümmern einer Polizeistation in der Stadt Sderot stand, die am 7. Oktober Schauplatz eines erbitterten Gefechts zwischen Hamas-Kämpfern und Polizisten war, sagte Pence, die USA stünden an der Seite Israels.
Israel steht zunehmend unter Druck, seine Boden- und Luftoffensive im Gazastreifen zu beenden. In der kommenden Woche muss sich Israel vor dem höchsten UN-Gericht, dem Internationalen Gerichtshof mit Sitz in Den Haag verantworten, nachdem Südafrika unter Berufung auf die Völkermordkonvention Klage gegen Israel eingereicht hatte.
«Die Weltgemeinschaft scheint immer einen Weg zu finden, Israel zu kritisieren, besonders an Orten wie den Vereinten Nationen», sagte Pence. «Und in dieser dunklen Stunde wollte ich meinen Teil dazu beitragen, um sicherzustellen, dass die Israelis wissen, dass die Menschen der Vereinigten Staaten mit euch sind und dass wir an eurer Seite stehen werden.»
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18.16 Uhr
Piraten kapern Handelsschiff vor Somalias Küste
Vor der Küste Somalias ist ein Handelsschiff gekapert worden. Die britische Beobachtungsstelle für die Seefahrt (UKMTO) teilte am Donnerstag mit, dass fünf bis sechs bewaffnete Personen das Schiff etwa 460 Seemeilen östlich der somalischen Stadt Eyl geentert hätten. Die Besatzung habe sich nach Angaben des Kapitäns in der Zitadelle des Schiffs verschanzt, hiess es weiter. Weitere Angaben etwa zur Herkunft des Schiffes gab es zunächst nicht.
Somalia liegt am Horn von Afrika auf der anderen Seite des Golfs von Aden gegenüber des Jemens. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.
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17.14 Uhr
Terrormiliz IS reklamiert Anschlag im Iran für sich
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit mehr als 80 Toten für sich reklamiert. Das erklärte die Gruppe am Donnerstag über ihre üblichen Propaganda-Kanäle.
Zwei Attentäter hätten demnach am Mittwoch anlässlich des Todestags des iranischen Generals Ghassem Soleimani während der Trauerveranstaltungen ihre Sprengstoffgürtel gezündet, hiess es in der Mitteilung.
Der IS betrachtet die im Iran vorherrschende schiitische Bevölkerungsmehrheit als Abtrünnige des Islam und verachtet sie. Die Schia, die kleinere der beiden grossen Strömungen im Islam, ist Staatsreligion der Islamischen Republik. Ein regionaler Ableger des IS ist im Nachbarland Afghanistan aktiv, wo die Gruppe Nahe Pakistan eine «Provinz» namens IS-Chorasan errichten will.
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17.12 Uhr
Israel muss sich vor UN-Gericht verantworten
Nach drei Monaten Krieg und mehr als 22'000 Toten im Gazastreifen muss sich Israel ab kommender Woche vor einem internationalen Gericht für den Militäreinsatz verantworten. Der Vorwurf: Völkermord.
Das höchste Gericht der Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof mit Sitz in Den Haag, setzte die Anhörungen für kommende Woche an. Südafrika hatte sich in seiner Klage vom 29. Dezember auf die Völkermordkonvention berufen.
Israel und Südafrika haben diese Konvention unterzeichnet. Die UN-Richter sollen aus Sicht Südafrikas im Eilverfahren ein Ende der Gewalt gegen Palästinenser anordnen, um deren Rechte zu schützen.
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17.08 Uhr
Hisbollah-Kreise: Al-Aruri wurde in Hamas-Büro getötet
Der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri ist nach Angaben aus Kreisen der Hisbollah-Miliz im Libanon in einer Wohnung getötet worden, die die Hamas seit langem als Büro nutzt. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es, dass die Räumlichkeiten eine Zeit lang weniger genutzt, aber seit kurzem wieder öfter verwendet worden seien.
Al-Aruri, der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, war am Dienstagabend im südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden – mutmasslich von Israel. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es weiter, dass am Dienstagmorgen bereits israelische Überwachungsdrohnen in der Gegend des Büros gesichtet worden seien.
Die Hamas und die Hisbollah geben Israel die Schuld an der Tötung Al-Aruris. Israels Militär wollte Berichte über eine gezielte Tötung bisher nicht kommentieren. Insgesamt kamen bei dem Angriff sieben Mitglieder der Hamas und Verbündeter ums Leben.
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16.54 Uhr
UN-Hochkommissar: Massenvertreibung von Palästinensern unrechtmässig
Der Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat Äusserungen israelischer Minister zu einer möglichen Massenvertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen als «sehr verstörend» verurteilt.
UN-Vertreter Türk wies am Donnerstag auf X (vormals Twitter) daraufhin, dass schon jetzt 85 Prozent der Menschen innerhalb des Palästinensergebietes vertrieben worden seien. «Sie haben das Recht, nach Hause zurückzukehren», betonte er. Das internationale Recht verbiete gewaltsame Umsiedlungen und Deportationen von geschützten Personen in und aus besetzten Gebieten, so Türk.
Die rechtsextremen israelischen Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich hatten sich für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Ben-Gvir sagte am Montag, der Krieg sei eine Gelegenheit, die «Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens» zu fördern.
Smotrich sagte am Sonntag, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, «und wir werden im Gazastreifen leben».
Neben Türk haben unter anderem die deutsche Bundesregierung sowie die Regierungen der USA und Frankreichs scharfe Kritik geübt.
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16.29 Uhr
Terrormiliz IS ruft zu Angriffen gegen Juden und Christen auf
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat zu weltweiten Angriffen gegen Juden und Christen aufgerufen. Explizit genannt wurden in der am Donnerstag über die üblichen Propagandawege veröffentlichten Audiobotschaft der Islamisten Europa und die USA.
Der Sprecher der Dschihadisten, Abu Hudhaifa al-Ansari, warnte auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, mit schiitischen Gruppen zu kooperieren. Im Gaza-Krieg gilt etwa die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah als Verbündeter der Hamas. Der IS betrachtet schiitische Muslime als Abtrünnige des Islam und verachtet sie.
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16.24 Uhr
Israels Armee: Anführer des Islamischen Dschihads getötet
Die israelischen Streitkräfte haben Mamdouh Lolo getötet, den Chef des Einsatzstabs der palästinensischen Terrororganisation Islamischer Dschihad im nördlichen Gazastreifen. Dies teilte die israelische Armee heute mit, berichtet der «Blick». Ein von der Armee veröffentlichtes Video zeige demnach, wie Lolo zu Fuss unterwegs ist und aus der Luft getroffen wird.
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16.07 Uhr
Hamas-Behörde: Mehr als 22 400 Tote im Gazastreifen
Die Zahl der im Gaza-Krieg zwischen der islamistischen Hamas und der israelischen Armee getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde auf 22'438 gestiegen. Das sind 125 neue Todesopfer binnen 24 Stunden.
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16.03 Uhr
Swiss-Flüge nach und von Beirut wieder wie geplant
Die Fluggesellschaft Swiss hat angekündigt, bald wieder wie geplant die libanesische Hauptstadt Beirut anzufliegen. Die Flugverbindungen waren erst am Dienstag aufgrund der Sicherheitslage im Libanon eingestellt worden.
Ab kommendem Samstag nehme die Swiss den Flugbetrieb nach Beirut wieder auf, teilte die Fluggesellschaft am Donnerstag nach einer eingehenden Analyse vor Ort mit. Ein Hin- und Rückflug am Samstag sowie zwei weitere Verbindungen seien bis am 13. Januar vorgesehen. Danach werde die Strecke gemäss dem ursprünglichen Plan während der Wintermonate – bis am 22. März – nicht bedient.
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15.17 Uhr
Eine Explosion im Iran war Selbstmordattacke
Eine der zwei verheerenden Explosionen im Iran ist laut einem Bericht staatlicher Medien durch einen Selbstmordattentäter verursacht worden.
Dies habe unter anderem die Auswertung von Videoüberwachung ergeben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Donnerstag auf Telegram unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle aus der Stadt Kerman. Die Hintergründe der zweiten Explosion seien noch nicht abschliessend geklärt. Vermutet wird auch ein Selbstmordanschlag.
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14.57 Uhr
Tausende begleiten Beisetzung von Hamas-Anführer Al-Aruri in Beirut
Tausende Menschen haben am Donnerstag an der Beisetzungsfeier des mutmasslich von Israel getöteten Hamas-Anführers Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut teilgenommen.
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen wurde der Sarg des zweithöchsten Anführers der islamistischen Organisation im Ausland zu einem Friedhof in dem palästinensischen Lager Schatila im Süden der Stadt gebracht. Die Teilnehmenden riefen «Freiheit für Palästina» und «Tod für Amerika und Israel». Sie marschierten gemeinsam zu dem Friedhof. Sie hielten die palästinensische Fahne und Flaggen der Hisbollah und Hamas in die Höhe.
Der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Al-Aruri, war am Dienstagabend in Beirut getötet worden. Die Hamas und die Hisbollah geben Israel die Schuld. Israels Militär wollte Berichte über eine gezielte Tötung von Saleh al-Aruri bisher nicht kommentieren. Insgesamt kamen bei dem Angriff sieben Mitglieder der Hamas und Verbündeter ums Leben.
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10.57 Uhr
Schweiz verurteilt Anschläge im Iran aufs Schärfste
Die Schweiz hat die Anschläge im Iran verurteilt. Das Aussendepartement in Bern zeigte sich in einer Mitteilung «bestürzt über die hohe Zahl an Toten und Verletzten». Am Mittwoch waren nach Explosionen in Kerman 84 Menschen getötet und 284 verletzt worden.
Am vierten Todestag des iranischen Generals Ghassem Soleimani ereigneten sich in dessen Heimatstadt Kerman nahe der Grabstätte am Mittwoch zwei gewaltige Explosionen. Die iranische Regierung sprach von einer Terrorattacke, machte allerdings keine Schuldzuweisungen. Iranische Hardliner zeigten auf Israel als angeblichen Urheber. Auch die EU verurteilte den Anschlag als Akt des Terrors.
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10.41 Uhr
Iranische Hardliner machen Israel für Anschlag in Kerman verantwortlich
Einflussreiche Hardliner im Iran haben nach dem verheerenden Anschlag in der Stadt Kerman Israel für die Explosionen verantwortlich gemacht.
Es gebe viele Gründe anzunehmen, «dass die Zionisten (Israel) in die terroristischen Explosionen verwickelt waren», hiess es in einem am Donnerstag publizierten Leitartikel der erzkonservativen Zeitung «Keyhan». Die Autoren forderten schnelle Rache für die Attacke. Andernfalls könnte sich ein Anschlag in der Hauptstadt Teheran wiederholen, lautete eine Warnung in dem Artikel.
Irans Staatsführung reagierte nach den Explosionen zurückhaltend und vermied Schuldzuweisungen. Die US-Regierung wies Behauptungen zurück, in die Attacke verwickelt gewesen zu sein. Man habe ausserdem keinen Grund zu der Annahme, dass Israel an den Explosionen beteiligt gewesen sei, sagte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Mittwoch in Washington. Angesichts der angespannten Lage im Nahen Osten wächst die Sorge vor einer Ausweitung des Gaza-Kriegs.
Am vierten Todestag des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani wurden in dessen Heimatstadt Kerman nahe der Grabstätte am Mittwoch bei zwei gewaltigen Explosionen mehr als 80 Menschen getötet. Irans Regierung sprach von einer Terrorattacke.
Die EU verurteilte den Anschlag als Akt des Terrors. Es war die tödlichste Attacke in der rund 45-jährigen Geschichte der Islamischen Republik. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.
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23 Uhr
Wir beenden unseren Ticker am 3. Januar 2024
Wir danken für das Interesse.
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22.39 Uhr
Schifffahrts-Organisation: 18 Firmen meiden Rotes Meer
Nach mehreren Angriffen auf Handelsschiffe meiden nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation IMO 18 Logistik-Unternehmen die Route durch das Rote Meer. Es handle sich um eine «beträchtliche Anzahl von Unternehmen», die bereits beschlossen hätten, ihre Schiffe um Südafrika herum umzuleiten, «um die Angriffe auf Schiffe und natürlich auch die Auswirkungen, die sich insbesondere auf Seeleute ergeben, zu verringern», sagte IMO-Generalsekretär Arsenio Dominguez am Mittwoch vor dem Weltsicherheitsrat in New York. Am Dienstag hatte erst der Reedereiriese Maersk angekündigt, den Frachtverkehr durch das Meer sowie den Golf von Aden bis auf Weiteres zu pausieren.
Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Suezkanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.
Am Samstagabend war das Maersk-Schiff «Maersk Hangzhou» von einem Objekt getroffen worden, nachdem es die Meerenge Bab al-Mandab passiert hatte. Das Schiff konnte seinen Kurs laut dem Unternehmen zunächst fortsetzen, später näherten sich aber vier Boote, von denen aus geschossen und versucht wurde, auf das Frachtschiff zu gelangen. Mithilfe eines Militärhubschraubers und des Sicherheitsteams des Schiffs wurde der Angriff demnach erfolgreich abgewehrt.
Die Angriffe stellten ein «erhebliches internationales Problem» dar, beklagten am Mittwoch die Regierungen von zwölf Ländern, darunter von Deutschland und den USA, in einer gemeinsamen Erklärung. Fast 15 Prozent des internationalen Seehandels nutzt demnach das Rote Meer als Seeweg; die Route sei wichtig für den Handel von Getreide, Erdöl und Flüssigerdgas.
Die Umleitung über das Kap der Guten Hoffnung verteuere und verzögere die Lieferung von Waren - was letztlich den Verkehr von wichtigen Lebensmitteln, Kraftstoffen und humanitärer Hilfe auf der ganzen Welt gefährde. Sollten die Huthi-Rebellen die Angriffe nicht sofort beenden und stattdessen weiterhin Menschenleben, die Weltwirtschaft und den freien Warenverkehr bedrohen, würden sie die Verantwortung für die Folgen tragen, hiess es weiter.
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20.46 Uhr
EU-Chefdiplomat: Israelische Minister-Aussagen zu Gaza hetzerisch
EU-Chefdiplomat Josep Borrell hat die «hetzerischen und unverantwortlichen Äusserungen» aus Israels Regierung zu einer möglichen Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen scharf kritisiert. Die israelischen Minister Itamar Ben-Gvir und Bezalel Smotrich hätten mit ihren Äusserungen die palästinensische Bevölkerung des Gazastreifens verleumdet und einen Plan für ihre Auswanderung gefordert, schrieb Borrell am Mittwochabend auf der Plattform X.
«Zwangsumsiedlungen sind als schwere Verletzung des humanitären Völkerrechts strengstens verboten & Worte zählen», so Borrell.
Die rechtsextremen Minister hatten sich für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Ben-Gvir sagte am Montag, der Krieg sei eine Gelegenheit, die «Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens» zu fördern. Smotrich sagte am Sonntag dem israelischen Armeesender, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, «und wir werden im Gazastreifen leben».
Auch von der deutschen Regierung sowie von den Regierungen der USA und Frankreichs kam bereits scharfe Kritik.
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20.40 Uhr
Zwölf Staaten fordern Huthis zu Stopp von Angriffen auf Schiffe auf
Die USA und elf weitere Staaten haben gemeinsam die pro-iranischen Huthi-Rebellen im Jemen aufgerufen, ihre Angriffe auf Frachtschiffe im Roten Meer «unverzüglich» einzustellen. Daneben drohten sie mit Konsequenzen bei weiteren Angriffen.
«Wir fordern das unverzügliche Ende dieser illegalen Angriffe und die Freisetzung der unrechtmässig festgehaltenen Schiffe und Crews», hiess es in der am Mittwoch vom Weissen Haus in Washington veröffentlichten Erklärung.
Die Huthis wurden darin gewarnt, dass sie «die Verantwortung für die Konsequenzen tragen, sollten sie weiterhin Menschenleben, die globale Wirtschaft und den freien Handelsverkehr in den wichtigen Wasserwegen der Region bedrohen». Laut Medienberichten erwägt US-Präsident Joe Biden direkte Angriffe der US-Streitkräfte gegen die Huthis, sollten diese ihren Beschuss von Frachtschiffen fortsetzen.
Die Aufforderung an die Rebellengruppe wurde unter anderem auch von Australien, Grossbritannien, Japan und Kanada unterzeichnet. Als einziger arabischer Staat trat Bahrain der Erklärung bei. Der kleine Golfstaat hat stark angespannte Beziehungen zum Iran, der die Huthi-Rebellen im jemenitischen Bürgerkrieg unterstützt.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe attackiert. Die Huthis erklärten, sie griffen aus Solidarität mit den Palästinensern Schiffe an, die Verbindungen zu Israel hätten.
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19.48 Uhr
Hisbollah-Chef warnt Israel: Haben keine Angst vor Krieg
Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat Israel nach dem Tod eines ranghohen Hamasvertreters im Libanon vor einer Eskalation des Konflikts mit dem Nachbarland gewarnt. «Wer über einen Krieg mit uns nachdenkt, wird es bereuen», sagte der Generalsekretär der vom Iran unterstützen Schiitorganisation in einer Ansprache. «Wenn der Feind einen Krieg gegen den Libanon beginnt, werden wir uns an keine Regeln mehr halten», sagte Nasrallah.
Er machte Israel verantwortlich für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri, der am Dienstagabend bei einem Angriff im Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben kam. «Die Ermordung Al-Aruris ist ein gefährliches Verbrechen, das nicht ohne Reaktion und Bestrafung bleiben wird», betonte Nasrallah. «Wir haben keine Angst vor dem Krieg und wir zögern nicht.»
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19.15 Uhr
Hisbollah-Chef: Tötung von Hamas-Anführer war israelischer Angriff
Der Generalsekretär der Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hat Israel für die Tötung des Hamas-Anführers Saleh al-Aruri verantwortlich gemacht. Er sprach in einer Rede von einem «eklatanten israelischen Angriff» auf den südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut. «Israel hat versucht, durch die Ermordung von Al-Aruri ein Siegesbild zu vermitteln», sagte Nasrallah.
Al-Aruri war als Vize-Leiter des Politbüros der Hamas der zweithöchste Anführer der islamistischen Palästinenserorganisation im Ausland. Er war am Dienstagabend bei einer Explosion ums Leben gekommen. Nasrallahas Ansprache war schon vorher geplant. Anlass war der vierte Jahrestag der Tötung des mächtigen iranischen Generals Ghassem Soleimani, der 2020 im Irak von den USA durch einen Drohnenangriff getötet wurde.
Vor dem Hintergrund der Tötung Al-Aruris war die Rede Nasrallahs mit Spannung erwartet worden. Es gibt Sorgen, dass es zu einer weiteren Eskalation des Konflikts mit Israel kommen könnte. Nasrallah kündigte an, sich am Freitag erneut an die Öffentlichkeit wenden zu wollen. «Bestimmte aktuelle Themen werde ich am Freitag statt heute Abend besprechen», sagte er.
Die Hamas macht ebenfalls Israel für den gewaltsamen Tod von Al-Aruri verantwortlich. Israels Armee wollte die Tötung des hochrangigen Hamasvertreters auf Anfrage nicht kommentieren.
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18.55 Uhr
Sicherheitsbeamter: Hamas-Vizechef von israelischen Lenkraketen getötet
Der Hamas-Vizechef Saleh al-Aruri ist nach Angaben eines hochrangigen libanesischen Sicherheitsbeamten durch ferngeleitete israelische Raketen getötet worden - und nicht durch eine Drohne. Der über die vorläufigen Ermittlungen informierte Beamte sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass die Nummer zwei der radikalislamischen Palästinenserorganisation «nicht von einer Drohne, sondern von Lenkraketen» getötet worden sei. Diese seien «von einem israelischen Kampfflugzeug abgefeuert» worden.
Weiter sagte der Beamte, die libanesische Armee habe vor Ort gefundene Raketenteile als identisch mit denen identifiziert, die Israel auf Ziele im Südlibanon abgefeuert habe. Er verwies in diesem Zusammenhang zudem auf die hochgradig «präzise» Ausführung des Angriffs. Ausserdem spreche das beträchtliche Gewicht der Raketen von «hundert Kilogramm» für einen israelischen Raketenangriff.
Von den sechs Raketen schlugen nach Angaben des Beamten vier an dem Aufenthaltsort von al-Aruri ein. Zwei von ihnen zerstörten demnach zwei Stockwerke eines gebäudes, bevor sie direkt einen Sitzungssaal der Hamas-Spitze trafen.
Al-Aruri war am Dienstag zusammen mit sechs weiteren Hamas-Funktionären in einem südlichen Vorort von Beirut getötet worden. Einem Bericht der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur Ani zufolge wurde der Angriff von einer israelischen Drohne ausgeführt. Es war der erste Angriff auf Ziele nahe Beirut seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen vor drei Monaten.
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18.27 Uhr
Militär: Geisel während eines israelischen Befreiungsversuchs getötet
Ein 25-jähriger Israeli ist im vergangenen Monat im Gazastreifen während des Befreiungsversuchs einer israelischen Spezialeinheit getötet worden. Ein israelischer Armeesprecher bestätigte einen Medienbericht, demzufolge die Familie des jungen Mannes, der am 7. Oktober aus der Ortschaft Kibbuz Beeri in den Gazastreifen verschleppt worden war, über die Todesumstände informiert wurde. Unklar blieb aber laut Armee weiter, ob er von den Entführern oder durch Beschuss israelischer Truppen getötet worden war.
Im vergangenen Monat war der Student bereits für tot erklärt worden. Seine Grossmutter und sein Bruder waren bei dem Massaker, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen am 7. Oktober im Grenzgebiet angerichtet hatten, ermordet worden.
Der bewaffnete Hamas-Arm, die Kassam-Brigaden, hatten im Dezember ein Video veröffentlicht. Es zeigte den 25-Jährigen zunächst lebend. Am Ende war eine blutige Leiche zu sehen. Die Kassam-Brigaden hatten damals angegeben, er sei bei einem israelischen Befreiungsversuch getötet worden.
Nach israelischen Informationen sind derzeit noch 133 Geiseln in der Gewalt der Hamas und anderer extremistischer Gruppen im Gazastreifen. Bei dem beispiellosen Überfall auf Grenzorte in Israel wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt rund 240 Menschen entführt. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden während einer einwöchigen Feuerpause Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entliess Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen.
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18.10 Uhr
Israels Oberstes Gericht: Gesetz zur Amtsenthebung gilt erst später
Eine Gesetzesänderung, die in Israel die Amtsenthebung eines Regierungschefs erschwert, soll erst in der nächsten Legislaturperiode in Kraft treten. Dies entschied das Oberste Gericht in Jerusalem in einem Urteil. Sechs von elf der Richter waren für eine solche Verschiebung. Zur Begründung hiess es, das Gesetz sei eindeutig auf eine bestimmte Person zugeschnitten. Das Parlament habe daher mit der Billigung der Gesetzesänderung seine Autorität missbraucht.
Es hatte im März entschieden, dass für die Amtsenthebung eines Ministerpräsidenten künftig eine Drei-Viertel-Mehrheit erforderlich sein soll. Die Änderung war besonders umstritten, weil sie als persönlich auf Regierungschef Benjamin Netanjahu und dessen Bedürfnisse zugeschnitten gilt. Ihm wird vorgeworfen, er wolle sich damit gegen eine Amtenthebung schützen. Gegen den 74-Jährigen läuft seit längerer Zeit ein Korruptionsprozess. Die Opposition hatte das neue Gesetz als «unanständig und korrupt» verurteilt.
Laut der Gesetzesänderung wäre die Amtsenthebung eines Ministerpräsidenten nur wegen psychischer oder anderer Gesundheitsgründe möglich. Damit sollte eine Einflussnahme des Höchsten Gerichts oder der Generalstaatsanwaltschaft verhindert werden.
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15.25 Uhr
Vergeltung für getöteten Hamas-Anführer: Hisbollah feuert Raketen auf Israel
Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat es am Mittwoch wieder Beschuss an der israelisch-libanesischen Grenze gegeben. Die mit der Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld am Tod des Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, und kündigte Vergeltung an.
Israels Armee registrierte eigenen Angaben nach am Mittwoch mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Das Militär griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an. Soldaten hätten zudem Terroristen im Libanon sowie «die terroristische Infrastruktur der Hisbollah» dort attackiert.
Die Schiitenmiliz teilte mit, Ziele in Israel angegriffen zu haben. Die Hisbollah meldete auch zwei weitere getötete Mitglieder. Sie teilte aber nicht mit, wann und wo genau diese ums Leben gekommen sind.
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13.26 Uhr
Israel beschiesst Ziele im Libanon
Die israelische Armee hat am Dienstag Videos veröffentlicht, die nach eigenen Angaben Angriffe auf die Hisbollah im Libanon zeigen.
Auf dem Nachrichtendienst Telegram erklärte die israelische Armee, Kampfjets hätten Infrastrukturen getroffen, in den die Hisbollah operiert habe.
Die schwer bewaffnete Hisbollah-Gruppe ist mit der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas verbündet und liefert sich seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober fast täglich Schusswechsel mit den israelischen Streitkräften an der Südgrenze des Libanon. Der stellvertretende Hamas-Chef Saleh al-Aruri war am Dienstag bei einer Explosion in der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden.
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12.55 Uhr
US-Geheimdienste: Hamas nutzte Spital als Waffenlager
Terroristen der Hamas und der Bewegung Islamischer Dschihad haben nach Einschätzung der US-Geheimdienste das Schifa-Spital in der Stadt Gaza als Kommandozentrale für den Kampf gegen Israel genutzt.
In und unter dem Gebäudekomplex seien zudem Waffen gelagert und zeitweise auch einige Geiseln festgehalten worden, berichteten mehrere US-Medien am Dienstag (Ortszeit) unter Berufung auf kürzlich freigegebene Geheimdienstinformationen.
Die US-Regierung hatte bereits zuvor die israelische Darstellung gestützt, wonach die Hamas das grösste Spital im Gazastreifen militärisch haben soll. Bei den nun freigegebenen Informationen handle es sich um «die aktuellste US-amerikanische Einschätzung», hiess es in der «New York Times».
Einige Tage vor dem israelischen Militäreinsatz in dem Spital hätten die Islamisten den Komplex verlassen und Dokumente und elektronische Geräte zerstört, hiess es weiter. Geiseln, die in oder unter dem Gebäude festgehalten wurden, seien verlegt worden.
Das israelische Militär war Mitte November trotz massiver internationaler Kritik in das Schifa-Spital eingedrungen. Dort fand die Armee nach eigenen Angaben einen Tunnelkomplex an der Klinik. Auf Bildern und Videos, die die Armee präsentierte, waren ein schmaler Tunnel sowie mehrere Räume zu sehen. Im Krankenhaus wurden dem Militär zufolge auch Waffen gefunden. Die Hamas hat bestritten, dass sie medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke missbraucht.
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12 Uhr
Gaza-Behörde: 128 Todesopfer innert eines Tages
Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 128 Palästinenser*innen getötet worden. 261 weitere Menschen seien bei insgesamt zehn Attacken verletzt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 22'313 Menschen getötet und 57'296 weitere verletzt worden, hiess es weiter. Am Dienstag hatte die Behörde die Zahl mit 22'185 Toten und 57'035 Verletzten angegeben. Die Zahlen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Behörde unterscheidet auch nicht zwischen Zivilist*innen und bewaffneten Mitgliedern von Terrororganisationen.
Angesichts der aber auch hohen Zahl ziviler Opfer wird der Militäreinsatz international stark kritisiert.
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10.22 Uhr
Libanesische Regierung will Hisbollah von Gegenschlag abhalten
Nach der Tötung eines Hamas-Anführers in der libanesischen Hauptstadt Beirut steht die Regierung im Libanon einem Medienbericht zufolge mit der Hisbollah im Kontakt, um sie von einer militärischen Gegenreaktion abzuhalten.
Der geschäftsführende Aussenminister, Abdallah Bou Habib, sagte dem britischen Radiosender BBC 4 am Dienstagabend, dass seine Regierung mit der Hisbollah spreche, um «sie davon zu überzeugen, dass sie nicht selbst reagieren sollte».
Der Vize-Leiter des Politbüros der Hamas, Saleh al-Aruri, war bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt Beirut am Dienstagabend ums Leben gekommen. Er ist damit der bislang ranghöchste Hamas-Anführer, der während des Gazakrieges gezielt getötet wurde.
Insgesamt starben bei dem Angriff laut der mit der Hisbollah verbündeten Hamas sieben Menschen, unter ihnen auch zwei Anführer des bewaffneten Arms der Hamas. Die Terrororganisation gab umgehend Israel die Schuld. Während das israelische Militär Berichte über eine gezielte Tötung von Saleh al-Aruri nicht kommentieren wollte, kündigte die Hisbollah-Miliz im Libanon am Dienstagabend Vergeltung an: «Dieses Verbrechen wird niemals ohne Antwort oder Strafe vorübergehen.»
Die nächsten 24 Stunden würden zeigen, ob die Hisbollah reagieren wird oder nicht, sagte der libanesische Aussenminister Bou Habib. «Wir sind sehr besorgt, die Libanesen wollen nicht hineingezogen werden, selbst die Hisbollah möchte nicht in einen regionalen Krieg hineingezogen werden.» Er forderte die westlichen Staaten auf, «Druck auf Israel auszuüben, damit es all seine Gewalt und alle seine Aktionen einstellt, nicht nur im Libanon, nicht nur in Beirut, sondern auch in Gaza».
Die Regierung im Libanon ist nur eingeschränkt handlungsfähig. Zurzeit wird das Land von Ministerpräsident Nadschib Mikati geschäftsführend geführt. Seit über einem Jahr scheitert die Wahl eines Präsidenten immer wieder an Machtkämpfen innerhalb der politischen Elite.
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10.01 Uhr
Israelischer Minister wehrt sich gegen Kritik aus den USA
Der israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat die Kritik der USA an seinem Vorstoss, palästinensische Bewohner*innen des Gazastreifens umzusiedeln, zurückgewiesen. «Die Vereinigten Staaten sind unser bester Freund, aber zuallererst werden wir das tun, was am besten für den Staat Israel ist», erklärte Ben Gvir am späten Dienstagabend auf dem Onlinedienst X, ehemals Twitter.
«Die Übersiedlung Hunderttausender aus Gaza» würde es den israelischen Bewohner*innen des Gürtels um den Gazastreifen erlauben, «nach Hause zurückzukehren und in Sicherheit zu leben», argumentierte der Sicherheitsminister, der der ultrarechten Partei Otzma Jehudit angehört.
Die USA hatten zuvor die Äusserungen Ben Gvirs und des israelischen Finanzministers Bezalel Smotrich kritisiert, in denen diese eine Umsiedlung von Palästinensern und eine Rückkehr jüdischer Siedler*innen in den Gazastreifen gefordert hatten. US-Aussenamtssprecher Matthew Miller bekräftigte die «klare, konsequente und unmissverständliche» Position der USA, wonach «Gaza palästinensisches Land ist und palästinensisches Land bleiben wird».
Ben Gvir hatte den Abzug der Palästinenser*innen und die Wiedererrichtung israelischer Siedlungen im Gazastreifen als «eine korrekte, gerechte, moralische und humane Lösung» bezeichnet. Finanzminister Smotrich hatte vorgeschlagen, Israel solle die Palästinenser*innen in dem Gebiet «ermutigen», in andere Länder umzusiedeln.
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9.09 Uhr
US-Institut: Strategiewechsel birgt Risiken für Israel
Die israelische Armee riskiert im Gazakrieg, mit einem Nachlassen der bisherigen Bombardierungen der islamistischen Hamas in die Hände zu spielen. Diese Ansicht äussern US-Experten.
Die israelischen Streitkräfte gingen im Norden des Gazastreifens zu einer Phase gezielter Schläge mit geringerer Truppenstärke über, was es der Hamas wahrscheinlich ermöglichen werde, sich militärisch neu zu formieren, heisst es in einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) vom Dienstag. Israels Armee hat jüngst fünf Brigaden abgezogen und einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben erlaubt.
Die israelische Armee habe zwar mehrere Hamas-Einheiten dezimiert und andere kampfunfähig gemacht, vor allem im nördlichen Gazastreifen. «Aber die militärischen Kräfte der Hamas sind derzeit weder besiegt noch zerstört», erklärte das ISW. «Ein Nachlassen des israelischen Drucks würde es der Hamas vielmehr ermöglichen, ihre militärischen Fähigkeiten und ihre Infrastruktur wieder aufzubauen.»
Die Hamas verfüge über eine konventionelle Militärstruktur, was bedeute, dass sie in der Lage sein sollte, im Krieg gefallene Kommandeure schnell zu ersetzen. Mehrere kürzlich getötete Hamas-Bataillons- und -Brigadekommandeure hätten ihre Einheiten viele Jahre geführt. Sie hätten damit die Fähigkeit und die Zeit gehabt, Nachfolger heranzuziehen, die ihren Platz einnehmen konnten. Dies laufe Israels erklärten Kriegszielen zuwider, die Hamas militärisch und politisch zu zerstören, hiess es in dem ISW-Bericht weiter.
Der Krieg in Gaza dauert mittlerweile fast drei Monate an. Auslöser war die Terrorattacke der Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober in Israel. Sie ermordeten mehr als 1200 Menschen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Laut der von der palästinensischen Gesundheitsbehörde, die von der Hamas kontrolliert werden, sind seither rund 22'200 Menschen im Gazastreifen getötet und weitere rund 57'000 Menschen verletzt worden. Rund 7000 Menschen gelten als vermisst.
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8.22 Uhr
USA: Neue Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer
Die dem Iran nahestehenden Huthi-Rebellen haben nach US-Angaben am Dienstag erneut Frachtschiffe beschossen, die im Roten Meer unterwegs waren. Die Huthis hätten zwei ballistische Antischiffsraketen auf einen Abschnitt im Süden des Roten Meers abgefeuert, das zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Handelsschiffe durchfahren hätten, erklärte das US-Zentralkommando (Centcom) für den Nahen Osten. Demnach wurden aber keine Schäden verursacht.
Zuvor hatte die britische Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) Explosionen nahe einem Frachtschiff im Roten Meer gemeldet.
Die UKMTO hatte im Online-Dienst X erklärt, bis zu drei Detonationen hätten sich in einer Entfernung von einer bis fünf Seemeilen von einem Schiff ereignet, das sich in der Meerenge Bab al-Mandeb zwischen Eritrea und Jemen befunden habe. Es seien keine Schäden am Schiff bekannt, die Besatzung befinde sich in Sicherheit.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober hat die Huthi-Miliz wiederholt Schiffe vor der Küste des Jemen attackiert.
Das Rote Meer ist eine zentrale Handelsstrasse, über die bis zu zwölf Prozent des Welthandels abgewickelt werden. Der Jemen liegt an der Meerenge Bab-al-Mandeb zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden.
Wegen der Huthi-Angriffswelle auf Containerschiffe meiden mehrere Reedereien die Fahrt durch die Meerenge inzwischen. Um die Handelsschifffahrt zu schützen, gaben die USA Mitte Dezember die Bildung einer internationalen Militärkoalition bekannt.
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3.01 Uhr
WHO verurteilt israelische Angriffe auf Spital in Gaza
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel «skrupellose» Angriffe auf ein Krankenhaus in der umkämpften Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens vorgeworfen. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond seien bei den Angriffen mindestens fünf Zivilisten getötet worden, darunter ein fünf Tage alter Säugling, schrieb WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Online-Plattform X, früher Twitter, in der Nacht zu Mittwoch. 14'000 Menschen seien im Al-Amal-Krankenhaus untergebracht gewesen. Viele von ihnen hätten es inzwischen verlassen. «Die heutigen Bombardierungen sind skrupellos», schrieb Tedros.
Das Gesundheitssystem des von Israel abgeriegelten Küstengebiets sei bereits am Boden. Das Gesundheits- und Hilfspersonal werde durch die Feindseligkeiten ständig in seinen Bemühungen behindert, Leben zu retten. «Ich schliesse mich den internationalen Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand an», schrieb Tedros. Die Menschen im Gazastreifen erhielten nach wie vor nur einen Bruchteil der Hilfslieferungen, zu denen sie vor dem Krieg Zugang hatten. Es müssten alle Anstrengungen unternommen werden, um Gesundheitseinrichtungen, medizinisches Personal und Patienten zu schützen.
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2.26 Uhr
Bericht: Hisbollah hat ausgefeilteres Tunnelsystem als die Hamas
Die Hisbollah-Miliz im Libanon soll einem Medienbericht zufolge über ein ausgefeilteres Tunnelsystem verfügen als die islamistische Hamas im Gazastreifen. Die unterirdischen Wege verliefen im Süden Libanons über Hunderte Kilometer bis zur Grenze nach Israel hinein, berichtete die Zeitung «Times of Israel» am Dienstag unter Berufung auf den Geheimdienstexperten Tal Beeri. Der Leiter des mit Sicherheitsfragen an Israels Nordgrenze befassten Alma Forschungs- und Bildungszentrums forscht nach eigenen Angaben schon seit Jahren auf Basis öffentlich zugänglicher Informationen zu dem Tunnelnetz der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz im Libanon.
Israels Armee hatte 2018 in der Operation «Nördliches Schutzschild» einen «grenzquerenden Angriffstunnel» der Hisbollah unter der israelisch-libanesischen Grenze gefunden und zerstört. «Das ist der erste Tunnel, den wir gefunden haben, (...) danach werden wir uns anderen Tunneln zuwenden, wir wissen, dass es sie gibt», sagte damals ein Sprecher. Es gebe Tunnel, die die Hisbollah auch zum Abschuss von Präzisionswaffen nutzen könne, sagte Beeri der Zeitung. Das Tunnelsystem «ist anspruchsvoller» als das der Hamas. Die Hisbollah hat Verbindungen zur Hamas, gilt aber als deutlich schlagkräftiger.
Israels Armee führt seit dem Massaker der Hamas und anderer Gruppen in Israel am 7. Oktober Krieg gegen die Terrororganisation im Gazastreifen. Die Hamas nutzt dazu ihr Tunnelnetz, in dem sich laut Israel etliche der Terroristen verstecken und auch Geiseln aus Israel festhalten. Israels Armee hat nach eigenen Angaben einige der weit verzweigten Tunnel bereits freigelegt und zerstört. Im Zuge der sich ebenfalls zuspitzenden Lage an der Grenze zum Libanon seien nun auch wieder die Tunnel der Hisbollah im Gespräch, berichtete die Zeitung.
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Mittwoch, 3. Januar 2024, 2.23 Uhr
Macron fordert Israel zur Zurückhaltung im Libanon auf
Nach der mutmasslich von Israel veranlassten Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut hat der französische Präsident Emmanuel Macron die israelische Regierung aufgefordert, «jedes eskalierende Verhalten, insbesondere im Libanon, zu vermeiden». Das teilte der Élysée-Palast in Paris am Dienstagabend nach einem Telefonat Macrons mit Benny Gantz, Minister in Israels Kriegskabinett, Medienberichten zufolge mit. Frankreich werde diese Botschaften der Zurückhaltung weiterhin an alle direkt oder indirekt beteiligten Akteure in dem Gebiet weitergeben, hiess es.
Der islamistischen Hamas zufolge wurde bei einer Explosion in der libanesischen Hauptstadt unter anderem der stellvertretende Leiter ihres Politbüros, Saleh al-Aruri, getötet. Die Terrororganisation gab Israel die Schuld.
Die Hisbollah-Miliz kündigte daraufhin Vergeltung an und unternahm noch am Abend ihren ersten Angriff auf Israel nach dem Tod Al-Aruris. Der regelmässige Beschuss zwischen der Hisbollah und Israels Armee nahe der Grenze hat seit Beginn des Gazakriegs vor drei Monaten zugenommen. Die Hisbollah gilt als weitaus schlagkräftiger als die Hamas.
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23.23 Uhr
Netanjahu-Berater: Angriff in Beirut galt der Hamas, nicht der Hisbollah
Der Sicherheitsberater der israelischen Regierung versucht offensichtlich die Lage nach dem Tod eines Hamas-Anführers bei einer Explosion in Beirut zu entschärfen. Der mutmassliche Angriff galt allein der Hamas, betonte Mark Regev dem US-Sender MSNBC. «Wer auch immer das getan hat, es muss klar sein, das dies keine Attacke auf den libanesischen Staat war. Es war nicht einmal eine Attacke auf die Hisbollah.» Er sagte weiterhin: «Wer auch immer diesen Angriff ausgeführt hat, ist sehr chirurgisch genau vorgegangen und hatte es auf ein Hamas-Ziel abgesehen. Denn Israel ist im Krieg», sagte er ohne den Satz zu Ende zu führen. Die israelische Armee führt seit dem Massaker am 7. Oktober Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen.
Der Hamas zufolge wurde bei einer Explosion in der libanesischen Hauptstadt der stellvertretende Leiters ihres Politbüros, Saleh al-Aruri, getötet. Die Terrororganisation gab Israel die Schuld.
Der ranghohe Berater von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, Israel habe keine Verantwortung für den Vorfall übernommen. Regev sagte zugleich, Israels Führung habe in der Vergangenheit führende, an der Tötung israelischer Zivilisten beteiligte Terroristen als legitime Ziele benannt. Dies sei aber ein genereller Grundsatz und habe nichts mit der aktuellen Situation zu tun.
Israelische Medien spekulierten, Regev habe mit dem Interview versucht, die libanesische Hisbollah von einer harschen Reaktion abzuhalten. Die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz kündigte nach dem Tod Al-Aruris Vergeltung an. Sie sprach von «einer gefährlichen Attacke auf den Libanon», dessen Volk und Sicherheit.
Israelischen Medienberichten zufolge rechnet die Armee etwa mit dem Beschuss von Raketen grösserer Reichweite. In den vergangenen Monaten beschränkten sich die Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah auf die Grenzregion zwischen den beiden Ländern. Seit Beginn des Gaza-Kriegs gab es dort immer wieder gegenseitigen Beschuss. Die Hisbollah hat Verbindungen zur islamistischen Hamas im Gazastreifen, gilt aber als einflussreicher und schlagkräftiger.
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22.57 Uhr
USA kritisieren israelische Äusserungen zu Wiederbesiedlung von Gaza
Das US-Aussenministerium hat mit scharfen Tönen Äusserungen aus Israels Regierung zu einer möglichen Vertreibung von Palästinensern aus dem Gazastreifen kritisiert. «Die Vereinigten Staaten weisen die jüngsten Äusserungen der israelischen Minister Bezalel Smotrich und Itamar Ben-Gvir zurück, die sich für die Umsiedlung von Palästinensern ausserhalb des Gazastreifens aussprechen», teilte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Dienstag in Washington mit. «Diese Rhetorik ist aufrührerisch und unverantwortlich.»
Die israelische Regierung und Premierminister Benjamin Netanjahu hätten mehrfach versichert, dass derartige Äusserungen nicht die Regierungslinie darstellten, betonte Miller. «Sie sollten sofort aufhören.» Der Gazastreifen sei palästinensisches Land und werde dies auch bleiben, wenn die Hamas dort nicht mehr die Kontrolle habe.
Die beiden rechtsextremen israelischen Minister hatten sich für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg gegen die Hamas ausgesprochen. Polizeiminister Ben-Gvir sagte am Montag, der Krieg sei eine Gelegenheit, die «Umsiedlung der Bewohner des Gazastreifens» zu fördern. Finanzminister Smotrich sagte am Sonntag dem israelischen Armeesender, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, «und wir werden im Gazastreifen leben».
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21.53 Uhr
Swiss annulliert Flüge nach und von Beirut
Die Fluggesellschaft Swiss hat Flüge nach und von Beirut am Mittwoch annulliert. Grund ist die Sicherheitslage in der libanesischen Hauptstadt. Betroffen sind die beiden Flüge Zürich - Beirut und Beirut - Zürich.
Swiss versuche, für die betroffenen Passagiere alternative Lösungen zu finden, hiess es in einer Mitteilung von Dienstagabend. Die nächsten Swiss-Flüge nach und von Beirut sind am Samstag (6. Januar) geplant. Vorgesehen sind weitere Flüge bis 13. Januar, danach bedient Swiss die Strecke während der Wintermonate (bis 22. März) nicht.
Swiss beobachte die Sicherheitslage im Nahen Osten weiterhin intensiv und stehe in engem Kontakt mit den lokalen und internationalen Behörden, hiess es weiter.
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21.02 Uhr
Palästinensischer Premier verurteilt «Ermordung» der Nummer zwei der Hamas
Der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Schtajjeh hat die «Ermordung» der Nummer zwei der radikalislamischen Hamas durch einen Israel zugeschriebenen Angriff verurteilt. «Dieses Verbrechen» sei durch «bekannte Kriminelle» verübt worden, hiess es in einer am Dienstagabend von seinem Büro veröffentlichten Erklärung.
Saleh al-Aruri sei zusammen mit zwei Begleitern in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet worden, erklärte Schtajjeh weiter. Er warnte vor «den Risiken und Konsequenzen» dieses Angriffs. Die Palästinensische Autonomiebehörde im Westjordanland, der Schtajjeh angehört, sowie die im Gazastreifen herrschende Hamas sind verfeindet.
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20.49 Uhr
Bericht: Geisel-Deal-Gespräche zwischen Israel und Hamas gestoppt
Nach der mutmasslichen Tötung eines Hamas-Anführers in Beirut sind die Verhandlungen über ein mögliches neues Geisel-Abkommen zwischen Israel und der Hamas einem Bericht zufolge zum Stillstand gekommen. Die Gespräche konzentrierten sich nun darauf, eine Eskalation zwischen Israel und dem Libanon zu verhindern, meldete die israelische Zeitung «Haaretz» am Dienstagabend unter Berufung auf arabische Diplomatenkreise. Das «Attentat» habe die Situation verändert. Fortschritte, um einen weiteren Geisel-Deal zu erreichen, seien derzeit nicht mehr möglich.
Der stellvertretende Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, kam bei einer Explosion in Libanons Hauptstadt ums Leben, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hisbollah-Miliz nach der Explosion am Dienstagabend erfuhr. Auch die Hamas bestätigte den Tod Al-Aruris. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar. Schnell kam aber der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte - möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels. Israels Militär kommentierte die Berichte auf Anfrage nicht.
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20.14 Uhr
Hamas: Israel hat Anführer Al-Aruri in Beirut getötet
Die Hamas hat Israel die Schuld an der mutmasslichen Tötung des stellvertretenden Leiters ihres Politbüros bei einer Explosion in Beirut gegeben. Saleh al-Aruri sei am Dienstag bei einer Attacke «der zionistischen Besatzung» ums Leben gekommen, teilte die Islamistenorganisation mit. Israels Militär wollte die Berichte über den Tod Al-Aruris auf Anfrage nicht kommentieren. Der Angriff beweist nach Darstellung der Hamas das «katastrophale Versagen» Israel, seine Kriegsziele im Gazastreifen zu erreichen.
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19.14 Uhr
Netanjahu: Hamas hat Position bei Geisel-Deal-Gesprächen abgeschwächt
Nach Darstellung des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu hat die Hamas ihre Position bei den Verhandlungen zu einem neuen möglichen Geisel-Deal aufgeweicht. Die Bemühungen für ein neues Abkommen gingen weiter, sagte der Ministerpräsident nach Angaben seines Büros am Dienstag zu Vertretern der Angehörigen der Geiseln. Kontakte bei den Gesprächen seien nicht abgebrochen worden, betonte er. «Es gab ein Ultimatum der Hamas, jetzt wurde es abgeschwächt.» Die Hamas äusserte sich dazu zunächst nicht.
Die Terrororganisation hatte zuletzt mehrfach betont, sie lehne jegliche Verhandlungen ab, bis ein Waffenstillstand im Gaza-Krieg in Kraft trete. Auslöser des Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels am 7. Oktober, bei dem Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auch rund 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppten.
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18.40 Uhr
Israelischer Verteidigungsminister: Kein baldiges Kriegsende
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat Mutmassungen über ein baldiges Ende des Gaza-Kriegs zurückgewiesen. «Der Eindruck, dass wir bald aufhören werden, ist falsch», sagte Galant am Dienstag bei einem Treffen mit Soldaten im Gazastreifen. «Ohne einen klaren Sieg werden wir nicht im Nahen Osten leben können.»
Galant teilte mit, Israel habe im Norden des Gazastreifens zwölf Bataillone der militant-islamistischen Hamas zerstört. Das bedeute nicht die komplette Zerstörung der Hamas. Doch seien deren Fähigkeiten jetzt begrenzt. Seinen Schätzungen zufolge gibt es noch mehrere Tausend Hamas-Kämpfer. Zu Beginn des Kriegs seien es 15’000 bis 18’000 gewesen.
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18.09 Uhr
Wieder Raketenalarm an Israels Grenze zum Gazastreifen
Nach mehr als 40 Stunden ohne Beschuss hat es in israelischen Grenzorten nahe des Gazastreifens wieder Raketenalarm gegeben. Am frühen Dienstagabend heulten im Sünden des Landes die Sirenen, wie Israels Armee meldete. Es gab zunächst keine Berichte über Verletzte. Das Militär geht seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen vor.
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18.02 Uhr
Hamas-Anführer bei Explosion in Beirut ums Leben gekommen
Bei einer Explosion in Beirut soll der stellvertretende Leiter des Politbüros der islamistischen Hamas, Saleh al-Aruri, ums Leben gekommen sein. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Hisbollah-Miliz nach der Explosion am Dienstagabend. Auch der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar berichtete, dass Al-Aruri tot sei. Insgesamt wurden mindestens drei Menschen getötet, wie die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete.
BREAKING:
— Visegrád 24 (@visegrad24) January 2, 2024
Israel uses a drone to wipe out senior Hamas leader Saleh al-Arouri and a number of aides as they were meeting with Hezbollah officials in Beirut, Lebanon.
Hamas can’t run, they can’t hide.
Israel has promised to strike them wherever they are pic.twitter.com/ZiWUqF7cN2Die Explosion ereignete sich vor einem Büro der Hamas und Polizeikreisen zufolge in einem südlichen Stadtteil Beiruts, in dem die Hisbollah stark vertreten ist. Die genauen Hintergründe der Explosion blieben zunächst unklar. Schnell kam aber der Verdacht auf, dass es sich um eine gezielte Tötung handeln könnte - möglicherweise durch Israels Armee oder im Auftrag Israels.
Al-Aruri, den Israel als Drahtzieher von Anschlägen im Westjordanland sah, galt schon länger als mögliches Ziel für einen Anschlag. Er galt als zuständig für die Aktivitäten des militärischen Hamas-Arms im Westjordanland. Israel und die Hamas hatten im Sommer - schon vor Beginn ihres laufenden Kriegs - Drohungen ausgetauscht. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte dabei, Al-Aruri wisse «sehr genau, warum er und seine Freunde sich versteckt halten».
BREAKING:
— Visegrád 24 (@visegrad24) January 2, 2024
One of the most senior Hamas leaders, Salah Al Arouri, was just killed in an Israeli drone strike in Beirut, Lebanon.
Israel promised they’d go after Hamas leaders wherever they are in the world.
Those policies are now being implemented
Ppl in Qatar getting nervous pic.twitter.com/zGllGR58BL -
17.38 Uhr
Staatsmedien: Vier Tote bei israelischem Drohnenangriff auf Hamas-Büro in Beirut
Bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Büro der radikalislamischen Hamas in einem Vorort von Beirut sind libanesischen Staatsmedien zufolge am Dienstag vier Menschen getötet worden. «Vier Menschen wurden zu Märtyrern und mehrere andere wurden verletzt, als auf das Hamas-Büro gezielt wurde», meldete die Nationale Nachrichtenagentur des Libanon (NNA).
Der Angriff erfolgte in einem südlichen Vorort von Beirut, einer Hochburg der vom Iran unterstützten Hisbollah-Miliz.
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17.32 Uhr
Hilfslieferungen per Schiff aus Zypern Richtung Gazastreifen beginnen
In Ägypten sind am Dienstag erstmals Hilfsgüter per Schiff von Zypern aus für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen angeliefert worden. Das teilte die zyprische Regierung in Nikosia mit. Die Hilfsgüter sollen in Abstimmung mit dem Ägyptischen Roten Halbmond zum Grenzübergang Rafah im Süden des Gazastreifens gebracht werden.
Bei dem Schiff handelte es sich um die RFA Lyme Bay, ein Docklandungsschiff der britischen Marine, das vom zyprischen Hafen Larnaka aus in See gestochen war. Die britische Botschaft in Zypern teilte mit, an Bord seien rund 90 Tonnen Hilfsmaterial, darunter Thermodecken und Zelte sowie zehn Tonnen Medikamente gewesen.
Vergangene Woche hatte die israelische Regierung nach längeren Verhandlungen grünes Licht für den humanitären Seekorridor gegeben. Israelische Sicherheitsexperten prüften den Hafen von Larnaka; problematisch war zunächst vor allem die Frage, wie verhindert werden könne, dass Hilfsgüter und andere Waren in die Hände der terroristischen Hamas fallen.
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16.07 Uhr
Israels neuer Aussenminister sieht sein Land im «Dritten Weltkrieg»
Der neue israelische Aussenminister Israel Katz sieht sein Land «mitten in einem Dritten Weltkrieg» gegen den Iran und den radikalen Islam. «Dieser Feind erinnert an die dunkelsten Perioden in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entschlossen, unser Ziel zu erreichen, die Hamas zu stürzen», sagte Katz am Dienstag bei der Amtsübernahme von seinem Vorgänger Eli Cohen, wie die israelische Nachrichtenseite ynet und die Zeitung «Times of Israel» berichteten. Ganz oben auf seiner Prioritätenliste stehe, die bei dem blutigen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppten Geiseln nach Hause zu bringen, habe der 68-Jährige hinzugefügt.
Der Iran hat als Erzfeind Israels eine «Achse des Widerstands gegen Israel» aufgebaut, zu der neben der Hamas im Gazastreifen auch Kräfte in Syrien, die Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und die Huthis im Jemen gezählt werden. «Dies ist der Dritte Weltkrieg mit den heutigen Möglichkeiten, und wir stehen an vorderster Front für die ganze Welt», sagte Katz.
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15.30 Uhr
Israel will sich vor Internationalem Gerichtshof wehren
Israel wird sich nach Angaben eines Regierungsvertreters vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Vorwürfe des Völkermords verteidigen, die Südafrika erhoben hat. Ein Mitarbeiter im Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Eylon Levi, warf Südafrika am Dienstag vor, es gebe der militant-islamistischen Hamas Deckung nach deren Angriff auf Israel vom 7. Oktober. Die südafrikanische Regierung begehe Verleumdung.
Südafrika hatte die Klage vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, dem höchsten UN-Gericht, am Freitag eingereicht. Es beschuldigte Israel des Völkermords an Palästinensern im Gazastreifen. Es beantragte bei Gericht, Israel anzuweisen, seinen Militäreinsatz zu stoppen. Der Angriff der Hamas im Oktober hatte den Gaza-Krieg ausgelöst.
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14:30 Uhr
Israels Armee greift erneut Ziele im Libanon an
Wie die israelische Armee am Dienstag mitteilte, wurden Ziele in der Gegend der südlibanesischen Stadt Yaroun unter Feuer genommen. Die Hisbollah teilte mit, sie habe israelische Einheiten bei dem nordisraelischen Dorf Sarit beschossen.
Im Norden Israels gab es am Dienstagvormittag erneut Luftalarm. Über mögliche Opfer auf beiden Seiten der Grenze war zunächst nichts bekannt. Seit Beginn des Gaza-Kriegs nach dem Massaker von Terroristen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen in Israel am 7. Oktober kommt es in der Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und der Hisbollah.
Im Libanon starben nach Angaben der Hisbollah bislang 140 ihrer Kämpfer. Der libanesische Zivilschutz zählte weitere mindestens 12 getötete Zivilisten. Andere Quellen sprachen von 14 toten Zivilisten. In Israel wurden 6 Soldaten und 2 Zivilisten durch Beschuss aus dem Libanon getötet.
Die Sicherheitslage in der gesamten Region ist seit Beginn des Gaza-Krieges sehr angespannt. Auch die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts wächst.
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02.01.2024 12:30 Uhr
Dutzende Personen in der Türkei der Spionage für Israel beschuldigt
In der Türkei sind einem Medienbericht zufolge 33 Personen wegen des Vorwurfs der Spionage für Israel festgenommen worden. Nach 13 Verdächtigen mit mutmasslichen Verbindungen zum israelischen Geheimdienst Mossad werde gesucht, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.
Die Beschuldigten hätten mutmasslich unter anderem vorgehabt, Aufklärungsarbeit zu leisten und ausländische Staatsbürger mit Wohnsitz in der Türkei anzugreifen und zu entführen, hiess es.
Nähere Details nannte Anadolu nicht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Israel mit «ernsten Konsequenzen» gedroht, sollte das Land eine Androhung umsetzen, Hamas-Funktionäre in der Türkei anzugreifen. Die Leitung des israelischen Inlandsgeheimdiensts Schin Bet hatte vor einigen Wochen erklärt, dass man bereit sei, die militant-islamistische Hamas überall zu zerstören – auch in der Türkei.
Die Spannungen zwischen der Türkei und Israel waren nach dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober wieder gestiegen. Die türkische Regierung zählt zu den heftigsten Kritikern des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen. Der autoritär regierende Erdogan hat dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu Kriegsverbrechen vorgeworfen und ihn mit Nazi-Diktator Adolf Hitler verglichen.
Die Hamas, die am 7. Oktober einen Angriff auf Israel startete, wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Erdogan hat gesagt, die Hamas kämpfe für die Befreiung ihres Volkes.
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18.27 Uhr
NGO: Gewalt von Siedlern gegen Palästinenser im Westjordanland auf Höchststand
Gewalttaten von israelischen Siedlern gegen Palästinenser im Westjordanland haben nach Angaben von Aktivisten 2023 einen neuen Höchststand erreicht. Die Gewalt habe mindestens zehn Tote zur Folge gehabt, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation Jesch Din am Montag mit.
«Die Siedlergewalt ist die Politik der israelischen Regierung», erklärte die Nichtregierungsorganisation. Die Zahl der Vorfälle und ihre Schwere habe 2023 Negativrekorde gebrochen, vor allem seit dem 7. Oktober. «Die ersten beiden Monate nach» jenem Tag seien «besonders gewalttätig» gewesen, erklärte Jesch Din und verwies auf 242 Gewalttaten. Dutzende Wohnhäuser und Fahrzeuge von Palästinensern seien 2023 von Siedlern beschädigt worden, erklärte die NGO, die seit 2006 Gewalt dieser Art erfasst.
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16.54 Uhr
Israel erwartet Krieg «im Verlauf dieses ganzen Jahres»
Zum Jahresbeginn stellt sich Israels Armee auf einen länger andauernden Krieg im Gazastreifen ein. «Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor», sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Sonntagabend. Das Militär müsse im Voraus planen, «mit dem Wissen, dass wir während dieses ganzen Jahres weitere Aufgaben erfüllen und weiterkämpfen müssen». UN-Vertreter beschrieben die Lage im Gazastreifen zuletzt als täglichen Überlebenskampf.
Man passe die Truppenaufstellung nun dementsprechend an und erlaube einigen Reservisten diese Woche die einstweilige Rückkehr zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz, schilderte Hagari. Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und es den Reservesoldaten ermöglichen, «Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten» in diesem Jahr zu sammeln. Die Kämpfe würden weitergehen und die Reservisten weiter benötigt. Zudem setze man die Ausbildung aller Offiziere fort.
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16.22 Uhr
Wieder Beschuss an Grenze zwischen Israel und Libanon
An der Grenze zwischen Israel und dem Libanon hat es heute erneut gegenseitigen Beschuss gegeben. Israels Armee habe Terroristen angegriffen, die versucht hätten, Drohnen Richtung Israel zu starten, teilte das Militär mit. Die Hisbollah-Miliz habe ausserdem versucht, aus einem zivilen Gebiet Drohnen in Richtung Israel abzufeuern.
Israels Armee habe wiederum die «terroristische Infrastruktur der Hisbollah im Libanon» attackiert, hiess es von der Armee weiter. Einzelheiten der Vorfälle blieben unklar. Im Norden Israels wurde den Angaben nach mehrfach Raketenalarm ausgelöst.
Die proiranische Schiitenmiliz teilte mit, einen israelischen Posten nahe der libanesischen Grenze getroffen zu haben. Bei Gegenschlägen habe Israels Militär ein Haus in einem libanesischen Grenzort attackiert, hiess es heute aus libanesischen Sicherheitskreisen.
Es sei in dem Gebiet schwerer Sachschaden entstanden. Verletzte gab es demnach aber nicht. Israels Armee habe auch andere Orte angegriffen und Raketen auf flüchtende Hisbollah-Mitglieder gefeuert.
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15.10 Uhr
Hamas meldet 21'978 getötete Menschen im Gazastreifen
Binnen 24 Stunden sind bei israelischen Angriffen im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 156 Palästinenser getötet worden. Rund 250 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher heute mit.
Damit seien seit Beginn des Kriegs vor fast drei Monaten insgesamt 21'978 Menschen getötet und rund 57'700 weitere verletzt worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. Israel sprach von mehr als 8000 im Gaza-Krieg getöteten Terroristen.
Nach Angaben des Sprechers der Gesundheitsbehörde wurden während des Kriegs 326 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitssystems getötet. Mehr als 100 Krankenwagen seien zerstört oder schwer beschädigt worden.
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14.29 Uhr
Israel zieht Tausende Soldaten aus dem Gazastreifen ab
Das israelische Militär hat am Montag den Abzug von Tausenden Soldaten aus dem Gazastreifen angekündigt. Die Streitkräfte teilten mit, den fünf Brigaden solle in den kommenden Wochen die Möglichkeit gegeben werden, sich zu erholen und zu trainieren. Es handelt sich um den ersten nennenswerten Truppenabzug seit Beginn des Gaza-Krieges, der durch einen Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst wurde.
In einem Briefing am Sonntag, in dem der Truppenabzug ohne Nennung von Details angekündigt wurde, sagte Militärsprecher Daniel Hagari nicht, ob die Entscheidung bedeutet, dass Israel eine neue Phase des Krieges einleitet. «Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor», sagte er. Die Truppenbewegungen könnten aber darauf hindeuten, dass die Gefechte in einigen Gebieten des Gazastreifens zurückgehen, insbesondere in der nördlichen Hälfte, wo das Militär nach eigenen Angaben kurz davor steht, die operative Kontrolle zu übernehmen. Israel wurde von seinem wichtigsten Verbündeten, den Vereinigten Staaten, aufgefordert, die Intensität der Angriffe zurückzufahren.
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12.48 Uhr
Solidarität mit Palästinensern: Demonstration in Istanbul
Tausende Menschen haben in der türkischen Metropole Istanbul aus Solidarität mit den Palästinensern demonstriert. Die Teilnehmer schwenkten am Montag türkische und palästinensische Flaggen und liefen über die zentrale Galata-Brücke in Istanbul, wie auf Bildern zu sehen war.
🇵🇸Human Flood: Massive demonstration in Istanbul's Galata Bridge on New Year's Day supporting Palestine. pic.twitter.com/A4cm5zKNio
— Quantumdeeds (@Quantumdeeds_) January 1, 2024Einige trugen grüne Hamas-Stirnbänder. An dem Protest nahmen nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu auch mehrere Politiker der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP teil. Präsidentensohn Bilal Erdogan warf Israel demnach bei einer Rede «Genozid» in Gaza vor.
Die Hamas gilt in Europa und den USA als Terrororganisation, in der Türkei nicht. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Terrorangriff am 7. Oktober in Israel zwar verurteilt, die dafür verantwortliche Hamas aber später als «Befreiungsorganisation» bezeichnet.
Erdogan greift den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zudem für das Vorgehen im Gaza-Krieg immer wieder verbal scharf an. Er hatte ihn etwa als «Schlächter von Gaza» bezeichnet und ihn zuletzt sogar mit Hitler verglichen.
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10.35 Uhr
Jeder sechste gefallene Soldat starb durch «friendly fire» oder Unfall
Jeder Sechste der seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen gefallenen israelischen Soldaten ist versehentlich durch eigene Kameraden oder einen Unfall getötet worden. Die israelische Armee bestätigte heute entsprechende Medienberichte.
Dies betreffe insgesamt 29 Soldaten. 18 davon seien durch Beschuss eigener Truppen – «friendly fire» – ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden durch einen versehentlich gelösten Schuss getötet und neun weitere durch Unfälle etwa mit Munition.
Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind nach Militärangaben insgesamt 172 Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Mehr als 900 weitere wurden verletzt. Seit dem 7. Oktober sind demnach 506 Soldaten und Soldatinnen getötet worden.
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9.08 Uhr
Raketen gegen Israel in der Silvesternacht
In Israel hat es in der Neujahrsnacht erneut in mehreren Städten Raketenalarm gegeben. An der Grenze zum Gazastreifen und im Landesinnern hätten die Sirenen geheult, teilte die israelische Armee in der Nacht zum Montag mit.
Der bewaffnete Arm der islamistischen Hamas, die Kassam-Brigaden, reklamierte Raketenangriffe auf den Grossraum Tel Aviv für sich. Es handele sich um eine «Reaktion auf die zionistischen Massaker an Zivilisten» im Gazastreifen, hiess es in einer Stellungnahme.
Nach israelischen Medienberichten wurden mehr als 20 Raketen Richtung Israel abgefeuert. Die meisten seien von Israels Raketenabwehrsystem Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden.
Nach Angaben des Rettungsdienstes seien zunächst keine Verletzten durch den Beschuss gemeldet worden, hiess es weiter. Die Kassam-Brigaden veröffentlichten ein entsprechendes Video und teilten mit, sie hätten Raketen des Typs M90 eingesetzt.
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9 Uhr
Aufarbeitung des Hamas-Massakers
Israelische Ermittler rekonstruieren anhand von rund 200'000 Fotos und Videos sowie 2000 Zeugenaussagen das Massaker vom 7. Oktober in der Absicht, ein Gerichtsverfahren gegen die Verantwortlichen einzuleiten, wie das «Wall Street Journal» berichtete.
Es dürfte das bedeutendste Verfahren seit dem Prozess gegen den NS-Verbrecher Adolf Eichmann in Israel im Jahr 1961 werden, hiess es. Dieser hatte während der NS-Zeit Millionen Juden in Vernichtungslager deportieren lassen. Eichmann wurde zum Tode verurteilt und gehängt.
Gerichtsmedizinische Beweise, die der Zeitung nach eigenen Angaben von israelischen Beamten zur Verfügung gestellt wurden, zeigten unter anderem, dass einige Opfer bei lebendigem Leibe verbrannt wurden. Auf Fotos seien Verstümmelungen an Körpern der Opfer zu sehen, darunter auch der Geschlechtsorgane von Männern und Frauen.
Die Leichen von Frauen und Mädchen wiesen diverse Anzeichen sexueller Gewalt auf. Die Hamas bestreite, Kinder getötet und Frauen vergewaltigt zu haben. Israel habe bisher etwa 800 am 7. Oktober ermordete Zivilisten identifiziert, darunter 37 Minderjährige unter 17 Jahren, von denen sechs jünger als fünf Jahre waren, berichtete die Zeitung weiter.
Nach Angaben des Leiters des forensischen Zentrums zeigten Computertomografie-Aufnahmen Anzeichen von Folter und Hinrichtungen. Die Terroristen veröffentlichten Videos von Tötungen und Entführungen auf den Seiten ihrer Opfer in sozialen Medien, wo Freunde und Familienangehörige sie ansehen konnten, berichtete das «Wall Street Journal» weiter.
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8.55 Uhr
Israel entlässt Reservisten nach Hause
Drei Monate nach Beginn des Krieges gegen die Hamas im Gazastreifen passt Israels Militär seine Truppenaufstellung in Erwartung noch länger andauernder Kämpfe jetzt an und erlaubt einigen Reservisten die einstweilige Rückkehr ins Zivilleben.
«Die Ziele des Krieges erfordern einen längeren Kampf, und wir bereiten uns entsprechend vor», sagte Israels Armeesprecher Daniel Hagari am gestrigen Sonntagabend. Das Militär hält es der «Times of Israel» zufolge für wahrscheinlich, dass der Gaza-Krieg noch das ganze Jahr 2024 hindurch andauern wird.
«Wir passen unsere Art der Kriegsführung und die erforderlichen Kräfte für jedes Gebiet im Gazastreifen an, um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen, da jedes Gebiet andere Merkmale und andere operative Notwendigkeiten hat», sagte Hagari.
Ein Teil der Reservisten werde diese Woche «zu ihren Familien und an ihren Arbeitsplatz zurückkehren». Dies werde Israels Wirtschaft entlasten und den Reservisten erlauben, «Kraft für die bevorstehenden Aktivitäten» im neuen Jahr zu sammeln.
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Wir beenden unseren Ticker vom Sonntag, 31.12.
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19.49 Uhr
Rund 1600 Menschen bei Pro-Palästina-Kundgebung in Berlin
Etwa 1600 Menschen haben sich laut Polizei bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Neukölln versammelt. Es gab soviel Zulauf, dass die zunächst erwartete Teilnehmerzahl von 1000 überschritten wurde. Die Demonstration wird von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet. Die Lage wirkte am Nachmittag ruhig, besondere Vorkommnisse meldete die Polizei nicht.
Bei der Demonstration unter dem Motto «Kein Silvester – Solidarität mit Palästina» sind auch palästinensische Flaggen zu sehen. Über Megafon riefen die Veranstalter auf, sich ruhig zu verhalten. Die angrenzende Sonnenallee gilt als ein möglicher Brennpunkt in der Silvesternacht, dort gilt teilweise ein Böllerverbot.
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15.15 Uhr
Abbas-Berater kritisiert Pläne Israels für Gaza-Grenze
Ein Berater des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas hat Pläne Israels zur längerfristigen Kontrolle der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten kritisiert. Hussein al-Scheich, Generalsekretär der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), schrieb heute auf der Plattform X, vormals Twitter, er sehe einen solchen Schritt als Beweis für eine Entscheidung Israels zur Wiederbesetzung des Gazastreifens.
Dies untergrabe die Friedensabkommen mit Ägypten und bedeute «die Beendigung aller Abkommen mit der PLO». Al-Scheich bezog sich damit auf Äusserungen des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu am gestrigen Abend.
Der Regierungschef hatte gesagt, der rund 14 Kilometer lange, sogenannte Philadelphi-Korridor entlang der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten müsse auch nach dem Krieg von Israel kontrolliert werden. Nur so könne eine Entmilitarisierung des Gazastreifens gewährleistet werden.
Al-Scheich schrieb von der Notwendigkeit einer «gemeinsamen palästinensischen und arabischen Entscheidung, den Auswirkungen dieses aggressiven Kriegs entgegenzutreten». Er sprach von Versuchen Netanjahus, mit militärischen Schritten neue Fakten zu schaffen und forderte eine kollektive Antwort, um die palästinensischen Rechte zu schützen und einseitige Massnahmen Israels zu verhindern.
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15.15 Uhr
Hintergrund: Schisma der Palästinenser
Die Hamas hatte 2006 bei Parlamentswahlen gegen die gemässigtere Fatah von Abbas gesiegt. Ein Jahr später riss die Hamas gewaltsam die alleinige Kontrolle des Gazastreifens an sich.
Israel hatte sich 2005 aus dem Gebiet zurückgezogen und mehr als 20 israelische Siedlungen geräumt. Seit der Machtübernahme der Terrororganisation Hamas gab es de facto zwei getrennte palästinensische Regierungen – eine in Gaza und eine in Ramallah.
Im Rahmen der nach 1993 unterzeichneten Friedensverträge zwischen Israel und der Palästinensischen Befreiungsorganisation PLO hatten die Palästinenser eine Teilautonomie im Gazastreifen und Westjordanland erzielt. Für die Palästinenser war zentrales Ziel stets ein eigener Staat. Eine angestrebte Ausweitung der Palästinensischen Autonomiegebiete blieb jedoch aus, die Friedensverhandlungen scheiterten 2014 endgültig.
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13.57 Uhr
London: Iran soll Huthi-Angriffe verhindern helfen
Der britische Aussenminister David Cameron sieht Iran in der Pflicht, zu einem Stopp der Angriffe von Huthi-Rebellen im Roten Meer beizutragen. Das habe er bei einem Gespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Hussein Amirabdollahian am Sonntag klargemacht, schrieb Cameron beim Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Hintergrund sei, dass der Iran die Huthis seit Langem unterstütze.
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12.24 Uhr
Hamas meldet 21'822 Tote
Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seit Kriegsbeginn vor fast drei Monaten auf 21'822 gestiegen. Mehr als 56'450 Menschen seien verletzt worden, hiess es in der Mitteilung am heutigen Sonntag.
Binnen 24 Stunden seien bei israelischen Angriffen in dem Küstenstreifen 150 Menschen getötet worden. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Bei rund 70 Prozent der Getöteten soll es sich um Frauen und Minderjährige handeln. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
Es seien im Gaza-Krieg bereits «mehr als 8000 Terroristen eliminiert» worden, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am gestrigen Samstag. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, Zivilisten gezielt als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen. Das Militär betont, es unternehme alles, um zivile Opfer zu verringern.
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11.19 Uhr
Dänisches Containerschiff zweimal von Huthis angegriffen
Ein dänisches Containerschiff ist nach Angaben des US-Militärs im Roten Meer zweimal innerhalb von 24 Stunden angegriffen worden. Heute Morgen habe das Militär auf einen zweiten Notruf der «Maersk Hangzhou» reagiert, teilte das zuständige US-Regionalkommando auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Demnach hat die Besatzung von einem neuen Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen berichtet.
USS GRAVELY shoots down two anti-ship ballistic missiles while responding to Houthi attack on merchant vessel.
— U.S. Central Command (@CENTCOM) December 31, 2023
Today at approximately 8:30 p.m. (Sanaa time), the container ship MAERSK HANGZHOU reported that they were struck by a missile while transiting the Southern Red Sea. The… pic.twitter.com/nUgifhkdC8Die proiranische Gruppe habe das Schiff von vier kleinen Booten aus mit Kleinwaffen angegriffen. Die Rebellen hätten sich dem dänischen Containerschiff bis zu 20 Meter genähert und auch probiert, auf das Schiff zu gelangen, hiess es. Ein Sicherheitsteam an Bord habe das Feuer auf die Rebellen erwidert.
Auch das US-Militär hat eigenen Angaben zufolge reagiert. US-Hubschrauber hätten drei der vier angreifenden Boote versenkt. Deren Besatzung sei getötet worden. Das vierte Boot sei geflohen. Auf US-Seite habe es keine Schäden oder Verletzte gegeben.
BREAKING:
— Visegrád 24 (@visegrad24) December 31, 2023
US Navy obliterates Houthis.
Houthi rebels in 4 speedboats have attacked the Danish container ship MAERSK Hangzhou, shooting at it and trying to board it.
They also fired at a US Navy helicopter that came to its aid.
The Americans returned fire, sinking 3 speedboats pic.twitter.com/chPaJcWRYWZuvor hatte das US-Militär im Süden des Roten Meeres eigenen Angaben zufolge zwei ballistische Antischiffsraketen der Huthi-Rebellen aus dem Jemen abgeschossen. Die US-Marine hatte auch schon auf einen ersten Hilferuf der «Maersk Hangzhou» reagiert, das am Samstagabend von einer Rakete getroffen worden war.
Das Schiff war Berichten zufolge aber seetüchtig. Es seien keine Verletzungen gemeldet worden. Es handle sich bereits um den 23. «illegalen Angriff» der Huthis auf die internationale Schifffahrt seit dem 19. Oktober, so das US-Regionalkommando. Die «Maersk Hangzhou» fährt demnach unter der Flagge Singapurs und wird von Dänemark betrieben.
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10.45 Uhr
Israelischer Minister: «Wir werden im Gazastreifen leben»
Ein rechtsextremer israelischer Minister setzt sich für eine israelische Wiederbesiedlung des Gazastreifens nach dem Krieg ein. Finanzminister Bezalel Smotrich sagte heute dem israelischen Armeesender, wenn Israel richtig vorgehe, werde es eine Abwanderung von Palästinensern geben, «und wir werden im Gazastreifen leben».
Laut einem Post des Senders auf der Plattform X, vormals Twitter, sagte Smotrich zudem: «Wir werden keine Situation erlauben, in der dort zwei Millionen Menschen leben. Wenn in Gaza 100'000 bis 200'000 Araber leben, wird die Diskussion über den Tag danach eine ganz andere sein.» Er fügte demnach hinzu: «Sie wollen gehen, sie leben seit 75 Jahren in einem Getto und in Leid.»
השר @bezalelsm אצל @sefiova ו-@yanircozin: "אם נפעל נכון אסטרטגית, תהיה שם הגירה ונחיה ברצועת עזה. לא נאפשר מצב שחיים שם 2 מיליון איש. אם בעזה יהיה 100-200 אלף ערבים, כל השיח על היום שאחרי יהיה שונה. הם רוצים ללכת, הם 75 שנה חיים בגטו ומצוקה" pic.twitter.com/xHmPpkmtV4
— גלצ (@GLZRadio) December 31, 2023Aus Sorge vor einer Massenflucht haben sowohl Ägypten, als auch Jordanien die Aufnahme von Flüchtlingen aus dem umkämpften Gazastreifen abgelehnt. Das hat auch mit der Befürchtung zu tun, dass daraus am Ende eine dauerhafte Vertreibung werden könnte.
Smotrich gilt als Verfechter der Vision von «Gross-Israel» und setzt sich auch für eine Annexion des besetzten Westjordanlands ein. Die Palästinenser hingegen beanspruchen das Westjordanland, den Gazastreifen sowie den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Gebiet eines künftigen eigenen Staates. Israel hatte die Gebiete 1967 erobert.
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10.45 Uhr
Washington lehnt Gaza-Besiedlung ab
2005 hatte sich Israel aus dem Gazastreifen zurückgezogen und mehr als 20 israelische Siedlungen geräumt. Für die Vereinten Nationen ist der Gazastreifen weiterhin von Israel besetztes Gebiet, weil es bis auf einen Grenzübergang alle Zugänge kontrolliert. Israel steht auf dem Standpunkt, die Besatzung sei mit dem Abzug 2005 beendet worden.
Die USA sind klar gegen eine Wiederbesetzung des Gazastreifens durch Israel. Sie lehnen auch eine Zwangsvertreibung der 2,2 Millionen Palästinenser ab, die in dem schmalen Küstenstreifen leben. Die USA wollen, dass eine reformierte Palästinensische Autonomiebehörde nach dem Krieg die Kontrolle auch des Gazastreifens übernimmt.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lehnt dies jedoch ab. Er will, dass die Armee auch nach dem Krieg die Sicherheitskontrolle beibehält und fordert eine Entmilitarisierung Gazas.
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9.12 Uhr
Armee setzt Bombardierungen im Gazastreifen fort
Die israelische Armee hat ihre Angriffe im Gazastreifen fortgesetzt. Wie die Armee am heutigen Sonntagmorgen mitteilte, wurden erneut Terroristen im Raum der Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens von Kampfflugzeugen im Verbund mit den Bodentruppen angegriffen und ausgeschaltet.
In einem Kindergarten hätten die Truppen Sprengsätze entdeckt und zerstört. Auch im Süden seien Terroristen getötet und weitere Tunnelschächte freigelegt worden, hiess es. In der Stadt Chan Junis hat die israelische Armee nach eigenen Angaben zudem das Hauptquartier der islamistischen Hamas gestürmt. Darin habe sich auch die Geheimdienstzentrale der Terrororganisation befunden, sagte ein israelischer am Samstagabend.
Die Streitkräfte intensivieren derzeit nach eigenen Aussagen den Kampf gegen die Hamas und konzentrieren sich dabei vornehmlich auf den Süden des Küstengebiets sowie auf den mittleren Gazastreifen. Im Norden ist Israels Armee nach eigenen Angaben dabei, die vollständige Kontrolle über das Gebiet auszuüben. Derzeit konzentriere man dort den Einsatz auf die letzte noch verbliebene Hochburg der Hamas in der Stadt Gaza, das Viertel Tufah, sagte der israelische Armeesprecher.
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8.30 Uhr
29'000 Bomben: Zerstörungen haben gewaltige Ausmasse
Israels wochenlange Bombardierungen haben in dem abgeriegelten Küstenstreifen, der kaum grösser ist als die Stadt München, gewaltige Zerstörungen angerichtet. Wie das «Wall Street Journal» am gesztrigen Samstag unter Berufung auf die US-Geheimdienstbehörde US Office of the Director of National Intelligence (ODNI) berichtete, hatte Israels Armee allein bis Mitte Dezember 29'000 Bomben abgeworfen.
Nahezu 70 Prozent der 439'000 Häuser und Wohnungen seien beschädigt oder zerstört. Auch die Industriezone im Norden sei inzwischen fast völlig zerstört, hiess es unter Berufung auf eine Analyse der Weltbank. «Das Wort ‹Gaza› wird in die Geschichte eingehen wie Dresden und andere berühmte Städte, die bombardiert wurden», zitierte die Zeitung Robert Pape, Politikwissenschaftler der Universität von Chicago.
Angesichts der katastrophalen humanitären Lage und der hohen Zahl ziviler Opfer geriet Israel zuletzt international immer mehr in die Kritik. Doch die Regierung bleibt hart. «Die Hamas wird besiegt werden», sagte Netanjahu und zitierte die Worte des Generalstabschefs der Armee, Herzi Halevi: «Der Krieg wird noch viele Monate andauern».
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7.30 Uhr
Israels Regierungschef lehnt Rücktritt ab
Nach einem Jahr im Amt steht Netanjahu jedoch auch innenpolitisch unter starkem Druck. In seiner eigenen Bevölkerung schlägt dem Regierungschef Misstrauen entgegen. Laut Umfragen will die Mehrheit der Israelis, dass er spätestens nach dem Ende des Gaza-Krieges zurücktritt.
Einen Rücktritt lehnte Netanjahu am Samstag jedoch ab. «Das Einzige, wovon ich zurücktreten werde, ist die Hamas. Das ist es, womit ich zu tun habe», sagte er der «Times of Israel» zufolge. Viele Menschen werfen dem israelischen Regierungschef vor, bislang keine persönliche Verantwortung dafür eingeräumt zu haben, dass das Hamas-Massaker am 7. Oktober in Israel geschehen konnte.
Es war mit 1200 Toten das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels. Rund 240 Menschen wurden nach Gaza verschleppt. Nach israelischen Informationen werden noch knapp 130 Geiseln dort festgehalten.
Israels Militär begann in Reaktion auf den Überfall mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in Gaza wurden bisher 21'672 Menschen getötet. Es wird dabei nicht zwischen Zivilisten und Kämpfern unterschieden. Die Zahl lässt sich nicht unabhängig prüfen.